Hallo liebes Forum,
meine Frage steht ja schon oben: Weshalb wünschen sich (fast) alle Menschen einen Partner?
Zu mir: Ich bin 25 Jahre alt und single. Ich hatte in meinem bisherigen Leben zwei kurze Beziehungen, nun bin ich seit drei Jahren ohne Partner und - man mag es kaum glauben - ich lebe noch!
Letzteres scheint für viele nicht ganz selbstverständlich zu sein. Wir haben das Thema immer mal wieder im Freundes- und Bekanntenkreis und da scheint einhellig die Meinung zu herrschen, dass man ohne Partner auf Dauer nicht glücklich werden kann. Manche sind zwar zufrieden damit, aktuell Single zu sein, aber alle haben sich das Ziel gesetzt, früher oder später den Mann/die Frau fürs Leben zu finden. Einige schieben regelrecht Panik, weil sie meinen, niemanden mehr zu finden.
Meine Reaktion darauf war: "Ja und? Dann ist das eben so." Tja, mit dieser Meinung stand ich ziemlich alleine da. Mir leuchtet einfach nicht ein, wie man sich nur mit Partner wohlfühlen kann in seinem Leben. Vielleicht gibt es für manche Menschen einfach nicht den richtigen Deckel - dann wird man halt auch ohne Mann/Frau an seiner Seite glücklich. Wie sagt man? "Lieber alleine als in schlechter Begleitung"
Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, weshalb sich so viele meiner Freunde von irgendwelchen Typen bzw. Mädels schlecht behandeln lassen und dies hinnehmen, nur um nicht alleine zu sein.
Als ich nach den Gründen für dieses Bedürfnis gefragt habe, bekam ich stets zu hören, dass es doch viel schöner sei, Dinge zu zweit zu machen als alleine, dass Gesellschaft wichtig sei usw. Aber kann man das nicht auch mit Freunden ausleben? Ich persönlich habe einige Freunde, die ich schon sehr lange kenne, die mir wahnsinnig viel bedeuten und mit denen ich viel unternehme. Was noch viel unkomplizierter ist als mit festem Partner, da es keinen Beziehungsstress gibt.
Der nächste Grund: Kinder. Klar, irgendwie verständlich. Ohne Partner kommt man eher schwierig an Kinder. Aber was bringt es mir, wenn ich auf Teufel komm raus ein Kind mit jemandem bekomme, der eigentlich gar nicht wirklich zu mir passt? Diesen "Trend" kann man ganz gut in Internetforen beobachten - Frauen, die bei ihrem Partner bleiben, auch wenn klar ist, dass dieser unzuverlässig, respektlos o.ä. ist, nur weil sie ein Kind wollen. Da frage ich mich: Was haben die Kinder letztendlich davon? Dann bleibe ich doch lieber alleine, ohne Mann und ohne Kinder.
Vermutlich sehe ich das alles viel zu rational, aber mir erschließt sich einfach nicht, wie man sein Lebensglück so sehr von einem Mann/einer Frau abhängig machen kann. Nur weil man Single ist, heißt das ja nicht, dass man vereinsamt vor sich hinlebt. Ich werde häufig bemitleidet und vor allem Verwandte fragen mich ständig, wann ich denn mal wieder einen Freund habe und ob ich denn keine Panik hätte, für immer alleine bleiben zu müssen. Meine Antwort darauf: "Nö - dann bleibe ich halt alleine". Das sorgt jedes Mal für Entsetzen.
Bevor ich keinen Partner finde, hinter dem ich wirklich zu 100% stehe, den ich aufrichtig liebe, der mich respektvoll behandelt und der mir guttut (meiner Meinung nach sehr wichtig!) und mein Leben bereichert, bleibe ich lieber single! Da gehe ich keine Kompromisse ein.
Und nein, ich bin NICHT auf der Suche nach Mr. Perfect, der keine Ecken und Kanten haben darf. Aber es sollten Macken sein, mit denen ich gut und gerne leben kann und die mich nicht in meinem Leben, meiner Selbstverwirklichung usw. negativ beeinflussen oder einschränken.
Wie gesagt, für mich ist dieser dringliche Wunsch nach einer Beziehung wirklich ein Rätsel. Wie steht ihr dazu? Könnt ihr mir vielleicht einleuchtende Gründe nennen, weshalb man einer Partnerschaft so hinterherjagt?
Warum will man unbedingt eine Beziehung?
