Hallo ihr Lieben,
Frage steht oben:
Was macht ihr wenn der Partner zu einem bestimmten Thema eine völlig andere Einstellung hat?
Beim Thema Kinderwunsch ja durchaus schwierig...aber sich deshalb tatsächlich trennen?
Oder Erziehung - natürlich gibt es No-Gos wie Gewalt, Missbrauch usw, das meine ich gar nicht - aber was, wenn der eine eher konsequent, streng erzieht, vielleicht auch kritisiert und wenn ihm/ihr Regeln unheimlich wichtig sind - und der andere legt eher Wert auf Milde, Nachgiebigkeit, viel Lob usw?
Vater lässt das Kind 3 Stunden am Tag Daddeln/Fernsehen u Co, Mama möchte aber nur Zeit x/Tag oder Woche?
Man entscheidet sich gemeinsam zB bedürfnsigerecht zu erziehen , aber einer ändert die Meinung als das Kind geboren wird und Teil der Familie wird - was dann?
Vater möchte fürs Kind Schulform X, Mutter Y....
Ein Elternteil wird zum Impfgegner...
Der eine nölt ständig herum während dem anderen vielleicht manches erstmal egal ist?
Der eine findet Familienbett super, der andere nicht....
Ein Elternteil erlaubt mit 15 die erste Party und das erste Bier, der andere findet das noch viel zu früh...
Der eine sagt Handy mit 8, der andere mit 14 J.....
Der eine sagt, ein Elternteil sollte bis 2 LJ. beim Kind bleiben - der andere sagt bis 6J/gar nicht länger als Mutterschutz...
Das berühmte dritte Kind - ja oder nein?
Als Familie in den Urlaub oder doch mehr Paarzeit?
Penible Ordnung oder überschaubares Chaos?
Ich gehe arbeiten also bist du für Kind/Garten/Hausarbeit/...zuständig?
Sparsam oder verschwenderisch?
Die Beispiele sind ja sehr vielfältig - aber ich denke ihr wisst was ich meine.
Ich persönlich kämpfe zB jeden Tag aufs neue so meine Schlachten, da wir zu einigen Dingen einfach völlig unterschiedliche Meinungen haben, uns völlig unterschiedliche Dinge wichtig und wir auch völlig unterschiedlich miteinander sprechen (Tonfall, Qualität, Quantität..) - und unsere Streitkultur ist leider auch nicht immer die Beste.
Zu über 90 % drehen unsere Konflikte um Erziehungsdinge, 10% sind andere Dinge....
Witzigerweise sind wir uns in Sachen Sexualität sehr einig...aber das wars auch schon.
Ein Streit kann hier schon mal sehr fies werden...und ich suche gerade einen so ein paar Denkanstöße, wie man das vielleicht besser hinbekommt...
Soein paar Grundwerte sind uns natürlich auch gemeinsam wichtig...aber auch da haperts dann oft genug schon daran , WIE es rübergebracht wird, wenn etwas dann eben nicht so läuft oder umgesetzt wird......
Gibt ja Menschen die meinen "Gegensätze ziehen sich an" oder "was sich liebt das neckt sich"....aber manchmal ist es einfach furchtbar anstrengend , da wünschte man sich schon jemandem, mit dem es mal ein bisschen harmonischer wäre...
Wie ist das bei euch?
Ist das vielleicht auch einfach normal, dass sich bestimmte Dinge erst MIT dem Kind ändern? Das auch mal Uneinigkeit, dicke Luft herrscht?
Gucken wir vielleicht einfach zu viel Fernsehen, Rosamunde Pilcher?
Schielen wir zu oft auf das grüne Gras des Nachbarn?
Wie kommt ihr aus Konfliktsituationen heraus?
Geheimtipps?
Bin gespannt auf eure Antworten...
Vielen Dank fürs Lesen und evtl. Ausführen,
Lulu
Wie einig seid ihr euch ? Und wie klärt ihr Uneinigkeiten?
Wie einig seid ihr euch in Dingen wie Erziehung, Lebensplanung, Anspruch usw?
Der kleinste gemeinsame Nenner... viel Ratio und Harmoniebedürfnis sind es bei uns beiden. Ich komme aus einem Haushalt voller "Brüllaffen" und ich krieg echt Plaque, wenn irgendwo gebrüllt wird oder sich um den berühmten Klodeckel gestritten wird.
