Loslösung von destruktiver Mutter

Guten Morgen!

Da ich vor sehr vielen Monaten schon mal tolle Tipps hier bekommen habe und so manch eine von euch als Vorbild habe, möchte ich noch mal schreiben und hoffe auf Erfahrungen und Tipps. Diesmal allerdings lieber in schwarz. Da fühle ich mich wohler.

Ich bin in einer sehr destruktiven Mutter-Kind-Beziehung aufgewachsen. Obwohl ich schon immer unglücklich deswegen war, schaffte ich das Loslösen nicht. Erst 2014 erkannte ich es so richtig. Da meine Mutter immer wollte, dass ich zum Psychologen gehe, tat ich das (war bereits Mitte 20) und wählte sogar ihren alten, den sie mir dringend empfahl. Ausgerechnet der brachte mich darauf, dass ich in einem völlig ungesunden Verhältnis mit meiner Mutter stehe. Zu dem Zeitpunkt war es so schlimm, dass meine Mutter die dritte Komponente in meiner Ehe war und ohne die nichts entschieden wurde. Außer unsere Kinder. Denn dagegen sprach sie sich vehement aus und wir wünschten uns so sehr welche. Sie wurde vor vollendete Tatsachen gestellt und freute sich auch nicht. Näher gehe ich auf die Dramen mal nicht ein. Ich war immer im Käfig. und der war nicht mal golden. Versuchte ich ein Stück weit Normalität zu bekommen, wurde mir diese durch Angstmacherei und Erpressung zerstört. Als ich älter wurde, ließ ich das nicht mehr zu und tat die Dinge dennoch. Mit 20 nahm ich zb an der Abschlussfahrt nach Italien teil und zahlte sie eben komplett selbst. Wie eh schon alles seitdem ich sehr jung war. Nicht nur Luxus, sondern teilweise auch Nahrung oder Kleidung. ich lief nie in Marken. Ich bekam die Sachen eh häufig nur vom roten Kreuz. und meine Mutter arbeitete, bekam gut Unterhalt und rauchte wie ein Schlot. 2013 fuhren wir auch trotzdem in den Familienurlaub nach Italien. und weder sie noch wir starben. Das war ihr größtes Argument. Es gibt noch ein paar sehr schlimme Dinge, auf die ich nicht näher eingehen möchte. Sie hat mich wissentlich großen Gefahren ausgesetzt. Als ich das erfuhr, entglitt mir wohl alles. Als ich schwerkrank wurde vor 2 Jahren und sie plante, wie sie die Kinder vom Papa wegbekommt, wenn ich nicht überlebe, weil der ja unfähig ist, lief das Fass über und ich rastete aus. Einige Monate bestand gar kein Kontakt und dann bekam ich Mitleid und Hoffnung, da sie auch eine Therapie macht. Es klappt aber nicht.

Ich selbst bin auch in Therapie und habe stark an mir gearbeitet. ich habe so ziemlich alles versucht, um mich wieder anzunähern, aber sie erpresst weiter, macht Vorwürfe und instrumentalisiert unsere Kinder. ich unterstelle ihr keine böse Absicht. und doch ist es höchst destruktiv. Ich bin mir dessen alles bewusst. mir fehlt der letzte Schritt. ich weiß, dass ich durch die Trauer muss und ich weiß, dass ich ihr so oder so weh tue. Denn nun hofft sie ständig, die Enkel zu sehen, aber ich schaffe das nicht und halte es für die Enkel auch nicht für gut (ein dickes Verhältnis besteht eh nicht). oder ich schaffe den Sprung und es tut ihr wegen dem Verlust weh. ich schaffe es nicht, ihr so weh zu tun. Sie ist meine Mutter und hatte es in ihrem Leben auch nicht leicht. und doch ist das der Schritt, der mich befreien wird.

Verzeiht mir, dass ich nicht mehr Beispiele preisgeben möchte...

Was ist nun mein Anliegen? ich weiß von damals, dass es hier einige gibt, die diesen letzten Schritt bereits gegangen sind und frei sind. Das ist mein Ziel. Das möchte ich auch. Wie habt ihr den letzten Schritt geschafft? Tat es euch auch so weh? Wie lange habt ihr gebraucht? Ich weiß, dass das individuell ist. Ich wäre für Erfahrungen und aufbauende Worte aber so dankbar!

Danke und einen schönen Sonntag!

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Bei mir war es der Vater, der mir nicht gut tat. Ich war immer ein Papakind. Bei mir war es weniger schlimm als bei Dir, das heisst mein Vater hat mir nie reingeredet, mich nicht schlecht behandelt, aber zb Schulden gemacht, die ich bezahlt habe. Ich habe einmal 2 Jahre den Kontakt abgebrochen, da ging es mir besser, dann gabs wieder Kontakt und mit 28 hatte er wieder so gelogen, dass ich wusste ich kann nicht mehr verzeihen. Er ist auch kein böser schlechter Mensch, aber tut mir nicht gut. Ich sagte ihm am Telefon dass ich nie wieder Kontakt will und das ist 10 Jahre her. Er hat sich nie wieder gemeldet und ich auch nicht. Mir geht es besser seitdem. Vielleicht brauchst Du noch einen krassen Auslöser um es zu schaffen, etwas was gar nicht geht, wo Du sagst jetzt ist Schluss. Mein Vater hat beu geheiratet, das heisst er ist nicht allein. Deshalb hatte ich nicht solche Sorgen ihn im Stich zu lassen und auch kein schlechtes Gewissen. Hat Deine Mutter einen Partner oder Freunde? Oder wäre sie dann komplett alleine? Du musst an Dich und Deune Kinder denken.

