Hallo,
da wir in regelmäßigen Abständen auf dieses Thema kommen, frage ich mal nach Meinungen hier von außenstehenden - ein anderer Blickwinkel ist doch immer ganz hilfreich!
Mein Mann und ich haben eine kleine Tochter. Aus 1. Ehe hat mein Mann einen Sohn, der bereits erwachsen ist.
Der Kontakt zum Sohn war immer nur sporadisch vorhanden.
Wir wohnen inzwischen auch einige hundert Kilometer entfernt, so dass man sich auch nicht zufällig über den Weg läuft.
Da eben der Kontakt nie gut war und auch immer einschlief, weil Sohn plötzlich umgezogen ist und/oder eine neue Telefonnummer hatte ohne uns zu informieren, weiß er nichts von seiner Halbschwester.
Auf der einen Seite ist es okay für mich, da wie geschrieben der Kontakt immer schwierig war. Auf der anderen Seite finde ich schon, das unsere Tochter ihren Bruder mal kennenlernen sollte. Wissen, das sie einen hat, tut sie (sofern sie das eben in ihrem Alter schon versteht).
Mein Mann ist von der Sorte "das ergibt sich schon irgendwann, irgendwie", ich denke eher zu viel und zu früh über Dinge nach.
Momentan sind wir bei der Denkweise, das unserer Tochter, wenn sie alt genug ist, selbst entscheiden soll, ob sie den Bruder kontaktieren will.
Sollte in der Zwischenzeit ein Kontakt zu ihm da sein, würden wir es (abhängig von der Situation - in der Vergangenheit meldete er sich ausschließlich wegen finanziellen Dingen) natürlich schon erzählen. Ich halte es aber für unwahrscheinlich, das von seiner Seite wieder Kontakt aufgenommen wird.
Wie seht ihr das? War oder ist jemand in ähnlicher Situation?
Wenn ich überlege, das ich noch Halbgeschwister hätte - das würde ich schon wissen wollen. Und eben dieser Punkt lässt mich zweifeln, ob unsere Haltung so in Ordnung ist.
LG
Halbbruder weiss nichts von seiner Schwester
>>Mein Mann ist von der Sorte "das ergibt sich schon irgendwann, irgendwie",<<
>>Momentan sind wir bei der Denkweise, das unserer Tochter, wenn sie alt genug ist, selbst entscheiden soll, ob sie den Bruder kontaktieren will.<<
>>Sollte in der Zwischenzeit ein Kontakt zu ihm da sein, würden wir es (abhängig von der Situation - in der Vergangenheit meldete er sich ausschließlich wegen finanziellen Dingen) natürlich schon erzählen.<<
na, passt doch!
Warum machst du aus etwas ein Problem, welches kein Problem ist?
>>Wenn ich überlege, das ich noch Halbgeschwister hätte - das würde ich schon wissen wollen. Und eben dieser Punkt lässt mich zweifeln, ob unsere Haltung so in Ordnung ist.<<
würde der Bruder sich melden, dann würde er ja erfahren, dass er eine Halbschwester hat
Danke für deine Meinung - hast Recht, ich tendiere dazu, Probleme zu sehen, wo keine sind
Hallo. Ich habe eine Halbschwester. Erfahren habe ich es erst 1999. Geschieden sind meine Eltern seit 1988.
Erst mit Tod meiner Oma 1999 und der Wiederaufnahme des Kontaktes zu meinem Vater, der auf der Beerdigung war, erfuhren meine Geschwister und ich von der jüngeren Halbschwester. Da mein Vater aber immer noch der brutale Ehemann ist, der er schon immer war, zerbrach der kurze Kontakt wieder.
Sie müsste jetzt ü 25 sein. Mindestens.
Auch wir alle leben hunderte Km von denen entfernt.
Er wusste jahrelang wo wir wohnten und nahm keinen Kontakt auf. Seine erw. Tochter trotz dass sie meine 2 Geschwister kennenlernte 1999 auch nicht. Ok. Sie war da noch ein Kind. Aber sie weiß es.
Dh obwohl alle es wissen besteht seit Langem keinerlei Kontakt.
Das Wissen ist ok..dh es zu vermitteln. Ob sich dadurch was entwickelt eine ganz andere Sache.
Ich persönlich finde das "Hätte er xy, dann hätte ich xy" kindisch.
Man wartet immer darauf, dass der andere anfängt. Ich habe auch vielerlei Gründen keinen Kontakt mehr mit meinem Vater. Dennoch habe ich ihn informiert, dass er eine Enkelin hat.
