Mit meinem Mann sind keine gemeinsamen Entscheidungen möglich

Ich muss mich hier mal ausheulen:
Ich hab da ein, für mein Empfinden, gewaltiges Problem mit meinem Mann. Bei allen wichtigen Dingen, die wir gemeinsam diskutieren und entscheiden sollten kriegt er einfach den Mund nicht auf. Entweder er entscheidet über meinen Kopf hinweg, weil er meint die Entscheidung sei in meinem Sinne oder sagt einfach gar nix und wartet bis ihm ein Ergebnis präsentiert wird.

Das war in der Vergangenheit immer wieder Thema und ich hab ihm immer wieder erklärt was ich davon halte. Gebracht hat es nix. Jetzt erwarten wir demnächst Nachwuchs und irgendwie hatte ich die Vorstellung, dass wir gemeinsam Pläne machen etc....war aber vielleicht ein wenig zu optimistisch gedacht. Ich hatte ihm vor Monaten gesagt, dass ich eine Liste mit möglichen Vornamen habe. Seine Reaktion war nur: 'aha'. Dann monatelang nix, keine Nachfrage, kein gar nix. Ja ok, ich hätte ihn nochmal drauf ansprechen können, aber aufgrund der Vorgeschichte sehe ich es eigentlich nicht mehr ein, dass ich immer um Antworten und Meinungen betteln muss. Nachdem ich mich also seit Monaten über sein Verhalten geärgert hatte, kam er letzte Woche an und wollte wissen welchen Namen ich denn nun ausgesucht habe. Seine Reaktion war wieder nur: 'joa' Das kann dem doch nicht völlig egal sein!!!!

Ansonsten ist er wirklich super, kümmert sich macht und tut....aber dieses Verhalten taucht immer wieder auf wenn es um was Wichtiges geht und mich belastet das das mittlerweile schon arg. Ich weiß aber auch nicht mehr was ich tun soll. Angesprochen habe ich es ja schon mehrfach.

1

Schade finde ich, dass das Verhalten auch im Zusammenhang mit dem gemeinsamen Kind auftritt. Das trifft dich sicher und das kann ich nachvollziehen. Das tut mir leid :( Er wirkt hierbei desinteressiert. Wir sprechen aber von einem gemeinsamen Wunschkind?

Allgemein kann ich aber sagen, dass Mann und Frau Dingen oft sehr unterscheidliches Gewicht beimessen. Mein Partner ist genervt, wenn ich etwas mit zeitlichem Vorlauf planen will. Ich tu das, damit ich es gedanklich von meiner "To Do"-Liste streichen kann. Er hat eine solche nicht ;)

Kein Verständnis könnte ich persönlich aufbringen, wenn es auch um "größere gemeinsame Pläne" geht. Z.B. müssen meiner Meinung nach finanzielle Angelgenheiten ab einer gewissen Größe - sofern gemeinsam finanziert - offen besprochen werden (ich denke hierbei in der Größenordnung Auto etc.).

2

Ich wäre froh gewesen, hätte ich den Namen alleine aussuchen dürfen... :-(

Aber zu dir: Es gibt Themen, die sind für Männer einfach unwichtig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Namensfindung eures Babys bei ihm dazu gehört, denn er scheint gegen deinen Vorschlag ja auch keine Einwände zu haben.

Wenn ich deinen Text lese dann frage ich mich, ob ihr so wenig miteinander sprecht? Bei uns gab es auch eine Liste, ich hab was drauf geschrieben, mein Mann hat es durchgestrichen. Echte Vorschläge kamen von ihm auch lange nicht. Immer mal wieder kamen wir abends beim Abendbrot oder auf der Couch beim Schnacken auf das Thema und haben über Namen gesprochen. Am Ende hat er sich mit einem Vorschlag durchsetzen können. So läuft es meist bei uns. Entscheidungen im Alleingang hat dann auch derjenige umzusetzen oder zu vertreten, der die Entscheidung getroffen hat.

Hatten wir kürzlich auch, Mann hat eine Einladung bei der Schwägerin angenommen, teilt mir das mit und sagt, wir sollen einen Salat mitbringen. Gut, kein Problem. Aber den Salat muss er machen, denn mich hat er vorher nicht gefragt. Da war er nicht glücklich mit...

Kein Mensch ist fehlerfrei und wir dürfen nicht erwarten, dass andere Menschen so denken und ticken wie wir selbst. Meiner Meinung nach muss man in Freundschaften/Partnerschaften auch Macken ertragen und damit leben. Sonst ist nie ein geruhsames Zusammenleben möglich.

LG H. #klee

3

Hallo,

er ist eben nicht so der Entscheidungstyp, oder? Ignoriere es oder fordere einfach mal eine Entscheidung.

LG

4

Hat er vielleicht Angst, Dir eine Entscheidung zu nennen, weil er denkt, Du sagst dann, das war die falsche Entscheidung?

Auf das mit dem Namen würde ich übrigens eher amüsiert reagieren und beim nächsten Nachfragen zu ihm sagen: "Ach, das hab ich Dir noch gar nicht erzählt? Ich habe mich inzwischen für einen Namen entschieden. Erfährst Du dann gleich nach der Geburt." :-p

5

Hi,

dein Mann gehört eben zu den Menschen, die man darauf wirklich ansprechen muss und die sich schwer tun mit Entscheidungen.

