Depression Arbeit, Kinder, Mann

Hallo liebe Gemeinde, ich habe mich entschlossen hier mich ausheulen über mein Leben. Ich habe 3 Kinder, 10/8/7 Jahre alt. Bin seit 11 Jahren verheiratet, 13 Jahre zusammen. Ich habe mir immer eine große Familie gewünscht, ein Haus einen tollen Mann am meiner Seite... nun habe ich drei Kinder (Wünsch erfüllt) einen Mann und Eigentumswohnung. Als ich noch frisch mit meinen Mann war war alles natürlich toll! Er hat sich so viel Zeit für mich genommen war immer da, ihr wisst was ich meine. Dann kam unsere Tochter zu Welt klar ich koche putze stehe auf schlafe wenig weil er ja Hard arbeitet, das war für mich selbstverständlich. Dann kam die zweite Tochter, das gleiche und klar gleich mehr Arbeit, dann mein Sohn gleich hinterher (war nicht so geplant) ist halt passiert und Abtreibung kam nicht in frage. Er ist so wunderbar. Ich stand aber immer alleine da, Mann am arbeiten den ganzen Tag, ich habe 2x Mittagessen gekocht weil meine Kinder essen nicht das gleiche wie Papa, geputzt eingekauft usw. Am Wochenende war ich auch oft allein da er arbeiten musste weil zu wenig Geld, hab Verständnis gehabt. Er immer mehr schlechte Laune wegen Geld, kein Urlaub keine Extras aber ich war zufrieden mit dem was ich habe ich wollte nur das er mehr zu Hause ist und mich unterstützt. Nein! Er hat hart gearbeitet. Als mein Sohn 1 Jahr alt war wollte ich was arbeiten zumindest am Wochenende damit wir zumindest Urlaub fahren können. Habe schnell was gefunden und nur am Wochenende Ca 32 Stunden gearbeitet, aber es tat echt gut mal was anderes zu tun. Ja Urlaub sind wir dann gefahren... war stressig Kinder am jammern, er unzufrieden weil das Wetter nicht stimmt. Ich war sauer weil ich wollte was gutes tun und kam nur Gejammer. Egal überstanden. Zwei Jahre so gezogen... war schon hart aber wir hatten nicht mehr so viel Geld Probleme, nur er hat nicht weniger gearbeitet. Jetzt wo die Kinder großer sind arbeite ich immer noch aber auf 76% 11 Tage durch und drei Tage frei... bin K.O nach der Arbeit und er arbeitet immer noch lange und unterstützt mich fast garnicht. Er meint das ich mehr Zeit habe für Haus Kinder einkauf und so weiter...

Wie oft habe ich mit ihn geredet das sich da was ändern muss! Das ich Unterstützung brauche! Das wir nur nebeneinander leben, kaum über Probleme reden, wie oft habe ich geweint auch vor ihn und gebrüllt, für ne kurze Zeit hat geholfen aber dann war wieder alles beim alten. Wir unternehmen nix mehr miteinander, hab so oft vorgeschlagen nix da... ich habe die Schnauze voll. Meine Arbeit macht mich zusätzlich fertig bin eine leitende Person, hab viel Verantwortung, aber da weiß ich das ich das beende ohne zu überlegen weil das ist nicht das was ich machen will. Mit meinen Mann kann ich nicht viel bezwingen da er nach meinem Gefühl sich nicht ändern lässt im Endeffekt will ich das auch nicht, er soll das machen was es mag aber ich bleibe auf der Strecke. Kinder krank Mama zu Hause, ich krank keiner da egal wie schlecht es mir geht. Ich überlege mich zu trennen... wir haben aber erst eine Wohnung gekauft wie läuft das dann weiter? Und die Kinder... aber die sehen ihn nur am Wochenende also sollte nicht das größte Problem sein. Ich weiß nicht was ich machen soll, bin am Ende meiner Kräfte, hab Depressionen nehme Tabletten.
Familie die mich unterstützt gibt es nicht. Ich hoffe ihr könnt mir bisschen Mut zusprechen.

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Hallo liebe Blanka85,

aus Deinen Zeilen lese ich eine große Erschöpfung, die Du wahrscheinlich schon seit Jahren vor Dir herschiebst und die Du bisher nicht behandeln konntest, weil die Kinder Dich brauchten, ihr das zusätzliche Geld brauchtet usw...

Wenn man zu lange überfordert und erschöpft ist, mündet das irgendwann darin, dass man nur noch traurig und wütend ist und nur noch das Negative in allem sieht. Man kann in so einer Situation (Erschöpfungsdepression) auch keine Dankbarkeit mehr fühlen für das, was man hat und man sieht überhaupt nichts Positives mehr im Leben.

