Ich stehe vor einer Wand bzw befinde mich in einem Kreislauf aus dem ich nicht raus komme.
Wenn ich mich mit meinem Partner streite oder es einen Konflikt gibt, dann schaffe ich es nicht mit ihm zu reden. Ich sitze schweigend da während er redet und fragt und er immer wütender wird weil ich kein Wort raus bekomme.
Beispiel:
Wir streiten uns über etwas völlig Belangloses oder einfach ein Missverständnis. Das ganze eskaliert dadurch das wir bei sofort auf Angriff schalten weil wir glauben wir müssten uns verteidigen. Wenn es dann dazu kommt das ich mit ihm reden soll, dann sitze ich am Telefon oder vor ihm und ich kann nichts sagen. Ich lege mir zwar alles im Kopf zurecht, bin aber nicht im Stande ihm das auch zu sagen was ich fühle, erwarte oder will. Ich kann ihm verbal nicht mitteilen , was ab und an geht ist es ihm zu schreiben, was er aber nicht als erwachsene Form der Kommunikation akzeptiert und ihn zusätzlich auf die Palme bringt.
Er versucht oft durch x maliges Erklären mir begreiflich zu machen das ich eine bestimmte Situation falsch verstanden habe oder ein Problem sehe wo keines ist. Diese Erklärungen treiben mich aber immer mehr dazu zu Streiten, was ich nicht will.
Ich habe schon immer das Problem gehabt das ich Gesprächen solcher Art lieber entflohen bin, statt mich diesen erwachsen zu stellen.
Beim googlen bin ich auf selektiven Mutismus gestoßen und ich habe das Gefühl das dass bei mir der Fall ist. Da meine Beziehung durch dieses Verhalten inzwischen auf der Kippe steht und ich etwas ändern muss, erwäge ich den Gang zum Psychologen, in der Hoffnung das man dieses Verhalten in den Griff bekommen kann.
Vielleicht hat ja noch jemand Tipps und Anregungen für mich was ich tun kann.
Sprachblockade bei Partner bei Streit/Konflikten
Hallo,
ob es sich um selektiven Mutismus handelt kann ich dir nicht sagen. Ich möchte es aber auch nicht ausschließen.
Kann es sein das dir in deiner Kindheit/ Jugend oder auch später untersagt wurde zu diskutieren oder dich zu verteidigen?
Ich habe aber auch den Eindruck, das das Problem nicht nur bei dir liegt. Wenn dein Partner dich zum diskutieren zwingt, alles X-mal vor betet, vielleicht so lange bis er das erreicht hat was er wollte wir er deine Probleme damit noch verstärken. Wenn du nicht mit ihm reden kannst ist Schreiben ein Anfang. Das versteht aber dein Partner scheinbar nicht.
Der Gang zum Psychologen oder zum Psychotherapeuten kann sehr hilfreich sein. Man kann es lernen Diskussionen zu führen.
Fg blaue-Roe
Sorry das ich erst jetzt antworte, ertmal danke für deine Anwort.
Jein, es ist so das zum Beispiel Diskussionen oder Streits mit meinem Vater immer in Geschrei geendet haben und er das solange getrieben hat bis man ihm recht gab. Das ist auch heute immer noch so. Vielleicht hat auch das Einfluss darauf, da mein Partner meinem Vater in einigem Verhalten sehr ähnlich ist. Wenn er böse wird oder man ihm etwas vorwirft, dann bekommt er einen ganz anderen Ton und eine ganz andere Art als wenn man sich normal mit ihm unterhält.
Hallo,
das kenne ich! Jedoch aus anderer Perspektive: Mein Mann ist so, daß er bei Streitgesprächen oftmals einfach "dicht" macht, ... bei uns bin ich diejenige, die dann ein Gespräch will. Dieses sich Verschließen hat mich manchmal schon an den Rand der Verzweiflung gebracht, ich bin dann diejenige, die mit allen möglichen Gesprächen, Attacken, ja auch Vorwürfen, versucht ihn aus der Reserve zu locken.
Ich weiß nicht, wie man da rauskommt - leider!
