Hallo,
ich bin 31 und seit 4 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir haben vor kurzem eine Wohnung gekauft und basteln zeit einiger Zeit am Nachwuchs. Durch einen blöden Zufall erfuhr ich vor kurzem, dass mein Freund früher auch sexuelle Kontakte mit zu Männern pflegte. Ich wusste, dass er eine ausschweifende sexuelle Vergangenheit hatte, aber das er mal was mit Männern gehabt haben könnte, darauf wäre ich nie gekommen. Ich habe ihn, als ich durch eine dritte Person davon erfuhr, darauf angesprochen. Er gab das ohne Umschweife zu. Er sagte es gab eine "Orientierungsphase" in seinem Leben und in der Zeit hatte er auch Sex mit Männern.
Ich muss zugeben, dass mich das ziemlich geschockt hat und mir schwirrte der Kopf. Ich wusste nicht ob er nun bisexuell, homo- oder hetrosexuell ist. Irgendwie komme ich darauf nicht klar. Seitdem sehe ich ihn mit anderen Augen. Was mich aber wütend macht, ist dass er es mir nicht gesagt hat. Ich fühle mich hintergangen und stelle unser Beziehung und unsere gemeinsame Zukunft infrage.
Er dagegen versteht nicht, wieso ich so heftig reagiere. Er sei deswegen kein anderer Mensch und er liebt mich und will mit mir eine Familie gründen. Das alles sei vor unserer gemeinsamen Zeit gewesen und gehe mich strenggenommen auch nichts an.
Irgendwie hat er ja auch recht, aber warum fühle ich mich dann so betrogen.
Danke fürs Lesen.
Mein Freund hatte früher was mit Männern
Das finde ich gar nicht. Ich finde gewisse dinge muss man wissen bevor man eine gemeinsame Zukunft plant ich finde das wäre neben Schulden,Vorstrafen,Erkrankungen in der Familie und einigen weiteren Dingen etwas worauf man das Recht es zu wissen. Mag sein das er dich liebt und das es vor deiner Zeit war aber nix desto trotz wenn du von ex Freundinnen weißt dann solltest du das auch wissen ich kann das total verstehen ich könnte an dem Punkt die Beziehung nicht weiter führen weil ich hintergeangen wurde.
Wenn es kein Problem darstellt frag ich mich warum er dir das nicht gesagt hat und auch von so einer Orientierungsphse hätte ich gerne gewusst ich weiß zwar das ich das bei den bisherigen Partnern auschließen kann aber bei einem zukünftigen würde ich es schon wissen wollen. Ich kann das gerade nicht so wirklich in Worte fassen aber es würde mich echt treffen wenn ich sowas übe rden Menschen erfahre den ich liebe und dann noch durch dritte....
>>....ich könnte an dem Punkt die Beziehung nicht weiter führen weil ich hintergangen wurde.<<
Wo hat er denn hintergangen? Zu dem Zeitpunkt kannte er die TE gar nicht. Es ist SEINE Geschichte, die gehört IHM. Und wo steht geschrieben, dass man jedem (neuen) Partner bis ins letzte Detail ALLES erzählen muss?
Das er mit Männern in der Kiste war, hat doch keinen Einfluss auf seine Gefühle oder die Beziehung. Es sei denn, die TE hängt das jetzt hoch.
Gruss
agostea
Ich finde, du hast absolut recht. Ich würde mindestens die Kinderplanung auf Eis legen. Das wäre für mich auch nicht schwer, da es mich so anwiedern würde, dass ich nicht mehr intim werden könnte. Ginge einfach nicht.
Hallo
ich kann dich gut verstehen, auch das du deinen Freund nun mit anderen Augen siehst.
Jeder hat so seine Grenzen und dagegen ist man vielleicht machtlos?!
In welchem Alter hatte er denn seine Orientierungsphase ?
Ich stelle zunehmend fest, dass sich die sexuelle Orientierungsphase bei manchen Personen, recht weit nach hinten schieben kann.
L.G.
Zwischen dem 20 und 24 Lebenjahr, sagt er. Er ist jetzt 37.
In diesem Alter sind meine beiden jüngeren Kinder und ich erlebe derzeit staunend welche Identitätsfindungen teilweise in deren Umfeld ablaufen.
Das geht bis zur Transsexualität und stellt Eltern und Freunde vor Problem
Ich denke ihr müsst noch einige ehrliche Gespräche führen, damit du wieder Vertrauen fassen kannst.
Da wäre ich wohl auch stinksauer, wenn mir das verschwiegen worden wäre. Für manche mag das unwichtig sein, aber die sexuelle Orientierung meines Partners wäre mir schon wichtig. Immerhin muss ich damit leben können, wenn ihm irgendwann mal wieder in den Sinn käme, doch mit einem Mann was anzufangen. Es geht Dich sehr wohl was an.Ich will ihm nicht unterstellen, dass er Dich nicht liebt und wirklich Kinder will. Aber es gibt auch Homosexuelle genug, die nicht dazu stehen und eine "Alibifamilie" gründen. Heutzutage tun ja alle sooo tolerant usw., aber in der Realiät sieht es anders aus. Ein Haus weiter wird ein junges Mädel immer dicker, weil sie nicht damit klarkommt, dass ihre Mutter nun mit einer Frau zusammenwohnt. Sie war schon immer lesbisch, heiratete aber, weil sie ein Kind wollte und nach ein paar Jahren beendete sie die Ehe.
Da ist schon noch Gesprächsbedarf bei euch vorhanden, wobei ich absolute Ehrlichkeit einfordern würde....heiraten wäre für mich sicher nicht sofort ein Thema. LG Moni
Hallo,
Schwierig. Meine Schwester wurde just von ihrem Mann verlassen, da dieser mit Anfang 50 beschlossen hat, es wäre nun an der Zeit, seine Homosexualität offen zu leben.
