trennung verpasst ?!

Hallo liebe Urbia Gemeinde,

ich wünsche mir einfach nur Resonanz, nicht unbedingt einen Rat aber gerne Meinungen..

Mein Mann und ich kennen uns nun 10 Jahre und haben 2 Kinder. Es gab eine Zeit in der er extrem unzufrieden war und sehr schnell an die Decke ging, wegen nichts, also z.B. weil ein Kind in die Küche kam, wenn er dort gerade beschäftigt war. Choleriker, Rumschreier, keine Ahnung wie man dieses Verhalten beschreiben kann.

Ich bin in einer Familie aufewachsen in der Harmonie größer geschrieben wurde als Probleme angehen. Ich kann mit Geschrei überhaupt nicht umgehen.. Jedenfalls führte es dazu, dass ich meinen Mann immer weniger respektieren konnte und irgendwann auch nicht mehr begehrt habe...
Ich habe eine weile sehr gelitten, die Kinder auch. Aber der größere sagte immer er mag uns beide gleich.. er liebt seinen Vater, das weiß ich. Aber er sagte auch schon, "warum ist der und der nicht mein Papa, der ist so nett". Man muss auch sagen für Papa ist der große der "wichtigere"..

Nun, neulich sagte ich irgendwas, weil mein Mann auch nicht so ordentlich ist... ich sagte, wenn Papa nicht da ist, ist es immer sauber und ordentlich und der große sagte, dass es sowiso viel besser wäre wenn dieser nicht da ist.. aber das war als die beiden gerade Ärger hatten.

Wenn ich wüßte, dass es für die kinder besser wäre, wenn ich mich trenne, würde ich es sofort machen, aber Trennung ist auch schlecht für Kinder..

LG

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Choleriker, Rumschreier, keine Ahnung wie man dieses Verhalten beschreiben kann.

Ich bin in einer Familie aufewachsen in der Harmonie größer geschrieben wurde als Probleme angehen.
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Das sind doch wie so oft genau die Gegenpole, die sich scheinbar angezogen haben. Aber wenn dann 10 Jahre ins Land gegangen sind, dann macht genau das, was einen vorher angezogen hat, Probleme und scheint nicht mehr aushaltbar zu werden.

Beide Charaktere haben ihre Vorteile und auch ihre Nachteile.

Er spricht sofort aus, wenn ihn was stört, er verschafft sich lautstark Erleichterung. Du dagegen schluckst alles runter, weil Harmonie wichtiger war als Probleme angehen. Aber Probleme müssen auch angegangen werden, sonst machen sie "Magenschmerzen", wenn man sie immer nur runterschluckt. Andere Menschen erleben dich vermutlich als wachsweich, sie vermissen bei dir Klarheit.

Es ist auch eine Frage des Grenzensetzens. Menschen die keine Grenzen setzen können, machen es ihrer Umgebung auch nicht gerade leicht. Zu der Sorte könntest du gehören, deiner Beschreibung nach. Denn vor lauter Harmoniebedürfnis schafft man letztlich sogar Zerrüttung, weil die anderen nicht wissen, was du wirklich denkst und ständig deine Grenzen überschreiten, die du nicht klar abgesteckt hast.

Ihr müßt beide lernen. Du musst lernen Probleme direkt anzugehen ohne dabei unhöflich zu werden und Grenzen setzen. Er muss lernen, geduldiger zu werden und seine Reaktionen höflicher, freundlicher zu formulieren.

Wenn ihr das schafft, dann habt ihr beide etwas gewonnen. Dann habt ihr euch ergänzt, was eigentlich auch der Sinn der Verbindung von zwei so gegensätzlichen Polen ist.

Wenn du flüchtest, dann verhinderst du geradezu, dass dieser Lerneffekt und diese Ergänzung zwischen euch beiden stattfindet. Du verhinderst eure Reifung.

