Hallo alle zusammen,
Mein Lebensgefährte und ich sind jetzt über 7 Jahre zusammen. Die ersten Jahre waren einigermaßen glücklich. Wir haben zwei Kinder, Haus, Garten. Er hat einen sehr guten Job. Verdient gut und ich betreue unsere Kinder (2 und 5) daheim. Bis dahin alles sehr klassisch.
Wir streiten relativ oft. Besonders in letzter Zeit. Er hat viel Stress auf der Arbeit und lässt dann daheim oft seinen Frust ab. Ich bin in letzter Zeit ein bisschen dünnhäutig, da die Kinder momentan recht anstrengend sind und ich da auch kaum Entlastung habe.
Mein Mann hat eine sehr ausgeprägte Neigung zum SM. Auch einen Lack und Leder und Latexfetish. Ich mag noch die Klamotten kann aber mit dem SM wenig anfangen. Ich habe vieles mit ausprobiert. War immer offen. Mein Mann ist (finde ich) sehr extrem. Von auspeitschen, Atemreduktion, Klinikspiele, Erniedrigungen steht er auf das Ganze große Spektrum - je extremer umso besser... Er sagt er sei mehrheitlich devot, aber er wollte mich auch schon dominieren. Was ich merkwürdig finde. Ich habe viel gelesen darüber...
Nun ist es so, dass mir das Ganze weder in die eine noch in die andere Richtung gefallen hat/gefällt. Es verschafft mit Null Befriedigung. Ich fühle mich dabei schlecht und auch irgendwie austauschbar. Mein Mann wurde auch schon mal sauer, als ich irgendwas nicht so gemacht hat, wie er wollte.
Wenn wir die Kinder mal nicht da haben, erwartet er immer, dass wir spielen. Ich ignoriere das dann, weil ich absolut keine Lust auf sowas habe, dann ist er natürlich wieder sauer und enttäuscht. Das wirkt sich auf unsere ganze Beziehung aus.
Was ich mir wünsche, interessiert ihn nur am Rande. "normalen Sex" haben wir vielleicht einmal im Jahr! Er ist nie auf meine Bedürfnisse eingegangen. Der Sex war entsprechend mies und frustrierend.
Inzwischen habe ich mich irgendwie entliebt. Es schüttelt mich bei dem Gedanken, von ihm angefasst zu werden.
Ich habe ihm auch schon gesagt, er soll zu einer Domina gehen, ich will mit dem SM Zeug nichts mehr zu tun haben. Das will er nicht. Er liebt mich und will das nur mit mir. Ich werde das aber nicht mehr mit ihm tun.
Ich weiss nicht mehr was ich tun soll. Ich kann mich doch nicht nur wegen unseres schlechten Sexlebens von ihm trennen. Obwohl ich das tief drinnen möchte. Eigentlich will ich frei sein und auch mal wieder schönen, befriedigenden Sex haben..., bei dem ich mich fallen lassen kann. Mit ihm wird das nie möglich sein. Er bekommt ohne SM Spielchen kaum eine Erektion.
Wir haben Kinder, er ist sonst relativ fürsorglich. Aber da stimmt es schon lange nicht mehr bei uns.
Geht es jemandem ähnlich? Wie geht ihr damit um?
Partner steht auf SM
Entkoppelt Sex bzw spiel von der restlichen Beziehung...sehe ich als einzige Möglichkeit...dass ihr das beide (!) schon so lang ertragt finde ich bewundernswert!
Ein mir bekanntes Paar hat das so gelöst, dass jeder eine Beziehung ausserhalb der Ehe führte. Hat meines Wissens gut funktioniert.
Ihr könnt nur versuchen zu reden und euch dahin zu einigen, dass jeder seine Bedürfnisse woanders stillen darf.
Wenn dein Mann allerdings bei der Meinung bleibt, das ausschließlich an dir ausleben zu wollen, bleibt dir nur die Trennung.
Deine Ablehnungshaltung wird mit der Zeit nur schlimmer werden, und dein Mann mit Sicherheit immer ungehaltener, wenn er merkt, dass du ihn nicht willst.
