Kurz vor der Entbindung und Mann trinkt ständig – übertreibe ich?

Hallo zusammen,

ich bin in der 38. Woche schwanger und habe schon seit einigen Wochen Wehen, so dass man davon ausgehen kann, dass die Kleine keine 2 Wochen mehr durchhält.

Mein Mann ist toll – er kümmert sich viel um mich, nimmt mir viel ab, bringt mir Frühstück ans Bett und ist generell sehr lieb zu mir und freut sich wahnsinnig auf das Baby.

Allerdings hat er ein Alkoholproblem. Wir hatten uns zwischenzeitlich auch mal getrennt, da hatte er eine schwer depressive Phase oder Burn Out, lag nur noch auf der Couch rum und hat sich am Wochenende schon mittags Whisky reingeschüttet. Getrennt hat er sich, weil er "keine Menschen mehr ertragen" konnte. Nach einem halben Jahr haben wir uns wiedergetroffen, ihm schien es gut zu gehen, er sagte er habe aufgehört Schnaps zu trinken und trinke nur noch wenig. Wir landeten an dem Abend im Bett und hatten eine Kondompanne, ich wurde prompt schwanger, es ist das erste Kind. Ich bin 33, er 40. Es war alles andere als geplant, aber nach dem ersten Schock freuten wir uns drauf, wir waren wieder wahnsinnig verliebt und heirateten ein paar Wochen später.

Nun ist es so, dass der Alkohol aber weiterhin ein Thema ist und ich weiß nicht, ob ich da übertreibe oder nicht. Er trinkt sehr viel weniger und meistens nur noch Bier, aber er nutzt da jede Gelegenheit, auch mal mehr zu trinken. Leider wird in meiner Familie generell viel getrunken und viel gefeiert und ich werde als Spaßbremse hingestellt, wenn ich auf einer Party meckere, weil mein Mann doch dann wieder das 6. Bier am Abend trinkt und vielleicht auch noch 1-2 Schnäpse. Und darauf hin unter der Woche auch wieder täglich 3-4 Bier am Abend trinkt. Bis ich wieder meckere und er den Konsum für ein paar Tage einschränkt oder ganz einstellt.

Jetzt geht es nun mal wirklich auf die Entbindung zu und ich habe Angst, dass er betrunken ist, wenn es losgeht. Er arbeitet auch noch 150 km entfernt und übernachtet dort meist 2-3 Mal die Woche und trinkt dort mit seiner Familie auch immer mal wieder was. Zuletzt hat er versprochen bis zur Geburt nix mehr zu trinken (nachdem ich ihn nach unserer Hochzeits-Nachfeier nachts nicht mehr wachbekommen habe, weil er sturzbetrunken war und er auch letzte Woche bei dem Geburtstag meiner Mutter sehr betrunken war und wir wieder gestritten haben). Heute ist er wieder in der Heimat und erzählte mir, dass seine Mutter so betrunken sei. Ich fragte ob er auch Wein trinke, er sagte: "Schorle"

Ich bin sauer. Und traurig. Und enttäuscht. Ich vertraue ihm mittlerweile kein Stück mehr und habe Angst ihn anzurufen, wenn ich wirklich Wehen bekommen sollte, weil ich angst habe, dass er 150 km betrunken zurücklegt. Er bricht wieder und wieder sämtliche Versprechen. Und er gibt auch zu, dass er ein Alkoholproblem hat. Zu einer Therapie kann ich ihn aber auch nicht bewegen. Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Und komme mir gleichzeitig blöd vor, weil alle in meinem Umfeld so tun, als würde ich übertreiben, denn er trinkt ja schon viel weniger und bisher wäre ja auch keine Notsituation gewesen. Aber ich kann mich nun mal auch einfach nicht darauf verlassen, dass er nüchtern ist, wenn es losgeht. Dass er mich ins Krankenhaus fahren kann. Oder die 150 km fahren kann (auch wenn er natürlich "immer" fahren kann, wie er behauptet). Oder überhaupt wach wird, wenn ich anrufe.

Wie seht ihr das?

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Was hast du denn erwartet, wenn du dich auf einen Mann mit einem Alkoholproblem einlässt?

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Und er gibt auch zu, dass er ein Alkoholproblem hat. Zu einer Therapie kann ich ihn aber auch nicht bewegen
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Und das ist die Kernaussage!

