Hallo,
gestern hatte ich ein Gespräch mit einer älteren Dame in der U-Bahn. Sie hat mir gesagt, dass sie total in der Kindererziehung aufgegangen ist und sich für die Kinder verändert hat.
Ganz oft hört man auch: ich habe mich in jungen Jahren ausgetobt, jetzt bin ich treu, Familienmensch ...
Nun, ich habe die Frau überrascht, indem ich gesagt habe, dass ich mich für die Kinder nicht geändert habe. Klar, gibt es Einschränkungen wenn sie noch klein sind, aber im Grunde bleibt man doch derselbe Mensch, oder?
Sie fand das toll, dass ich so offen dazu stehe und meinte noch, ja, es gibt halt Wilde
Würde mich interessieren wie ihr das so seht.
Vg und schönes Silvester.
Eine Frau
Die wilden Jahre sind vorüber?
Achwas, nur weil man Kinder hat wird man nicht automatisch weniger wild Ich denke man muss sich eben etwas einschränken aber wehe wenn sie losgelassen und kinderfrei haben....
Allerdings verändert man sich ja auch ohne Kinder im Laufe der Jahre. Dinge die ich mit 16 toll fand, finde ich jetzt blöd. Also denke ich, wenn ich 30 bin, werde ich andere Dinge toll finden als jetzt Mit 40 wieder anders....
Was ich aber auch gut finde wenn man sich persönlich verändert, gehört doch dazu. Es gibt nichts peinlicheres als wenn ältere Menschen Ü40 meinen noch in einen Club zu müssen wo der Altersdurchschnitt 20 ist und die dann versuchen abzufeiern und klamottentechnisch mitzuhalten Das sieht dann schon manchmal affig aus
Nuja. Ältere Menschen, mit 40???
Ich bin älter als 40.
Muss man ab einem gewissen Alter das tun was andere erwarten oder hat man einfach weiterhin Spaß.
Vg
Das kannst du natürlich leicht sagen... da deine Tochter ja bei deinen Eltern lebt, musstest du dich wohl nicht einschränken...
Das man der selbe Mensch bleibt, würde ich mit jein beantworten. Denn klar, auf der einen Seite bleibt man, wie man ist. Grundlegende Charaktereigenschaften ändern sich nicht, nur weil man Kinder hat. Aber es werden einem andere Dinge eben wichtiger als ohne eigene Familie. Man wird bodenständiger, träume, die man als alleinstehende hatte wie jahrelang durch die Welt reisen ohne festen Wohnsitz ind ohne an morgen zu üdenken, lassen sich mit Kindern eben nicht mehr realisieren und an Stelle dieser träume rücken andere Dinge. Wie geregeltes Einkommen, Zuverlässigkeit, ein geregelter tagesablauf usw. Man empfindet andere Dinge als wichtig, weil man ja nun nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich ist sondern immer das wohl der Kinder im Hinterkopf behalten muss. Jede Nacht saufen gehen und bis in die Puppen schlagen ist eben nicht mehr, weil man am nächsten Tag wegen der Kinder fit sein muss und sich um sie kümmern muss.
Diese Antwort würde ich genau so unterschreiben :)
Aber Mama zu sein heisst nicht, dass man nicht mal tanzen gehen - was trinken - feiern kann / soll / darf. Egal ob 20 oder 40 ;) auch über den Durst darf wohl vorkommen wenn man das Kind / die kinder gut versorgt weiss. Über den Durst ist bei mir übrigens leider gleich einmal - die zu vertragen trinkmenge hat sich doch leider erheblich reduziert
Also man bleibt immer noch Mensch / Frau. :)
Jep, sehr ich auch so. Ich vertrage schon lange nicht mehr so viel wie noch vor 10 Jahren... Aber mein mädelsabend ist mir heilig, den brauch ich zwischendurch immer wieder
Was bedeutet denn wild für dich?
Ich war früher definitiv anders aber die Änderung hat ja nicht nur was mit Kindern zu tun sondern mit älter und reifer allgemein.
Ja in meiner Jugend und anfang 20er habe ich mich sicher mehr ausgetobt (nicht sexuell mir hat schon immer einer gereicht den hab ich jetzt noch). Aber da waren eben Festivals mit zuviel Alkohol normal, die ganze Nacht durchmachen, spontan an den Flughafen fahren und Last Minute wegfliegen, machen worauf man gerade Lust hat, nächtelang durchzocken und um 7 kalte Pizza frühstücken
Jetzt bin ich verheiratet, wir haben Haus und Kind....mir fehlt das alles (meistens) überhaupt nicht. Für manchen Sachen fehlt die Zeit/Geld (spontanurlaub, mehrtägige Festivals usw.) und für vieles auch die Lust. Ich bin abends jetzt lieber schick essen mit meinem Mann als unserem freien Abend in einem Club zu "verschwenden". Wir machen Samstags oder sonntags lieber Familienausflüge als bis nachmittags zu schlafen (wäre dank Oma möglich)
Finde ich persönlich aber auch normal...wir haben uns bewusst für eine Familie entschieden und es war ja klar das man eben vieles ändern muss.
