Wer hier die "Dornenvögel" erwartet, wird enttäuscht. Stattdessen wird ernsthaft darüber diskutiert, wie man mit unterschiedlichen Wertvorstellungen bzw. Einstellung zum Glauben in einer Beziehung zusammenleben kann...
Ein Tipp vom urbia Team

Verliebt in einen Pfarrer

Hallo meine Lieben,

mir schwirrt seit Längerem schon ein Mann im Kopf herum. Er ist sozusagen mein Traummann. Er hat alles, was ich mir bei einem Mann wünsche. Das Problem ist nur, dass er evangelischer Pfarrer ist. Er ist, wie ich, geschieden. Er hat keine Kinder, ich habe eine Tochter. Kennengelernt haben wir uns bei einem gemeinsamen Projekt und haben uns sehr gut verstanden. Wir haben viele Gemeinsamkeiten und einen ähnlichen Humor. Wir konnten immer so viel lachen. Er ist überhaupt nicht so, wie ich mir immer einen Pfarrer vorgestellt habe. Er ist locker und witzig. Und ich glaube, dass auch er sich von mir angezogen fühlt. Nun zum Problem. Ich bin nicht getauft und auch überhaupt nicht gläubig, habe aber kein Problem mit dem Glauben Anderer. Für ihn ist sein Beruf eine Berufung und ich frage mich, ob das unter diesen Umständen überhaupt sinn macht und ob das auf Dauer gutgehen kann. Der Glaube spielt in seinem Leben natürlich eine sehr einnehmende Rolle und in meinem überhaupt nicht. Führt das nicht irgendwann zu Diskrepanzen? Deshalb wollte ich mal fragen, jemand Erfahrung mit einer Beziehung hat mit unterschiedlichem Glauben?

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>>>jemand Erfahrung mit einer Beziehung hat mit unterschiedlichem Glauben?<<<

Mit unterschiedlichem Glauben kann man sich evtl. arrangieren, aber du glaubst ja überhaut nicht. Wie sollte das gutgehen, wenn du den Lebensinhalt deines Partners für dich ablehnst?

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Ich lehne seinen Lebensinhalt nicht ab, ich teile ihn nur nicht. Das ist schon ein Unterschied.

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>>>ich teile ihn nur nicht.<<<

Dein "nur" empfinde ich mehr als blauäugig.
Das, was sein Leben ausmacht, teilst du "nur" nicht, was willst du denn mit ihm teilen, oder was soll er mit dir teilen?

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Ich stelle es mir schwierig vor. Natürlich kannst du ausprobieren, ob es klappt. Allerdings denke ich, dass er seinen Beruf(ung) ja wahrscheinlich auch mit nach Hause nimmt. Ich weiß nun gar nicht, wie der evangelische Glauben gelebt wird. Eventuell wird aber doch auch zu Hause gebetet und in bestimmten Lebenssituationen wird er sich immer in seinem Glauben an Gott wenden.

Ich bin nicht sicher, ob ihr damit dann umgehen könnt. Du wirst es für Blödsinn halten und er sich dann eventuell gekränkt fühlen.

Für mich wäre eine Beziehung mit einem gläubigen Menschen sehr schwierig, da ich - wie du - gar nicht gläubig bin.

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Ich habe kein Problem damit, wenn Menschen beten und ich halte das auch nicht für Blödsinn. Manche Menschen machen Yoga, andere meditieren und wieder andere beten und wenden sich an Gott. Wenn es ihnen hilft, ist es doch okay. Damit hätte ich nun wirklich kein Problem. Nur glaube ich eben nicht an Gott. Folglich bete ich auch nicht.

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Hallo,

da fällt mir als "P.S." quasi an dieser Stelle ein:

Schwierig wird es, wenn die Wertesysteme selbst eben nicht einmal in Ansätzen übereinstimmen
ODER
Wenn der eine den anderen zu missionieren versucht.
Bei mir würde jemand damit auf Granit beißen... denn letztlich ist es ja keine rational gefällte Entscheidung, zu glauben oder nicht zu glauben.
Es ist eher wie eine Form von "da" oder "nicht da".
Insofern könnte jemand auch bei mir mit Missionierungen nichts erzeugen, was für mich "nicht da" ist und umgekehrt.

