Hallo zusammen, ich weiß, das ist ein oft angesprochenes Thema aber ich würde gerne mal ein paar "frische" Meinungen dazu hören.
Zur Geschichte: mein Mann und ich sind seit 10 Jahren zusammen, seit 5 verheiratet und wir haben eine 3-jährige Tochter.
Ich hatte eine Risikoschwangerschaft (die auch traumatisch begann mit Krankenhaus und allem) sowie nach der Geburt eine PPD die auch auf ein Kindheitstrauma zurückzuführen ist.
Die Zeit nach der Geburt war schwer, vorallem, weil wir hier in der Stadt auch allein waren, ohne Familie und anfangs ohne Freunde. (Neu zugezogen)
Auch finanziell war es nicht leicht da mein befristeter Vertrag während der Schwangerschaft auslief.
Nunja, jetzt ist vieles besser: wir haben beide einen guten Job, eine größere Wohnung, Freunde und wissen, welche Hilfemöglichkeiten es bei Bedarf gibt, auch ohne Familie vor Ort.
Wir beide wollten dann lange kein 2. Kind weil wir beide unsere neue, ruhigere und stabilere Situation gut fanden.
Nun geht es mir immer besser, auch psychisch gesehen. Ich bin bei einem guten Therapeuten. Mitte letzten Jahres hatte ich eine gynäkologische Untersuchung, in der der Arzt mich nach meinem Kinderwunsch fragte. Grund ist, dass ich Schmerzen durch Verwachsungen und Zysten habe, die eine Schwangerschaft an sich erschweren können und bei denen laut Arzt eine (Teil)Entfernung der Gebärmutter nötig wäre.
Bei mir fing es an im Kopf zu rattern. Ich überlegte und langsam aber sicher begann sich ein Kinderwunsch in mir zu regen.
Ich habe gemerkt, dass auch die anstrengenden Momente vorbei gehen und liebe meine (sehr lebhafte) Tochter so sehr, dass ich dieses Wunder gerne noch mal erleben möchte. Ich finde es wundervoll, Mutter zu sein und möchte nun also dieses Glück verdoppeln. Die Babyzeit ist doch so schnell vergangen und auch die temprären Einschränkungen sind gehen vorüber. Ich weiß, wo ich mir Hilfe suchen könnte während Schwangerschaft und nach der Geburt, wir haben jetzt finanziell und wohnungstechnisch keine Probleme mehr und ich bin auch auf mich selbst stolz, dass ich, auch dank der Therapie, wieder so an Stärke und innerer Sicherheit gewonnen habe, dass ich mir zutraue, ein 2. Kind zu bekommen.
Als ich das Gespräch mit meinem Mann suchte stellte sich schnell heraus, dass er zumindest momentan kein 2. Kind möchte und nicht weiß, ob er jemals noch eins will.
Er sagt, dass er unsere jetzige Situation so gut findet, dass er sie nicht riskieren will. Auch die wieder gewonnene Freiheit gefällt ihm sehr. Seine Argumente sind sehr logisch und nachvollziehbar und er ist auch mir gegenüber nicht auf Konfrontation aus sondern sehr liebevoll und verständnisvoll.
Ich liebe meinen Mann und unsere Familie über alles deshalb wäre es keine Option, ihn zu verlassen nur um auf Teufel komm raus ein Kind zu kriegen.
Ich habe den starken Wunsch nach einem Kind nur mit ihm und fühle, als wenn da noch Platz in unserer Familie ist. Nur müssen da beiden Partner 100% hinter stehen, ansonsten bringt das gar nichts. Die Sache ist, wegen meiner "Unterleibssituation" weiß ich nicht, ob es vielleicht dann später noch mal klappt.
Das alles belastet mich sehr und ich such nach einem Weg, wie ich mit dieser Situation umgehen kann. Wie kann man einen Kinderwunsch auch verlieren? Kann man ihn erfolgreich "ignorieren" oder ist es eine Frage der zeit, bis dieser einfach weg geht.
Ich bin über Tipps und Strategien sehr dankbar und freue mich auf Antworten.
Liebe Grüße
Mann ist gegen ein zweites Kind (Achtung, lang!)
Da kann dir wahrscheinlich keiner helfen.
Schön, dass du offen und ehrlich mit deinem Mann reden kannst.
Als Strategie gibt es wenn dein Mann absolut jetzt nicht will nur dir einzureden:
Wenn es später noch klappt ist es wohl Schicksal.
Denk dir die Wahrscheinlichkeit ist 50:50 - entweder ja oder nein.
Und wenn nein, mach dir eine Liste für was du dankbar sein kannst: Tochter, toller Mann, keine Geschwisterstreitereien, alleinige Erbin, schneller wieder Freiheit usw....