Gruß Hezna
Ja, mir ging es so ähnlich... ich beschreibe es mal im Schnelldurchlauf... ICH hab mir dann wen für meine sexuelle Befriedigung besorgt und dann hatte er auch irgendwann wen... Unsere Beziehung lief dadurch besser... Dann ist sie durchgedreht, hat versucht ihm ein Kind unterzuschieben, wollte mich los werden... und dann ist mein Papa gestorben. Das Elend meiner Mama hat mich daran erinnert, wie sehr ich meinen Mann liebe... ich habe also ab dem Tag begonnen, so richtig ernsthaft die Sadistin zu geben - um ihn zu halten... aber: der Appetit kam beim Essen und mittlerweile macht es mir ordentlich Spaß... gleichzeitig ist er viel mehr um mein Wohl besorgt... seine Dankbarkeit ist für mich also definitiv spürbar. Seit dem Tiefpunkt sind jetzt 3 Jahre vergangen und uns geht es wirklich gut...
Die Übergriffigkeit der Sex-Partnerin Deines Mannes, der Tod Deines Vaters und das Elend Deiner Mutter führten dazu, daß Du Dich seinen Neigungen anpasstest und Dich nun seiner Dankbarkeit erfreust?
Da muss ich jetzt mal drüber nachdenken.
Hi,
es gibt verschiedene Möglichkeiten.
1. Du gehst wieder arbeiten, verdienst dein eigenes Geld, so dass Du nach einer Trennung alleine weiterleben kannst, ohne Abhängig von Deinem Mann zu sein.
Also die klassische Rollenverteilung so schnell wie möglichst aufgibst, somit kannst du einer möglichen Trennung schon im Vorfeld vorbereiten.
2. Ihr trennt das sexuelle komplett in der Beziehung, sprich ihr plant eine offene Beziehung, und jeder sucht seine sexuellen Abenteuer auswärts.
Aber dann hättet ihr eher nur noch ein freundschaftliches zusammenleben, da ihr anscheinend sexuell überhaupt nicht harmoniert.
3. Ihr lebt weiter wie bisher, weil alle Angst vor Veränderungen habt, bzw. keinen Mut, um das alte Muster aufzubrechen. Im Endeffekt wird Dein Mann doch seine Befriedigungen schon jetzt außer Haus holen, wenn er extreme Neigungen hat, die Du ihm nicht erfüllen kannst. Es wäre vermessen zu denken, das er diese "nicht" auslebt.
Viel Glück
Lisa
Ja, ich hatte vor, wieder arbeiten zu gehen, aber ganz unabhängig wäre ich dann doch nicht. Ich wohne nicht in Deutschland und hier einen Job zu bekommen mit zwei Kleinen Kindern und keinen guten Möglichkeiten für die Fremdbetreuung- das wird schwierig...! Da muss ich mir auch nichts vormachen.
Und auswärts sexuelle Befriedigung zu holen, wäre auch nichts auf die Dauer.., zumal mein Partner dafür zu eifersüchtig wäre. Ihm habe ich schon vorgeschlagen, eine Domina aufzusuchen. Das lehnt er ab.
Für mich wäre das Ganze auch nicht befriedigend, da ich beim Sex Gefühle und Vertrautheit brauche, was in einer Beziehung enden würde, was spätestens dann zur Trennung führen würde.
Und nein, er holt sich seine Sexuelle Befriedigung (leider) nicht wo anders😉
Vielleicht chattet er mal, ja, aber das ist okay für mich...
Na dann haben wir doch die Lösung des Problemes. Ihr lebt weiter, wie bisher. Du willst zwar etwas ändern, aber Opfer bringen wirst Du nicht. Problem gelöst.
Es tut mir leid das eure Beziehung so eine Wende genommen hat. ABer eine Userin hat ja die Frage gestellt ob das schon immer so gewesen? Oder hat es erst in den letzten Jahr mehr zugenommen?
Denn wenn du schon seit Jahren massivst zurücksteckst, dann frag ich mich schon wieso man nicht früher auch auf seine Bedürfnisse gepocht hat. Vielleicht hast du auch immer weiter gehofft das sich was tut.
Da du dich aber nun entliebt hast wird es wohl außer der Trennung keinen Weg geben.
Denn die Neigung deines Mannes ist für mich das Eine, aber wenn er trotzdem nicht mal auf dich eingeht ist es das Andere! Eine Beziehung besteht schließlich nicht aus den Bedürfnissen eines Menschen.