LG

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Ich habe gerade mit meinem Mann über deinen Fall geredet, er ist selbst evangelischer Pfarrer ;-)
Ihr seid in eurer Beziehung noch ziemlich am Anfang, deshalb könnt ihr es ja erst mal locker und unverkrampft angehen lassen. Du schreibst, dass der Glaube in deinem Leben keine Rolle spielt und du den Glauben anderer respektierst. Wie offen bist du, seinen Glauben kennenzulernen?
Als ich meinen Mann kennen lernte, konnte ich mit der Kirche auch nichts anfangen und er begann damals das Theologiestudium. Aber wir mochten uns und ich war bereit, mir seine Welt zeigen zu lassen und mir gefällt die evangelische Kirche gut und ich fühle mich dort geborgen.
Ich weiß nicht, wie weit du in die Zukunft planst. Aus kirchlicher Sicht ist eine kirchliche Trauung langfristig erwünscht, aber das ist bei euch beiden ja noch einige Zeit hin.
Was ich dir auf jeden Fall empfehlen kann, sprich mit ihm und frag ihn nach seinen Gedanken.
Wenn du magst, kannst du mich auch gerne mal persönlich anschreiben.
Alles Liebe,
Jukimaus

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Ich kenne den evangelischen Glauben sehr gut. Ich finde ihn auch schön und ich weiß, dass er vielen Menschen Hoffnung, Orientierung und Trost spendet. Deshalb habe ich auch nichts gegen den Glauben ansich. Aber ich glaube nicht an Gott. Manchmal wünschte ich, ich könnte es, aber das ist etwas was man nicht erzwingen kann.

Es geht mir auch nicht so sehr darum, ob ich mit seinem Glauben zurecht komme. Das könnte ich schon. Die Frage ist viel mehr, ob er mit meinem Nicht-Glauben zurechtkommt?

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Das stimmt auf jeden Fall, Glauben kann man nicht erzwingen. Deine Frage wird dir nur er beantworten können, deshalb sprecht miteinander und schaut, wie es sich entwickelt.
Mein Mann und ich haben auch agnostische und atheistische Freunde und auch Familienangehörige, das ist für uns kein Problem. Wir sind alle Menschen und wichtig ist, dass wir uns als solche respektieren unabhängig ob jemand an Gott, Jahwe, einen Pantheon oder an gar nichts Überirdisches glaubt.
Ich kann dir auf jeden Fall nahelegen, ihn darauf anzusprechen. Pfarrer beißen nicht und reden gehört zu ihrem Beruf ;-)

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Hallo,

ich finde, du machst den zweiten Schritt schon vor dem ersten.

Weiß er denn überhaupt, dass du dir eine Beziehung mit ihm vorstellen kannst? Weiß er vor deinen Gefühlen für ihn? Und wenn ja, erwidert er diese überhaupt? Allein, dass man sich gut versteht und nett findet... Tja, da müsste ich mich in fast jeden meiner Arbeitskollegen vergucken.
Aber egal. Lern ihn doch erst einmal kennen, ich meine nicht auf der beruflichen Ebene sondern als Mann (wenn er deine Gefühle erwidern sollte).
Dann hast du einen Einblick in sein (Privat-)Leben und kannst dir schon ein viel besseres Bild machen, wie er tickt und so weiter.

Im Übrigen ist unser evangelischer Pfarrer im Ort, ein weltoffener Typ, dem man im Normalfall überhaupt nicht anmerken würde, dass er Pfarrer ist. Er ist ein Typ zum sprichwörtlichen "Pferdestehlen", der mit seiner Familie und seinen Kindern ein ganz normales Familienleben führt. Ob sie vor dem Essen beten, kann ich dir nicht sagen. Zumindest isst er auf Festen seinen Kuchen bzw. seine Grillwurst, ohne vorher zum lieben Gott zu beten...

Alles Gute

Nici

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Hallo

nun ja ich denke es kommt darauf an was du erwartest.

Gehen wir mal davon aus ihr führt eine Beziehung. Er bekleidet ein öffentliches Amt in der Gemeinde und du wirst dann automatisch da mit rein genommen weil du ja die Frau /Freundin vom Pfarrer bist.
Mein Mann ist "nur" Lektor bei uns in der Gemeinde und ich habe tatsächlich mit der Glaubenssache nicht wirklich was am Hut aber ich verstehe das es ihm wichtig ist und ich unterstütze ihn da auch. Was für mich heißt: Helfen in der Gemeinde wenn es zeitlich geht; Kuchen backen für diverse Feste usw. Und ja auch ich stehe da ungewollt manchmal als schmückendes Beiwerk dabei und ich fühle mich nicht immer wohl.
Ich finde es auch immer ziemlich schräg mit wem wir so per du sind. Klar sind alles Menschen aber das gehört schon zu einer Öffentlichkeit die ich nicht so gerne mag. Da muss man manchmal schon aufpassen das man nicht aus versehen mit auf dem Bild für die Zeitung landet.

