Hallo!
Ich befinde mich in einer Beziehung (mit Baby) die im Moment sehr schlecht läuft. Wir befinden uns seit ca. 1 Jahr in einer Krise und ich bin mir am überlegen, auszuziehen (ohne die Beziehung abzubrechen, ich habe nach wie vor grosse Gefühle für ihn).
Für mich wäre soweit alles gut, wenn ich nicht den ständigen Nörgeleien / Kritik an meiner Person und der anschliessenden Unzufriedenheit meines Freundes ausgesetzt wäre. Ich fühle mich nicht akzeptiert wie ich bin und bin ständig den Vorhaltungen von meinen "Unzugänglichkeiten" konfrontiert, was mir massive Energie raubt.
Aus meinem Freund seiner Sicht sei ich
- nicht leidenschaftlich genug, bin ich zu zurückhaltend (allgemein im Leben)
- in seinen Augen zu wenig anhänglich
- nicht humorvoll / gelassen (kann z.B. schlecht über mich selbst lachen)
- könnte ich nicht genug an etwas dranbleiben (z.B. neues Hobby schnell uninteressant, mache Dinge zT nicht fertig, z.B. Kurse die ich gebucht habe)
- bin ich aus seiner Sicht zu wenig talentiert (ich sei zu zurückhaltend und scheue Fehler)
Desweiteren passen ihm folgende Dinge ebenfalls nicht so ganz, wie er sich das vorstellt:
- ich bin eher introvertiert, dh ich bin in gewissen Situationen mit Freunden / Fremden aus seiner Sicht zu wenig offenherzig
- ich sei nur teilweise neugierig, hänge schnell ab wenn kein Interesse vorhanden (und das ist aus seiner Sicht häufig)
- ich zeige beim Sex zu wenig Eigeninitiative
- ich hätte Mühe mich über längeren Zeitraum bei gewissen Dingen zu konzentrieren (z.B. bei Gesprächen), ich nehme die Umwelt nicht in gleichem Ausmass wie er wahr
Fakt ist dass er sich über diese Dinge die ihm nicht passen an mir immer wieder massiv aufregt, was mich sehr verletzt.
Was ist eure Meinung zu den Punkten, in welchen sollte der Partner (also ich) sich ändern/anpassen und welche müssten in einer intakten Partnerschaft vom Freund akzeptiert werden? Wie seht ihr das?
Danke schon jetzt
Welche Dinge sollte man als Partner akteptieren, welche nicht
Hallo.
Der kompensiert sein mickriges Ego, in dem er Dich klein macht.
Das hat weder was mit Liebe noch mit Partnerschaft zu tun.
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und irgendwelche Ferndiagnosen erstellen, aber eventuell wäre dieser Link für Dich dennoch hilfreich:
https://www.re-empowerment.de/
LG
Es handelt sich dabei ja um charakterliche Dinge, die bei einer Beziehung in 2 Wohnungen immer noch vorhanden sind.
Warum ist er mit Dir zusammen gekommen, Baby etc.?
Wir sind 3 Jahre zusammen, die ersten 1.5 Jahre hatte er mich auf Rosen gebettet. Die Kinderfrage kam von ihm aus. Dann fing er an sich massiv an meinem Rauchverhalten zu stören, worauf die Probleme anfingen da ich mich quer gestellt hatte (er hat mich rauchend kennengelernt). Kurz darauf wurde ich schwanger (war nicht so schnell geplant), worauf er mich in einen Schwangerschaftssonderstatus stellte und mich wieder auf Rosen bettete, aber sich immer mehr an gewissen Dingen störte (z.B. hatte ich 3 Wochen vor Geburtstermin noch keinen Geburtsvorbereitungskurs besucht, worauf ich gestresst war, worauf er sich sehr daran störte dass ich zu wenig locker sei). Dann kam das Kind auf die Welt und die Nörgeleien fingen erst richtig an und damit auch meine Verletzungen, endlose Diskussionen, etc. Mittlerweile sind wir 3 Jahre zusammen, unser Kind ist 11 Monate alt und ich überlege mir auszuziehen.
Ohweh. Bei meinem Mann und mir hats auch nach der Geburt unseres ersten Sohnes so richtig angefangen mit der nörgelei. Es kommt immer mal wieder zum Streit, da er auch in der Erziehung vieles anders sieht (aber nur wenn er schlechte laune hat ;) ). Ich hau dann immer aufn Tisch, sag ihm deutlich was los ist, wer ich bin und wie ich bin und das ich schon vorher so war und auch so bleiben werde. Wenn er sich wieder beruhigt ist auch alles wieder gut. Solche streitereien kommen vllt alle 2 Wochen vor und danach tuts ihm auch immer leid.
Aber mach ihm klar das du so bist wie du bist und er auch seine fehler hat.