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Danke für deine Erfahrung! Tatsächlich warte ich vermutlich wirklich auf etwas Unverzeihliches, auch wenn schon so viel vorgefallen ist. :-( Das klingt so gemein und ich schäme mich, das so zu sagen. Ich habe aber echt Leidensdruck.

Leider ist sie alleine. Einen Partner hatte sie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr und Freundschaften bestehen auch nicht wirklich. Meine Schwester kümmert sich noch um sie. Hätte sie viele Freunde oder eine feste Partnerschaft, was mich wirklich von Herzen freuen würde, fiele es mir auch viel einfacher, behaupte ich. :-(

Wie bist du mit dem Schmerz umgegangen und wann wurde es besser?

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Du könntest dich fragen, wie lange dein Mann diesen Zirkus mit deiner Mutter noch mitmacht. Was du beschreibst, wirkt wie ein massives Eindringen in die Ehe. Da hätte wohl jeder Probleme.

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Du hast vollkommen recht. Er musste sich bereits zu viel anhören und ich kann mich glücklich schätzen, dass er es überhaupt ertragen hat...

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nicht du tust ihr weh, sie tut sich selbst weh.

destruktive energieräuber muss man nicht mit zeit füttern. schliess ab. schau doch mal wie dein leben läuft wenn 5 jahre keine "mutter" da ist. anführungszeichen weil das keine liebende mutter ist, du brauchst keinerlei schlechtes gewissen haben.

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Sicherlich ist deine Mutter keine wünschenswerte Mama und vermutlich würde es dir und deiner Ehe gut tun, wenn du den Kontakt einstellst.

aber: Ich finde es. Wirklich nicht schlimm, wenn Kinder „nicht in Marken“ rumlaufen, und Kleidung vom Roten Kreuz tragen müssen - immerhin war deine Ma offenbar alleinerziehend, und der Unterhalt reicht eher dafür, die Miete für die Familienwohnung zu decken, also für Markenkleindung. Mit so einer Argumentation machst du dich in meinen Augen echt lächerlich.

ich halte es auch nicht für unzumutbar, wenn eine 20-Jährige ihre Abschlussfahrt selber bezahlt. Offenbar hättest du ja durchaus die Mittel, das zu tun - und warst zu diesem Zeitpunkt bereist 2 Jahre erwachsen.

du hast eine Mnege Ärger über deine Mutter in dir - und bestimmt besteht einiger davon auch zu Recht. aber durch deine - vielleicht schlecht gewählten - Beispiele habe ich das Gefühl, das du dazu neigst, aus Mücken Elefanten zu machen - und über Dinge wütend bist, die eigentlich völlig normal und zumutbar sind.

da solltest du auf jeden Fall noch mal mit deinem Psychologen drauf sehen - denn diese Wut auf deine Mutter vergiftet dir dein Leben und macht vielleicht irgendwann auch mal die Beziehung zu deinen Kindern schwierig und Konfliktbeladen - wenn die lieben Kleinen in die Pubertät kommen, und sich alte Familienmuster wiederholen.

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Mir war bewusst, dass eine Antwort wie deine kommt.

Ich meinte nicht, dass ich Marken wollte. Sondern, dass ich nicht mal Marken wollte, sondern ein Pulli von kik.

Es ging bei der Abschlussfahrt auch nicht um das Geld, sondern darum, dass sie nicht mal selbst bezahlt es ertrug, sondern immer davon redete, dass ich in Italien sterben werde oder vergewaltigt. Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger. Dem Mann, der es ihr angetan hat, wurden wir als Kinder anvertraut.

Bzgl des Geldes ist eher gemeint, dass ich mir meine Nahrung selbst kaufen musste. Wenn ich dann aber eine Pizza aufbacken wollte, dürdurfte fte ich

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Sorry. zu früh.

dann durfte ich die nicht aufbacken, weil das Strom kostet. Es sei denn, ich habe ihr auch eine gekauft.

selbstverständlich hatte ich die Mittel. ich war schwer krank damals arbeiten, um mir Kleidung bei kik zu kaufen oder Schulmaterial. Klassenfahrten vor meinem 16. Lebensjahr durfte ich dann halt nicht mitmachen... naja.

Da kam wohl einiges schief an in meinem Ausgangspost.

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Ich weiss nicht so recht, ob deine Kindheitsschilderungen bei objektiver Prüfung eine derart belastete Beziehung und unzulängliche Mutter ergeben würden.
Insbesondere Punkte wie "wer kauft was und in welchem Alter". Mit welchem Geld?