Was er daraus macht, ist seine Sache. Ich möchte mir nichts vorwerfen lassen...
Genauso würde ich es in eurem Fall sehen: Warum den Sohn nicht einfach informieren? Wenn er Kontakt zur Halbschwester aufnehmen möchte, ist das schön. Falls nicht, so kann er euch keinen Vorwurf machen.
Vielleicht ist das eine persönliche Sache, aber ich würde mich damit einfach wohler fühlen.
>>Ich möchte mir nichts vorwerfen lassen...<<
ach, weißt du, man muss nicht die Schuhe an ziehen, die einem jemand hin stellt.
So ist es. Dennoch möchte ich mich mit meiner Entscheidung gut fühlen.
Wie oft habe ich schon Situationen erlebt wo man sich die Schuld gegenseitig in die Schuhe geschoben hat. Ich habe für mich entschieden, dass ich zumindest mit meiner Reaktion dagegensteuern möchte.
Damit kann ich am besten schlafen
Meine Schwester hat noch Halbgeschwister. Sie hat aber nicht wirklich Interesse daran, diese kennen zu lernen.
Sie hat versucht, auf ihren leiblichen Vater zu zugehen. Der ist aber ein durchgeknallter, verwildeter Vogel (anders kann man es nicht sagen). Kontakt wieder abgebrochen, weil sie so jemanden nicht in ihrem Leben braucht.
Dein Kind sollte selbst entscheiden, ob sie den Halbbruder kennen lernen will. Der Moment, wo ihr ihr von ihm erzählt, wird sich von selbst ergeben. Irgendetwas erzwingen, solltet ihr aber nicht.
Danke - sie weiß bereits, das sie einen Halbbruder hat, ist aber noch zu klein, das richtig zu verstehen.
Nö! Er möchte keinen Kontakt und von daher würde ich nicht hinterherrennen.
Ich bin auch der Ansicht, Interesse und Bindung entsteht durch engen Kontakt und nicht weil man den gleichen biologischen Vater hat.
Mein Mann hat auch einen Sohn aus erster Ehe....der Kontakt war zu Beginn gut dann wurde es weniger und zum Schluß nur noch Drama.
Er wußte das er ein Halbgeschwisterchen bekommen würde...hatten ihn trotz sporadischen Kontaktes zur Taufe eingeladen und hat im nachhein betrachtet die Feier gesprengt mit seinem Verhalten....wir reden hier zu dem Zeitpunkt von einem 11 Jährigem Kind... das durchaus andere Interessen hat als auf einer feier zu sitzen...im Gegensatz dazu haben sich aber meine Tochter 8J. und mein Neffe 14 J. besser benommen...als mein Stiefsohn...
Interessiert hat er sich für sein Halbgeschwisterchen NULL... auch die Zeit danach nicht trotz unserer Bemühungen....
Vom weiteren Geschwistercehn haben wir ihm nichts mehr erzählt da er den Kontakt zu uns gänzlich abgebrochen hat.
Zu seiner Konfirmation wurden wir dann eingeladen ( gab ja Geld) und da lernte er eben das andere Geschwisterchen kennen aber eben auch da NULL interesse und auch später nicht.
Von seinem letzten Geschwisterchen weiß er von unserer Seite her nichts.
Wie meine Schwegis das halten ist mir/ uns egal....
Wir haben aber eben unseren Kindern hier erzählt das sie noch einen Bruder haben, aber es wird so angenommen und gut.
Sie fragen nicht nach ihm . Nur ab und an wenn wir Bilder betrachten , fragen sie wer das ist. Sagen wir dann, wer das ist, wird es so hingenommen und gut ist das.
Also mach Dir darüber keine Gedanken.
Wie Dein Mann schon sagt es ergibt sich...
Ja, unsere Situation war ähnlich. Mein Exmann hat Kinder aus erster Ehe, zu denen seit der Scheidung von deren Mutter kein Kontakt bestand, was ihn vermeintlich auch belastete. Wir haben zusammen eine Tochter bekommen und ich fand, dass sie wissen sollte, dass sie Geschwister hat.
Wir haben das also immer mal wieder erwähnt, wenn es passte und parallel zur Mutter der damals jugendlichen Kinder Kontakt aufgenommen. Sie verstand unser Anliegen und es kam zu einem schriftlichen Austausch mit den jungen Leuten. Irgendwann waren sie auch zu einem Treffen bereit, doch da machte leider mein Exmann einen Rückzieher.