Mich würde an deiner Stelle auch stören, dass er dir das nicht gesagt hat; hier geht es doch in meinen Augen um mehr als sexuelle Vorgeschichten.
Lg
Ich kenne einige Männer, die in dem Alter ihre Frauen verlassen. Aber macht es tatsächlich einen Unterschied, ob man wegen einer Frau oder wegen eines Mannes verlassen wird?
Hallo,
Ohja. Für meine Schwester ist es gerade der Alptraum und für den gemeinsamen 8jährigen Sohn auch.
Lg
Ich kann die Entrüstung von dir und der meisten hier nicht nachvollziehen.
Er ist nun mit DIR zusammen und plant mit DIR eine Zukunft.
Das er mal mit Männern im Bett war - ja und? Ich schnall grade nicht, warum das so schockt? Selbst wenn er bisexuell wäre - was wäre daran so schlimm? Schwul wird er ja wohl nicht sein, sonst würde er mit dir keine Zukunft planen.
Ne, ich raff nicht, warum das so hoch aufgehangen wird.
Gruss
agostea
Ich auch nicht. Man hat doch generell keine hundertprozentige Sicherheit, nicht verlassen zu werden und dabei muss nicht mal ein anderer Mensch im Spiel sein.
Zumal es laut besagtem Freund ums Ausprobieren ging...ich bin selbst hetero, hatte aber in der Vergangenheit dennoch sexuelle Erfahrungen mit Frauen. Hätte mein Partner, als er das erfahren hat, deshalb die Beziehung infrage gestellt, hätte ich mir wiederum überlegt, ob ich mit diesem Menschen zusammen sein möchte.
Eben.
Ich wäre schwer irritiert, würde mich mein Partner aufgrund meiner sexuellen Erfahrungen aus der Vergangenheit abwerten, nur weil diese nicht in sein Weltbild passen.
Man muss nicht alles gut finden, man muss auch nicht alles nachvollziehen können - aber man sollte doch soviel Gelassenheit haben, die sexuellen Erfahrungen des Partners als gegeben hinzunehmen.
Also zunächst wäre ich sauer auf die dritte Person, die sich in meine Privatangelegenheiten mischt. Mit welchem Recht maßt sie sich an mich aufklären zu müssen.?
Nun zu deinem Problem. Was hätte es geändert, wenn er es dir gesagt hätte? Und warum siehst du ihn nun mit anderen Augen. Er ist die Person die er ist, auch aufgrund seiner Erfahrungen. Und es ist doch besser, dass er seine Neugier in jungen Jahren befriedigt hat, als später, wenn er bereits Familie gegründet hat. Er spricht von einer Orientierungsphase. Da er sich augenscheinlich für ein Leben mit dir entschieden hat, scheint die Orientierungsphase ja vorbei zu sein.
Ganz putzig ist, daß Du bestimmt, solltest Du im Teeniealter mal mit ner Freundin "rumgemacht" haben, dies Deinem Freund höchstwahrscheinlich auch nicht erzählt und dies als völlig normal empfunden hättest. Mädchen dürfen auf der Strasse Händchen halten und sich knuddeln oder sonst was. Bei Männern ist das gleich ein Drama. Dies empfinde ich als absolut einseitig homophob.
Ich wäre durchaus auch erstaunt gewesen, hätte mein Mann mir eine solche Vergangenheit präsentiert. In erster Linie, weil ich ihn so nicht eingeschätzt hätte, nicht weil er sein Dingens in anderer Männer Bummens gehabt hätte.
Eine Mitteilungspflicht sehe ich hier überhaupt nicht, kann aber verstehen, daß Du ihn jetzt anders wahrnimmst. Da hast Du eindeutige Bilder im Kopf. Sei froh, daß er keine Ziege gevögelt hat, damit könnte ich z. B. jetzt nicht wirklich gut leben. Er hat sich ausprobiert und Heterosexualität für sich einfach schicker gefunden. Dein Vorteil, daß er das für sich jetzt schon geklärt hat.
" Ich wäre durchaus auch erstaunt gewesen, hätte mein Mann mir eine solche Vergangenheit präsentiert. In erster Linie, weil ich ihn so nicht eingeschätzt hätte, nicht weil er sein Dingens in anderer Männer Bummens gehabt hätte."
Du sprichst mir aus der Seele. So fies, wie ich manchmal bin hätte ich meinen Mann mit großer Wahrscheinlichkeit damit auch hin und wieder aufgezogen. Er tät also besser daran mir sowas nicht zu erzählen.
Ich hab nicht im Teeniealter mit einer Freundin rumgemacht und homophob bin ich auch nicht. Ich habe nichts gegen Homosexuelle.
Ich finde deinen ganzen Beitrag einfach nur unverschämt.
Ich bin 35 und wenn ich nochmal im Leben eine neue Beziehung hätte, dann würde ich demjenigen ganz sicher nicht mein komplettes bisheriges Vorleben in Eizelheiten erzählen.
Im Gegenzug würde ich das von der anderen Person auch nicht erwarten.
Was mir allerdings wichtig wäre, mal über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen bevor ich mich auf ungeschützen Verkehr einlassen würde.
" Was mir allerdings wichtig wäre, mal über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen bevor ich mich auf ungeschützen Verkehr einlassen würde."
das haben wir ganz am Anfang der Beziehung geregelt.
Auch das ist löblich.
Dann konfrontiere jetzt mal ehrlich deine Gefühle und arbeite dich gegen die Abneigung durch. Am Ende ist alles wieder gut.