Du denkst im Moment nur bis zur Geburt - verständlich.

Aber er hat ein Alkoholproblem und kann offensichtlich nicht ohne. Das weißt du und er weiß es auch. So lange ER aber nichts ändern will, bleibt alles beim Alten. Einen Alkoholiker kann man nicht nötigen, weniger zu trinken. Alkoholismus ist eine Sucht und er verspricht viel und meint es wahrscheinlich auch so, aber die Krankheit hat ihn im Griff.

Denk mal weiter als nur bis zur Fahrt ins Krankenhaus. Wie soll das werden, wenn das Kind da ist? Einen unzuverlässigen Alkoholiker kannst du unmöglich mit einem Säugling oder Kleinkind allein lasen. Du wirst nie eine ruhige Minute haben vor Sorge.

Wende dich an eine Suchtberatung. Dorthin kann man sich auch als Angehöriger wenden.

Aus Erfahrung mit einer Alkoholkranken - und das werden dir vermutlich alle bestätigen, die jemals damit zu tun hatten - müssen sie es WOLLEN, sich therapieren zu lassen und häufig leider erst ganz, ganz unten sein und alles verloren haben oder kurz davor stehen, um die Kurve zu kriegen. Und wichtig ist es vor allem, aus dem Umfeld herauszukommen, in dem so viel konsumiert wird. Das wird bei euch sehr, sehr schwierig, weil familiär da offensichtlich viel verharmlost wird und über den Durst zu trinken, völlig normal ist.

Es ist übrigens völlig irrelevant, WAs getrunken wird, um den Pegel zu halten. Frauen trinken häufig Sekt, Weins etc. und keine harten Alkoholika. Die besagte Frau, die ich kenne, trank auch fast ausschließlich Sekt. Das sieht noch gesellschaftsfähig aus und wird oft nicht als Alkoholmissbrauch wahrgenommen. Nur weil er jetzt Bier statt Whiskey trink, ist er nicht weniger krank.

Sorry, dass du das mitmachen muss. Aber DU kannst nur dich und das Kind schützen und dich abgrenzen. Den Rest muss ER tun und vor allem WOLLEN!!!!!

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Achso noch was: Sollte er es irgendwie schaffen, zur Geburt zu erscheinen (er könnte sich ja auch von jemandem fahren lassen), würdest du einen Betrunkenen Mann, der eine Fahne wie eine Standarte vor sich her trägt, im Kreißsaal neben dir haben wollen?????

Du kannst dir ein Taxi rufen oder nach einem Blasensprung zuhause auch einen Krankenwagen, wenn du keine Freunde oder Familie in der Nähe hast, die du anrufen kannst.

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Hallo,

Deine und Deines Kindes Situation tut mir sehr leid und ich finde, du übertreibst nicht.

Bitte mach dir gedanklich schon mal einen Plan B (gibt es bei euch Taxen, die zuverlässig auch nachts kommen? Gibt es eine Freundin, die dich fahren könnte? )

Wenn du für dich und dein Baby für den Tag der Entbindung vorgesorgt hast, bist du sicher erst mal ruhiger und kannst dich auf die bevorstehende Geburt konzentrieren.

Ob du euer Kind gemeinsam mit dem Vater großziehen kannst und wirst, musst du dann danach in Ruhe entscheiden.

Aber jetzt schau erst mal, dass du gut durch die Geburt kommst. Alles Liebe dafür!