Meine älteste Tochter hat mehr Taschengeld bekommen als üblich, hat sich dann aber auch davon Kleidung gekauft (und ging dafür durchaus auch mal gerne in die Kleiderecke vom roten Kreuz, um sich mit dem gesparten Geld andere Dinge leisten zu können). Sie hat ab ihrem 12. (!!!!!!!) Lebensjahr immer gejobbt, hat während der letzten zwei Jahre am Gymnasium sogar eine Anstellung als stellvertretende Filialleiterin in einem Supermarkt gehabt, hat während dem Studium gearbeitet....und sie sieht mich NICHT als Rabenmutter, sondern sie kannte und kennt die Lebensumstände.

Dennoch ist zumindest dein subjektives Empfinden so, dein Leidensdruck so gross, dass du seit Jahren Therapie in Anspruch nimmst.
Aus deiner Beschreibung lese ich relativ viel "Schuldzuweisung", relativ wenig Analysen des eigenen Charakters, der eigenen Koppings, und bei der Lösungsfindung machst du auch diese von deiner Interpretation der Wünsche oder Bedürfnisse deiner Umwelt (Mutter, Kind) abhängig.
Deshalb erscheint es mir allen gegenüber nur fair, du brichst den Kontakt ab oder schaffst es diesen auf einer unverbindlichen, neutralen Ebene zu halten.

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Da kam einiges falsch an. Bitte schaue auch auf meine Antworten an Paradigma.

Es geht eher um die psychische Gewalt. Alles verboten, nicht mal Freunde durfte ich selbst aussuchen, alles potentiell lebensgefährlich (ich durfte weder Rad fahren noch klettern ohne Angstmacherei) und alle Männer ausnahmslos Vergewaltiger.

Geld ist nicht alles. ich bin schockiert, dass mein eigentlicher Leidensdruck nicht offensichtlich wurde. anscheinend doof geschrieben von mir. keine Ahnung.

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Ja, dann habe ich dich falsch verstanden, tut mir leid. Ich wollte nicht auf die einhacken.

Meine Kernaussage, dass es eigentlich irrelevant ist ob deine Wahrnehmung objektiven Beurteilungen stand halten würde oder nicht, sondern dass dein (subjektiver) Leidensdruck ausreicht um den Kontakt einzustellen, insbesondere auch aus Rücksicht auf deinen Sohn (und wohl auch auf deinen Mann) und sowieso dir zuliebe.

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Ich habe mich vor 5 Jahren entgültig gelöst--eigentlich nur von meiner Mutter, aber 40 Jahre Gehirnwäsche bei meinem Vater haben Früchte getragen und so brach auch zu ihm der Kontakt ab.
Ich will hier nicht wieder die ganze Story ausrollen, aber bei mir hat die seite www.narzissmus.org ein Paukenschlag ausgelöst! Ich habe mich in unendlich vielen Punkten wieder erkannt, unglaublich. Dann habe ich das Buch "Vergiftete Kindheit" von Susan Forward gelesen und war bereit zu gehen.
Ich hatte 10 Jahre zuvor schon mal den Kontakt abgebrochen, aber nur 2 Jahre "durchgehalten"--dann kam ich voller Schuldgefühle wieder angekrochen.
Aber diesmal weiß ich ja, dass ich keine Schuld trage, sondern sie der Bösewicht in unserer Geschichte ist. Damit kann ich sehr gut leben und an den Enkeln hatte sie eh nie Interesse, somit gibt es da auch keinen Entzug.

lg

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Und du glaubst es wirklich, dass es "den einen Bösewicht" in einer Geschichte gibt? Wie im Märchen? Menschliche Beziehungen - gute wie schlechte - haben IMMER zwei Seiten!!!

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Du kennst weder meine Eltern, noch meine Geschichte, noch meine Kindheit. Also erzähl mir nichts über 2 Seiten, denn wenn du dich mit der Thematik narzisstischer Mütter auskennen würdest, dann wäre dir bewusst, dass es keine 2 Seiten geben kann.

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Ich kann dich ein Stück weit verstehen. Meine Mutter ist sehr manipulativ und meint, es müsse alles über sie laufen. Ich weiß also durchaus, wovon ich spreche.

Was ich dir aber zu bedenken geben will: Meinst du WIRKLICH und ERNSTHAFT, dass ein Kontaktabbruch DICH freier machen würde? Ich glaube nicht. Ich glaube, du musst dich von deiner Mutter lösen, ja. Im Sinne von, dass du dir selber endlich klarmachst, dass sie dir nichts - und zwar wirklich nichts - zu sagen hat. DAS ist wesentlich schwieriger als ein Kontaktabbruch, aber das einzige, was helfen wird. Wenn du den Kontakt abbrichst, hast du zwar das Gefühl, was getan zu haben, helfen wird es dir aber m.E. nichts.

Wenn dein Psychologe dir zu nichts besserem rät, würde ich einen neuen suchen. Es gibt Methoden (z.B. Aufstellungen, sicher aber auch zig andere), die dir helfen können, dich als eigenständigen Menschen zu positionieren, ohne dich von deiner Mutter an sich loszusagen.