Hier raten dir sicher viele zur Trennung. Aber glaub nur nicht, dass so viele Ehen einfach nur Bilderbuchehen sind. Was ihr durchmacht ist doch mehr oder weniger "normal". Man reibt sich an den Gegensätzlichkeiten. Und Engel sind wir alle nicht. In jeder Ehe gibt es Dinge, die wir nach außen hin nicht zugeben würden.

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liebe momo,

danke für deine nachricht. ich muss dazu sagen, dass ich längst nicht mehr die aussitzerin bin, die mir anerzogen wurde. ich kann mich sehr deutlich, sachlich ausdrücken und lasse mir bestimmt nichts gefallen. mir gefällt aber so ein ton nicht. dieses wütende gestampfe, dieses ihr seid schuld.. ihr nervt mich.. um dann nach 2 minuten blöde witzchen zu machen, weil dann ist ja alles wieder gut.

wie gesagt, beide kinder sagten schonmal was gegen ihren vater, der größere liebt ihn sehr fühlt sich aber ständig angemeckert und hat das gefühl in seines vaters augen ein versager zu sein.

mein mann hat sich gebessert, aber ausrater gibt es immernoch. er ist faul wie oskar, aber wehe ein kind lässt mal was liegen..

ich liebe ihn nicht mehr. aber ich kann meinen kindern zuliebe die paar jahre zur volljährigkeit aushalten.. ich habe aber auch angst, dann keinen absprung mehr zu schaffen.. ich weiß einfach nicht was richtiger ist. ich kann meine gefühle ganz gut hinten anstellen. denn meine kinder sind das wichtigste und die entscheidung muss für sie richtig sein.

lg

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Du sprichst sehr abwertend von deinem Mann, und beklagst im Gegenzug seinen Tonfall.

Er sei faul wie ein Oskar ... kannst du das wirklich behaupten?
Ich kenne ihn nicht, aber da würde ich gerne erst die Gegenseite hören, bevor ich mir ein Urteil erlaube.

In aller Regel sind zwei Menschen daran beteiligt, wenn die Beziehung zu Bruch geht. Mehr oder weniger beide tragen ganz erheblich dazu bei. Es ist nie nur einer.

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Möchtest du so weiterleben?
Wäre es bei euch eine einvernehmliche Trennung oder eine Schlammschlacht?

Wir haben eine einvernehmliche Trennung mit Wechselmodell. Es geht allen gut damit.

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ich glaube, er würde sich komplett zurück ziehen oder schlammschlacht.. ja ich hab angst vor den konsequenzen...

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Eine Trennung ist nicht zwangsläufig schlecht für Kinder. Wenn Sie unter dem Verhalten des Vaters leiden, ist eine Trennung eher besser. Nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben ist jedenfalls eine schlechte Idee. Kinder spüren es, wenn etwas nicht stimmt und ihr fungiert als Vorbild. Sie werden euer lebensmodell als normal übernehmen und es genauso machen wollen wie ihr. Ob das so gut ist, musst du wissen.

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Ich finde deine Herangehensweise an das Thema "Trennung" recht seltsam.

Für mich liest sich das so, als ob du überlegst, bei der nächsten Feier selber zu kochen oder was liefern zu lassen und was wohl den Kindern besser schmecken würde.

Du musst DIR klarwerden, was du willst, danach kannst du überlegen, was du wie umsetzen kannst.

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Trennung ist wesentlich besser für kinder als ein choleriker als Vater. Wie man als mutter seinen kindern so ein aufwachsen zumuten kann nur um nach außen hin die heile welt aufrecht zu erhalten, kann ich nicht nachvollziehen, sorry!

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Hallo!

Ich habe als Kind massiv unter der schlechten Stimmung zu Hause gelitten. Da wollte niemand gerne sein, aber echte Fluchtpunkte hatte ich auch keine. Dauerstreit ist schlimmer als eine Trennung, nach der dann auch alles geklärt ist. Es geht bei einer Trennung immer nur um ein paar schlimme Monate, bis es sich wieder reguliert. Dann ist der Umzug geschafft, die Eingewöhnung an eine neue Umgebung ist überstanden, und das Leben geht wieder seinen Gang. Wirklich anstrengend sind nur die Monate der eigentlichen Trennung, bis die Organisation des neuen Alltags klappt.

