Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf zu hohem Niveau jammere oder ob meine latente Unzufriedenheit berechtigt ist....
Wir sind seit 15 Jahren ein Paar, beide jetzt 30 Jahre alt und seit 2 Jahren Eltern. Aktuell bin ich wieder schwanger 34 ssw.
Nun zu meinem Problem. Mein Partner ist die letzte Zeit ständig unterwegs. Geschäftlich im letzten Monat 8 Tage und bis zur Geburt nochmals 8 Tage. Davon sind Termine mit Übernachtung oder bis spät Abends. Einige Termine sind freiwillig (Feiern zu abgeschlossenen Projekten) zu denen er natürlich gehen darf. Damit habe ich kein Problem. (Eine andere Frau steckt sicher nicht dahinter)
Was mich jetzt aber stört ist, dass dann auch noch Fußballtermine oder Treffen mit Kumpels dazu kommen. Im Schnitt ist er zwei Tage die Woche geschäftlich und 1x privat abends unterwegs.
Für mich ist es gerade hochschwanger mit Kleinkind anstrengend und ich würde mir einfach wünschen, dass er mich gerade abends dann mehr unterstützt oder auch ungebeten Dinge im Haushalt erledigt.
Er macht eigentlich nichts von sich aus, alles immer nur auf Anforderung. Seine Wäsche wandert z. B. immer fertig in den Schrank. Lass ich sie im Wäschekorb vor dem Schrank stehen, räumt er sie nicht selbst ein. Nur auf meine Aufforderung. Ansonsten steht der Korb dort bis die Wäsche verbraucht ist....
Anderes Beispiel: ich bitte ihn, sich um das Mittagessen zu kümmern, weil ich noch einkaufen muss. Das macht er dann, aber am Schluss bleibt die Küche dreckig. Nur nach Aufforderung wird dann die auch sauber gemacht.....
Was ich mir wünsche:
- Private Termine auch bald sausen lassen, um mehr Zeit für uns zu haben
- Arbeiten selbst sehen und erledigen
Findet ihr das zu viel verlangt?
Zu hohe Erwartungen an den Partner?
Zu erstem Punkt, seine privaten Termine: hast du ein sachliches Gespräch mit ihm geführt, deine Bedürfnisse geäussert und begründet, dir seine Seite angehört? Oder ergehst du dich in vorwurfsvollen spitzen Bemerkungen und suhlst dich in stummer Erwartungshaltung (und treibst ihn dadurch mit deinem Genöle aus dem Haus)?
Zweiter Punkt: warum nicht auf dem aufbauen, was ja augenscheinlich funktioniert? Statt zu erwarten, dass er "Arbeiten selber sieht" (ist er Hellseher?) und deinem Qualitätsmanagment entspricht, bitte ihn sachlich um die Arbeit die er ausführen soll, so wie du es beschreibst tut er das ja (obschon du wahrscheinlich des öftern genervt und nörgelnd klingst statt sachlich und wertschätzend...)
Na ja zu viel vielleicht nicht ,aber nicht ganz mit deinem Mann kompatibel.
Das soll heissen, dass für ihn Familie, Arbeit, Freunde und Hobby gleichwertig sind. Er würde sich sonst nicht ausgefüllt fühlen.
Stellt sich die Frage ,ob euer 2. Nachwuchs von Euch Beiden, gleich stark gewollt war?
Du schreibst ja, dass du schon 2 Jahre vorrangig Mutter bist.
Ergo spielt das Leben vorrangig außerhalb eurer 4 Wände......da möchte er mitmischen.
Es fehlt also an zeitlicher Balance zwischen Pflicht und Spaß.
Da geht nur etwas ,wenn du konkrete Zeit einforderst und sagst wann du zufrieden bist.
Es ist ein bisschen wie handeln..........das gefällt dir nicht, stimmts?
Bedenke ihr seid 15 Jahre ein Paar, da ist schon viel laue Routine bei Euch.
Er wird seine zeitlichen Freiheiten verteidigen wollen.
Für meinen Mann wäre das zu viel erwartet, dass er Sachen selber sieht und meinen Erwartungen entsprechend macht. Das war aber schon immer so. Wir haben für mich als Unterstützung recht schnell eine Putzfrau engagiert.
Das mit dem Zuhause bleiben...also mein Mann ist gern und viel abends zu Hause. Aber auch da kann man schlecht einen Mann ändern.
Ich lese ganz viel:"Ich wünsche mir....".
Männer können und/oder wollen häufig nicht Gedanken lesen und Wünsche erraten. Entweder, weil es tatsächlich nicht geht, oder frei nach dem Motto "wenn sie Hilfe braucht, kann sie ja was sagen!"
Hm ... Vermutlich habt ihr recht. Man muss einfach nur den Mund aufmachen und sagen, was er tun soll. Dann klappt es ja auch. Irgendwie denke ich mir aber immer, das müsste er jetzt doch sehen. Z. B. Wenn man jeden morgen über den Wäschekorb stolpert.
