Hallo,
zur Zeit habe ich einige Differenzen mit meinem Partner. Wir haben drei Kinder. Davon ein Baby, zwei Grundschulkinder. Mein Mann verdient monatlich zwischen 2200 Euro (dann muss es schlecht laufen) und 2400 Euro. In einzelnen Monaten (Prämie oder Weihnachtsgeld, kann es schon einmal ein bisschen mehr sein. Aber rechnen wir mit rund 2300 Euro monatlich. Hinzu kommen drei Mal Kindergeld = 582 Euro. Also mithin ca. 3000 Euro.
Derzeit bekomme ich für zwei Jahre 150 Euro Elterngeld und ich verdiene noch ca. 200 Euro im Monat hinzu. Manchmal auch 230-260 Euro. Dieser Job wird aber bald wegfallen und auch das Elterngeld fällt in zwei Jahren weg.
Dann hätten wir also nur noch 3000 Euro. An fixen Kosten haben wir monatlich mindestens 1200 Euro, eher etwas mehr. Heißt: Kredit (Hausumbau), Auto (finanziert, läuft noch vier Jahre, da wir ein neues Auto brauchten, in das drei Kinder passen und mit Gebrauchtwagen hatten wir sage und schreibe vier Mal Pech, so dass wir uns diesmal für einen Neuwagen entschlossen), Nebenkosten fürs Haus, Versicherungen. Also wirklich nicht sehr viel.
Hinzu dann unregelmäßige Dinge wie GEZ, Autosteuer (wir haben aufgrund der Wohnsituation zwei Autos, anders geht es nicht).
Benzin für zwei Autos (ich fahre aber wenig). Und Unterhaltungskosten für die Autos (ein Wagen ist sehr alt, aber noch technisch super). Und vor allem bezahlt.
Mein Mann ist der Meinung, dass wir mit im schlimmsten Fall 3000 Euro niemals leben können und uns super einschränken müssen.
Fakt ist aber: In meinem Beruf finde ich nicht so leicht eine Arbeitsstelle (wohnen ländlich) und da dieser Beruf nicht sonderlich gut bezahlt ist, würden die Betreuungskosten bis nachmittags für drei Kinder sowie die Fahrtkosten das Gehalt einer Teilzeitstelle quasi auffressen.
Ich möchte mein Kind auch eigentlich erst mit drei Jahren in den Kindergarten geben. Da mein Mann Schichten arbeitet, habe ich ohnehin niemanden bei Ferien und Krankheit, der auf die Kinder aufpassen könnte. Die Oma schafft das nicht mehr.
Ich würde sehr gerne arbeiten gehen, wenn sich eine kompatible Stelle bietet. Allerdings wird das aus o. g. Gründen nicht allzu einfach werden. In einem Büro arbeitet man in der Regel halt nicht in Schichten. (So dass mein Mann aufpassen kann).
Wie seht ihr das? Kann man in einem eigenen Haus mit drei Kindern, zwei Autos von notfalls 3000 Euro leben?
Mein Mann sagt: Wir werden am Hungertuch nagen. Urlaub ist nie wieder drin usw.
Das macht mir Angst. Ich werde natürlich versuchen, irgendeine Arbeit zu finden zu Zeiten, in denen mein Mann dann aufpassen kann. Aber so einfach wird das nicht.
Im Moment versuche ich, die Woche mit 150 Euro für Einkäufe auszukommen (Supermarkt, Metzger, Bäcker, Drogerie) und ich merke, das wird sehr knapp. Bei 4-5 Wochenendeinkäufen im Monat liege ich da ja schon bei 600-750 Euro....
Und man braucht ja auch Kleidung usw. usf.
Kann man mit 5 Personen mit ca. 3000 Euro auskommen?
Ihr habt jetzt also etwa 350 Euro mehr als die 3000?
Wie sieht es damit aus, spart Ihr die oder braucht Ihr alles?
Wenn Ihr jeden Monat am 20. ausgebrannt seid und immer in die Miesen rutscht, dann wird es wohl mit weniger nicht gehen. Aber Ihr müsst doch ungefähr wisen, wieviel übrig bleibt oder eben nicht.
In den Miesen sind wir nicht.
Und übrig sind sie auch nicht?
In Deutschland muss niemand am Hungertuch nagen! Und Urlaub muss man nicht unbedingt teuer machen. Es gibt auch Urlaub, den man sehr günstig machen kann. Z.B. Haustausch mit einer anderen Familie, oder Camping, oder bei Freunden die schön wohnen das Haus hüten wenn diese weg sind.
Wenn man es möchte, kann man mit sehr wenig auskommen.