Kleinigkeiten entzerren wir meist. Der Klodeckel wird dann eben in einer ruhigen Minute unaufgeregt angesprochen und gut ist. Bei absoluten Herzenswünschen steckt der andere dann eben auch mal zurück, aber das ist ja eher selten der Fall. Ansonsten zählt der kleinste gemeinsame Nenner. Familienbett kann nur funktionieren, wenn die ganze Familie das auch will - ist das nicht der Fall, muss sich der Willige entscheiden, schläft er lieber mit der Familie oder mit seinem Partner.
Beim Impfen kann man mit Sicherheit mit viel vernünftiger Literatur einen guten Konsens finden - nur das was muss eben.
Bei der Schulform kann man auch mal nachhören was die Lehrer oder Erzieher empfehlen und welchen Ruf die Schulen haben.
Viele Sachen lassen sich so lösen...
Beim Thema: wer betreut die Kinder ist es für mich ganz klar: der, der sie will oder der, der es anbietet - never ever kann A entscheiden, dass B das macht. Wenn B sagt "ich will das machen", wunderbar... ausser A will das nicht finanzieren, dann wirds wieder lustig ;)
Das 3. Kind... ganz klar die Frage wer das wie stark will oder eben nicht will - wenn A sagt "ums verrecken will ich kein Kind mehr", dann ist das definitiv der kleinste gemeinsame Nenner, wenn er aber nur eigentlich nicht will und B absolut und auf jeden Fall will, dann sollte man es wohl probieren.
Und dann hat nun mal jeder so seine Unarten, wo man nie auf einen Nenner kommt - die kann man als Partner dann nur versuchen zu managen, so dass es fürs Familienwohl am zuträglichsten ist.
Gegensätze ziehen sich nicht an,im Gegenteil sie stoßen ab. Natürlich nicht sofort, weil man das neue Unbekannte erstmal spannend findet, aber das vergeht und das nervt es einem, eben weil man nicht so ist.
Man umgibt sich mit Menschen die ähnlich ticken, deshalb Augen auf in den ersten Wochen des Kennenlernens, auch mal durch die rosa Brille schauen.
Man sollte in den grundlegenden Basic übereinstimmen, man kann gerne streiten, ob das neue Auto blau oder grün wird, aber niemals wegen Weltanschauung, Religion, Kinder, Geld und den Umgang damit.
Heile Welt und nie Streiten gibt es nicht, eine Diksussion/Streit gehört zu einer gesunden Beziehung dazu, wenn es auf Augenhöhe stattfindet und man nie den Respekt voreinander verliert. Reden ist das A und O in einer Beziehung, leider vergessen das viele und schlucken zuviele Sachen, als es direkt und ruhig anzusprechen.
Es fehlt bei Deiner Umfrage die Auswahl, wir streiten nie wegen Grundsätzlichem, sondern nur wegen Banalem
Augen auf beim der Partner Wahl. Man sollte sich in grundlegenden fingen wie Kind ja/nein, wieviel es, wie erziehen, was ist in der Erziehung wichtig usw. Grundsätzlich einig sein. Ist man das nicht, wird die Partnerschaft beendet. Denn wer komplett andere Ansichten zu den grundsätzlichen Punkten hat als man selbst, mit dem wird man keine lebenslange glückliche ehe führen können. Und genau das ist ja das Ziel. Ich habe alle basics mit meinem Mann geklärt, als es ernster wurde. Wären wir da nicht auf einen Nenner gekommen, hätten wir uns getrennt denn die Interessen würden dann einfach zu sehr auseinander gehen. Also man muss sich in allen wichtigen Punkten einig sein. Über Dinge, die nicht ganz so grundsätzlich sind, kann man diskutieren und Kompromisse finden. Aber sie Basis sollte immer stimmen. Tut sie das nicht, hat die Beziehung keine Chance auf Haltbarkeit.
Du - das hört sich alles suuuper an - aber bei uns haben sich viele Dinge völlig anders entwickelt, als vorher gedacht, wir waren uns in etlichen, wesentlichen Dingen total einig - und als es dann soweit war, war es dann doch ein Reibungspunkt - man verändert sich, Meinungen ändern sich , das Kind ändert einen...manches ist einfach auch undenkbar beim Kennenlernen, oder absurd weit weg...
Beispiel Schulform - wer ist sich über sowas einig , wenn man sich verliebt und kennenlernt?
