Kind aufnehmen?

Hallo!

Es geht um meine Tochter. Sie ist fast 3 Jahre alt und ich bin seit 2Jahren von ihrer Mutter getrennt. Ich habe sie in der Zeit kaum gesehen da meine Ex das immer verhindern wollte und einen neuen Mann hatte. Nun haben sie sich getrennt und sie sagt sie muss zu sich finden, es geht ihr so schlecht plötzlich, ist depressiv und sonstigen Mist. Auf jeden Fall kann sie sich plötzlich nicht mehr um unsere Tochter kümmern. Für wie lange weiß sie nicht. Und jetzt soll ich sie Knall auf Fall zu mir nehmen. Oma und Opa steht nicht zur Verfügung. Meine neue Freundin und ich sind beide Vollzeit berufstätig und überhaupt nicht auf Kinder eingestellt. Wir haben nur 2 Zimmer und ich habe ihr gesagt ich halte das nicht für eine gute Idee. Doch sie besteht darauf sie hält das alles nicht mehr aus und braucht Zeit für sich und will auch eine Kur machen oder was auch immer. Nun stehe ich da und überlege ob ich das tun soll. Die Kleine war jetzt schon in den letzten 2 Wochen hier damit wir sehen wie es läuft. Nunja, es ging irgendwie, wenn auch holprig, da sie meine Partnerin nicht kannte und mich nur flüchtig von einzelnen Besuchen wenn ich in der Nähe ihrer Mutter beruflich unterwegs war. Meine Freundin sagt sie steht mir nicht im Weg, wenn ich die Kleine nehmen will. Doch es war schon ziemlich anstrengend die letzten Tage, sie kennt es nicht mit kleinem Kind. Wir waren teilweise ab 6 Uhr auf und der Tag zog sich lange bis Abends. Ich bin mir nicht sicher ob wir das schaffen. Teilweise hat sich meine Partnerin ausgeklinkt und war dann einen Tag unterwegs und ich war hier alleine da war ich doch etwas überfordert wenn die Kleine nur gezickt hat und nichts wollte was man ihr sagt. Abends war dann natürlich die Stimmung im Eimer auch wenn wir das beide nicht wollten. Es verändert einfach alles. Ich weiß nicht was ich für Antworten hier suche. Vielleicht etwas aufmunterndes. Ich fühle mich da in eine schwierige Situation hinein geworfen, auf die ich nicht vorbereitet war.
Danke im voraus.

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Naja, sie ist dein Kind. Was soll aus ihr werden, wenn du sie nicht nimmst? Klar ist das eine schwierige Situation. Bisher warst du es gewohnt, so eine Verantwortung nicht tragen zu müssen und konntest deine (vermeintliche) Freiheit genießen wie jemand, der keine Kinder hat. Du bist aber faktisch nicht kinderlos. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich selbst zurück zu nehmen und Verantwortung zu tragen. Alles andere wäre egoistisch. Warum sollte die Kleine leiden? Sie kann ja nichts dafür, dass ihr sie gezeugt und geboren habt. Da ihre Mutter kapituliert und sie einfach "abschiebt" - was schlimm genug ist-, bist eben du jetzt gefordert. Alternative wäre ein Heim oder eine Pflegefamilie. Brächtest du das über's Herz? Man wächst in sowas rein. Du gewöhnst dich dran. Und du wirst belohnt werden, mit einem reinen Gewissen und ganz viel Liebe.

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Sehr ich genauso.

Sie braucht jetzt ihren Papa. Sie hat nur noch dich!
Erkundige dich sonst eventuell beim Jugendamt, welche Hilfe dir zustehen würde.
Sehe es als Chance jetzt endlich eine Beziehung zu ihr aufzubauen!
Ihr schafft das!

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Ich möchte sie nicht in eine Pflegefamilie gehen lassen. Doch es ist so schwierig. Sie leidet, doch sie kann das nicht sagen was das Problem ist. Und wenn man sich bemüht (auch meine Freundin bemüht sich so lange bis es ihr zu viel wird und sie dann einfach geht) und es wird trotzdem mit Gebrüll quittiert, dann ist es schon sehr frustrierend. Und ich möchte sie nicht ein halbes Jahr hier haben, wir gewöhnen und irgendwie daran und dann "kapitulieren" wir auch und sie muss doch woanders hin. Das wäre wohl das schlimmste.

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Hallo,

Ich kann mir vorstellen wie schwer die Situation ist. Als erstes solltest du viel Verständnis für die kleine aufbringen, die einfach so ohne Vorbereitung in die Situation geworfen wurde. So etwas löst große Ängste aus...