Mein Mann ist manchmal einfach von der Arbeit mega angekotzt und dann sind die kinder auch keine Engel, und schon ist alles blöd und alles ist falsch. Aber wie gesagt, Klartext reden, schmollen lassen und dann ist wieder gut. Zumindest bei uns.
Lg und alles gute!
In einer intakten Partnerschaft akzeptiert man einander so, wie man ist. Klar gibt es Dinge, die man ändern kann aber das betrifft dann eher kleine Alltagsmacken und nicht den Charakter einer Person. Dein freund bemängelt deinen Charakter und den kann man nicht ändern. Wenn er dich nicht so akzeptieren kann, wie du nun mal bist (mit all deinen Schwächen und Fehlern) und nur an dir herum meckert, liebt er nicht dich sondern die Vorstellung, wie du zu sein hast. Nichts von dem, was du aufgezählt hast ist eine Alltagsmacke sondern dein Wesen.
Sehe ich auch so, dass er dich nicht zu lieben scheint. Wenn ich an meinen Partner nur noch rum nörgel, mag ich ihn nicht mehr. Das war z.B. in meiner ersten Ehe so.
Guten Tag,
das ist harter Tobak, den er dir da so an den Kopf knallt. Man kann sich doch nicht in seiner Persönlichkeit ändern. Man ist wie man ist. Seine Ansprüche an dich sind überhaupt nicht realisierbar. Ebenfalls sind seine Vorstellungen an dich ungesund. Jemanden an Punkten ( einer Liste ) einzuschätzen, oh my gosh!
Sei bitte du selbst, und dann halt leider ohne Ihn. Droht er dir irgendeine Konsequenz an? Wenn du dich nicht änderst, dass er sich trennt? Oder meckert er einfach nur so herum.
Ich würde Ihm klipp und klar sagen, dass du bist wie du bist und du sein Gejammere nicht mehr erträgst. Dann hätte er sich eine andere nehmen sollen, wenn es ihn so stört. Das wirkt meist wunder!
Ich bin auch nicht ausdauernd und verliere schnell die Lust an Dingen. Deshalb hat mein Mann mir das noch nie vorgehalten... Er akzeptiert mich so wie ich bin weil er mich voll und ganz liebt.
Es tut mir sehr leid, dass er so zu dir ist. du musst für dich entscheiden ob du das weiterhin so willst. ein Wohnungswechsel wird das ganze eher nicht positiv bestärken. Das ist der erste Schritt in Richtung Trennung, die danach einfacher vollzogen werden kann, da man ja eh schon getrennt gelebt hat.
Diese Dinge sind Charakterzüge mit denen er dich ja wohl kennengelernt hat, daher sollte er dich so akzeptieren wie du bist.
Es gibt Sachen die man ändern/verändern kann, ein sehr schüchterner Mensch kann daran arbeiten offener und selbstbewusster zu werden, ein eher ernster Typ kann versuchen lockerer zu werden um mehr Lebensfreude zu empfinden usw. Aber das sollte man ausschließlich für sich tun und nicht weil der Partner es so will.
Natürlich besteht eine Beziehung auch aus Kompromissen....aber die von dir aufgezählten Punkte würden ja bedeuten das du dich komplett veränderst. Das ist nicht Sinn und Zweck einer Partnerschaft. Ja vllt würde euch eine räumliche Trennung sehr gut tun.
"Es gibt Sachen die man ändern/verändern kann, ein sehr schüchterner Mensch kann daran arbeiten offener und selbstbewusster zu werden"
Mich würde interessieren, wie man daran arbeiten kann. Ich bin schon seit meiner Jugend eher schüchtern, ich merke zwar mit den Jahren, dass es besser wird (werde nicht mehr ständig rot), aber trotzdem bin ich Menschen gegenüber sehr schüchtern.
Mein Selbstbewusstsein ist eigentlich ganz gut.
Wie kann ich offener werden, wie kann ich auf Menschen zugehen, wie kann ich vor mehreren Menschen sprechen ohne rot zu werden. Wie kann man ein Gespräch am laufen halten?
Ich glaube da muss jeder Mensch einen eigenen Weg finden...ein Hobby suchen bei dem man sich in lockerer Runde überwindet kann helfen. Bei mir war es ein neuer Job, den ich umbedingt wollte, der aber viel Kontakt mit Menschen beinhaltete...man muss sich einfach immer wieder selber überwinden, dann fällt es immer leichter.
In der Schule konnte ich noch keine 2 Sätze im Referat halten ohne zu stottern ...heute kein Problem mehr
Hat ihn das alles schon immer an dir gestört, oder ist das erst seit einem Jahr so? Es gibt ja Menschen, die in stressigen Phasen (Beruf, erste Zeit mit Baby etc) auf einmal die Unzufriedenheit auf ganz andere Bereiche wie die Partnerschaft ausdehnen und die dann auf einmal die Fliege an der Wand stört. Wenn einem das bewusst wird, könnte man daran arbeiten.