Auf Teufel komm raus wollte ich auch nie einen Partner. Ich wollte eine Beziehung, aber grundsätzlich mit dem richtigen. Mir wäre meine Zeit zu schade, sie mit einem Menschen zu verschwenden, der mir nicht gut tut. Aber der Gedanke, für immer allein zu bleiben hat mich auch traurig gemacht. Warum? Weil ich jemanden wollte, der nicht nur mein fester sondern gleichzeitig auch mein bester Freund ist. Meinen seelenverwandten, den, dem ich alles sagen kann, der mich versteht, jemand, der mein Fels in der Brandung ist und mit dem ich zusammen alt werden will und mit ihm zusammen sein will bis zum Tod. Das war immer mein sehnlichster Wunsch. Und ich habe diesen jemand gefunden. Und nach 2-3 jahren Beziehung kam auch der Wunsch nach einem Kind mit ihm auf. Ich hatte eines Tages einrichten "vision". Darin sah ich mich in unserer Küche mit unserem bsbys auf dem Arm. Da war mir klar, dass ich ein Kind mit ihm wollte. Das ich Mama sein wollte und dass mich das erfüllen würde. Mit einem anderen Mann hätte ich mir das nie vorstellen können, den Kinder Wunsch hatte ich einzig bei diesem eintn mann- meinem! Und weißt du was, es ist das tollste Gefühl der Welt, den einen Menschen gefunden zu haben. Den richtigen, der, wo alles passt. Eben der eine, wo sich alles richtig anfühlt auch nach 10 Jahren. Als wäre es von Anfang an klar gewesen, dass mein Platz an seiner Seite ist. Es fühlt sich an wie nach hause kommen. Zu wissen, hier gehöre ich hin und nirgendwo anders möchte ich sein. Ich denke, wenn man diesen jemand gefunden hat, dann kann man sich nicht vorstellen, dass man es je toll gefunden hat, allein zu sein.
Hallo,
Eure Beziehung klingt sehr schön aber wie hättest du dich denn entschieden, wenn du deinem Seelenverwandten nicht begegnet wärst? Glaubst du du wärst Single geblieben oder hättest du dich eher auf jemanden eingelassen, der vielleicht nicht ganz der Richtige ist? Wenn ich fragen darf
Es gibt keinen "nicht ganz der richtige". Entweder man empfindet es so, dass derjenige der eine ist oder eben nicht. Und eine Beziehung gehe ich nur dann ein, wenn mein Gefühl mir eben sagt "Das ist er!"
Schwierig. Wenn Du selbst nur sehr wenige, kurze Beziehungen hattest, ist es ja klar, dass Du das Allein sein gewöhnt bist und es vielleicht sogar bevorzugst.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es schöner ist, in einer GLÜCKLICHEN (und darin liegt der Knackpunkt) Beziehung zu leben als allein.
Deine komplette Argumentation wie z.B. mit Kindern in einer unglücklichen Beziehung verharren, ist aus einer eine objektive Betrachtung heraus. D.h. man muss das selbst erleben, dann kann man es wohl auch nachvollziehen.
Ich denke, es wird sich in Deinem Leben noch einiges tun, vielleicht denkst Du in 20 Jahren komplett anders.
Freunde sind eben nicht mit einem Partner zu vergleichen mit dem man abends kuschelnd auf der couch sitzt, früh gemeinsam aufwacht, sich Lebensträume verwirklicht ( haus....Kinder) das alles können FREUNDE nicht kompensieren.
Was nützen mir Freunde wenn ich alleine in meiner singelbude hocke, Weihnachten alleine bin weil alle Freunde irgendwann Familie haben.
Besonders im Alter wird man schnell einsam. Die Vorstellung mit seinem mann/ Frau gemeinsam im eigenen Garten zu sitzen und auf die großen kinder zu schauen.... Ist das was viele wollen anstatt alleine am Küchentisch zu sitzen, keine Kinder zu haben, demzufolge auch nie Enkel, keine Urlaube zu erleben.
Du bist 25..... Mit 45 leben deine Freunde ein anderes leben.
Ich bin 45 und vermisse nichts.
Ich hatte eine Familie, das hat aber nicht funktioniert für mich.
Es gab Weihnachten mit Kindern, es gab das alles was du beschreibst, es hat mir nicht wirklich Freude gebracht.
Die Weihnachten die ich alleine verbrachte, sind mir dagegen in guter Erinnerung.
So hat es mir besser gefallen.
Ich gehe glücklicher durch mein Leben ohne Partnerschaft, hab mich bewusst dazu entschlossen.
Auch auf Enkelkinder im Alter lege ich keinen gesteigerten Wert.
Ich bin ein richtiger Einzelgänger, das ist sicher nicht so häufig, kommt aber vor.
Weil sie nicht alleine sein können.
Also ich war nie krampfhaft auf der suche nach einem Partner.
Ich kam schon immer ganz gut alleine klar und wollte auch nie Zeit mit jemandem vergeuden, der mir nicht gut tut.
Dennoch hatte ich mit meinen 30 Jahren bereits 2 lange Beziehungen und war sogar verheiratet. Auch mit meinem jetzigen Partner bin ich bereits über 6 Jahre zusammen und erwarte das zweite Kind mit ihm.