Was wäre denn die Alternative? Eine Pflegefamilie für diese Zeit?

Tagesmutter, Kindergarten? Wobei das für die kleine nicht die beste Lösung wäre...

Der Alltag mit Kind spielt sich irgendwann ein. Wichtig wäre, was ihr wollt. Lasst euch von Jugendamt beraten über Möglichkeiten die ihr habt.

LG und alles gute

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Das ist wirklich eine riesige Veränderung für euch! Natürlich ist es sehr anstrengend mit einem kleinkind was einem dazu auch noch sehr leid tun kann, wenn die hauptperson auf einmal weg bricht. Aber du oder ihr wachst da rein.

Das du jetzt überfordert bist ist doch normal! Es wird bestimmt bald besser werden.
Und fühl dich mal in dein kind rein und überlege dir mal was es gerade alles durch macht.
Oder was die Alternative wäre für dein Kind...

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Hallo,
Wie wird die Kleine betreut werden, wenn du und deine Freundin arbeiten?
Da ich Patchwork lebe -warte nicht auf deinen Partner. Es ist besser, wenn man sich ausschließlich selbst als zuständig sieht.
Deine Freundin wird dir auch Zeit für dich einrichten. Es ist nun auch für sie neu.

Eine Pflegefamilie wäre eventuell eine bessere Option.
Kannst du vorübergehend deine Arbeitszeit reduzieren? Du musst auch auf dich schauen. Jedoch am meisten auf die Kleine.
Alles gute.

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Sie würde Vollzeit in den Kindergarten gehen wenn wir arbeiten. Selbst wenn ich meine Arbeitszeit zurückfahren würde, wäre ich nie vor 17 Uhr verfügbar und ist schon sehr positiv gedacht. Ich weiß auch nicht was das beste für alle wäre. Da meine Ex auch nicht sagen kann wie es weiter gehen soll. Wir sind obwohl sie meine leibliche Tochter ist schon fast wie Fremde und ich kenne nicht viel von ihren Gewohnheiten. Ich merke nur immer was ich alles falsch mache wenn sie los brüllt und ich keine Ahnung habe was ich oder meine Freundin wieder falsch gemacht haben. Sie spricht nicht so viel, sie brüllt meistens wenn etwas "falsch" ist. Und das ist sehr anstrengend. Sich so anzunähern sehr mühsam.

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Bis 17 Uhr in den Kindergarten wäre aber echt lang.
Wie wurde sie denn vorher betreut? Würde sie schon fremdbetreut?

Eigentlich müsste sie erstmal bei dir ankommen bevor man überhaupt an Fremdbetreuung denken kann. Das kann Wochen oder Monate dauern.

Umzug zu einem fremden Papa mit Frau und dann direkt ganztags in einen neuen Kindergarten? Für mich klingt das nach kompletter Überforderung der Kleinen.

Besser wäre es, du würdest 1 Jahr in Elternzeit gehen. Hast du finanzielle Rücklagen?

Alles Gute
Julia

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Hallo,

natürlich bist Du überfordert, alles andre wäre mehr als unverständlich. Die Kurze ist allerdings auch total überfordert. Sie musst grade einen Binddungsabbruch durchmachen. Ich würde vorschlagen das ihr überlegt ob ihr die Kleine nehmen wollt oder Euch das zuviel ist. Wen ihr zu der Entscheidung kommt ihr packt es mit der Kleinen nicht ist das KEIN Versagen von Euch.
Die Kleine muss einiges durchgemacht haben bei der Mutter und ist jetzt bei Euch "gestrandet".

Wendet Euch auf jeden Fall an das Jugendamt. Wen die Kleine bei Euch bleiben soll dann um Euch dort "abzusichern" und beraten zu lassen. Es kann ja nicht sein das ihr Kita Platz, Elternzeit und was weis ich nicht alles organisiert und dann steht die Mutter vor der Tür weil ihr einfällt das sie das es ihr jetzt besser geht.

Wen ihr die Kleine nicht behalten wollt dann ist auch das Jugendamt der richtige Ansprechpartner. Dort sagst Du das die Kleine Euch vor die Tür gestellt wurde und das ihr das nicht hin bekommt. Dann kommt die Kleine in eine Pflegefamilie.
Das Jugendamt kümmert sich dann um alles weitere.

Wer hat eigentlich das Sorgerecht für die Kleine ?

Liebe Grüße und alles Gute dore

PS: Es gibt weit schrecklicheres als in einer Familie aufzuwachsen die zwar nicht die leibliche ist sich aber für das Kind den "Hintern aufreißt".

