"Heimliches" Kind

Guten Morgen,

es geht hier (glücklicherweise) nicht um mich, sondern um eine Freundin - vielleicht kann jemand weiterhelfen...

Meine Freundin hat gerade erfahren, dass ihr Partner vor ein paar Jahren ein Kind gezeugt hat, das jünger ist als der gemeinsame Sohn. Er hat sie also offensichtlich betrogen.

Informiert wurde sie jetzt von ihrem Schwager, der die Heimlichkeit nicht mehr mitmachen wollte.
Wie es aussieht wurde ihr Patner damals gerichtlich zum Vaterschaftstest bestellt - ist somit offiziell bestätigter Vater.

Aus diversen anderen Gründen haben die beiden sich vor kurzem räumlich getrennt, um über ihre (sowieso schon schwierige) Beziehung nachzudenken.

Jetzt hat sie von dem heimlichen Kind erfahren und für sie ist die Trennung relativ klar.

Ihr Partner leugnet nun alles und behauptet dass die Familie spinnt.
Eigentlich scheint es klar, dass er lügt um seine Haut zu retten (es gibt so kleine Details, die einfach passen würden und es gibt keinen Grund für die Familie, sich da etwas auszudenken) - aber ein winziger Zweifel bleibt...

Jetzt zu meiner Frage: Gibt es ein offizielles Dokument, das meine Freundin als Ehefrau anfordern kann, in dem eventuell aufgelistet ist, dass ihr Mann folgende offiziell anerkannten Kinder hat?
Steht das im Personenstandsregister?

Leider weiss meine Freundin keinen Namen der Mutter bzw. Familiennamen des Kindes, so dass sie da keinen Kontakt herstellen kann.

Kennt sich jemand aus?

Lieben Dank

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Hallo,

normalerweise müsste doch in den Finanzen etwas zu finden sein, er müsste ja dann Kindesunterhalt zahlen.

LG

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Leider eben nicht - in seinen Unterlagen ist nichts zu finden und sie hat keine Einsicht in sein Konto.

Ist ziemlich kompliziert und verworren leider.

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Also keine Kontoeinsicht im Eheleben....das stinkt schon mal zum Himmel #schwitz

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Also als wir heiraten wollten, konnte die Geburtsurkunde meines Mannes einfach so über ein Onlineportal angefordert werden, dazu kam dann noch die Heiratsurkunde von seiner ersten Heirat - beides habe ich in seinem Namen (oder eines sogar telefonisch) beantragt und schicken lassen. Die Behörden sind jetzt nicht sonderlich dem Datenschutz zugeneigt, wenn man einfach freundlich und überzeugend ist. Ich kommuniziere in seinem Namen auch schon mal mit Finanzamt, Krankenkasse, Ärzten... und die einzigen die mir überhaupt manchmal keine Auskunft geben sind in der Tat manche Ärzte, alle anderen erzählen mir alles, wenn ich nur selbstverständlich genug bin. Diese Anrufe sind selbstverständlich immer abgesprochen, mein Mann hat eben wirklich keine Zeit selbst durch die Gegend zu telefonieren, der muss in der Zeit arbeiten wenn Behörden offen haben.
Ich bin nichts desto trotz jedes Mal selbst überrascht, wie simpel es ist für Hinz und Kunz alles mögliche abzufragen...

Überall da wo also ein Kind vermerkt sein könnte unter einem Vorwand einfach Dokumente anfragen, abgleichen whatever... gute Story und dann souverän und freundlich. Ist selbstverständlich nicht ganz legal, wenn man es gegen den Willen des Betroffenen tut und nicht wie angegeben in seinem Auftrag... muss Deine Freundin wissen ob es ihr das kleine Risiko wert ist. Ich geh davon aus, dass die entsprechende Stelle auch lieber aktiv gewillt ist ihre eigene Unfähigkeit (mit den Daten umzugehen) zu vertuschen als dem Opfer bei der Aufklärung des Datenklaus zu helfen.

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Ich denke dieses Risiko nimmt sie in Kauf, wenn sie hinterher endlich schwarz auf weiß die Fakten hat....

