Burn out - Mein Mann macht absolut gar nichts mehr!

Ich würde hier nicht schreiben wenn es mir nicht so schlecht ginge. Mein Mann (59 Jahre) und ich sind seit 29 Jahren verheiratet, er hat 31 Jahre ordentlich als Ingenieur gearbeitet. Ich habe über 20 Jahre gearbeitet und bin dann Hausfrau geworden. Damals in den letzten Monaten vor seinem Burn-out ist er um 7 Uhr auf die Arbeit gefahren und um 20 Uhr nach Hause gekommen. Er hatte dabei noch die Möglichkeit an einem großen Projekt teil zu nehmen in der Schweiz um gutes Geld zu verdienen. Im Februar 2016 dann der Anruf von seiner Arbeit aus: "Schatz, ich kann nicht mehr, ich gehe zum Arzt". Es sollte der letzte Tag seines Arbeitslebens werden. Er ging zum Arzt und lies sich krank schreiben. Er erzählte mir das unser Hauswasser vergiftet sei und wir alle sterben müssen, er würde ins würde ins Gefängnis müssen. Das war ein großer Schock für mich was mit seinem Gesitigen zustand los war, Kurze Zeit später ging er 8 Wochen in die Klinik. Das brachte aber nicht den gewünschten Erfolg. Er ging weiter zum Arzt und lies sich wieder krankschreiben, nahm eine Therapie auf. Dann ging es erst richtig los: Er hat mich belogen, er hat vorgetäuscht zum Arzt zu gehen ist es aber nicht, dadurch wurde er mangels Attesten entlassen!! Er wurde zum Frührentner, es hat 7 Monate gedauert bis wir die Rente durchgebracht haben, weil er sich immer wieder geweigert hat hin zu gehen. Seine Krankheit hat ihn zu einem extrem sturen und eigensinnigen Menschen gemacht. Es ist egal wie ich es sage, freundlich, laut, mit Nachdruck, er macht einfach gar nichts mehr.
- Er kümmert sich nicht um seine Angelegenheiten, Rechnungen werden versteckt vor mir und nicht bezahlt, dann trudeln Mahnungen bei uns ein. Geld ist ihm mitlerweile egal.
- Er macht keine Haus- und Gartenarbeiten mehr
- Er geht auch in keine Klinik, er meine es seie eh sinnlos
- Er geht nicht mehr zu seiner Therapie, hat demnach auch immer zu wenig Medikamente
- Er ignoriert Telefonanrufe für ihn, geht nicht mehr an die Türe wenn es klingelt
- Er war 9 Monate nicht mehr beim Friseur, seine Haare sehen furchtbar aus, mehrere Termine wurden abgesagt/ignoriert
- Wir gehen nirgends mehr gemeinsam hin
- Er kümmert sich nicht um die Abfindung die ihm zusteht, obwohl die Firma ihn schon 3 mal das Formular zugeschickt hat
- Ich habe mal eine anstrengende Arbeit zu 90% erledigt, er sollte sich um die letzten 10% kümmern, er hat bis heute davon nichts gemacht
- Er erzählt mir immer das er gaaaaanz schlim körperlich krank sei, obwohl er 2016 Hauf alles mögliche untersucht wurde
- Er will immer alles auf morgen verschieben, macht aber am nächsten Tag gar nichts


Seine Begründungen sind immer die selben: "Ich bin Krank", "Mir geht es nicht gut", "Machen wir es morgen", "Heute nicht!!" Usw. Ich kann es nicht mehr höhren. Er ist extrem hartnäckig auch wenn ich stundenlang auf ihn einrede, er bleibt nur auf der Couch sitzen und liest Bücher. Nehme ich die Bücher weg legt er sich hin. Ich rede mir den Mund fusselig und er antwortet nicht mal. Manchmal hat er einen ganz komischen Blick. Natürlich kann ich Arbeiten für ihn erledigen, doch das löst ja nicht dieses Problem.

