Hallo ihr Lieben!
Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mit ein paar Meinungen von euch einzuholen und mir einfach einmal den Frust vom Leib zu schreiben. Achtung: der Text wird lang...
Anfang diesen Jahres lernte ich einen wirklich tollen Mann kennen - witzig, klug und gutaussehend, aber eben auch afghanischer Herkunft und Muslim. Trotz dieser doch arg kulturellen Unterschiede und aller Sorge und Kritik von Freunden und Familie ließ ich mich "auf ihn ein". Seither führen wir eine sehr glückliche Beziehung.
Im August wurde ich jedoch ungewollt schwanger. Mein Freund gab mir klar zu verstehen, dass es für ihn überhaupt nicht in Frage kommen würde, das Kind zu bekommen. Für mich allerdings sah die ganze Sache anders aus und ich entschied mich, letztlich nach sehr vielen Diskussionen auch mit "Einwilligung" meines Freundes, das Kind zu bekommen. Er war sogar bei Untersuchungen dabei, jedoch emotional auf einer ganz anderen Ebene als ich. Im Gegensatz zu mir, wie ich mich emotional immer mehr auf das Kind einlasse, entfernt er sich immer weiter.
Die Beziehung läuft gut, aber eben nur solange, wie das Thema "Kind" nicht aufkommt. Sobald ich etwas in diese Richtung anspreche blockt er ab oder sagt gar nichts dazu. Lediglich der Name des Kindes war ihm wichtig - dieser soll nämlich ein muslimischer Name sein. Diese "verflixte" Religion... Versteht mich nicht falsch, aber in dieser Beziehung macht es einfach zu viel kaputt. Mein Freund möchte nicht mehr mit mir in die Stadt gehen, weil andere Muslime uns sehen könnten. Er kann seiner Familie nicht von der Schwangerschaft erzählen, weil er Angst hat, "verstoßen" zu werden. Er kann die Schwangerschaft einfach (aufgrund seiner Religion) nicht akzeptieren. ABER: Unehelichen Sex haben geht... Das ist doch absolut paradox.
Ich weiß im Moment einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Er möchte in jedem Fall mit mir zusammen bleiben. Aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das funktionieren soll, wenn das Kind dann da ist? Was, wenn er sich dann immer noch nicht auf das Kind einlassen kann? Was, wenn das Kind ohne Vater aufwächst, obwohl er neben dem Kind sitzt? Wisst ihr, wie ich es meine?
Hat jemand schon einmal etwas "ähnliches" erlebt? Was denkt ihr darüber?
Danke für's Lesen und ggf. Antworten...
Liebe Grüße!
deutsch-afghanische Partnerschaftskrise wegen unehelicher Schwangerschaft
wäre ich als ich noch seine Freundin war, schwanger geworden, hätten wir sofort geheiratet. Das war eh der Masterplan, wir waren noch sehr jung, daher ging nicht alles von heut auf gleich.
Ich wurde dann noch im Heiratsmonat schwanger.
Gewollt.
Natürlich wissen wir beide, dass wir hätten warten sollen, aber dadurch dass wir geheiratet haben ist es für ihn duldbar.
bitte nicht falsch verstehen... ich frage nur, ob ich es richtig verstanden habe.
Du schreibst selbst, dass Sex ausserhalb der Ehe in Islam tabu ist, bist selbst konvertiert (vor deinem Mann) und hattest selbst Geschlechtsverkehr ausserhalb der Ehe mit ihm und das war ok, weil ihr eh heiraten wolltet??
Versteh ich nicht so ganz.... Dann hast du doch genau die gleiche Sünde begangen, die dieser Freund der TE, nämlich als muslime ausserhalb der Ehe Sex gehabt.
Oder wart ihr bereits islamisch getraut worden und später erst standesamtlich?
VG Sally
sorry für die Schreibfehler, bin mit dem Handy online und hab nicht drauf geachtet. Man versteht aber den Text, denke ich
Die Geschichten, die ich in der Hinsicht kenne, sind alle ungut für die Frau ausgegangen. In einem Fall hat sich der Mann sogar gewisse Kräuter von einer Art Schamanin geben lassen und seiner Freundin ins Essen gemischt, um das Kind loszuwerden. Sie hat ihn erwischt und gottseidank rausgeschmissen. Ehre, zumindest nach außen, geht über alles, deswegen passt auch der uneheliche Sex, so lange man ihn nicht offiziell sieht, gut in das Muster. Jetzt ist das Heimliche vorbei, Du wirst schwanger und das lässt sich nicht mehr vertuschen.
Er wird Dich niemals heiraten, niemals wird seine Familie Dich anerkennen und wenn sie Wind davon bekommen, dass Du ein Kind hast, wird er eventuell gezwungen, sich zu trennen und eine andere zu heiraten. Willst Du wirklich so lange warten, bis es dazu kommt oder wäre es nicht vielleicht sinnvoller, jetzt schon für Dich zu entscheiden, welche Zukunft Dein Kind haben soll?
