Von Ehe zu WG?

Hat jemand Erfahrung mit Trennung ohne räumliche Trennung?

Bitte keine Mutmaßungen und Warnungen, ohne wirklich Erfahrung damit gemacht zu haben.

Es geht darum, dass mein Mann und ich uns seit Jahren nicht mehr verstehen.

Er fasst mich nicht mehr an und ist total gefrustet und ich bin nicht minder gefrustet.

Wir haben alles durch. Streit, Paartherapie, mehr Streit.

Ich kann nicht mehr. Ich trenne mich emotional. Aber wir sind eigentlich der Meinung, dass wir uns nicht vom Konstrukt Familie trennen möchten.

Der Plan könnte so aussehen, dass wir unsere Beziehung auf Eis legen.
Er hat ein Zimmer. Ich habe ein Zimmer.

Der Rest bleibt.

Ich meine. Es ändert sich nichts, außer, dass ich aufatmen kann, weil ich nichts mehr von ihm erwarte. Denn er will ja eh nichts von mir. Aber beide haben wir so komische Erwartungen und dann herrscht Frust.

Ah.

Also was meint ihr? Fur mich ist es wichtig, die Kinder nicht aus ihrem Umfeld zu reißen.
Ich will keinen anderen Mann, aber ihn will ich auch nicht mehr. Zumindest kann er mir dann mit Zurückweisung nicht mehr wehtun.

Kann sowas klappen?

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Unsere Ehe ist auch seit vielen Jahren eher WG als glückliche Ehe. So extrem, wie bei Dir. ist es aber (noch) nicht. Wir haben zumindest noch ein gemeinsames Schlafzimmer, aber gehen auch meist getrennte Wege. Jeder macht so sein Ding. Auch über Trennung habe ich schon oft nachgedacht, aber ich habe mich mit der Situation arrangiert.
Eine Trennung hieße, die Familie auseinander zu reißen und das will ich nicht. Bei einer Trennung kämen ganz andere Probleme auf mich/uns zu.
Ich glaube, dass viele Paare so leben, wenn sie lange zusammen sind. Man hat einfach zu viel zu verlieren. Ich grinse innerlich immer, wenn ich lesen, dass ein Paar ganz lange zusammen ist, dass sie doch dann so glücklich sein müssen. Eine lange Ehe ist kein Beweis, dass die Ehe auch glücklich ist. Viele Menschen haben einfach nicht den Mumm dazu, sich zu trennen. Zu denen gehöre ich auch.

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Ja, so ist es....

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- Viele Menschen haben einfach nicht den Mumm dazu, sich zu trennen. Zu denen gehöre ich auch.

Genau mein Club :-(

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Hallo. Mein ex Mann und ich, haben so ein halbes Jahr lang gelebt. Für die Kinder war es super. Wir haben uns auch freundschaftlich verstanden, haben Filme geschaut und Kartenspiele abends gespielt. Morgens die Kinder gemeinsam zum Kita gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Haben das Geld für den Einkauf zusammen geschmissen und sind auch mal gemeinsam einkaufen gegangen. Er war wie mein bester Freund. Dann kam mein mittlerweile ex Freund und er fand das gar nicht gut. Hat mich auch sehr manipuliert, wo mir allerdings mein ex mann erst mal die augen öffnen musste. Mittlerweile habe ich einen neuen freund und er versteht sich genauso wie ich mittlerweile wieder super mit ihm. Er ist vor 1 1/2 Jahren ausgezogen und die kids leben bei ihm. Sehe die beiden jedes 2. Wochenende. Aber wir können trotzdem wieder über alles reden.

LG

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Hallo,

das kann klappen, wenn Ihr Euch grundsätzlich, also in Alltagsfragen, quasi freundschaftlich gut versteht. Alles andere ist Krampf, sorgt für dicke Luft und ist für die Kinder dann vermutlich belastender als die räumliche Trennung.

Wenn Du es schaffst, wirklich abzuschließen und gleichzeitig entspannt mit ihm umzugehen, kann das funktionieren. Das sehe ich als Voraussetzung.