Ela
Hallo,
das ist das Problem, dass im Bereich (BD)SM noch so viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist.... Mittlerweile ist man so weit, dass man diese Neigung im Prinzip bereits mit einer Orientierung gleichstellt und nicht als sexuelle Präferenz betrachtet, auch, wenn manche Paare ja durchaus auch nur "Lust aufs Spielen" haben. Aber jemand mit einer echten Neigung benötigt dies als integraler Bestandteil seiner Sexualität.
Warme Worte, die nichts mehr nutzen, aber im Prinzip lautet das: Ihr werdet als Paar einfach nie sexuell kompatibel sein. Man kann diese Neigung nicht wegtherapieren ebenso wenig wie man sie hintherapiert bekommt.
Insofern... ich bin ungern so düster, aber auf der sexuellen Ebene sehe ich bei euch eine Bankrotterklärung.
Wie ihr damit in eurer Beziehung umgehen wollt, das weiß ich nicht.
Ich könnte so, oder so herum, nicht leben.
Beziehung bedeutet nicht nur Sexualität, aber eben auch. Ansonsten ist das in meinen Augen eine Freundschaft.
LG
Aber jemand mit einer echten Neigung benötigt dies als integraler Bestandteil seiner Sexualität.
Bissel OT, aber spielt nicht gerade im BDSM Bereich Respekt und Vertrauen eine der größten Rollen? Gerade in dem Bereich ist es ja nicht unüblich, einen Spielpartner zu haben, der nicht unbedingt der eigene Partner ist.
Es gibt natürlich verschiedenste Sichtweisen, aber wenn der Mann der TE sagt "ich brauch das, aber nur mit dir", dann sagt er das in meinen Augen nicht aus Liebe sondern aus Bequemlichkeit.
Ich gebe dir vollkommen recht - auf sexueller Ebene wird das nichts mehr und das würde für mich auch das Beziehungsaus bedeuten.
Hallo,
ich denke, das wird wie so oft im Leben halt von den Menschen unterschiedlich gelebt oder praktiziert. Nur, weil jemand eine solche Neigung hat, bedeutet das ja nicht, dass derjenige vielleicht kein Bindungsbedürfnis hat und das ggf. sogar exklusiv... Ich gebe dir aber Recht, viele dieser Spielbeziehung sind freiwillig, wenngleich auch so manch eine aus der Not geboren (fehlender Partner oder Partner ohne diese Neigung, dann klappt es aber in der Beziehung selbst in der Regel sexuell auch nicht so, das lässt sich eben nicht "unterdrücken").
LG
Ich glaube, das Problem liegt eher daran, dass dein Partner kein Stück auf deine Bedürfnisse eingeht. Hätte er das nämlich getan und würde nicht vehement auf die Erfüllung seiner Wünsche bestehen, dann hättest du vielleicht nicht so eine Abneigung gegen seine Neigung. Das was dein Mann da macht ist in meinen Augen sexuelle Nötigung. Du schreibst, du kommst dir austauschbar vor und das finde ich wirklich schlimm. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich auf die Vorlieben seines Partners durchaus einlassen kann. Und man kann sogar Gefallen daran finden, weil es sehr lustvoll sein kann, seinem Partner Lust zu bereiten. Die Praktik ist dabei dann ehrer nebensächlich. Aber dazu braucht es Vertrauen, Feingefühl, Achtsamkeit, Zeit und Geduld. Von alldem kann ich in eurer Beziehung nichts herauslesen. Im Gegenteil. Ich würde bei so einem Mann schreiend weglaufen. Und das nicht aufgrund seiner Neigung!
Ja, das ist es. Ich habe viel für ihn getan. Nicht nur, dass ich mich seinen Vorlieben angepasst und ihm die Hobbydomina gegeben habe.
Zurück kam meistens nicht viel.
Klar, wir hatten auch schöne Zeiten. Aber wenn ich zurückblicke, haben (in meinen Augen) die schlechten Zeiten überwogen...
Ich habe mich immer ein bisschen durch ihn Fremdbestimmt gefühlt. Auch bei (seinem) SM Sex - Eine Domina, die Anweisungen zu gehorchen hat - eigentlich lächerlich!