Ich habe keine Ahnung wie diese Ehe weiter gehen soll :-(

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"Ich habe keine Ahnung wie diese Ehe weiter gehen soll "

Das ist keine Ehe mehr, sondern ein Betreuungsverhältnis, nur dass der zu Betreuende beratungs- und therapieresistent ist, nicht mitmacht, und der Betreuer (du) keine Anerkennung und Entschädigung für seine Arbeit erhält.

Für mich wäre beides Grund genug sowohl Ehe als auch "Arbeitsverhältnis" per sofort aufzulösen.
Vermutlich die einzige Chance, dass der Bedürftige sich irgendwann mal besinnt und berappelt.

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Gehst du arbeiten, oder bist du noch immer Hausfrau?

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Welche Relevanz hat die Antwort auf diese Frage im vorliegenden Fall?

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Sie ist mehrfach relevant

Zum einen ist die TE schon länger aus dem Berufsleben ausgeschieden und kann daher wohl nicht nachvollziehen wie anstrengend und fordernd ein Beruf sein kann. (Heute übrigens kein Vergleich zu vor 20 Jahren!)

Zum anderen ist die Frage wichtig um festzustellen ob sie außer ihrem Mann und der Situation zu Hause noch etwas anderes sieht und hört.

Dazu stellt sich die Frage ob finanzielle Nöte die Sache verschärfen.

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Ganz ehrlich? Gar nicht. Ich würde mich trennen..Allein aus Selbstschutz. Du kannst ihm nicht alles abnehmen und wenn er keinen Sinn darin sieht, etwas zu tun, was euch beide betrifft (Geld, Rechnungen, Mahnungen usw.) musst du dich selbst schützen und gehrn, ehe er dich mit in den Abgrund reist. Er will keine Hilfe, gut. Muss man dann halt so akzeptieren. Aber entnehmen auch die Konsequenzen daraus ziehen. Nämlich selbst zu gehen, ehe du wegen ihm selbst in die schuldenfalle gerätst. Um dich selbst zu schützen gibt es nur eintn weg: Geh. Trenn dich, sonst reist er dich mit in seinen Abgrund.

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Nach fast 30-jähriger Ehe und einem Mann, der gut verdient hat und jetzt seit ca. 1,5 Jahren krank ist, finde ich eine Trennung nicht angemessen.
Irgendwann wird die TE eine Trennung in Erwägung ziehen müssen, aber erstmal würde ich alles in Bewegung setzen, dass es wieder aufwärts geht.

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Ja, wie denn, wenn er absolut nicht will?! Er verweigert JEGLICHE Hilfe. Er hintergehen sie, er zeigt mit voller Absicht keine Rechnungen und Mahnungen vor, die sie Beide betreffen und SIE hat die Arsch Karte und muss das wieder gerade biegen, was ER verlockt hat. Da hört es auf! Er zieht sie damit nicht nur in den finanziellen riun sondern auch in den psychischen. Und da muss jeder die reißleine ziehen uns sich da komplett ausklinken. Sonst geht msn selbst mit kaputt. Als co- abhängige.

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Er hat ne Depression... schwer zu sagen wie du ihn da raus bekommst... lass dich beraten

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Es ist NICHT Aufgabe des Partner jemanden aus einer Depression rauszubekommen, der gar nicht rauskommen will. Wann dann ist das Aufgabe von Ärzten und Therapeuten, und auch diese werden irgendwann entscheiden, dass ohne Mitarbeit des Erkrankten eine weitere Behandlung keinen Sinn ergibt.
Depression hin oder her, es rechtfertig nicht langfristig ohne Therapie als Energieräuber seines Umfeldes durchs Leben zu gehen.

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Also ich sehe es definitiv als Aufgabe des Partners an

Sie hat absolut den Auftrag ihn dazu zu bringen eine Therapie zu machen. Es gibt dazu garantiert Meinungen von Profis wie man das schafft. Wie man ihn zu einer Krankheitseinsich bekommt.