Hi
Ich denke , dass kommt darauf an was du unter "wild" verstehst und wie du das ausgelebt hast. Wundert mich manchmal wenn jemand von seiner "Wilden Jugend" erzählt weil er jedes Wochenende feiern war
Ich kann mit Sicherheit sagen . dass ich es war. Ich habe über Jahre hinweg ein Leben geführt, dass so nicht mit einem Kind vereinbar gewesen wäre. Hätte ich so weitergelebt hätte ich früher oder später das Jugendamt an den Hacken gehabt.....völlig zurecht.
Ich bin kein anderer Mensch, ich gehe gerne mal aus, geniesse es aber mehr, mit dem Strick zeug und den liebsten vor dem Fernseher zu sitzen.
Ich habe meine Jugend und junge Erwachsenenzeit voll ausgekostet und kann jetzt die Mamaphase richtig ausleben.Deswegen kann ich den morgigen Abend allein zu Hause mit meinem Kind verbringen (krank) ohne das Gefühl zu haben etwas zu verpassen.
Bei mir absolut. Ich habe mich in jungen Jahren (eigentlich bis Mitte 30) extrem ausgelebt.
Dann Kind bekommen, geheiratet und heute (mit Ende 40) bin ich komplett anders.
Sehr viel häuslicher, ein bißchen konservativer, die wilden Jahre sind vorbei, aber das macht nichts,
... auf diesen Zeitpunkt warte ich immer noch
Also gibt es das wirklich. Interessant!
Na ja, jeder so wie er mag.
Das, was ich zwischen 15 und 20 abgeliefert habe, hätte ich so garantiert nicht mehr weiterleben können - mit Kind . Hatte dann noch drei sehr freie Jahre nach meiner Scheidung, bis ich meinen zweiten Mann kennenlernte - und dann war es mit 26 auch langsam an der Zeit, etwas "seriös" zu werden. Ja, da hatte ich mich ausgetobt und fremdgehen wäre für mich sowieso nie eine Option gewesen - Betrug, an dem Menschen, den ich liebe - never.
Allerdings haben mein Mann und ich zusammen auch noch viele Jahre ein sehr lebendiges und aufregendes Leben gehabt, welches nie langweilig war - und wo ich garnichts vermißte.
Manchmal war ich dann auch über ein paar Monate froh, in denen es ruhiger zuging.
Derselbe Mensch ist man eigentlich nicht mit 20 und mit 40 oder 50 - es wäre auch schlimm, wenn man auf einem bestimmten Stand einfach stehenbliebe? Jeder ändert sich, wandelt sich - die einen sogar zum Besseren - andere meinen, sie müssen mit 50 ihren zweiten und dritten Frühling ausleben ?!?! Aber ob sie damit wirklich glücklicher sind? Ich glaub's nicht.
LG Moni
Was verstehst du denn unter "wild" sein?
Ich könnte jetzt mit Kindern definitiv nicht mehr so leben wie vor 15 Jahren. Schon die Tatsache, dass es zu den Kindern ja auch einen Mann gibt hindert mich daran.
Ich denke, es kommt bei diesen Überlegungen auf die Vergleiche und die Perspektive an.
Zwischen 20 und 30 hab ich es wirklich krachen lassen und ein bisschen vermisse ich diese Zeit. aber wenn ich jetzt so wie damals nur Sekt, Klamotten, Party, Festivals, Stephen King Romane, Hochglanzmagazine, Shoppen und Männer im Kopf hätte könnte ich kein Leben führen, mit dem auch meine Kinder glücklich sind. Also begnüge ich mich mit dem gelegentlichen Abend an dem ich kinderfrei habe und konzentriere meine Kräfte ansonsten auf meine Familie. Da gibts ja auch viele Aktivitäten, die mir total Spaß machen und die ich früher schon gern gemacht habe, z.b. Basteln, Kino, Schwimmbad, indoor Spielplatz, Zoo, Waldspaziergänge mit Hund, reiten etc.pp.
Ich glaube ich lebe alle Lebensphasen intensiv aus, so oder so.
Aber ich denke total gerne an früher zurück, so ist es nicht.
Ich bereue immer nur, was ich nicht getan habe, nicht, was ich getan habe.