Die Frage ist, welches Dokument Auskunft über uneheliche Kinder gibt...
Im Familienstammbuch sind -glaube ich- nur die zur Ehe gehörigen Kinder aufgeführt...
Und beim Standesamt direkt nach dem passenden Dokument zu fragen, wäre taktisch wohl auch unklug....

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Dann muss eben ein Mann anrufen und eine Geburtsurkunde für sein Kind anfordern. Und wenn sie die nicht haben, dann hat er eben das Standesamt verwechselt...

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Haben sie gemeinsame Kinder? Dann steht ihr nach der Trennung ja Unterhalt zu und über das JA erfährt sie dann bestimmt auch, dass da noch ein Kind berücksichtigt wird. Je nach Verdienst, bekommen ihre dann ja evtl. weniger.

Ansonsten mal nach Kontoauszügen gucken, die hebt man ja eigentlich auf.

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Ja die haben einen gemeinsamen Sohn...

Spätestens beim Unterhalt wird es offiziell, aber weil sie aufgrund seines Leugnen doch manchmal zweifelt, wäre es gut jetzt schon Gewissheit zu haben.

Sie hatte gehofft, dass dieses Kind in irgendwelchen offiziellen Urkunden auftaucht - dann könnte sie die anfordern.

Seine Kontoauszüge sind nicht da - die hat er entweder vernichtet oder versteckt...

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Dann Unterhalt beantragen und fertig. Steht ihr bzw dem Kind doch zu, wenn sie sich (räumlich) getrennt haben.
Auf die paar Tage mehr oder weniger kommt es jetzt eh nicht mehr an.

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Was hätte der Schwager für ein besonderes Interesse daran, eine erfundene Geschichte aufzutischen? Falls jetzt kommt "Er will dass sie sich trennen" sollte man doch weiter fragen, warum er das will?

Wenn sie räumlich getrennt sind soll sie eine Beistandschaft beim Jugendamt beantragen und dort die Unterhaltsforderung regeln lassen. Spätestens dann wird ja wohl rauskommen, wie viele Kinder er hat. Und wenn sie ihm sowieso nicht traut dann sollte sie auch bei der Trennung bleiben.

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Genau das ist eben der Punkt!

In die Ecke gedrängt hat der Mann gesagt, er hätte dem Schwager so etwas tatsächlich erzählt, um zu testen ob der Vertrauenswürdig sei...
Das ganze soll also eine Lüge gewesen sein, um den Schwager zu testen... ????

Auf so einen Blödsinn muss man(n) erst mal kommen!!!

Sie geht nächste Woche zum Jugendamt und sucht jetzt einen Anwalt auf.
Wir hatten nur gehofft unabhängig davon schon vorab schlauer zu werden.
Oder besser gesagt, etwas schriftliches in der Hand zu haben - ich denke es ist ziemlich offensichtlich, wer da lügt...

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Es ist doch völlig egal wer lügt und ob das Kind existiert. Fakt ist: Deine Freundin hat Null und gar kein Vertrauen mehr in ihren Partner. Angenommen, nur mal theoretisch, er sagt wirklich die Wahrheit. Was will sie mit einem, der seinen Schwager testet? Wann wird sie dann getestet und vor Allem wie?

Daraus würde ich dem Hoffentlich-Ex schön langsam einen dicken Strick drehen. Da bräuchte ich keinen Beweis mehr, ob er mich betrogen und dabei Nachwuchs gezeugt hätte.

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Eventuell kann sich deine Freundin (oder ein Männlicher Anrufer) auch das Urteil zur Feststellung der Vaterschaft vom Gericht schicken lassen? Oder beim Anwalt anrufen, dass man gerne das Urteil hätte.

Vielleicht findet sich das Urteil auch im Internet.

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Mal ganz doof gefragt: Wie findet man sowas denn online?
Wüsste jetzt gar nicht, wo ich suchen soll

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Auf seiner Geburtsurkunde stehen seine Kinder drauf. Also wirklich eine Kopie seiner Geburtsurkunde anfordern. Wenn es online zu machen geht. Familienstammbuch hat sie vermutlich Zugriff drauf, dann kennt sie auch seine Urkunden Nummer und das Standesamt und Zack hat sie alles. Unsere Kinder die wir anerkannt haben sind auf unseren Urkunden eingetragen.

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Super - vielen Dank!