Ich glaube bei Kinderwunsch hilft kein logisches Denken. Ich hatte lange noch einen starken Kinderwunsch, kann aber aus gesundheitlichen Gründen mir nicht mehr erlauben schwanger zu werden. Rückenprobleme und Operationen....
Jedenfalls wäre eine Schwangerschaft absolut schwierig und ich könnt das Kind nicht Mal hochheben wenn es ein paar Monate alt wäre.
Abgesehen davon werde ich bald vierzig und das ist meine persönliche Altersgrenze für ein Baby.
Ich bin sehr, sehr traurig da ich nun niemals mehr in meinem Leben das Gefühl haben darf schwanger zu sein und ein Kind auszutragen. Die Trauer ist sehr groß und wir mich noch eine Weile begleiten.
Allerdings habe ich auch Kinder und nen tollen Mann (der selbst gar kein Kind mehr möchte)
Das mit sich allein auszumachen ist schwer....ich habe dann begonnen mich mit anderen Frauen darüber zu unterhalten und war erstaunt wie vielen es ebenso geht.
Ich glaube das ist unser Instinkt der bei manchen mehr ausgeprägt ist als bei anderen Frauen.
Meine Idee ab euch, nimm deinen Mann doch einmal mit zum Frauenarzt und lasst euch über deinen Zustand beraten. Auch was das bedeutet wenn er noch warten möchte. Dass es vielleicht zu spät ist.... vielleicht rüttelt ihn das nochmals auf und er denkt nach.
Egal wie ....sprich mit Freunden darüber..
Ich rede mir immer ein dass unsere Welt immer gefährlicher wird und ich es nicht mehr verantworten kann noch ein Kind in diese Welt zu setzen. Meine Aufgabe wird es sein meine jetzigen Kinder zu guten Menschen zu erziehen in der Hoffnung dass sie noch in Frieden alt werden dürfen..
Hallo,
leider kann dir bei dieser Entscheidung keiner helfen. Meiner Meinung nach kann man einen Kinderwunsch nicht einfach abstellen, den hat man oder eben nicht. Man kann lediglich versuchen zu akzeptieren, dass es kein (weiteres) Kind geben wird. Das ist sehr traurig und können vermutlich nur die wenigsten.
Alles Gute für dich
Hallo, gut das du mit deinem Mann darüber konstruktiv reden kannst! Das würde ich auch tun. Kenneich hat ja bereits geschrieben, das ein solcher Wunsch auch krankmachen kann. Ist das bei dir so? Dann würde ich ihm das ehrlich sagen.
Die nächste Frage, die im Raum steht ist, kannst du überhaupt noch schwanger werden? Vielleicht würde es helfen, wenn ihr euch einen Zeitraum setzt in dem ihr es versucht. Nach Zeitablauf habt ihr entweder noch ein Kind oder du kannst dich damit abfinden, dass es nicht hat sollen sein.
Lg
Wir haben nach dem 1. Kind diese Gedanken/Diskussionen aus anderen aber ebenfalls sehr nachvollziehbaren Gründen geführt. Das 2. Kind ist da.
Auch nach dem 2. Kind gab es große Diskussionen.
Inzwischen ist Nr. 3 auch da.
Dafür gibt es keinen Masterplan, keine Strategie und eigentlich auch keine guten Ratschläge. Das kann man weder per Forum lösen noch ist das Forum dabei ansatzweise eine Hilfe. Du kannst hier einen Roman schreiben und dennoch ist und bleibt es nur ein Ausschnitt aus eurem Leben. Es ist alleine Deine Sichtweise. Der Mann man nicht zu Wort.
Ihr müsst das untereinander klären.
Entweder passiert es oder eben nicht.
Moin!
Obwohl ihr offenbar sehr vernünftig redet, könnte es sein, dass deinem Mann nicht klar ist, dass bei dir die Uhr tickt.
Also dass er das einfach nicht verinnerlicht hat, dass es ein "später vielleicht" auch heißen kann, dass es dann für dich nicht mehr möglich ist, wenn er evtl wieder Kinderwunsch hat und man deswegen jetzt - ggf. unter ärztlicher Beratung - sehr genau überlegen muss.
Habt ihr da mal ganz deutlich drüber gesprochen? Das würde ich sonst an deiner Stelle noch einmal tun. Sagt er klipp und klar, dass er trotzdem jetzt kein Kind will, hast du glaube ich keine Möglichkeit mehr ...
Ich hatte dieses ultimative Gespräch mit meinem Partner (lässt sich nicht ganz vergleichen, da andere Situation). Ich gehe auf die 40 zu, er ist deutlich jünger und hatte von daher jetzt noch keine Kinder geplant. Nachdem ihm klar wurde, dass er - mit mir zumindest - entweder jetzt ein Kind kriegt oder nie, hat er gemeint, dass er jetzt eins will.
Hätte ich das nicht explizit angesprochen, hätte er es aber nicht gerafft, obwohl er ja weiß, wie alt ich bin
LG, Nele