Ich habe allerdings bei keinem aktiv gesucht, sondern habe mich spontan verliebt. Keine dieser Beziehungen war schlecht , auch meine Ehe nicht. Mit meinem ex Mann verstehe ich mich bis heute echt gut und mein erster Freund ist bis heute mein bester Freund.
Selbst bei meinem jetzigen Partner sage ich nicht "das ist die Liebe meines Lebens wir werden glücklich bis ans Ende unserer Tage leben", denn das kann ich ja gar nicht wissen. Bisher tun wir uns beiden gut, sind glücklich und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft. Auf Biegen und Brechen würden wir beide aber nicht zusammen bleiben wollen.
Ich verstehe schon was du meinst. Es gibt wirklich Menschen, die nicht alleine sein können und bei ihrer Partnerwahl oft faule Kompromisse eingehen. Frei nach dem Motto: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.
Andererseits bin ich schon seit fast 16 Jahren mit meinem Mann zusammen. Ich war 20 und er 23, als wir uns kennengelernt haben. Und damals war er sicher nicht der Mann, mit dem ich mir eine geinsame Zukunft vorgestellt hatte. Er war Stundent, Musiker und führte ein Lotterleben.Ich fand ihn interessant, aufregend und ungemein sexy. Als ich mich auf ihn einließ, bin ich von einem kurzem Intermezzo ausgegangen. Aber diese Erfahung wollte ich ganz bewusst mitnehmen. Nicht weil ich unbedingt einen Partner wollte. Ich konnte immer gut allein sein und bin sicher, dass ich auch jetzt allein glücklich sein könnte.
Und doch sind noch immer zusammen und glücklich. Wir haben uns beide weiterentwickelt und sind reifer geworden. Er ist ein verlässlicher Partner und ein verantwortungs- und liebevoller Vater. Das ging wahrlich nicht ohne Reibereien vonstatten. Und er ist auch heute nicht perfekt, aber ich bin es auch nicht.
Einen Partener, der von vornherein zu mir passt, mit dem ich mich nicht auseinandersetzen muss, wäre kein geeigneter Partner für mich. Ich brauche einen Partner, der bereit ist sich mit mir zu verändern, der mich dazu bringt mich mit ihm zu verändern und zu wachsen. Ich brauche einen Partner, der mich auch mal ausbremst und wenn es nötig ist, mir auch mal feuer unterm Hintern macht. Der mich dazu bringt, meine Sicht auf die Dinge zu überdenken und im Gegenzug selbst dazu bereit ist. Kurzum ich brauche einen Partner der mich herausfordert und an dem ich mich reiben kann.
Wenn ein Partner in deine jetztige Lebenssituation perfekt passt, dann bedeutet es nicht, dass es auch in 10 Jahren so ist. Das findet man erst heraus, wenn man sich auf den Menschen und die Beziehung einlässt und bereit ist sich mit dem Partner auseinanderzusetzen. Manchmal stellt man dann fest, dass es passt oder eben nicht (mehr) passt.
Das hört sich bei dir eher nach Selbstschutz an... Verteidigung der eigenen Situation. Verzweiflung!
Wenn doch alles supi ist, dann ist doch gut und frag nicht nach warum andere es so wollen.
Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Man kann doch, auch wenn man mit der eigenen Situation zufrieden ist, die Lebensweise der anderen hinterfragen ohne gleich neidisch zu sein.
Hey,
ich weiß zwar nicht gsnz genau, warum das so ist aber ich brauche immer eine feste Bezugsperson und hatte seit meiner Pubertät immer einen festen Freund.
Meine Eltern waren mir in der Hinsicht leider nie ein "Fels in der Brandung". Auf sie war und ist kein Verlass. Ich denke, dass daher mein Wunsch nach Beziehung rührt.
Ich habe mich aber nie lange in komplizierten und schwierigen Beziehungen aufgehalten. Mein Mann ist mein Lover und bester Freund, quasi meine bessere Hälfte und ich vertraue ihm blind. Perfekt in meinen Augen. Es ging bei uns nie um Oberflächlichkeiten und das macht unsere Beziehung aus. Auf ihn kann ich zählen.
Ich denke, dass nicht jeder diesen Menschen findet ABER auch, dass nicht jeder diesen Menschen braucht/wünscht.
Liebe Grüße
Hallo,
Das Elternhaus könnte da tatsächlich einen wesentlichen Aspekt spielen. Meine Eltern waren sehr liebevoll und haben uns viel Halt gegeben. Dadurch war ich so "gestärkt", dass ich nie das Gefühl hatte, unbedingt jemanden an meiner Seite so brauchen.
Bei einer Freundin von mir war es ähnlich wie bei dir, ihre Eltern haben ihr wenig Liebe und Rückhalt und sie ist auch so ein Beziehungsmensch, war eigentlich nie ohne Freund.