Liki

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Dass ich mit einem Mann, der ein Alkohol Problem hat, kein kind in die Welt setzen würde und das ich ihn ganz sicher niemals geheiratet hätte. Entweder er lässt sich zur Entgiftung in die Klinik einweisen mit anschließender Rehe und Langzeit Therapie oder ich bin weg. Ganz einfach. Meine Mutter ist trockene Alkoholikerin und ich hätte ihr niemals und unter absolut gar keinen Umständen jemals mein Kind anvertraut, wenn sie nicht schon länger dem Alkohol abgeschworen hätte. Ich habe zu lange miterlebt, wie es ist, mit einer alkohl Kranken Person zu leben und ich habe sie gehasst dafür, dass sie ständig ihre weinschorle getrunken hat und egal, was man versucht hat, es kam nicht bei ihr an. Es war die ständige angst, dass sie sich oder andere gefährdet, angst um seine eigene Mutter haben zu müssen ist so ziemlich das schlimmste Gefühl als Teenager. Ich hatte ständig das Gefühl, ich wäre die Erwachsene und sie das Kind, auf das ich aufpassen müsste. Angst und Traurigkeit war mein ständiger Begleiter, wenn es um sie ging. Gott sei Dank hat sie alles verloren (ihren Job und ihre freunde) und ist dadurch endlich aufgewacht ünf hat sich Hilfe geholt. Sie hat sich selbst eingewiesen, eine Entgiftung in der psychiatrischen Klinik gemacht, war dort 3 Monate in stationärer Therapie und danach in ambulanter Therapie für 2 Jahre und geht 2 mal pro Woche zu den AA. Sie ist seit 7 Jahren trocken, hat nie wieder einen tropfen Alkohol angerührt und ihr Leben wieder im Griff. So vertraue ich ihr jederzeit und ohne nachzudenken meinen Sohn an. Wäre sie immer noch so wie früher, hätte ich ihr meinen Sohn nicht mal eine Minute ohne Angst bei ihr gelassen. Von daher fordere von ihm ein, sich SOFORT Hilfe zu suchen und SOFORT eine Entgiftung im Krankenhaus oder der Psychiatrie zu machen oder du gehst. Und zwar wirklich. Einem Alkoholiker seinen versprechen zu vertrauen ist naiv und dumm. Er muss hsnd3ln und tut er dies nicht, musst du es. Indem du deine Konsequenzen ziehst und ihn verlässt. Anders wird er niemals an den tiefpunkt kommen, den er braucht um zu sehen, wie er sein Leben gegen die Wand fährt.

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Bitte, was hast Du für ein Umfeld, was ist das für eine Familie, welche eine regelmäßige Besauferei bis zur Bewußtlosigkeit für normal ansieht? Heutzutage weiß jeder normal denkende Mensch, der sich zudem auch noch in ein Auto setzt, dass das einfach nicht mehr "üblich" ist.
Gilt das in dieser Sippe als besonders männlich? Und auch die Frauen trinken mit?
Das hätte Dir eigentlich früher zu denken geben müssen.
Ich war selber in 1. Ehe mit einem Alkoholiker verheiratet und eines gebe ich Dir schriftlich, wenn er selber nicht aufhören will, kannst DU garnichts machen sondern nur zusehen, wie er sich immer und immer wieder zusäuft.
Du wirst sowieso jemand anderes brauchen, um ins KrHaus zu kommen - Taxi oder Krankenwagen. Verlasse Dich um Himmelswillen nicht auf ihn. Und in welchem Zustand Dein Mann sich dann auf den Weg macht, ich glaube, da kannst Du nur beten. Einfach schlimm.
Und nein, Du kannst einem Alkoholiker weder glauben noch vertrauen - ist so. Was er heute verspricht, ist morgen vergessen. Ob Du so weiterleben willst, musst Du selber entscheiden.
Alles Gute.
LG Moni

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Danke für die teilweise sehr netten und hilfreichen Antworten!

Zur Frage, in was für einem Umfeld ich lebe: Ja, es wird schon immer viel getrunken in meiner Familie und mir persönlich fällt es nicht leicht, zu entscheiden, ob ich einige Familienmitglieder als Alkoholiker bezeichnen würde/muss, bzw. wo da die Grenze ist, da ich es von kleinauf nicht anders kenne. Mein Vater trinkt eigentlich jeden Tag Alkohol. Das sind 1-4 Bier am Abend. Oder mal zwei Gläser Rotwein. Oder auch mal nur ein Glas Apfelwein. Er trinkt nie vor dem Abend. Er trinkt immer auf Familienfeiern, heißt, meine Mutter ist automatisch zum Fahren eingeteilt, selten wird mal ein Taxi genommen. Genauso handhabt es der Rest der Männer in der Familie. Die Frauen trinken auch gerne, wenn sie gerade mal nicht Autofahren müssen, können aber auch alle ganz gut mal drauf verzichten.