Wenn ihn das alles aber wirklich grundsätzlich so stört, hört sich das für mich nicht gut an. Dann passt ihm ja anscheinend grundsätzlich dein Charakter nicht (und egal, wie sehr du dich verbiegst- aus jemand Introvertiertem wird niemals eine extrovertierte, experimentierfreudige Abenteuerin). Auf Dauer sind beide unzufrieden; er, weil er bestimmte Eigenschaften an dir vermisst, und du, weil du dich nicht so geliebt fühlst, wie du bist. Da würde ich mich auch fragen, warum er mit dir zusammen ist... weil du optisch in sein Schema passt und treu bist..? Das wäre doch eine recht dünne Basis.
Grundsätzlich finde ich es ziemlich gruselig, wenn jemand eine Art "Liste" hat und punkteweise bzw prozentual abhakt, was ihm passt und was nicht. Du als Partnerin musst dann nach dieser Bewertung einen bestimmten Score erreichen, oder wie...? Das erinnert mich an eine verkorkste Beziehung, die ich einmal früher hatte... der Mann hat Schulnoten vergeben und mir optisch freundlicherweise eine 1-2 zugeteilt, durch meine Art wäre ich aber leider nur noch bei 2-3 (was Übles für meinen Charakter ahnen ließ, muss dann ja ungefähr bei 3-4 gelegen haben..).
Versucht mal gemeinsam herauszufinden (vielleicht in einem ruhigen Gespräch ohne Baby im Hintergrund, wenn es sich einrichten lässt), inwiefern evt äußere Faktoren eure Beziehung negativ beeinflussen, und wie sehr eure Eigenheiten tatsächlich kompatibel sind oder auch nicht (denn eins ist klar- entweder er kommt mit deinem Charakter grundsätzlich klar oder nicht, ändern kann man vielleicht blöde Angewohnheiten, aber nicht sein komplettes Wesen!). Niemand sollte in einer Beziehung permanent kritisiert und heruntergemacht werden, auf Dauer ist das nur deprimierend und das Selbstwertgefühl wird immer schlechter. Ob dann eine räumliche Trennung oder evt auch ein Ende der Beziehung die bessere Lösung ist, muss man dann natürlich entscheiden. Für mich wäre eine Beziehung mit jemandem, der mich umkrempeln möchte, jedenfalls nichts mehr... egal ob mit oder ohne gemeinsame Wohnung.
Das hört sich gar nicht so schlecht an, weil du eine Ergänzung für Ihn bist. Das soll
heißen ,daß er der aktive Macher ist und Du bist der ruhige Gegenpol.
Leider schätzt er das nicht, weil er Jemanden möchte der genau so ist wie er.
Ergo kann man sagen ,daß er dich nicht richtig lieb hat, er nutzt nur einige Eigen-
schaften von dir und dann wird es langweilig.
Wenn er z.B ein Handicap hätte und auf dich stärker angewiesen wäre dann
würde er deine ruhige besonnene Art ganz Anders schätzen.
Der Punkt ist, wie sehr du an Ihm hängst und wie viel Toleranz du aufbringst?
Auf Dauer werden sich die Probleme eher verschärfen bzw. Einer von Euch
sucht sich etwas Anderes............Leider!
Sicher kann man auch zusammen bleiben, aber dann leidest du wahrscheinlich?!
Hallo,
die Dinge, die du hier beschreibst, machen einfach deine Persönlichkeit aus. DAS bis DU!!!!
Man kann aus einem Apfel keine Birne machen, genauso wenig wird aus einem eher introvertierten Menschen eine extrovertierte Partyqueen. Menschen sind wie sie sind, und seinen eigenen Charakter zu ändern ist meiner Meinung nach unmöglich!
Klar, man kann Eigenheiten von sich ändern bzw an sich arbeiten (zB krankhafte Eifersucht, Kontrollverhalten etc), aber das Wesen eines Menschen bleibt immer dasselbe.
Dein Freund hat dich doch so kennengelernt, oder hast du dich in den 3 Jahren eurer Beziehung so verändert, dass du jetzt ein ganz anderer Mensch bist? Wenn das nicht der Fall ist, verstehe ich nicht, warum er JETZT auf einmal einen anderen Menschen aus dir machen will...er hat sich doch in DICH verliebt so wie du bist/warst?
Und wenn deine ganze Art bzw dein Charakter ihm nicht passen, dann solltest du wirklich darüber nachdenken, ob du mit ihm zusammen bleiben willst.
Lg