Mit Religion hat das Ganze übrigens nichts zu tun, denn es gibt ganz sicher auch Muslime, die in so einem Fall zu ihrem Nachwuchs und der dazugehörigen Mutter stehen.
"Mein Freund möchte nicht mehr mit mir in die Stadt gehen, weil andere Muslime uns sehen könnten. Er kann seiner Familie nicht von der Schwangerschaft erzählen, weil er Angst hat, "verstoßen" zu werden. Er kann die Schwangerschaft einfach (aufgrund seiner Religion) nicht akzeptieren."
Wer Sex hat, weiß im allgemeinen, dass daraus eine Schwangerschaft entstehen kann...ich vermute, er hat nicht selber für Verhütung gesorgt?
Und ich wundere mich wirklich, dass dir seine "Einwilligung" wichtig war - was hättest du denn gemacht, wenn Monsieur weiterhin dagegen gewesen wäre, dass du das Kind bekommst?
Ein Mann mit dieser Einstellung könnte definitiv nicht mein Partner sein. Ich befürchte leider, dass dich da noch einiges erwartet - und selbst wenn du dich trennst, wirst du durch das gemeinsame Kind mit ihm verbunden bleiben.
Danke für deine Antwort! Das kam wohl falsch rüber: wenn "Monsieur" weiterhin dagegen gewesen wäre, hätte ich mich natürlich dennoch für das Kind entschieden - demnach genau das getan was ICH möchte und nicht er. ;)
Warum heiratet ihr nicht? Er will wohl nicht.....
Das stand für uns noch gar nicht zur Debatte. Weder ich noch er will.
Hallo!
Ich habe seit 14 Monaten mit afghanischen jungen Männern beruflich zu tun. Sie sind zwischen 16-(angeblich) 18 Jahre alt. Ich mag sie alle, aber diese "Doppelmoral" leben sie ALLE!. Alle vögeln munter deutsche Mädchen (wir besorgen die Kondome!), aber Respekt haben sie nur vor Frauen die Verheiratet sind und eheliche Kinder haben.
Ich würde das, was dein "Freund" mit dir macht, nicht eine Sekunde mitmachen!
Lg Sportskanone
Im Worstcase kann das sicher auch mit einem Partner aus dem gleichen Kulturkreis passieren, aber bei der genannten Konstellation sind diese Probleme doch vorprogrammiert. Warum macht man das?
Irgendwann wird er das Kind "Bastard" nennen und ......................
Gab es doch so schon tausende Male.
Vorwürfe bringen mir jetzt wenig. "Warum macht man das?" Geplant war das nicht.
hallo,
was hast du jetzt vor?
eine gemeinsame Zukunft habt ihr definitiv nicht... und ein Ansehen in seiner Familie auch nicht.
Willst du dich beraten lassen? Er müsste Unterhalt zahlen, oder?
Du hast dir das Leben als Alleinerziehende nicht vorgestellt. Würdest du das meistern? Was würde deine Familie sagen - oder was sagt sie (wissen die Beschied?)?
Würdest du das Kind behalten wollen oder zur Adoption freigeben?
Wie stellst du dir deine Zukunft vor?
Wie jung bist du?
lg
Hallo und danke für deine Antwort.
Aber jetzt wollen wir mal auf dem Teppich bleiben und das Ganze nicht so arg dramatisieren.
Seine Familie (bis auf Onkel/Tante + Cousinen/Cousins) ist nicht in Deutschland. Die, die in Deutschland sind, wissen von mir (von ihm selbst) - haben mich auch schon eingeladen. Ich bin aber bisher noch nicht darauf eingegangen.
Bzgl. Unterhalt - ja, das müsste er, kann er aber (im Moment) noch nicht. Er steckt noch mitten im Asylverfahren.
Und nein, eigentlich habe ich mir kein Leben als Alleinerziehende vorgestellt. Das macht es ja so schwer. Unsere Beziehung sehe ich auch nicht als Problem an - "nur" eben die Einstellung zum Kind. Es ist nicht so, dass er das Kind "verflucht" (so wie es hier aus einigen Kommentaren vielleicht herauskommt) - er hat "nur" absolut kein Interesse und möchte nicht, dass es seine Familie bzw. Freunde erfahren. Obwohl es die Freunde (Afghanen), die bei uns in der Stadt leben, sowieso ALLE wissen.
Und zur letzten Frage: ich gehe auf die dreißig zu. Und ich würde das Kind auf gar keinen Fall zur Adoption freigeben - ganz egal was auch passiert.
Ich danke dir für deine Antwort!
Eigentlich ehrenwert von ihm, dass er das Kind nicht "benutzt", um seinen Status zu verbessern.
Hallo,
unabhängig von der Staatsangehörigkeit des Partners: wenn er nicht zu Dir UND Eurem Kind steht, frage ich mich, welche Zukunft Eure Beziehung habt. Eine echte Basis außer dem "vorehelichen" Sex sehe ich nicht. Und mir wäre das Kind wichtiger als der Vater.
LG
Lana