Aber das Beispiel mit den Namen finde ich jetzt auch übertrieben.

Erst meckerst du, dass er sich nicht dafür interessiert, dann fragst er nach und du bist wieder nicht zufrieden. Er hat die Namen jetzt gehört und wird darüber nachdenken und dir wahrscheinlich in den nächsten Wochen sagen, welcher im am besten gefällt.

Und nur weil du es für notwendig erachtest, Monate vor der Geburt schon Namen zu wälzen muss dein Mann das nicht auch.

Ich hab in der 19. SSW angefangen Namen zu suchen, als das Geschlecht feststand, da ich keine Lust hat, für beides einen Namen zu finden.

Ich hab mir dann eine Liste mit 13 Namen gemacht, das war Anfang September. Im Dezember hat mein Mann sich dann die Liste angeschaut, inzwischen waren noch 8 Namen drauf. Er hat dann ein mal durchgelesen und bis auf 2 Namen alles durchgestrichen.
Dann hatten wir einen Namen.
ET war Anfang Februar. Er fand es einfach blödsinnig, so früh schon nach Namen zu schauen.
Er hat sich auch nie informiert, wegen Kinderzimmer, Kiwa und soweiter. Zum Kiwa meinte er nur, dass ich den ja hauptsächlich schiebe und ich schaun soll was ich möchte und er halt in unser Budget passen muss.
Das Kinderzimmer haben wir so um die 24. SSW gekauft, da war eins im Angebot und ihm hat es auch gut gefallen und wir sind ins Möbelhaus und haben dann ein anderes gekauft, dass auch im Angebot war und uns beiden noch besser gefallen hat.

Das einzige wo mein Mann von vorneherein gesagt hat, was er möchte, war dass ich in die Uniklinik gehe, weil man dort eben alles vor Ort hat im Notfall.
War für mich dann auch kein Problem, war eh die nächste Klinik von uns aus und das Geburtshaus, dass ich mal gegoogelt hatte, war mir zu weit weg.

Du hast eben einen Mann, der erst zum Ende hin entscheidet bzw. dir viele Freiheiten lässt in Punkten, wo es für ihn ok ist.
Ich finde es nur wichtig, das man wirklich wichtige Entscheidungen zusammen trifft. Die Wahl des Kiwas usw. ist das jetzt nicht. Name schon, aber auch da reicht es wenn man das 2 -3 Wochen vor der Geburt hat.

Ich hab im Krankenhaus meinen Mann auch noch Mal gefragt, ob es beim ausgewählten Namen bleibt oder ob er doch noch eine andere Idee hat. Die Antwort hätte ich mir auch denken können.
Es ist leider so, dass nicht alles was für dich wahnsinnig wichtig ist, es auch für ihn ist.

6

Vielleicht hilft es, wenn ihr Bereiche definiert, wo ihr gemeinsam diskutiert und entscheidet und Bereiche, wo jeder autonom ist? Ich glaube, der ganze Babykrempel ist für viele Männer grad beim 1. Kind total abstrakt und surreal … Das heisst nicht, dass er sich nicht für das Kind interessieren wird. Aber vielleicht, dass das Kind immer mehr in deiner als in seiner Verantwortung sein wird.
Mann A interessiert sich vielleicht einfach nicht für Gartengestaltung und möchte sich nicht damit auseinandersetzen müssen, dich interessiert es vielleicht nicht, welche Hängevorrichtungen in der Garage angebracht werden.
Ich zum Beispiel interessiere mich absolut nicht fürs Auto und habe von Geldanlagen keine Ahnung. Da bin ich froh, dass mein Mann das bei uns macht, weil er viel mehr weiss und sich dafür interessiert. Grössere Geldangelegenheiten besprechen wir natürlich, aber ich muss meinen Mann auch nicht fragen, welches Geschenk wir für den Kindergeburtstag von XY besorgen sollen.Da schläft ihm vermutlich auch ein wenig das Gesicht ein. Und die Einrichtung ist mein Business, weil ich beruflich damit zu tun habe. Da habe aber ich im Wesentlichen das sagen, er darf seine Meinung äussern. ;-)

Mein Ex hat dafür die schlechte Angewohnheit, viel Meinung zu haben, obwohl er sich nicht richtig informiert. DAS ist auch mühsam, das kann ich Dir sagen.

Alles Gute, Ks

7

Hallo!

Nun ich dachte da ginge es um Entscheidungen, wie man für die Rente vorsorgt, die Schulbildung des Kindes oder ob man eine Versicherung gegen Naturkatastrophen abschließt, halt da wo es unterschiedliche Sichtweisen gehen kann, um die Gewichtung von Argumenten, um Punkte sammeln was Pro was Gegen ist .... da finde ich eine Antwort "joa" nicht hilfreich ...., aber ob der Sohn Fritz oder Franz heißen soll, oder die Tapete gelb oder orange oder die Frage "soll ich abnehmen?" kann er nur mit "Joa" beantworten. Egal was er sagen würde, es wäre "falsch", es sind individuelle Geschmacksfragen, da gibt es eben keine Argumente dafür oder dagegen, aber man muss sich einigen. Und wenn er meint, dass ihm das alles recht ist (nicht egal - sonst würde er aufmucken!), dann ist es so. - Freu Dich über Deine Entscheidungsfreiheit.

LG, I.