Kleidung kann man gebraucht tragen, wenn man Leute kennt, die ihre gebrauchten Sachen nicht den Container werfen möchten sondern verschenken. Haben wir immer so gemacht.
Autos haben wir selber repariert, oder von Freunden reparieren lassen.
Fahrräder gibts auch gebraucht oder geschenkt.
Wenn man ein eigenes Haus hat, kann man auch einen Gemüsegarten anlegen. Wenn die Fläche zu klein ist, evtl einen Schrebergarten pachten oder von jemandem ein Gartengrundstück übernehmen, der es nicht mehr selber bewirtschaften kann. Eigenes Obst und Gemüse spart viel Geld, besonders wenn man noch einkocht, einfriert, einlegt. Und man muss nicht so oft einkaufen fahren.
Es gibt auch Wintergemüse, das man fast den ganzen Winter über noch frisch ernten kann: Grünkohl! auch Lauch bis in den Frühwinter.
Wenn man einen kühlen Keller oder eine Waschmaschinentrommel im Garten eingegraben hat, kann kann dort Kartoffeln, Möhren, und anderes Wurzelgemüse lange vorrätig halten. Möhren kann man sackweise kaufen - eigentlich für Pferde - sehr günstig. Genau wie Kartoffeln sackweise sehr günstig sind. Oder Äpfel kistenweise.
In einem kühlen Keller oder einer gemauerten Garage hält sich über den Winter auch ein großer Sauerkrauttopf. Wer es mag, der hat eine Vitaminquelle und spart viele Einkäufe.
Brot kann man selber backen oder Säckeweise beim Biobäcker als Altbrot günstig oder umsonst bekommen. Es ist dann zwar nicht ganz frisch, eignet sich aber doch immer noch zum essen oder wenigstens für Knödelrezepte, Aufläufe etc.
Wichtig ist aber eine gute Budgetplanung und unbedingt ein Haushaltsbuch!
Führe Haushaltsbuch, haushalte gut mit dem Budget was ihr habt und liefere deinem Mann gutes Essen für wenig Geld und Fakten, die ihn überzeugen.
Als Job für dich würde ich empfehlen: ein Teil Selbstversorgung - wenn du ein grünes Händchen hast - und evtl Putzen gehen oder für alte Menschen da sein. Es gibt viele Alte, die noch zu Hause sind und stundenweise Hilfe benötigen. Das geht dann auch vormittags wenn die Kids im KiGa sind.
Ich finde, es ist schon machbar, wenn man es möchte. Wo ein Wille, da ein Weg.
Tür mir leid, aber ich kann die Sorge deines Mannes verstehen. Sein Gehalt reicht nicht um eine fünfköpfige Familie alleine zu ernähren. Das geht leider sehr vielen Menschen so.
Die Kinder werden ja größer und teurer. Für ein oder zwei Jahre mag das gehen- aber irgendwann habt ihr es satt euch so einschränken zu müssen.
Bitte entlaste deinen Mann und trage auch deinen Teil zum Familieneinkommen bei. Schau dich um und bemüh dich- irgendwann wird sich schon etwas geeignetes ergeben. Dein Mann schläft sicher besser wenn du dich zumindest nach einer geeigneten Stelle umsiehst.
Wir sind auch zu fünft.... 2 Erwachsene, 2 Mittelschüler, 1 Volksschüler.... 1 Hund, 2 Katzen.
Was mich etwas irritiert sind die 150€ monatlich für Lebensmittel.
Ich komm auf MAXIMAL 100€.... meist sogar nur 70€ pro Woche.
An deiner Stelle würde ich da etwas ansetzen....
Was ich mich in solchen Fällen immer Frage: Wie lebt man als Paar eigentlich damit, dass im Grunde der komplette Druck, für die Existenz zu sorgen, bei einem liegt? Dein Mann weiß genau, dass er nie ausfallen kann, weil es dann ganz schnell richtig eng wird. Ich fand immer, dass ich es meiner Familie schuldig bin, zu gleichen Teilen für Einkommen zu sorgen - einfach die Last zu verteilen. Hast du da gar kein schlechtes Gewissen? (Und nein, ich schätze auf die Familienarbeit nicht gering, aber die lässt sich mit einem gewissen Maß an Organisation zur Not auch neben zwei Vollzeitjobs erledigen). Mir wäre es schlicht nicht genug, rein finanziell nur so eben über die Runden zu kommen, wenn das mit ein bisschen Einsatz auch deutlich anders möglich wäre.
Finanzen sind doch nicht alles!
