Hallo,
ich hab mal eine Frage. In meinem Freundeskreis hat sich folgendes ereignet. Ein Kumpel schlief mit der Freundin seines besten Freundes. Es war eine einmalige Geschichte, also keine Affäre. Der Betrogene hat seiner Freundin mittlerweile "verziehen" und die Beiden sind wieder zusammen. Mit seinem besten Freund hat er den Kontakt abgebrochen. Diese Geschichte zerreißt gerade unseren Freundeskreis. Wir sind 6 Freunde und seit der fünften Klasse gut befreundet, also schon sehr lange. Mit der Freundin ist der Betrogene erst etwas mehr als ein Jahr zusammen.
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist, dass er seiner Freundin, die er nicht so lange kennt verzeiht, seinem besten Freund aber nicht. Ich habe mit ihm darüber gesprochen und er meint er sei von seinem Freund zu sehr enttäuscht. Aha! Von seiner Freundin nicht, oder was? Er meinte das sein etwas anderes. Begründen konnte er es nicht. Für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum er an seinen Freund höhere moralische Ansprüche stellt, als an seine Freundin.?
Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber ich kapier es nicht... Wie seht ihr das so?
Moralische Ansprüche
Ist es nicht meistens so, dass der Betrogene nicht den eigenen Partner verteufelt sondern den Menschen von "außen"?
Das ist einfach leichter, dorthin die ganze Schuld und die Wut zu schieben.
Dabei ist es völlig egal, ob man denjenigen schon 20 Jahre kennt.
Vielleicht hatte die Freundin auch viele Gespräche mit deinem Freund, und er wollte eben verzeihen.
Einen Sündenbock braucht die Geschichte aber und da muss nun der langjährige Freund herhalten.
Normalerweise wäre es richtig, beiden zu verzeihen, wenn man das nun wirklich will.
Aber vermutlich möchte euer Freund auf weiteren Kontakt verzichten um zu vermeiden, dass seine Freundin nochmal auf den "anderen" trifft.
Nicht alle Dinge sind unbedingt logisch.
Gruß Hezna 
Hallo,
ich glaube, da geht es nicht um den moralischen Anspruch, sondern darum, dass das Gefühl des Verliebtseins das der Freundschaft überwiegt.
Prognose aus der Ferne, ohne die Beteiligten zu kennen: Die Beziehung wird zerbrechen, die Freundschaft evtl. gekittet.
LG, basta.pasta
Ich persönlich würde beiden nicht verzeihen...
..aber wäre wohl von meiner besten Freundin enttäuschter. Die Person die wahrscheinlich mehr von mir weiß als der relativ frische Partner kann die Finger nicht von meinem Freund lassen? Nein da wäre die Freundschaft für mich zu Ende....wie soll das denn sein wenn eine neue Beziehung kommt? Nein solche Leute brauche ich nicht als Freunde.
Die Wahrscheinlichkeit das die Beziehung hält nach dem Betrug halte ich auch für gering...aber manchmal macht liebe eben blind (und blöd) - für eine Weile.
Da bin ich deiner Meinung 
Tja - warum das so ist kann ich dir nun gar nicht wirklich erklären, verstehen aber kann ich es allemal!
Denke, da können mehrere Aspekte mit einspielen: man braucht jemand, gegen den man seine Wut richten kann...die Freunde werden sich vorher lange und gut genug gekannt haben um die Einstellung des anderen zu kennen, daß die Freundin des besten Freundes tabu ist... Vielleicht hatte er einfach das GEfühl, sich auf seinen Freund 100%ig verlassen zu können... Bei einem Partner, den man noch nicht soo lange kennt, ist man evtl. immer mal eifersüchtig, bzw. hat Sorge, daß so etwas passieren könnte... verstehst du was ich meine? Man hat bei einem Partner evtl. eher die Sorge, daß er bzw. in diesem Falle SIE sich auf einen anderen einlässt... aber beim Freund hatte er wohl keinerlei Bedenken, daß dieser sich seine Freundin schnappen würde.
Natürlich hat sie auch ihren Teil dazu beigetragen - aber bei den beiden ist längst nicht aller Tage abend - ob das noch lange hält? Vielleicht finden die zwei Kerle auch wieder zueinander und es dauert halt einfach noch.
