Offene Ehe, kann das auf Dauer gehen?

Hallo
Mein Mann und ich denken gerade über eine offene Ehe nach. Nur, von dem was man so liest geht das nie auf Dauer gut. Wir sind gerade vielleicht nicht in der besten Zeit unserer Beziehung und denken es würd uns beiden UND unserer Beziehung gut tun. Auf der anderen Seite haben wir die Sorge dass wir gerade so eher gefährdet sind dass es auseinandergeht.
Wir sind uns auch noch unsicher wie genau das in der Umsetzung aussehen könnte, grundsätzlich ist wohl klar dass das Paar die Regeln macht, nur muss man diese erstmal finden.
Habt ihr das alles klar vorher geregelt oder erstmal geschaut wie es läuft und was dann das beste ist? Ich kann mir gerad z.B. überhaupt nicht vorstellen ob ich es besser finden würde etwas Dinge zu wissen ODER einfach nur zu wissen dass wir eben eine offene Ehe führen und wir beide dürfen.
Wie hat sich eure Beziehung dadurch verändert?

Liebe Grüße

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Warum wollt Ihr den Sex denn auslagern? Wollt Ihr das wirklich BEIDE?
Ich habe nur gehört/gelesen, dass es genaue Absprachen geben muss, an die sich beide halten.
Und ich glaube ganz sicher, dass eine so geführte Beziehung über Jahre halten kann.
Ob das bei Euch so sein wird, kann man hier ja nicht beurteilen.
Aber die Beziehung sollte gut laufen und gefestigt sein. In einer Krise so eine Vereinbarung zu treffen, wäre wirklich riskant.

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Hallo,

ja, sowas kann gut gehen. Allerdings - da schließe ich mich meiner Vorschreiberin an - ist eine Krise nicht der allerbeste Zeitpunkt die Ehe zu öffnen, denn dafür braucht man Stabilität, Vertrauen und eine gute Kommunikation.

Mit so ganz ausgereiften Erfahrungen kann ich (noch) nicht dienen, außerdem glaube ich, dass meine Ausgangssituation eine andere ist als Deine.

Aber wenn Du willst, schick mir ne PN - vielleicht hilft Dir der Austausch.

Viele Grüße!

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Hallo
Danke, darauf werde ich zurück kommen! Wollte dir gerade schreiben aber Urbia lässt mich irgendwie keine PNs schicken #gruebel Ich probiere es dann morgen nochmal.

Liebe Grüße

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Das was ich darüber weiß, geht in die Richtung:

- absolutes Bekenntnis BEIDER, dass ihr aneinander festhalten wollt

- euer eigenes Verhältnis miteinander bestimmt nur ihr und niemand anders - sprich, wenn noch genügend Liebe und Verbundenheit da ist, dann haltet ihr für ihren Fortbestand selbst den Schlüssel in der Hand

- Vertrauen, Kommunikation und Achtsamkeit sind entscheidend. Kommunikation vor allem in Bezug auf das "innen", also wie ihr zueinander seid. Vertrauen in die Liebe zueinander...

- Regeln...ganz schwierige Sache...werden früher oder später eigentlich immer verletzt

Man denke nur an "Sex ist erlaubt, verlieben nicht". Wie realitätsfremd!

Es gibt daher (in meinen Augen) nur 3 Regeln:

- Safer Sex - einfach aus Verantwortungsgefühl allen Partnern gegenüber

- über das "außen" wird soviel kommuniziert, wie es beiden gut tut - da muss man sich herantasten

- Loyalität, was Zeit und Wichtigkeit der Hauptbeziehung angeht

Eifersucht und Schmerz - wird nie vermeidbar sein. Ihr werdet niemals im gleichen Takt schwingen. Mal hat der Eine eine schöne Phase, mal der Andere. Denn: Schmerz wird ab diesem Zeitpunkt auch von außen an Euch herangetragen...

Im Ganzen: Heißes Eisen. Aber ein möglicher Weg, um eine Beziehung dauerhaft zu erhalten.

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Ich möchte den Vorschreiberinnen gerne zustimmen: Ja, es kann gut gehen, aber in einer Krise ist es der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um damit zu starten - es sei denn, die Krise resultiert aus völlig gegensätzlichen sexuellen Interessen - dann könnte es der Beziehung durchaus helfen, wenn sie endlich mal auf den Gangbang darf oder er seinem Pipi-Fetisch ausgiebig fröhnen darf.