Wenn mein Partner sich verdrückt, wenn ich erkranke - dann hab ich keinen Partner. Dannn isses Augenwischereri.

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Oh je, er scheint tief in einer depressiven Phase zu stecken. Da kann sich nur etwas ändern, wenn er selbst einsieht, dass er Hilfe braucht und diese dann auch annimmt.

Das Problem ist, er zieht Dich automatisch mit runter. Du musst alles erledigen, was er nicht tut, zusätzlich zu dem, was sowieso Deine Aufgaben sind. Das heisst, irgendwann bist Du auch überarbeitet und dann habt ihr beide einen Burn Out. Ein denkbares Szenario.

Im Moment läuft es relativ super für ihn, er muss nichts tun. Du erledigst alles und fängst ihn auf, alles andere bleibt eben liegen. Natürlich geht es ihm nicht gut, aber Hilfe will er auch keine, weil - wie gesagt, es läuft ja. Krank sein dürfen ist auch sehr bequem, das muss man schon sagen. Man bekommt sein Essen, hat ein Dach überm Kopf, kann auf dem Sofa liegen und muss nichts tun, ausser krank sein.

"Ich habe keine Ahnung wie diese Ehe weiter gehen soll"

Das weisst Du, er braucht Einsicht und muss etwas ändern wollen. Die Frage ist also: Womit könnte man ihn wirklich erschrecken und aufwecken, was wäre für ihn so schlimm, dass er sagt, jetzt MUSS er etwas unternehmen, sonst verliert er auch noch das Wichtigste in seinem Leben?

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Hi,
hast du dich mal mit seinem Arzt zusammen gesetzt?
Weiss dieser, was bei Euch abgeht? Vielleicht wäre nochmals eine Therapie ausser Haus wichtig.

Kannst du ihn mehr abnehmen? Oder mit ihm zusammen zum Doc gehen oder der Doc kommt zu Euch?

lg
lisa

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Ist das wirklich nur ein Burn out? Ist er immer noch der Meinung, euer Hauswasser sei vergiftet? Was liest er denn für Bücher? Ich kenn so seltsames Verhalten nur von Menschen mit einer Psychose. Konntest du dich denn mal mit seinen Ärzten unterhalten? Kennst du die Diagnose?
Ich würde mir an deiner Stelle Rat holen, vielleicht beim psychiatrischen Notdienst oder beim Hausarzt.
Deinem Mann ein Ultimatum zu stellen oder irgendwas von ihm zu erwarten, das wird momentan eh nicht klappen. Er wird nix tun. Ich kenn das leider aus eigener Erfahrung. Man redet gegen eine Wand.
Ist er denn medikamentös eingestellt? Lässt sich vielleicht ein Deal mit dem Arzt ausmachen, dass du die Medikamente abholst? Kann der Hausarzt Hausbesuche machen, wenn dein Mann sich nicht aufraffen kann?

Ich weiß gar nicht, was ich dir raten soll, außer, dass du so gut es geht auf dich selbst Acht geben musst und dich darum bemühen solltest, dir ein Leben aufzubauen, ohne auf ihn zu setzen. Ob an seiner Seite oder ohne ihn, das ist deine Entscheidung. Fakt ist, er ist krank, sein Verhalten richtet sich nicht. Das macht es vielleicht etwas einfacher, es auszuhalten.
Aber ich kann nachvollziehen, wie hart das ist, wenn der langjährige Ehemann zum Zombie mutiert.
Ohne Medikamente und Therapie wird er da nicht rausfinden. Ich würde mich schlau machen, wann du ihn entmündigen kannst. Es kann ja auch nicht angehen, dass er eure wirtschaftliche Existenz gefährdet, weil er Rechnungen versteckt, Formulare nicht ausfüllt etc.