Ich war vor Jahren mal an einem ähnlichen Punkt - es hat damals zur Trennung geführt. Ich hatte, wie Du auch, mehrfach versucht, etwas zu ändern, aber es nicht geschafft. Mein Ex zog nicht mit...

Inzwischen, nach einer längeren Phase als Alleinerziehende, in der ich gelernt habe, gut für mich und mein Kind zu sorgen, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche, um mich zu regenerieren, und in der ich lernte, wieder dankbar und glücklich zu sein für alles, was das Leben mir schenkt, habe ich mich endlich wieder auf eine Beziehung eingelassen.

Und hier versuche ich nun, an Deine Schilderung anzuknüpfen:

Ganz wichtig ist es, zuerst einmal Entlastung zu finden. Falls keine Familie vorhanden, dann über ein Hilfsorganisation - Diakonisches Werk, Caritas, Jugendamt.... Schaffe Dir Freiräume, in denen Du Gelegenheit hast, etwas für Dich zu tun (und wenn es erst mal nur eine Therapie für die Seele ist). Wenn man so neben sich steht, wie Du im Moment, kann man keine klare Entscheidung treffen.

Wie sieht es mit Mutter-Kind-Kur aus? Mir hat das damals gut geholfen, aus der Erschöpfungsspirale herauszukommen.

Vielleicht magst Du auch die städtischen Angebote für Ferienbetreuung für Deine Kinder nutzen? Die sind teilweise echt gut, und Du hättest mal ein paar Tage Luft zum Verschnaufen.

Mache Dir auch nicht selber unnötig Stress, wo es nicht sein muss. Zwei verschiedene Mittagessen würde ich z. B. nicht kochen, es muss doch Gerichte geben, die allen schmecken? Auch würde ich nicht so viele Stunden arbeiten gehen, nur um mir Urlaub leisten zu können. Das ergibt sich schon irgendwann wieder, wenn die Kinder größer sind.

Sorge erst mal gut für Dich, das ist das Wichtigste. Wenn es Dir seelisch wieder besser geht, kannst Du Deinen Mann und Dein Leben auch wieder etwas positiver sehen. Und dann würde ich noch mal versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen und über die Gesamtsituation und alternative Arbeitsmodelle zu sprechen. (In Ruhe und ohne die Kinder.)

Jetzt übereilt sich zu trennen scheint mir nicht die ideale Lösung zu sein. Dazu verbindet euch noch viel zu viel.

Du hast einen hart arbeitenden Mann, der finanziell für euch sorgt (für viele Frauen wäre das schon ein Traum... ;-)), drei wunderbare Kinder, einen Job und eine (sicherlich schöne) Wohnung - es lohnt sich, zu kämpfen!

Ich hoffe, ich habe nicht zu durcheinander geschrieben, und ich hoffe, Du findest einen Weg aus der Negativspirale! Ganz viel Kraft und Glück für Dich!#klee

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P.S. Vielleicht hat auch Dein Mann eine Art Erschöpfungssyndrom, was behandelt werden sollte? Habe gerade nochmal Deinen Post gelesen und bin über die Arbeit am Wochenende und die schlechte Laune Deines Mannes gestolpert...
Vielleicht entlastet es Deinen Mann ja von dem ganzen Druck, wenn Du ihm klar machst, dass die Zeit mit ihm viel wichtiger für Dich ist als Luxus, Urlaubsreisen etc.

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Ich danke dir für die liebe Worte ??

Natürlich schmeiße ich nicht alles einfach so hin... hat sich keiner verdient und ich liebe meine Familie zu sehr, nur manchmal bin ich zu kaputt um zu kämpfen, manchmal denke ich das es keinen Sinn mehr macht. Hab auch gedacht das ich mir vielleicht einen Freiraum schaffe und dann kümmere mich nur um meine Person, aber es ist nicht einfach, ständige Termine, Kinder müssen hin und her gebracht zu werden ich muss immer da sein, wer den sonst er arbeitet ganz lange und ganz viel habe auch Verständnis aber so bald ich ihn anspreche gibt's nur antworten wie "ich kann nichts für so ist das Arbeitsleben " dann rede ich das ich es gerne hätte das wir zumindest mal etwas zusammen unternehmen, kommt nichts... dann fühlt man sich etwas gekränkt.

Ich habe einen Antrag für Mutter Kind Kur beantragt, ich hoffe das ich es genehmigt kriege.