Viele Grüße!

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Hallo,
Ich habe genau das versucht, aus den gleichen Überlegungen heraus, wie du. Unsere Ehe war kalt, lieblos, gemeinsame Unternehmungen gab es so gut wie keine mehr. Er zog ins Gästezimmer. Obwohl wir nicht ständig gestritten haben, fühlte es sich immer so an, als laste eine riesige schwarze Wolke über dem Haus. Ich habe mich im eigenen Haus überhaupt nicht mehr wohl gefühlt und auch die Kinder haben diese bedrückte Stimmung mitbekommen. Nach drei Monaten bekam ich Herzrhythmusstörungen. Also hat mir auch mein Körper klar signalisiert, was ich tun sollte. Genau vor einem Jahr fand ich dann durch Zufall heraus, dass er mich bereits jahrelang mit einer anderen betrog. An diesem Tag habe ich ihn raus geschmissen und seitdem geht es uns allen besser. Klar, der Anfang war hart. Ich hatte aber sehr viele Menschen um mich, die mich unendlich unterstützt haben, ich hätte Glück und fand einen Job, mit dem ich sehr gut verdiene. 3 Monate war zwischen meinem Ex und mir völlige Funkstille. Dann erfolgte eine erneute Annäherung. Nicht als Paar sondern als Eltern unserer Kinder. Auch das war hart, denn jeder muss sein gekränktes Ego überwinden und auch sich ein Stück weit die "Schuld" an der Trennung eingestehen. Aber es klappt! Heute sind wir Freunde, wir haben keine starren Besuchszeiten, das geht in seinem Job nicht. Wenn er hier ist und sieht, dass etwas erledigt werden muss, zu dem ich noch nicht gekommen bin, dann macht er es. Vor einigen Wochen waren wir gemeinsam mit den Kindern ein Wochenende in einem Freizeitpark, zu Weihnachten habe ich ihn zum Abendessen eingeladen. Ein Zurück in diese marode Ehe will niemand, die Fronten sind geklärt. Unsere Kinder sind glücklich und leiden NULL unter der Trennung der Eltern.
Mein Fazit; nie wieder WG! Dann ein ehrlicher Cut, harte Arbeit und eine Scheidung, bei der darauf Rücksicht genommen wird, dass der Gegenüber kein Feind, sondern ein ehemals geliebter Mensch war.
Das ist meine Erfahrung. Sorry für den langen Text, sollte eigentlich eine Trilogie werden.
Liebe Grüße

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Bei uns im Dorf gibt es ein Paar das so lebt.

Erst war der Mann ausgezogen, aber den Kindern ging es schlecht, sie hätten das Haus verkaufen müssen, sie hätte mehr arbeiten müssen etc.pp.

Jetzt ist der Mann so halb wieder da, aber nicht so richtig, leben so WG artig zusammen, aber der Mann hat andere Frauen.

Sie ist seitdem total komisch geworden, kalt, hochnäsig, zurückgezogen, zeigt immerzu das ständig neu renoviert werdende Haus vor (macht der Mann alles), bei denen bleibt kein Raum 2 Jahre gleich.

Es hängen riesige "heile Welt" Familienbilder an der Wand, aber der Mann baggert Alleinerziehende im Dorf an und hatte auch Sex im Auto mit einer. Die Frau ist nur noch eine perfekt gestylte Maske, da spürt man keine Wärme oder Natürlichkeit.

Ich kann keine Gedanken lesen, aber glücklich sieht für mich anders aus.

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Deine Beschreibung klingt sehr hämisch.

Diese Familie muss dir wohl bekannt sein, wie sonst solltest du wissen das "heile Welt Familienbilder" an den Wänden hängen???? Oder ist es das übliche Dorfgeschwätz das du nur weiter trägst?!

Statt dir das Maul zu zerreißen über diese Frau, die scheinbar alles versucht um das Bild zu wahren, solltest du dich ihr annähern und ihr Hilfe anbieten. Das Gefühl geben das sie sich mal aussprechen kann. Das jemand da ist der ihre Situation nicht verurteilt.