Und selbst wenn - was wenn das Kind aber ganz anders ist oder Besonderheiten hat, was wenn man durch Gespräche mit anderen seine Meinung ändert?
Wer denkt denn beim Kennenlernen über das Verhalten eines pubertierende 15jährigen nach?
Beispiel: Man denkt sich gemeinsam, dass man beim Fernsehabend schonmal auch was Knuspern kann.
Das möchten die Pubertiere dann auch gerne , hinterlassen aber einen Saustall.
Elternteil 1: Ihr dürft dort nicht mehr Knuspern.
Elternteil 2: Okay, kommt das nochmal vor...dann...
...was ich damit damit sagen will:
Natürlich ist es ganz bestimmt toll und kein Nachteil, wenn man auf einer Wellenlänge liegt...das gibt es auch ganz bestimmt, keine Frage...da gebe ich dir absolut recht.
Aber sich vorher schon über den Verlauf der gesamten Ehe/Zukunft einig zu sein finde ich ehrlich gesagt utopisch....man weiß doch auch, wenn man sich noch so gut riechen kann und einig ist vorher nie, was man für ein Kind bekommt oder wie sich bestimmte Dingen entwickeln , und wie einen das beeinflusst...
Mein Mann hat sich in ganz wesentlichen Dingen sehr verändert, durch bestimmte Umstände , Schickalsschläge usw - vielleicht hat er sich auch vorher verstellt , keine Ahnung - und ich habe mich mit Sicherheit auch verändert....
GlG,
Lulu
Bei dem fingen wie Fernsehsender bespricht man das eben in der aktuellen Situation und findet einen Kompromiss. Zum beispiel: Das nächste mal wieder beim knabbern eine schale für den Müll mit genommen. Oder so. Solche Kompromisse macht man täglich im Alltag.
Es ist sicherlich normal, dass sich Dinge und Einstellungen ändern/anpassen können. Das was Du alles beschreibst sind für mich schon fast Dinge, wo einer an einem Ende, der andere am anderen Ende steht - da wirds ja selbst mit Kompromissen schwierig.
Nein, so extrem kenne ich das nicht, es wird auch mal diskutiert aber grundsätzliche Dinge, da sind wir uns einig.
gegensätze ziehen sich nicht an - die sind am Anfang spannend und dann einfach nur noch mühsam.
Lichtchen
Einen sehr gegensätzlichen Partner würde ich mir nie (mehr) suchen, das hat meiner Erfahrung nach selten Zukunft.
Mein Partner und ich sind uns in grundlegenden Dingen einig - Moral, Werte, Zukunftsplanung etc..,
Was uns anfangs zu schaffen machte: Ich bin eher der "Freigeist" mit ungewöhnlichem Lebenslauf, eher ungewöhnlichem Elternhaus und sehr eigener Tagesplanung.
Mein Mann ist zwar auch künstlerisch unterwegs gewesen aber erzogener Spießer, da muss viel nach Plan laufen und vieles "macht man einfach nicht".
Hat viel geknallt anfangs, zwei Mal haben wir uns fast getrennt. Auch durchaus mit unschönen Diskussionen, auch mal lauter. Aber nie böse oder unfair!
Wir sind beide eigentlich Freaks - er ein im Spießer gefangener Künstler und ich vermutlich umgekehrt. Das zusammenzuwerfen war erst mal eine Herausforderung.
Zwei Seiten einer Medaille.
Das haben wir dann aber mal begriffen und unseren Weg gefunden, meist sehr humoristisch mit Problemen umzugehen. Wir ziehen uns auf, machen einen Witz draus (dessen Ernsthaftigkeit wir im Hinterkopf haben) und passen uns dem anderen soweit an wie es nötig ist. Ich bleibe eben nicht mehr bis in die Puppen auf sondern gehe meist mit ihm ins Bett und er geht halt etwas später als gewohnt....
Klappt gut.
Inzwischen wissen wir wirklich was wir aneinander haben und können das Alltagsgedöns locker nehmen, dafür lohnt sich kein Streit.
Und wenn es doch mal ernsthaft kracht dann ist ein paar Stunden Eiszeit angesagt aber wir vertragen uns inzwischen meist schnell und reden später nochmals in Ruhe darüber.
Inzwischen also gute, stabile Harmonie mit gelegentlichen Aussetzern... ;o)
LG, katzz
Hallo!
Wir ändern uns glücklicherweise alle!!!