Ich selber bin nicht suchtanfällig was Alkohol angeht, daher tu ich mir schwer, das nachzuvollziehen. Ich hatte Phasen in meinem Leben, in denen ich viel getrunken habe und gerne auch härtere Sachen, einfach weil es Spaß machte zu feiern. Dann gerne auch oft und große Mengen, ich vertrage viel und habe nie einen Kater. Dann wieder Monate lang gar nichts, auch mal mehrere Jahre, weil ich einfach wenig Lust auf Alkohol hatte. Das Gefühl, dass ich trinken "muss" oder dass es mir schwer fällt nicht zu trinken, kenne ich gar nicht (im Gegensatz zu Nikotin, wofür ich z.B. sehr suchtanfällig bin). Auch jetzt in der Schwangerschaft habe ich natürlich keinen Tropfen angerührt und es fällt mir kein bisschen schwer, ich habe nicht ansatzweise ein Bedürfnis dahingehend.

Und ich bin immer noch am Zweifeln, ob ich das Problem auch aufgrund des Alkoholgebrauchs in der Familie zu lange verharmlost habe - oder ob ich gerade im Hormonrausch dramatisiere.

Fakt ist (ohne zu beschönigen oder Ausreden zu finden, aber auch ohne zu dramatisieren):
- Der Herr trinkt sehr viel weniger als früher und auch oft tagelang gar nix
- Das passiert aber meistens nur auf meine Veranlassung hin und wird schleichend wieder häufiger, wenn mal gefeiert wurde
- Es fällt ihm schwer, abzulehnen, wenn Alkohol angeboten wird (was in der Familie oft vorkommt, selbst Sonntags bei der Oma gehört es dazu, dass auch mal ein Bier oder ein Glas Sekt getrunken wird)
- Er benutzt Alkohol als Ausweg, wenn es ihm nicht gut geht, oder um besser einschlafen zu könne, u.ä.
- Wenn er einmal anfängt zu trinken, fällt es ihm schwer, nach 1-2 Bier aufzuhören, dann wird meistens auch viel getrunken
- Er verzichtet aber teilweise auch freiwillig und bietet an, heimzufahren, wenn wir gemeinsam weg sind, obwohl ich auch fahren könnte und das auch anbiete.

Muss ich ihn also definitiv als Alkoholiker bezeichnen? Gibt es Grenzen zwischen leichten, mittelschweren und schweren Alkoholproblemen und ist die einzige Lösung wirklich immer Therapie, Entzug und lebenslanges "trocken" sein?

Ich hatte während unserer Trennung einiges zum Thema Alkoholismus gelesen und auch von neuen Ansätzen, z.B. kontrolliertem Trinken statt radikalem Verzicht. Und gehofft, dass mein Mann von alleine eine Art des kontrollierten Trinkens für sich findet. Da er es jetzt aber trotz Verspechen nicht schafft, das Trinken für den begrenzten Zeitraum um den Entbindungstermin einzustellen, scheint das nicht so einfach zu funktionieren.

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>>>Da er es jetzt aber trotz Verspechen nicht schafft, das Trinken für den begrenzten Zeitraum um den Entbindungstermin einzustellen, scheint das nicht so einfach zu funktionieren.<<<

Wie jetzt?

Wenn er sich jetzt bis zur Geburt etwas zusammenreißt und anschließend wieder unkontrolliert säuft, wäre das für dich in Ordnung?

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nein. Aber wenn er im Moment das Trinken komplett einstellt und danach kontrolliert trinkt. In einem Maße, in dem es andere Menschen eben auch tun. Ab und zu mal am Wochenende, zum Feiern und zu besonderen Anlässen.

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Und noch was, auch wenn das wieder ein bisschen nach Ausreden finden klingt:

Er war in der ganzen Schwangerschaft einmal so betrunken, dass er wirklich nicht mehr gerade laufen konnte und ich ihn nachts auch nicht wach gekriegt habe, als ich mich noch ins Bett legen wollte und kein Platz mehr war.

Ein anderes Mal war er so betrunken, dass es mir im Kreissaal unangenehm gewesen wäre, weil er sehr viel dummes Zeug geredet hat. Das war letzte Woche und ich hatte prompt auch schlimme Wehen in der Nacht.

Die anderen Male war er "angeheitert" – zu viel um zu Fahren, aber nicht unangenehm als Gesellschaft. Grundsätzlich wird er nicht aggressiv oder besonders anstrengend, wenn er betrunken ist. Eher lieb und anschmiegsam und natürlich ist es ab einem gewissen Punkt ein bisschen nervig, wenn man selbst nüchtern ist, aber es ist meistens nicht dramatisch.