LG
Dass, dass so ein Fehltritt Konsequenzen für die ganze Gruppe, aber insbesondere für die Freundschaft hat, hat der Freund (Betrüger) ja billigend in Kauf genommen.
Aber Du hast recht, der Groll sollte sich nicht nur gegen seinen Freund richten.
Aber das ist sehr oft so, dass man der Person, die man liebt, eher verzeiht als dem Nebenbuhler.
Schade!
Ich kann dir nicht genau erklären warum - aber mir ginge es in einer solchen Situation ähnlich. Ich muss ein paar Jahre zurückgehen, um mich hineinversetzen zu können, denn in meiner jetzigen Situation wäre ich von meinem Mann enttäuschter als von meiner besten Freundin. Aber 10 Jahre zurück, Freund, mit dem ich erst 1 Jahr zusammen bin. Ich wäre von meiner besten Freundin maßlos enttäuscht, hätte nie wieder Vertrauen zu ihr aufbauen können und wüsste auch nicht wozu - sowas tut man in einer Freundschaft nicht. Von meinem damaligen Freund wäre ich auch enttäuscht, es hätte weh getan, ich wäre sauer, hätte mich getrennt...aber eventuell hätte ich aus der Verliebtheit heraus verzeihen können - auch wenn die Beziehung das langfristig sicher nicht überstanden hätte.
Müssen wir denn die Entscheidungen unseres Umfeldes stets verstehen können? Sind wir moralische Instanz? Ja es "betrifft" nun langjährige Freundschaften, solche Umbrüche gibt es jedoch aus 1000 Gründen im Leben, gibt uns das das Recht unsere eigene Wertehaltung als Massstab zu nehmen?
Ich für mich möchte jedenfalls KEINEN Freundeskreis in welchem mein Handeln nach der Moralvorstellung meiner "Freunde" be- und verurteilt wird. Ich möchte so wie ich bin, so wie ich entscheide, angenommen und respektiert werden.
Ich/ Wir wollen kein Maßstab für irgendwen sein. Nur gehört der "Betrüger" genauso zum Freundeskreis und es ist eher der Betrogene, der nicht damit klar kommt und nicht versteht, warum wir noch mit ihm befreundet sind.
Na ja, hätte ich jemanden im Freundeskreis, der meinen anderem guten freund hintergangen hat, würde ich mich schon fragen, ob ich mit so jemandem noch befreundet sein kann und möchte. Ich würde ihm erstmal kräftig den Kopf waschen, was ihm denn einfällt sowas zu tun. Ob er zu doof ist um über Konsequenzen nachzudenken, ob er nicht gewusst hat, dass das einfach nicht tolerierbar ist, was er denkt, wie es jetzt weiter geht, ob es ihm leid tut oder er einfach nur denkt shit happens und weiter im Text usw. Ich würde mich wirklich fragen, wie man so etwas dermaßen dämliches und unüberlegt tun kann und trotzdem glaubt, alles geht normal weiter.
Puh... das ist echt hart. Da wird einem ja quasi gleich doppelt das Herz gebrochen. Ich denke, ich würde unabhängig davon, ob ich das meinem Partner verzeihe oder nicht, auch erst mal auf Abstand zu meiner besten Freundin gehen und das Verhältnis wäre vermutlich für lange Zeit gestört. Aber ich würde anders als Andere hier meiner Freundin keine böse Absicht unterstellen. Manchmal gerät man in Situationen und weiß hinterher nicht wie das passieren konnte. Trotzdem wäre ich sehr verletzt und könnte nicht einfach zu Tagesordnung über gehen und so tun, als wenn nichts gewesen ist.
Also, da hast Du wesentlich mehr Phantasie und wohl auch Gutmütigkeit als ich. Die einzige Situation, in der man hinterher nicht mehr weiß, wie das passieren konnte, wäre für mich, dass man nackt auf- und blöderweise auch ineinander fällt.
Ach ja, und völlig Zugedröhntsein mit Filmriss natürlich. Was für sich dann auch schon wieder so unattraktiv und unerwachsen für mich wäre, dass ich den Partner mit anderen Augen sehen würde.
LG, basta.pasta
Wie gerät man denn in eine Situation aus der man nicht mehr raus kommt und dann unausweichlich im Bett miteinander landet? 
Ok unter massivem Alkoholkonsum oder Drogen weiß ich vllt nicht mehr was ich tue...wobei ich selbst betrunken noch meine Klamotten anbehalte....