Ich will halt auch nicht immer nur die sein, die Aufgaben verteilt. Oft mache ich es dann halt selbst, weil es dann gemacht ist und ich nicht warten muss. Er erledigt es dann halt immer irgendwann und mich stört es schon lange. Es sind oft so Kleinigkeiten, die max 2 Minuten in Anspruch nehmen.
Das mit dem Weggehen werde ich so lösen, dass er erst geht, wenn die Kinder im Bett sind. Zudem werden ich mir künftig auch einen Abend die Woche nehmen, an dem ich wieder Sport machen...
Das mit dem Aufräumen ist aber echt schwierig. Ich hab das Gefühl, Erziehung klappt in dem alter nicht mehr...
Wie praktisch für Deinen Mann. Und er kann vermutlich nicht mal verstehen, warum Du nörgelig wirst, wenn er seine Klamotten nicht in den Schrank räumt. Kostet Dich doch nur ein paar Minuten.
Schon meine Oma, Jahrgang 1904, sagte zu mir "wie man es anfängt, so muss man es treiben".
Damit meinte sie nicht nur den Umgang mit Kindern, sondern auch mit dem lieben Ehegatten Sie war berufstätig und auch mein Opa musste im Haushalt mit ran.
Wenn Du es seither nicht fertig gebracht hast, dass Dein Mann ein paar Handgriffe im Haushalt übernimmt und seine dämlichen Socken selber in den Schrank legt - wieso soll er nun während Deiner Schwangerschaft selber draufkommen? War doch immer so bequem.
Da hilft wohl nur mal eine deutliche Unterhaltung mit klaren Ansagen, was Du von ihm ab sofort erwartest. Ohne Nörgelei und Wehklagen, sondern sehr ernst und nachdrücklich.
Wünschen alleine ist für die Katz.
Viel Erfolg.
LG Moni
Hallo!
Ich finde es grundsätzlich gar nicht so schlecht, wenn er Aufträge problemlos ausführt. Männer sind oft nicht so gut im "Hausarbeit selbst finden" - kommt durchaus vor, dass meiner für sich Getränke kauft, dabei aber gar nicht bemerkt, dass in meinem Wasserkasten nur noch zwei Flaschen drin sind. Ja, natürlich ist das ärgerlich, aber wenn ich will, dass er mir was mitbringt, muss ich es ihm eben sagen. Ich kontrolliere ja auch nicht vor dem Einkaufen, ob er noch Rasiergel hat, sondern erwarte, dass er das auf meinen Zettel schreibt oder wenigstens eine WA wenn er weiß, dass ich einkaufen gehe.
Außerdem hat jeder eben ein anderes Bedürfnis nach Sauberkeit, und mein Mann hat hinsichtlich dreckiger Waschbecken eindeutig eine höhere Toleranz als ich - dafür sauge ich nicht gerade oft mein Auto aus und fahre wenn es hoch kommt 2x im Jahr zur Waschanlage. Sein Auto ist da eindeutig besser gepflegt.
Aber man kann ja auch drüber reden, und Hinsichtlich Freizeit: eine Feier nach einem Projekt ist ja kein ganz freiwilliger, ungezwungerner Termin, sondern vor allem ein Geschäftstermin, bei dem man Kontakte für die nächsten projekte knüpft. Da kann er sich gar nicht sonderlich oft drücken, ohne berufliche Nachteile. Wenn er dann dazu noch 1x pro Woche wirklich FREI haben will, ist das nicht wirklich viel.
Hi,
Warum hast du dir ihn dann nicht richtig gezogen?
Ihr seit zusammen, seit ihr 15 Jahre alt seit, da hattest du doch wohl Zeit genug dafür.
Jetzt mit 30 Jahren, ihn noch zu richten, das packt nur noch ne andere Frau.
Ich habe das Leid der 1. Freundin, er war schon 32 Jahre, total versingelt, er nimmt keine "Lehre" mehr an. Was habe ich gemacht und getan.
Jetzt nach 13 Jahren, denke ich, solche Männer darf man lieben, aber nicht zusammenziehen, heiraten oder gar noch Kinder in die Welt zu setzen.
Was er in den ersten paar Monaten nicht freiwillig sieht und macht, das lernt er nicht mehr, nie mehr.
Alles gute
Claudia
Danke für eure Kommentare... Ich habe vergessen zu erwähnen, dass sich die Situation im Haushalt erst seit der Geburt des Kindes eingestellt hat. Ich bin ja den ganzen Tag daheim und er hat seit dem einen neuen Job mit großer Führungsverantwortung und kommt dadurch erst gegen 5 heim....
Ich habe das jetzt mal wieder angesprochen und er ist ja wirklich immer einsichtig. Leider wirken die Gespräche immer nur ein paar Wochen nach ... Er ist schon bereit zu helfen, nur leider kommt recht schnell wieder die alte Gewohnheit auf.
Mal sehen, wir es mit dem zweiten Kind wird.