Je weniger sich für die Kinder ändert, etwa wenn ihr die Wohnung behalten könntet und Du auch nicht wesentlich anders arbeiten musst, dann ist eine Trennung sogar ausgesprochen wenig stressig für Kinder.

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Hallo

schieb doch nicht die Kinder vor.
Was ist mit dir? Hast du keine Angst in dieser Ehe zu verkümmern oder gar krank zu werden.
Dann bleib, wenn du keine Ansprüche auf eine harmonische, liebevolle Ehe und ein intaktes Familienleben hast.
Wahrscheinlich ist der Leidensdruck nicht groß genug bei dir.
Deine Kinder sind noch nicht mal in der Pubertät.Wenn du glaubst, das euer Familienleben keine Auswirkungen auf deine Kinder hat, dann mach so weiter.

L.G.

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Hallo,

ich bin gerade etwas geschockt, über deine Motivationen für oder gegen Trennung.

Du wälzt diese Entscheidung an deine Kinder ab - das geht ja überhaupt gar nicht - ABSOLUTES NO GO.
Kinder sind immer loyal gegenüber ihren Eltern, selbst wenn da so Sprüche kommen, wie "Wenn der oder der mein Papa wäre" - das ist völlig egal. Der Papa ist und bleibt der Papa, ob er nun geliebt ist oder nicht.

Deine Kinder werden deine Denkweise längst erkannt haben, daß es an ihnen liegt, ob ihr weiterhin zusammenbleibt, oder du die Trennung einleitest.

Ist dir eigentlich klar, welche Last, welche Bürde du ihnen damit auferlegst? Ihnen wird den Rest ihres Lebens bewusst bleiben "Unsere Mutter hat sich (nicht) getrennt, weil wir das so wollten...."
Es ist vollkommen klar, daß gemeinsame Kinder immer eine Rolle dabei spielen, ob man sich nun leicht trennt oder nicht. ABER die Entscheidung dafür liegt bei dir, verschone deine Kinder damit - DAS ist definitiv nicht ihre Aufgabe!
LG und alles Gute

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also ich habe die kinder noch nie gefragt, was sie wollen. sie sagen sowas aus dem nichts und ich habe viele jahre versucht zu sagen "aber der papa hat sich doch gebessert...". ich würde niemals fragen oder mir rat bei den kindern holen, deshalb bin ich ja hier.

warum wird man denn immer direkt abgeurteilt und / oder falsch verstanden?

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Deine Kinder spüren es aber einfach, daß du das indirekt von ihnen abhängig machst.

Z. B. Bemerkungen wie "Der Papa hat sich doch gebessert..." Da merken die doch, daß du dich mit ihnen gemeinsam auf eine Seite stellst.

Ich wollte dich nicht aburteilen, nur einfach darauf aufmerksam machen, was das in deinen Kindern macht, wenn die Entscheidung so von ihnen bzw. ihrem Verhältnis zum Papa abhängig ist.

Es gibt auf der einen Seite Familien bzw. Ehen, da ist es zweifelsohne das Allerbeste, sich zu trennen. Auf der anderen Seite gibt es, in jeder FAmilie ganz individuelle Konstellationen, Macken des Partners bzw. eines Elternteils mit dem sich schwer leben lässt.

Ich habe deine Schilderung so gedeutet, daß für dich die Harmonie zwischen Papa und Kinder an ziemlich vorderster Stelle steht. Dem ist ja auch nix zu entgegnen. Aber was ist mit dir? Ist dein Mann für dich weiterhin "tragbar" wenn es mit den Kindern gut klappt... und ansonsten eben nicht?

Wenn du für deinen Mann keinen Respekt und keinerlei Verlangen, keine Gefühle mehr übrig hast - dann hast du doch die Antwort eigentlich schon, oder?