Ich muß die Dinge, die mir nicht passen, bzw. für mich nicht erträglich sind, einfach aussprechen. Wenn er dann dicht macht, komm ich mir manchmal total ignoriert vor. Ich seh ja nicht hinter seine Stirn, was da so abläuft.... Ja - es kann wirklich zum Trennungsgrund werden.
Löse Dich erst Mal von dem Gedanken, daß ein Gespräch so oder so zu laufen hat um erwachsen zu sein. Nicht zielführend jemand sein zu wollen, der man nicht ist, im Gegenteil, damit verstärkst Du Dein Gefühl nicht ok zu sein und ob es so erwachsen ist über das und jenes zu streiten, steht nochmal auf einem ganz anderen Blatt.
Was geht in so einem Moment des Streites gefühlsmäßig in Dir vor?
Du schreibst, Du gehst auf Angriff - wie äußert sich das, wenn nicht durch Worte?
Es gibt so viele Konstellationen, wenn er z.B. den Streit benutzt um Dich zu dominieren und gewinnen zu wollen, kann es sein, daß es Dir dabei so schlecht geht und Du gar nicht kämpfen willst, jedoch von Außen dazu gezwungen bist.
Fühlst Du Dich rhetorisch unterlegen oder gehst Du ab einem bestimmten Moment in so eine Art "Freeze" Stellung?
Ging mir bspw. oft so (Freeze), Hintergrund war der Selbstmord meiner Mutter, als ich noch ein Kind war. Das hatte mich komplett blockiert und ich konnte das erst Mitte dreißig richtig aufarbeiten, die durch den Schock verdrängte Trauer musste ich mir erst wieder zurückholen oder besser wieder fühlen lernen.
Immer wenn etwas Schlimmes passierte (und für mich war auch Streit etwas Schlimmes), stand ich wie so ein Reh auf der Fahrbahn.
Wie wäre es mit ganz kleinen Schritten: nach einem Streit, wenn die Emotionen verklungen sind, setzt Du Dich für Dich ganz alleine hin und schreibst Dir auf, was Du ihm hättest sagen können.
So füllst Du langsam Dein Magazin an Möglichkeiten. Schreiben hilft, das Auszudrücken was in Gedanken nur wirr erscheint.
"Was geht in so einem Moment des Streites gefühlsmäßig in Dir vor?
Du schreibst, Du gehst auf Angriff - wie äußert sich das, wenn nicht durch Worte?"
Ich habe Angst, Angst ihn wieder verlieren zu können. Unsere Geschichte ist etwas besonders, wir waren schonmal zusammen und damals hat er sich für eine andere entschieden.
"Fühlst Du Dich rhetorisch unterlegen oder gehst Du ab einem bestimmten Moment in so eine Art "Freeze" Stellung?"
Definitiv ja, er ist was das angeht mir deutlich überlegen, er kann sich besser ausdrücken und findet immer die richtigen Worte. Außerdem ist er auch der Typ der immer korrigieren muss was andere falsch ausprechen oder sagen.
Ja ich bin wie eingefroren, dass trifft es ganz gut. Ich würde gerne etwas sagen, aber ich bin wie erstarrt und bekomme kein Wort über die Lippen.
Ich werde das auf jeden Fall mal versuchen und auch ihm klar machen das er da einfach Rcksicht nehmen muss.
Danke
Hey,
Ich bin genau so wie du! Allerdings aus dem Grund, dass ich von meinem ersten freund (16-19 jahre) die letzten zwei jahre unserer beziehung geschlagen wurde und ich seit dem angst davor habe, obwohl ich wirklich den liebsten mann an meiner seite habe! Dazu kommt, dass ich dann nen kloß im hals bekomme und ich hasse es vor anderen zu weinen, ich verliere dann meine stimme! Allerdings kommt mir mein mann tatsächlich entgegen und wir diskutieren schriftlich aus! Dauert länger und ist sogar für mich teils nervig, aber immerhin können wir so unsere probleme lösen und dafür bin ich ihm dankbar!!!! Dazu kommt, dass man dabei besser drüber nachdenken kann und nicht aus wut dinge sagt, die man nachher gar nicht so meinte
Ich finde es schade für dich, dass er dir da nicht entgegen kommen kann! Hast du ihm das denn mal erklärt wie es dir dabei geht? Sodass er es vlt besser verstehen kann?!