Also ich denke wenn beide etwas wollen kann alles funktionieren aber du musst wenn du damit so gar nichts am Hut hast den größeren Kompromiss eingehen

LG

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Hallo,

ich glaube, relevanter als der Glaube an sich ist ein gemeinsam geteiltes Wertesystem.
Auch Atheisten (ich zähle mich zB dazu) haben ja gewisse ethische und moralische Normen, ohne eben an eine "höhere" Macht oder dergleichen zu glauben.

Wie sieht das denn bei euch aus?
Ich finde einige christliche Werte durchaus auch in den Atheismus integrierbar und lebbar.

LG

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Da du, deinem Schreibstil, bzw. Ausdrucksweise und auch dem Inhalt des Geschriebenen nach, sehr jung zu sein scheinst, würde ich von dieser Teenieschwärmerei absehen. Der arme Mann, was soll der mit einer gerade mal 12-jährigen? Oder ok, lass es max. 14 sein. Trotzdem zu jung.

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Na, sie schreibt ja, dass sie geschieden ist - da dürfte sie doch älter als 12 oder 14 sein ;-)

Ich stelle mir das schon sehr schwierig vor. Gerade ein Pfarrer steht auch mit seiner Familie oder seiner Partnerin schon auch mitten im Gemeindeleben, die - das kenne ich aus vielen Fällen - sehr genau beäugt, ob da auch alles in Ordnung ist. Unabhängig davon, wie ihr als Paar das miteinander ausmacht, müsstest Du schon viele Kompromisse eingehen.

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Au weia, Sherlock, da müssen wir aber noch ne Runde üben! #klatsch

" Er hat keine Kinder, ich habe eine Tochter. "

Sinnerfassend lesen ist halt nicht so jedermanns Sache

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Entschuldige, aber ist es zwischen Euch denn soweit, dass man sich darüber Gedanken machen sollte?
Vielleicht empfindet er nicht wie Du und dann haben sich die Gedankengänge auch schon erledigt.

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Ich nehme an, dass er für mich etwas empfindet. Zumindest fühlt er sich zu mir hingezogen. Ich möchte aber hier nicht ins Detail gehen. Wie ernsthaft diese Gefühle sind, kann ich nicht sagen, kann er vermutlich selbst noch nicht, weil wir, wie gesagt, noch sehr am Anfang stehen. Ich möchte mich nicht in einer Sache verlieren, die von Anfang zum Scheitern verurteilt ist. Ich weiß, ich könnte es laufen lassen und sehen was daraus wird, allerdings habe ich Angst, dass mir das Herz gebrochen wird, sobald ich mich darauf einlasse.#schmoll

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Wasch mich aber mach mich nicht nass.

Zur Liebe/Beziehung gehört bekanntlich Mut.
Vielleicht passt ihr gar nicht zusammen?


L.G.

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<<<Er ist sozusagen mein Traummann>>>

Diese Aussage finde ich etwas zu gewagt und du solltest dich da nicht in etwas verrennen, was noch nicht mal begonnen hat.

Ich würde mir auch keine Gedanken über seinen Glauben machen, da dies meiner Meinung nach, in einer Beziehung keine Rolle spielen sollte, so lange ihr euch und eure Einstellung gegenseitig akzeptiert und toleriert.

Alles andere wird sich entwickeln oder auch nicht.

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"Ich würde mir auch keine Gedanken über seinen Glauben machen, da dies meiner Meinung nach, in einer Beziehung keine Rolle spielen sollte, so lange ihr euch und eure Einstellung gegenseitig akzeptiert und toleriert."
Naja, das ist aber auch ein wenig naiv gedacht!
Ein Pfarrer hat nunmal viele Verpflichtungen, die mit seinem Glauben zusammen hängen, gerade die ganzen Gottesdienste zu Feiertagen wie Ostern und Weihnachten oder an jedem einzelnen Sonntag. Außerdem wird er für sehr viele Probleme seiner Gemeindemitglieder der erste Ansprechpartner sein, auch oft zu sehr ungünstigen Tages- und Nachtzeiten. Da ist das Familienleben ein ganz anderes, als bei einem "normalen" Angestellten, der da einfach frei hat! Das muss man als Partnerin ja alles mittragen (wollen).

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<<<Naja, das ist aber auch ein wenig naiv gedacht!>>>

Findest du?

Nun ja es ist immer noch sein "Job". Und es gibt viele Männer, die Jobtechnisch so eingebunden sind, wie du es beschrieben hast. Da sollte jede Frau, die sich auf so einen Mann einlässt, auch vorher wissen, ob sie damit leben kann.

Abgesehen davon ging es der TE um seinen Glauben und darauf habe ich mich auch bezogen.

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