Ob man eine Trennung verpassen kann, weiß ich nicht. Noch seid ihr ja beide körperlich in "normaler" Verfassung... ich denke da kann man höchstens sagen: Ich hätte die Entscheidung nicht solange hinausschieben sollen. Verpasst ist sie doch eigentlich erst, wenn dann ein Partner nicht mehr ist, bzw. nix mehr davon bewusst wahrnimmt.

Ich wünsch dir jedenfalls alles Gute - den Mut das richtige zu tun - die nötige Kraft um zu kämpfen oder eben loszulassen.

Solange man zusammen ist, kann man auch an einer Beziehung arbeiten. Ob dies bei euch (noch) Sinn macht, lässt sich aus der Ferne nicht sagen.

LG

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Hallo!

Irgendwie kommt das alles rüber wie ein Langeweileproblem.

Über was genau streitet ihr Euch?
Dass Dein Mann offensichtlich eine kurze Zündschnur hat, dürfte keine neue Erkenntnis sein, aber was hat Dich an ihm vor 10 Jahren fasziniert und war Grund genug um mit ihm 2 Kinder in die Welt zu setzen - hoffentlich nicht Langeweile oder Unfall!
Was hattet/habt ihr für gemeinsame Lebensziele, was verbindet euch - außer die Kinder?

Ehe und Beziehung ist auch harte Arbeit - von nichts kommt eben nichts! Man muss sich einbringen, aufeinender zugehen, interessiert am Wohlergehen seines Partners sein, manchmal Kompromisse schließen, diskutieren, überzeugen, etc. Das kann man wirklich nur, wenn auch eine gute Portion Liebe da ist, eben nicht nur Schwärmerei, Verliebtheit.
Man muss versuchen zusammen zu wachsen, den nötigen Freiraum einräumen und für sich auch beanspruchen.

Ich lese in KEINEM Satz von Dir was ihr gemeinsam tut um Eure Situation zu verbessern.

WEIß Dein Mann, wie unzufrieden Du bist, weiß er was Du willst, Dir wünscht, Dir fehlt?
Weißt Du dasselbe von ihm? Ist er glücklich mit der Situation, LEBT er gerade seinen Traum von Ehe?

Eine Trennung nur wegen der Kinder nicht zu vollziehen ist eine Sache, die andere ist sich später fragen lassen zu müssen warum ihr (Eltern) Euch getrennt habt und was ihr getan habt, dass es nicht soweit kommt, und was ihr getan habt um es zu verhindern - der Kinder wegen!
Oder wie willst Du es den Kindern begründen (vielleicht auch nur für Dich) dass eine Trennung zumutbar ist, allerdings ein weiters Zusammenleben mit deren Vater nicht. Dass Eltern sich trennen ist für Kinder per se eine Belastung, eine Katastrophe, die wird nur dann erträglich, verzeihlich, wenn das nach eingehender Prüfung der unausweichliche Weg ist und auch in so einer Krise sind Eltern stille Vorbilder für die Kinder. Benehmt ihr Euch wie Vorbilder für die Kinder?

LG, I.

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hallo, auch dir danke für deinen beitrag.

wir haben uns verliebt und haben uns einfach wohl miteinander gefühlt, aber ja, kind 1 kam recht schnell, nach 1,5 jahren. er ist kein schlechter mensch, aber er hat sich einfach nicht immer unter kontrolle.

ich habe jahrelang darum gebeten, mit hilfe von babysittern, mal was zu unternehmen, aber, essen gehen will er nicht, kino will er nicht, billard spielen auch nicht. geld für babysitter wollte er auch nicht ausgeben....
und eines tages wollte ich nicht mehr. er weiß das alles, ja. er gibt aber nicht auf, die hoffnung stirbt zuletzt.

er wollte nie zur beratung oder sonst was, er sagte immer dass er niemals dorthin gehen würde.

naja, er bemüht sich seit 2 jahren sehr, seit er weiß, ich will nihct mehr. und jetzt steh ich da und sehe es als wg und bin auch mal genervt, aber er berührt mich nicht mehr, insofern ist es ok. ich habe keinen psychischen stress mehr deswegen.

lg