Unsere Beziehung ist seit 12 Jahren stabil und glücklich und war dabei immer mal mehr und mal weniger offen. Wir haben für uns beschlossen, darüber offen zu reden, ich hab es auch immer sehr genossen, ihn mit anderen zu sehen, er jetzt eher weniger... das "gaffen" hat ihm mal rein gar nichts gegeben. Es gab Phasen da hatten wir jeder mehrere andere im Jahr und dann gab es Jahre, da waren wir beide einfach sehr monogam... ansonsten gilt das, was immer gelten sollte: Die Beziehung hat Vorrang. Dabei ist es letztlich völlig wurscht, ob man sich 4h am Tag zu seinem Pferd in den Stall stellt und dabei den Mann zuhause völlig ignoriert oder ob er in jeder freien Minute an seinem Auto schraubt, oder ob man wen man zum vögeln aufssucht - das Gefühl des zurückgesetzt sein ist beide Male gleich doof.

Ansonsten ja: wir haben uns immer die Option gehalten, die Regeln situativ neu festzulegen... ich hab immer Vaginalverkehr für mich ausgeschlossen und auch meinen Partner gebeten, dies zu tun - aus Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft. Nu bin zumindest ich aus diesem Schwangerschaftsgedöns raus, sollte es soweit sein, würde ich das gerne neu verhandeln - könnte er nach einer Vasektomie auch gerne tun. Im Laufe der Jahre hab ich auch für mich festgestellt, dass es nach dem 4.,5. Date eher doof wird für mich, so rein emotional - für ihn fängt da der Spass erst richtig an, ohne dass er Gefahr läuft, die Prioritäten falsch zu legen.

Eine offene Beziehung heisst "können", nicht "müssen" und es sollte so sein, dass am Ende beide von profitieren oder zumindest keiner darunter leidet.

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Eine offene Partnerschaft/Ehe basiert auf absolutem Verständnis und Vertrauen. Die vielfältigen Gründe für eine offene Beziehung/Ehe müssen im Vorfeld einvernehmlich diskutiert werden und von beiden Teilen akzeptiert werden. Fernbeziehungen (in meinem Fall) Flaute in der Ehe und im Schlafzimmer (dieses Forum ist voll von Beiträgen) können mögliche Gründe sein. Werden aber die vereinbarten Regeln verletzt und eine temporäre Beziehung geht in ein festes Verhältnis über, kann der Versuch einer offenen Beziehung als gescheitert betrachtet werden. Ich kenne die Vorurteile vieler „Puristen“ hier im Forum, die diesem Beziehungsmodell absolut negativ gegenüberstehen, persönlich aber in völlig gescheiterten Verhältnissen dahinvegetieren und anonym, hier im Forum, ihr ach so armes Schicksal beklagen.
Fazit: Es kann gut gehen, wenn mit Respekt, Verantwortung und absoluter Offenheit geliebt und gelebt wird. Versucht es, es kann beglückend und befreiend (im positiven Sinn) sein.

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Hallo erstmal..
Ich lese sowas immer wieder und kann es einfach nicht fassen das es sowas wirklich gibt ?
Warum trennt man sich dann nicht einfach und bleibt gut befreundet ? Von liebe kann da ja wohl keine Rede mehr sein.. wenn man sich liebt lann sowas nämlich garnicht funktionieren allein schon wegen der Eifersucht und dem Schmerz zu wissen das mein Mann gerade vom vögeln mit ner anderen kommt weil er mich scheinbar nicht mehr attraktiv,anziehend,sexy oder was es da noch alles gibt findet.. ich könnte meinem Mann nicht mehr in die Augen sehen geschweige den unter einem Dach leben wenn er und ich mich draußen anderweitig Vergnügen würde.. was ist das für eine Ehe ?

Früher gab es sowas nicht ich frage mich wirklich was mit der Welt geschehen ist..

Traurig das eure Ehe an so einem Punkt angekommen ist..
Ich wünsche euch alles gute!!!!

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"Früher gab es sowas nicht ich frage mich wirklich was mit der Welt geschehen"
Genau! Früher gab es natürlich auch nur glücklich Ehen voller Liebe und Zuneigung, Scheidungen waren da völlig überflüssig und die Existenz anderer Männer/Frauen nahm man in keinster Weise wahr, so glücklich war man!!!

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"Früher gab es sowas nicht ich frage mich wirklich was mit der Welt geschehen ist.."

Du bist lustig.

50 % Fremdgehquote + mind. 50 % eingeschlafene Partnerschaften

1 Mio. Männer gehen täglich in den Puff.

Ist doch schön, wenn ihr es besser hinbekommt! Wie lange seid ihr zusammen? Und: Weißt Du, was Dein Mann so tut bzw. vielleicht auch nur denkt und phantasiert?

Warum muss ich mich immer gleich trennen? Erzeugt das nicht viel mehr Schmerz?

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Mit eigener Erfahrung kann ich nicht dienen und ich kannte auch früher nur sehr wenige Leute, die das tatsächlich umgesetzt haben und darüber geredet haben. Jetzt niemanden mehr.