Die komplette Versorgung/Erziehung/Betreuung der Kinder außerhalb des KiGa liegt in der Verantwortung der Mutter, noch dazu Haushalt, Wäsche, Garten, Kochen, Ernährung .... das ist doch nicht nichts!
Es ist eine Aufgabenteilung auf Zeit. Wenn die Kinder weniger Hilfe benötigen, wenn der Haushalt auf mehr Schultern verteilt werden kann, dann kommt auch die Zeit, wo man zum Familieneinkommen gut mit beitragen kann.
Wo genau habe ich denn geschrieben, das sei nichts?
Und erklär mir mal, warum der Haushalt nicht von Anfang an auf mehr Schultern verteilt werden soll? Ich finde, ich sags mal so deutlich, das ist eine ziemliche Rosinenpickerei, die viele Frauen da betreiben. Sich um die Kinder zu kümmern, macht nämlich auch echt Spaß - und Haushalt, Wäsche, Garten, Kochen, Ernährung... ist häufiger auch deutlich entspannter, als den Druck im Job auszuhalten. Da bist du nämlich allein zuständig, musst dich nicht dauernd beweisen, mit Konflikten und Konkurrenz umgehen, so wie es im Job nunmal häufig der Fall ist.
Finanzen sind nicht alles? Mag sein - aber wenn die nicht da sind, kannst du alles andere, was das Leben angenehm macht, knicken. Und aus meiner Sicht ist es total unfair, die Verantwortung für die gesamte Existenz nur einem aufzubürden.
Na ich weiß nicht...
Ich lebe mit meinem Sohn (im Wechselmodell), habe 2.300 € netto plus Hälfte Kindergeld und bei mir sind schon keine großen Sprünge drin.
Gut, ich habe allein 800 € Miete - aber trotzdem. Es macht doch auch keinen Spaß jeden Cent umzudrehen, gerade bei 3 Kindern - was da allein ein Familienausflug in den Zoo kostet. Ich guck ja manchmal schon groß, wenn mein Kind jetzt so langsam zahlen muss. Allein in die Schwimmhalle kostet es bei uns 19 € - für 3 h, ohne was zu essen.
Dann will man vielleicht auch was für das Kind ansparen...
Ich könnte sicher sorgsamer mit dem Geld umgehen, aber auch ich komme kaum zum sparen.
Dass manche Menschen überhaupt lebensfähig sind, wenn sie so in den Tag hinein leben, ist wirklich erstaunlich.
Diese Art Fragen gibt es häufiger, als wäre es ein Hexenwerk, mal ein Haushaltsbuch zu führen und ein paar Monate alle Einnahmen und Ausgaben aufzulisten und gegenüber zu stellen.
WOHER sollen wir wissen, ob ihr mit dem Geld hinkommt, wenn DU nicht einmal genau in Summe überblicken kannst, was ihr jeden Monat ausgebt, was ihr an Rücklagen bildet, wie viel für Hobbys und Freizeit draufgeht, wie viel für Urlaub, für Kleidung, Medikamente, Schulbedarf, Kosten für PKW/Inspektionen/Reifen, Handys, Internet etc.pp............
Wenn die 3000 € reichen soll und ihr euch nicht einschränken wollt, dann müsstest ihr DEINE hinzuverdienten 350 € zurzeit jeden Monat übrig haben. Ist doch eigentlich eine ganz einfache Rechnung, oder nicht? Habt ihr die übrig?
Hallo,
dann musst Du Kompromisse eingehen und das Lebensmodell überdenken. Dann ist halt kein drittes Jahr Elternzeit drin, sondern Du arbeitest halt, so daß Du auch zum Einkommen beiträgst. Wenn alle drei Schulkinder sind, dann wird es richtig teuer. Und es ist schade, wenn man keinen gemeinsamen Urlaub sich leisten kann. Es muss nichts Teures sein, aber doch etwas Schönes für die gemeinsame Familie bieten.
LG
Mistel
Ich glaube es geht alles. Man kann auch mit weniger leben, doch die Frage ist doch wie man lebt. Welche Ansprüche man an sich hat was den Lebensstandard angeht. Hobbys (für sich und die Kinder) , Urlaub, Restaurantbesuche, kulturelle Angebote, Zoobesuche, Erlebnisbad, Freizeitparks, das kostet natürlich alles eine Menge und es reicht manchen Familien nicht aus einfach nur satt zu werden. Doch das muss jeder für sich entscheiden. Wenn du und dein Mann entscheiden es reicht genug zum Überleben zu haben, dann ist es ok. Wenn du dir auch mal mehr leisten willst, dann würde ich schon zusehen auch etwas zum Familieneinkommen beizutragen.
Mist, sollte an die TE gehen