Trotzdem hätte ich natürlich gerne jemanden neben mir, der nüchtern und mit allen Sinnen dabei ist, wenn das Baby kommt. Und eine echte Hilfe und Unterstützung ist. Er sagt ich kann mich auf ihn verlassen. Er sagt, er ist da für mich. Allerdings definiert er eben sehr großzügig, was "da sein" bedeutet, oder mit wieviel Alkohol er Autofahren kann oder wie schnell er wieder nüchtern und klar im Kopf wird, wenn die Geburt wirklich losgehen sollte...

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Für mich stellt sich hier nicht allein die Frage nach der Geburt. Möchtest du dein Baby bei jemandem lassen - wenn du z. B. mal eine Besorgung machen musst, zum Friseur gehst oder einfach nur duschen möchtest - der unter Umständen noch nicht klar im Kopf ist, weil er in der Nacht gesoffen hat? Möchtest du wirklich die Art Frau sein, die den Friseurtermin absagt, weil der Mann zu Hause noch so viel Restalkohol im Blut hat, dass man ihm nicht ruhigen Gewissens ein Baby anvertrauen kann? Möchtest du, dass deine Tochter das später mitbekommt?

Mein Opa ist Alkoholiker. Er war früher Bergarbeiter und in der Gegend war es üblich, dass direkt nach der Schicht gesoffen wurde. Nur ist das jetzt schon ewig her. Mittlerweile ist er fast 83, schluckt zig Tabletten, trinkt aber immer noch seine 2 Flaschen Bier am Tag. Meine Oma teilt es ihm ein. Früher war es mehr und auch ich habe schon als Kind erlebt, dass er verbal ausfällig und aggressiv wurde. Gestern war er das erste Mal seit langem wieder mal selbst am Telefon und wollte mich sprechen. Er wollte wissen, wann mein Mann und ich wieder mal zu Besuch kommen - wir wohnen 250 km weit weg. Ich dachte erst, es ginge ihm wirklich um uns, aber nein, es ging nur darum, ob wir mal gucken können, ob wir diesen einen bestimmten Schnaps auftreiben können. Werden wir natürlich nicht, ist ja klar. Meine Oma hat es in der Jugend versäumt, sich von ihm zu trennen oder ihm ein Ultimatum zu setzen. Mittlerweile ist sie eindeutig co-abhängig. Die Beziehung zwischen meiner Mutter und ihren Eltern ist dementsprechend belastet. Sie hat schon als Kind ihre Mutter gefragt, warum sie sich nicht von ihm trennt und hat während des Studiums zeitweise den Kontakt ganz abgebrochen. Sie musste als Kind schon um 19 Uhr ins Bett, damit sie auf keinen Fall mitbekommt, wenn er wieder mal von seinen Kumpels volltrunken nach Hause getragen wird. Sie hat sich geschämt.

Ich glaube nicht, dass du so etwas willst.

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Das klingt nicht nach Ausreden, sondern nach unverbesserlichem Schönreden.
Du weißt doch auch gar nicht, was in den 2 - 3 Nächten wöchentlich los ist, wenn er nicht Zuhause schläft - aber wenn es Dir nur um die Geburt geht und Du ansonsten gut mit einem Alkoholiker leben kannst und auch keine Probleme für das Leben mit Kind siehst, dann frag doch eine Freundin, ob sie Dich fährt und begleitet....

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Hallo.

Diese Sucht ist furchtbar und du als Co sitzt mit im Boot. Helfen kannst du ihn eigentlich nur, indem du ihm die Trennung aussprichst, sollte er nicht sein Leben in den Griff bekommen. Denn so ist es keine Zukunft, denn er kommt ja immer durch damit. Du hast jetzt schon Angst, dass er zur Geburt nicht da ist bzw. sturzbetrunken Auto fährt und dann vielleicht noch einen Unfall baut. Auf was konzentrierst du dich dann mehr. Auf die Niederkunft oder auf die Angst zu deinem Mann. Und das wird sich dann fortsetzen. Mach ihm das klar, dass du so nicht leben kannst und auch nicht deinem Kind solch einen Vater bieten möchtest.

Alles Gute und viel Kraft.

LG

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Für die Fahrt in das Krankenhaus würde ich mir einen Plan B überlegen. Sonst machst du dich verrückt. Wen hättest du gern mit im Kreissaal oder auf zumindest als Begleitung in das Krankenhaus?
Zur Not- Taxi.

Alles Gute für die Geburt.