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Es sollte nicht hämisch klingen.

Eigentlich mag ich die Frau ganz gerne, aber sie hat sich von allen Bekannten und Freunden zurück gezogen und möchte weder Gespräche noch Hilfe. Die einzigen noch möglichen Gespräche sind, dass sie ihr Haus vorzeigt und die Bilder und neu Gekauftes.

Eigentlich tut sie mir sehr leid. Und das soll bestimmt nicht überheblich klingen.

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Ich denke, dass es gut klappen kann und zwar so lange bis einer einen neuen Partner hat.

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Genau das war auch mein Gedanke. Sobald einer von beiden einen neuen Partner hat, klappt es nicht mehr. Denn man kann so ja gar keine Privatsphäre oder Intimsphäre wahren. Wie reagiert der neue Partner darauf, dass man noch mit dem/der ex in einem Haus lebt? Will man dem verflossenen täglich begegnen als neuer Partner? Sex haben, wenn man weiß, der/die ex schläft nur ein paar Räume weiter? Wie erklärt man das den Kindern? Usw.

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Doch, auch das kann gut gehen. Allerdings deshalb weil sich das neue Paar sicherlich nicht auf intime Weise in der Privatsphäre des Ehepaars trifft. Und die neue Partnerin möchte gar nicht mit dem Mann zusammenziehen, zumindest bisher nicht.
Übrigens ist das Ehepaar kinderlos, falls das eine Rolle spielt.

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So etwas kenne ich auch, mehrfach im Umfeld. Auch ganz ohne Kinder, aber gemeinsames Haus und zudem neue Partnerschaft (zumindest hat er eine Partnerin seit Jahren, bei ihr weiss ich das nicht).

Probiert es einfach aus, dann wisst ihr, ob und wie lange es klappt. Zumindest ist es ein kleiner Neustart, ein immerhin verbaler Schnitt und es gibt die Möglichkeit, sich auch weiter über eine neue Partnerschaft zu lösen. Es erwartet ja niemand, dass das für immer und ewig so bleiben muss. Und da so ein Konstrukt auch sehr individuell ist, müsst ihr eure eigenen Regeln und Vereinbarungen finden.

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Ich habe mit meinem Ex ein halbes Jahr unter einem Dach gelebt, bis er ausgezogen ist. Das war eine wirklich unschöne Zeit, und nichts daran finde ich erstrebenswert.

Die Probleme, die wir in unserer Beziehung hatten, haben sich nicht dadurch einfach in Luft aufgelöst, dass wir die Trennung ausgesprochen haben. Im Gegenteil wurde es deutlich schwieriger, sie zu ertragen, weil wir uns eingestanden hatten, dass uns nichts mehr verbindet - es wurde immer schwerer, Rücksicht zu nehmen, und im Nachhinein ist in dieser Zeit noch viel mehr kaputt gegangen als nötig gewesen wäre.

Vor einer räumlichen Trennung und ihren Auswirkungen auf die Kinder solltest Du meiner Meinung nach keine Angst haben.
Klärt die Fronten, findet einen guten Umgang miteinander, bleibt mit allen Familienmitgliedern im Dialog - und es kann gut werden.

Seit wir räumlich getrennt sind, geht es meinen Kindern wieder richtig gut. Wir gehen offen mit unserer Situation um - der Papa wohnt in der xy-Straße. So ist es bei uns, bei anderen ist es anders.

Darauf können auch deine Kinder sich einstellen, das ist konkret und für jeden nachvollziehbar. Viel besser jedenfalls als “Wir lieben uns nicht mehr”, wenn doch sonst alles beim alten bleibt.

Und Euch wird es auch damit besser gehen, wenn ihr wieder frei atmen könnt.

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Getrennte Zimmer???? Du willst das Forum für eure kontroversen Gefühle und Diskussionen nur auf den Flur oder Windfang verlegen. [vom urbia-Team editiert]