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Hallo vielen dank an alle für ihre Antworten!!

Ich war nicht ausführlich genug um auch diese Fragen zu beantworten, also: Er hat auch eine Psychose gehabt als es um die Geschichte mit dem Wasser war. Die konnte ihm in der Klinik zum Glück genommen werden. Er ist wie hier einige gesagt haben schwer depressiv krank. Die Bücher sind meist über große Persönlickeiten (Biografien).

Der Hausarzt sagt mir gar nichts egal wie oft ich nachfrage, der Arzt im Krankenhaus hat mir erklärt, er dürfe nicht mehr sagen als das alles bei ihm von der Psyche kommt. Die Therapeutin hat mir 2 mal Ausnahmeweise sein Rezept geschickt. Er hat eine Tagestablette und eine für Notfälle (Tavor). Er weigert sich oft diese zu nehmen, meint es bringe eh nichts sie einzunehmen.

Das mit dem Entmündigen habe ich auch schon drüber nachgedacht, das Problem ist meistens wenn man bei einer Firma oder Krankenkasse/Amt usw. anruft die Leute immer sagen, sie geben keine Auskünfte und müssten meinen Mann sprechen. Wenn ich die Situation dann erkläre, stoße ich auf taube Ohren. Dann rede ich auf meinen Mann ein das er das erledigen soll, was wiederum komplett ignoriert wird. Lege ich ihm den Höhrer ans Orr, dann sagt er GAR NICHTS. Und so dreht sich der Kreisel.

Auch meine Bekannten verstehen dieses "Zombie" Verhalten nicht wenn man es ihnen erklärt, sie meinen dann ich soll doch mit ihm dies und jenes machen und mehrere Vorschläge unterbreiten. Sie kapieren nicht was es beduetet: "Ich kann sagen was immer ich will, er macht einfach GAR NIX".

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ich denke nicht, dass dein Mann einfach nur ein Burn Out hat. In der regel ist ein Burn Out eine depressive Situation, die relativ leihc tzu therapieren ist.

was du beschrieben hast, haben die Ärzte wohl ganz richtig als Psychose diagnostiziert und das ist schon eine ganz andere Hausnummer.

dazu passt, dass er sich vernachlässigt, die Situation überhaupt nicht erkennt und sich weigert irgendeine Hilfe anzunehmen.
Das schlimme ist, du kannst icht viel machen. Es birngt nichts ihm zu sagen, dass er sich kümmern muss, ihm den Hörer in die Hand zu legen, er kann es schlichtweg nicht.

Dein Mann ist sehr krank, müsste sich behandeln lassen und man kann ihn dabei auch nicht mit gutem Zureden, guten Ratschlägen helfen.

So hart wie es sich anhört, ich würde mich trennen, wenn er sich nicht sofort stationär aufnehmen lässt und ihm dazu ein Ultimatum stellen.

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Dein Mann hat eine schwere Depression. Die Antriebslosigkeit ist ein Zeichen dafür. Ich würde mich an deiner Stelle von einem Arzt beraten lassen oder mir eine Selbsthilfegruppe suchen für Angehörige von psychisch Kranken. Vielleicht bekommst du dort gute Ratschläge.
Alles Gute !

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Hallo;
Das hört sich echt schlimm an. Ich arbeite selbst mit psychisch kranken zusammen und es klingt von den Symptomen, die du beschreibst, eher wie eine ausgeprägte Psychose.
Ich würde zusehen , dass du den sozial psychatrischen dienst einschaltest; und dich dort beraten lassen. Die kommen, wenigstens bei uns auch nach Hause, um sich ein Gesamtbild zu machen.
Je nachdem, könnten die auch eine ambulante Hilfe oder einen gesetzlichen Betreuer für die Gesundheitsfürsorge beantragen.
Alleine ist das eigentlich nicht zu schaffen, du musst dir da Hilfe holen .
LG und viel Kraft
Puschelsmum