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Hallo,

bitte stell dir vor, du hättest den Titel in "Mein Kind aufnehmen" geändert.
Welches Gefühl löst das aus? Es ist dein Kind und es gibt so viele schlechte PflegeFamilien, natürlich gibt es auch sehr viele sehr gute, bevor hier der Protest los bricht. Aber sieh es als Chance für dein Kind und dich an.
Und es gibt auch eine moralische Pflicht. Aber abklären, wie es insgesamt weiter geht, würde ich auf jeden Fall.
Das Kind kann nicht hin und her gereicht werden wie ein Buch oder eine Katze.
Es braucht Stabilität und Verlässlichkeit, sonst schadet ihr das sehr.

Klar ist die Umstellung riesig, aber es ist dein Kind, du schaffst das. Ist doch toll, dass deine Freundin mitziehen will.

Alles Gute!

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Ich möchte das erst einmal für mich klären ob sie hier bleiben kann oder nicht, denn ich will auch nicht dass sie herumgereicht wird. Es ist aber für mich nicht abzusehen ob es besser wird, wie es mit der Partnerschaft dann weiter geht, wir müssten evt. umziehen usw. Es ist eine riesige Veränderung und ich weiß nicht ob ich das kann.

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Es ist deine Pflicht das zu können, gezeugt hast du sie ja auch, man kann nicht immer nur Spaß haben und dann hinter mir die Sinflut.
Du hast ein Kind gemacht du solltest auch für dieses da sein, auch Frauen kommen nicht alle mit einem müttergen auf die Welt und auch wir kriegen die Kinder ohne Gebrauchsanweisung geliefert, auch wir müssen da hineinwachsen, wenn jeder einfach so den Schwanz einziehen würde wie du es hier gerade vorhast ( nebenbei ist das für mich absolut unmännlich ) wären alle Kinder im Heim

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Es ist deine Tochter und sie hat jetzt keine Mutter mehr die sich um sie kümmern könnte. Das ist ganz schön schlimm.

Ich würde mit dem Arbeitgeber über Elternzeit sprechen. Wenn der Arbeitgeber zustimmt, kannst du auch nach dem 3. Lebensjahr noch Elternzeit nehmen. In der Zeit gewöhnst du sie an den Kindergarten und kannst zumindest dann 30 Std. die Woche arbeiten gehen.

Aber das wirst du auch vom Jugendamt erfahren, wenn du dort Beratung einholst.

Sobald sich die Kleine und du stabilisiert haben, wird es auch mit deiner Freundin besser klappen.

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Elternzeit und die damit verbundenen einbußen muss man sich aber erstmal leisten können.

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Puh, das ist natürlich eine Hausnummer, für alle Seiten. Ich würde auch das Jugendamt mit ins Boot nehmen. Wer hat denn das Sorgerecht? Das sollte auf jeden Fall geklärt sein.

Kurz zu fast 3jährigen: meiner brüllt weil:
- falscher Becher (und zwar jeder)
- weil es draussen dunkel
- weil es draussen noch nicht dunkel
ist
- weil er die Jacke selbst anziehen möchte
- weil nur Mama, nein nur Papa die Jacke anziehen darf
- weil die Banane zerbrochen
- weil das Brot falschrum geschnitten ist...

Diese Liste könnte ich endlos weiter führen. Fast 3 jährige sind so...

Aber fast 3 jährige können auch so sein (wenn sich eure Lage stabilisiert hat)
- "Papa geht's nicht gut heute? Komm Tee kochen"
- Sie können sich wahnsinnig freuen, weil man ein Netz Mandarinen kauft
- Sie rufen quer durchs Restaurant: "ich stinke gerade" :-

und können unglaublich viel Freude machen. Es bereichert unheimlich, die Welt mit einem 3 jährigen neu zu entdecken.

Ich bin mir sicher, dass ihr das hinbekommen könnt - aber es wird viel Kraft kosten. Evtl könntest du tatsächlich noch in Elternzeit gehen?

LG und alles Gute!

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War das Kind geplant, bzw.warst du damit einverstanden, das sie dich zum Vater macht.?
Genau das wäre für mich ausschlaggebend für die Entscheidung.

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Hast Du nicht kapiert, dass da ein kleiner Mensch ist, der gerade dabei ist sich selbst und sein Sein zu begreifen, sonst allein ist?

Wenn es ungeplant war, kann doch nun das Kind nix dafür! Der Mutter so eine drücken zu wollen, ist menschlich unterste Schublade.

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So einen Müll würde ich auch nur in schwarz schreiben...