Für die bescheuerten Ideen und Vorstellungen, die ich vor 17 Jahren hatte zum Thema Erziehung von Pubertekeln schäme ich mich zutiefst.
Ebenso wird sich mein Mann auch über seine bescheuerteren Vorstellungen zum Thema gemeinsames Training, gemeinsames Musizieren Vater / pubertierender Sohn schämen.
Es kommt gar nichts so wie man es sich vorstellt und umso weiter davon ab, je detaillierter diese Vorstellungen waren. Ich will nicht sagen es ist deutlich schlechter, oder deutlich besser, es ist deutlich anders und vorab unvorstellbar. Und die meisten "Planänderungen" gibt es eben in dem Thema Erziehung, in dem Thema Finanzen, in den Themen Priorisierung von Ausgaben (eher Urlaub, eher Auto, eher Haus, eher Bildung & Kunst, eher sparen, ....). Ich halte das aber für "NORMAL". fast alles ist auch lösbar!
Einige Wertvorstellungen (und weniger priorisierte Dinge) bleiben aber unverrückbar und die sind eher "abstrakt": Treue, geschäftliche Partnerschaften, Schulden und Zahlungsmoral, Ehrlichkeit, Vertrauen, berufliche Einsatzbereitschaft und Ehrgeiz, Ordnungsliebe und Häuslichkeit, Sammeltrieb, Einrichtunsgsstil. - Da ändert sich quasi gar nichts.
Meistens können wir miteinander, es gibt nur 1-5 Themen meinerseits wo wir uns nicht einig werden (Medienkonsum der Kinder, Medieneinsatz der Eltern) und auch komplett diametral entgegengesetzt handeln. Wir streiten deswegen nur hin und wieder situationsbedingt und das Problem bleibt ungelöst. ABER das ist nicht kriegsentscheidend. Die Kinder wissen was Meinung von Mama und was Meinung von Papa ist und in Ermangelung von klaren Vorgaben gegen die sie reflexartig rebellieren könnten, denken sie mal selber nach!
LG, I.
Unterschiedliche Vorstellungen gibt es bei uns auch mal. Meist entscheidet dann die Stimme der Vernunft- ich.
Hi,
wie heisst es so schön "Gegensätze ziehen sich an...." aber nur bis es an die gemeinsame Lebensplanung mit Kind kommt. Lange Reisen, Freiheitsdrang, viele Hobbys, etc. können am Anfang total anziehend sein aber wenn Kinder kommen, kann es dann der Beziehungskiller werden, wenn es allzu unterschiedlich ist und man dann so gut wie keine Gemeinsamkeiten hat.
Wenn einer akzeptieren kann, das der andere total unordentlich ist warum nicht? Man kann den anderen nicht ändern, nur die eigene Einstellung und wenn diese damit zurecht kommt, ist alles ok
lg
lisa
Wenn ich das so lese, frage ich mich, wie ich 35 Jahre mit meinem Mann, geboren 1936, geschafft habe...wir beide kamen aus komplett unterschiedlichen Herkunftsfamilien,, Altersunterschied 18 Jahre, beide eine verkrachte Ehe hinter sich. Mein Mann musste wieder mit kleinen Kindern anfangen und vieles mehr....
wie wir alles geschafft haben? Mit einer Mischung aus heisser Diskussion, vernünftigem Reden, nachgeben - und manchmal einfach den Mund halten.....und machen.
Es muss wirklich nicht alles zutode diskutiert werden, wozu auch? Wozu musste mein Mann jeden Fünfer in der Schule erfahren? DIE Diskussionen brauchte ich nicht. Nur Wichtiges erfuhr er freilich. Wir waren beide voll berufstätig, so hatte ich garkeine Zeit, den halben Tag nachzugrübeln, was wir ausdiskutieren müssen und was nicht. Wenn wir abends zusammen waren, machten wir es uns lieber gemütlich, wenn die Kinder endlich im Bett waren. Die meisten Entscheidungen, die meine Kinder betrafen, traf ich, weil mein Mann viel zuviel unterwegs war und garnicht immer gefragt werden konnte. Da reichte die spätere Information.Gestritten haben wir auch selbstverständlich, aber nie wurde einer verletzend oder respektlos, das war uns wichtig. Ich hab nie einen Schimpfnamen von meinem Mann gehört.
Geheimtipps habe ich keine - einfach nur den gesunden Menschenverstand einsetzen und fünfe auch mal grade sein lassen - irgendwie hat es so wohl geklappt.