Aber die davon erzählt haben, hatten früher oder später doch eher mehr Probleme als vorher. Meistens will das einer, und der andere zieht mit, war aber nicht ganz glücklich damit.
Zum Beispiel: man fährt getrennt in den Urlaub und dann darf man. Das ging noch am ehesten.

Probleme gab es dann am ehesten, wenn einer mehr Affären oder ons hatte als der andere. Oder es war Offenheit vereinbart worden und der, dem ein Abenteuer erzählt wurde, war dann doch eifersüchtig oder fühlte sich minderwertig.

Dann gab es noch Probleme, dass entweder die Affäre oder der ons doch nicht so emotionslos "mitgepoppt" haben wie man sich das vorher gedacht hatte, und es dann da wieder Verwicklungen gab.

So glatt wie sich die Personen das gedacht hatten, lief es jedenfalls bei keinem.

Aber wie gesagt, die meisten reden auch gar nicht darüber.

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Ob man eine offene Ehe/Beziehung führt ist eine Wesenssache der Beteiligten und nichts was man mal so im Kopf entscheidet und schon gar nicht in Krisenzeiten der Beziehung oder weil der Sex am einschlafen ist.

In der Philosophie geht man davon aus, dass jeder Mensch mehr als einen Menschen lieben und begehren kann und dabei geht es auch nicht darum, möglichst viele erotische Erlebnisse zu sammeln, sondern um echte Liebesbeziehungen.
Man kann Personen viel oder weniger viel lieben oder auf verschiedene "Arten" (was keine Bewertung der jeweiligen Person ist).

Meine Partnerin und ich sind in einem liberalen aber doch auch viel Verantwortung tragenden Umfeld in einer sehr liberalen und offenen freien Zeit erwachsen geworden.
Frei wie der Wind aber doch auch viel Verantwortung auf den Schultern im Gepäck.
Zu dieser Zeit trafen wir aufeinander und die Liebe zueinander. Nach Jahrzehnten sind wir immer noch zusammen und immer noch absolut verliebt ineinander.
Es gab und gibt aber noch andere Personen die wir lieben. Jeder von uns hat da seine eigenen, viele auch schon über die Jahrzehnte, man sieht sich, man befindet sich in diesem lockeren Netzwerk, man ist befreundet, man fand zueinander durch Freizeitbegegnungen oder durch gemeinsame Arbeitsprojekte usw.
Wer viel auf Reisen ist hat halt überall seinen Bekanntenkreis und seine Lieben.

Menschen ohne diese besondere Wesensart und ohne liberale Einstellung aber mit Eifersuchtsgen, werden mit offenen Beziehungen niemals auf Dauer klar kommen geschweige denn sie lieben und als Bereicherung und Geschenk ansehen.

Eine Beziehung bedarf Offenheit, Respekt, Liebe und absolutes Vertrauen. Fehlt es an einem dann wird auch eine offene Beziehung nichts retten, weder auf Sexseite noch auf Liebesseite.

Lernt Euch wieder intensiver und tiefer kennen, lernt Euch zu wertschätzen, macht Euch kleine Freuden jeden Tag, schenkt Euch Aufmerksamkeit und lernt Euch gegenseitig von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Liebe ist kostbar, Liebe ist ein Geschenk und man sollte sie sehr respektvoll und sehr pfleglich behandeln.

Alles Gute.

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Meine beste Freundin lebt so eine Beziehung seit 2.Jahren - mit viel Auf und Ab.

Was ich daraus mitbekommen hab:

Pro...
Das Sexleben ist extrem abwechslungsreich und Langeweile im Bett kommt quasi nicht mehr vor. Sie ist extrem selbstbewusst geworden und nimmt sich was sie braucht und will. Daheim funktioniert die Partnerschaft meistens sehr harmonisch, sie und ihr Mann ticken ähnlich und es gibt klare Regeln. Sie sagt mir oft sie ist glücklich.

Kontra:
Eine offene Beziehung ist sorgfältig austariert. Sie hat die Regeln schon ein paar Mal verletzt und sich fremdverliebt. Er hat dadurch das Gefühl er verliert die Kontrolle und testet selbst die Grenzen und Regeln aus...du merkst es wird kompliziert.

Wenn es einfach nur um Nähe statt Sex geht und du in den Arm genommen werden willst: Ist das noch Teil des "Spielens"auswärts oder geht das schon zu weit?
Sie erzählt mir auch oft dass sie zutiefst unglücklich ist.

Ich beobachte das Ganze schon länger und eine offene Beziehung scheint mir schwieriger und das Risiko der Extreme größer als bei einer monogamen Ehe zu sein. Es setzt vor allem ein extrem gefestigtes Verhältnis mit totaler Ehrlichkeit und Vertrauen voraus - und dass man weiß wo man letztendlich hingehört.