Nach erfolgter Trennung von ihm habe ich den Kontakt wieder aufgenommen. Meine derweil jugendliche Tochter und ich haben die dann schon erwachsenen Halbgeschwister und ihre Mutter besucht und uns auf Anhieb supergut verstanden. Wir stehen in regelmäßigem Kontakt, bald fährt meine große Tochter quer durch die Republik zur Hochzeit ihrer Halbschwester und ist einfach unfassbar glücklich, dass diese Familie sie so positiv aufgenommen hat.
Sie hat nun jede Menge Nichten und Neffen, die teilweise nicht viel jünger als sie selbst sind, erwachsene Geschwister, die als Gesprächspartner gute Alternativen zu den eigenen Eltern sind - insgesamt wirklich sehr bereichernd für meine Tochter.
Mein Exmann hingegen hat immer noch keinen Kontakt und war auch nicht erfreut darüber, dass wir nach der Trennung diesen Weg gegangen sind. Er hat bis heute Angst, dass die Kinder aus erster Ehe schlecht über ihn sprechen (was sie vor meinem Kind nicht tun) und sich unser Kind dadurch von ihm entfremden könnte. Alles Quatsch, aber er versteht es nicht und hat aus dieser Angst heraus nicht den Mut gehabt, diesen Schritt zu gehen.
Bleib dran, ermögliche Deinem Kind die Kontaktaufnahme. Dafür musst Du den Kontakt zum Sohn suchen, denn das braucht ein bisschen Zeit.
lg
lillebi
Freut mich, das es bei euch so gelaufen ist. Leider kann ich aber ja den Rat, mit dem Sohn Kontakt aufzunehmen, nicht annehmen. Denn mein Mann will eben nicht aktiv werden (es gab immer wieder unsererseits Versuche die dann fehlgeschlagen sind und er hat inzwischen aufgegeben und will auch nicht immer wieder verletzt werden). Und hinter seinem Rücken werde ich das sicherlich nicht tun. Ich finde einfach die Situation schwierig. Man muss nicht total dicke miteinander sein, nur weil man zu einer Familie gehört (wenn auch hier nur teilweise). Aber kennen sollte man sich schon. Persönlich denke ich, das wir den Sohn sofort hätten informieren sollen. Dann hätte er entscheiden können, wie er damit umgehen will. Jetzt ist schon einiges an Zeit vergangen, da kommt ein "ach übrigens - du hast eine Halbschwester" auch sicher nicht so gut an. Deshalb werde ich es unserer Tochter überlassen und sie dann lediglich bei Kontaktaufnahme (sofern gewünscht) unterstützen. Das Schreiben hier hat mich bestärkt, das dieser Weg wohl de Beste ist.
Guten Abend,
der Vater meines Kleinen hat noch einen Sohn (bereits Mitte 30), zu dem kein Kontakt besteht (ich selbst kenne ihn nicht). Mein Sohn ist 12 Monate und mein Ex hat seinen Sohn erst diese Woche in Form eines Briefes über seinen Halbbruder "informiert".
Ob es die richtige Adresse ist, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob er Kontakt wünscht oder nicht.
Ich war aber der Meinung, dass er es erfahren sollte - und zwar nicht erst, wenn mein Ex irgendwann verstorben ist und man zwangsläufig aufeinander treffen wird.
Dass ich drei "Halb-Geschwister" habe, erfuhr ich erst im Alter von 12 Jahren. Mein Vater hatte aus erster Ehe einen Sohn und zwei Töchter. Meine "Halb-Geschwister" wären heute alle zwischen 68 und 75 Jahre alt. Ich selbst bin inzwischen fast 50.
Meinen Halb-Bruder habe ich nie kennengelernt, weil er schon im Alter von 5 Jahren starb, als ich noch gar nicht auf der Welt war. Und die beiden Halb-Schwestern kannte ich zwar, wusste jedoch bis zu meinem 12. Lebensjahr gar nicht, dass sie Töchter meines Vaters sind. Eine der beiden Halb-Schwestern ist inzwischen auch schon verstorben. Die andere Halb-Schwester lebt aber noch. Zu ihr habe ich einen guten Kontakt.
Für mich war es damals im Alter von 12 Jahren sehr überraschend zu hören, dass ich Halb-Geschwister habe. Negativ war diese späte Information jedoch überhaupt nicht für mich. Ich hab's positiv aufgenommen.