Heute beim spazieren gehen mit unseren Hund (nur da kann ich in Ruhe mit ihn reden) haben wir über die ganze Situation geredet, hat ein bisschen geholfen. Besteht trotzdem die Angst das es wieder alles ausläuft...

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Kann es sein, dass du zu perfektionistisch veranlagt bist? Und dir dadurch selber im Weg stehst?

Ich würde die Kinder an der Hausarbeit beteiligen, natürlich in angemessenem Umfang. Deinem Mann, der sich standhaft weigert, etwas im Haushalt zu tun, würde ich keine Wäsche mehr waschen, aufhängen oder bügeln. Das kann er selbst machen.

Und am Wichtigsten: höre auf, es jedem Recht machen zu wollen. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Und das ist nur 1! Mittagessen, nicht 2 verschiedene. Wem es nicht schmeckt, der kann sich selber ein Brot schmieren.

Kein Wunder, dass du durchdrehst, bei dem Aufwand, den du betreibst. Du musst dich selber zu allererst ändern, dann kannst du auch deine Situation verändern.

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Ich habe einen Plan bei mir in der Küche hängen wo die Kinder sehen können was zu tun ist, das klappt ganz gut. Das habe ich auch früher gemacht mit Herzchen und dann gab es Belohnung.

Ja es kann sein das ich Perfektionist bin, versuche allen gerecht zu werden, es muss sich definitiv was ändern sonst geh ich noch mehr kaputt. Jetzt Wechsel ich die Stelle weil das macht mich auch kaputt, ich mag arbeiten gar keine Frage aber mit sehr sehr viel Verantwortung geht nicht, hab schon genug zu Hause.

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Ist deine neue Stelle genauso gut bezahlt? Wenn nein, fände ich es in deiner Situation,in der du sogar über eine Trennung nachdenkst, grundfalsch, im Job zurück zu schrauben. Dann lieber eine Haushaltshilfe einstellen und eine finanzielle Unabhängigkeit aufbauen.

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Hallo Blanka,

man hört die Erschöpfung aus deinen Worten und auch dein Unverständnis für die Haltung deines Mannes. Das ist verständlich.

Leider wissen wir nicht warum sich dein Mann so verhält wie er sich verhält.

Ich glaube nicht das Ihr grundsätzlich am Ende seid, dafür hängt ihr euch beide für den Erhalt zu sehr rein.

Was ich aber glaube ist, dass Ihr eure Mittel der Kommunikation ausgeschöpft habt.

Holt euch einen Berater dazu (Eheberatung) damit Ihr einmal moderiert eure Standpunkte aufarbeiten könnt und damit Ihr jeweils auch gezeigt bekommt wie sich euer Partner in der Situation fühlt.

Wenn Ihr erst einmal eure situation analysiert habt und auch eure gegenseitige Wahrnehmung verstanden habt könnt ihr sicherlich gemeinsam eine Lösung erarbeiten.

LG
Ano

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Hallo Ano, danke für die Antwort.

Wir kommunizieren sehr viel in der letzten Zeit über unsere Probleme und Gefühle, ich bin sehr offen und direkt so wie die Männer es eigentlich mögen. Naja es funktioniert dann ein paar Tage und dann wird es vergessen. Letzte Aussage meines Mannes war das er sehr viel Stress hat und sich nicht auf meine Bedürfnisse meine Launen konzentrieren kann, aus diesen Worten stelle ich fest das die Arbeit ihm wichtiger ist als wir...

Meine letzte Überlegung war auch das ich selbst sehr schwanke zwischen glücklich sein und tiefen Depressionen... ich stelle fest das ich sehr sehr überlastet bin mit allen Drumherum, Kinder, Haushalt, Beruf mit mir selbst. Manchmal denke ich das ich froh sein kann das er arbeitet und uns eigentlich gut geht aber manchmal denke ich das ich alles alleine mache und das ist so ungerecht. Weine ich sehr oft auch einfach so weil ich nicht weiß was ich machen soll oder einfach weil ich heulen muss. Nehme Tabletten um mich zu beruhigen aber helfen tut sich nichts. Ich glaube Psychologe könnte mir da mehr helfen.

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Wie gesagt, ich glaube ihr habt euch festgefahren.

An dieser Stelle möchte ich euch wirklich raten eine Ehetherapie zu machen, ihr braucht jemanden der euch moderiert sonst wird sich immer einer von euch ungerecht behandelt, nicht anerkannt oder bevormundet fühlen.

Lasst euch bitte helfen, eure Probleme sind sicher lösbar.

LG
Ano

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