„Männergrippe“

Hallo ihr Lieben,

Vielleicht kennt ihr das - ist ja schon ein Klischee...der ewig jammernde Mann, der bei der kleinsten Sache meint er stirbt gleich und muss betüdelt werden.

Ich bin gerade furchtbar genervt, denn meiner ist genau so ein Mann (letzte Woche mehrmals täglich die Erwähnung, dass Schulter/Rücken wehtut, davor das ein oder andere Kopfweh, irgendwas fühlt sich komisch an...) - aber im Gegensatz zu ihm hab ich die echte Grippe, seit 3 Tage 39,5 Fieber und es geht mir furchtbar. Am Samstag hat das alles angefangen, da musste ich dann abends trotzdem ne Weile auf unseren Sohn aufpassen, weil er sich unwohl gefühlt hat und sich erholen musste.
Sonntag war er die ganze Zeit am überlegen, welche meiner Symptome er vieeeelleicht auch schon haben könnte.
Montag war ich beim Arzt, die Stunde im Wartezimmer sitzen hat mich fast umgehauen, Ärztin hat Grippe diagnostiziert, mich 10 Tage krank geschrieben und was war sein Kommentar (und das wirklich ohne irgendwas von mir gesagtes zur Kenntnis zu nehmen) „ja also mir ziehts schon im Kopf ein bisschen zu jetzt“

Nicht mal einen Tee hat er mir von sich aus angeboten...

Wie geht ihr mit sowas um? Ich reiß mir ja schon Beine aus, wenn er krank ist - koche Suppe oder Tee, massiere seine Schulter, wenn sie weh tut, all diese Dinge, für seine ständigen kleinen Wehwechen. Und viel ernster nehmen kann ich die leider wirklich nicht, denn ein Schmerz in der Schulter ist sicher kein Grund, beim aufstehen vom Sofa theatralisch das Gesicht zu verziehen (und das beim nächsten mal glatt zu vergessen) und aufzustöhnen, als hätte er sonstwas für ne op gehabt...

Wenn ich dieses Thema auch nur am Rande anspreche, fühlt er sich natürlich in seiner Männerehre verletzt...also einfach akzeptieren? Lächeln und winken?

Danke für eure Tipps!

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Ich glaube wer noch nie echte Grippe hatte, der hat noch nicht einmal eine Idee wie es einem dabei geht.

Aber ich kenne ein ähnliches Verhalten auch von meinem Mann aus der Vergangenheit. Wenn in der KiTa irgend eine Krankheit dran steht, dann werde ich in den nächsten Tagen ungefragt mit einem Symptom-Live-Ticker versorgt und ich habe das Gefühl dass er sich so nen Countdown mit der Inkubationszeit gestellt hat bis zu dem er alles ganz genau beobachtet.

Letzte Woche hat es uns dann beide ziemlich erwischt. Ich muss sagen er hat sich tapfer geschlagen und unsere Tochter in die Kita gebracht und abgeholt und dann zumindest das Abendessen vorbereitet während ich auf der Couch saß und mit ihr fern gesehen habe bis es Zeit für's Bett war. Ich habe dann allerdings die Nächte übernommen. (Allerdings bin ich auch in der 24. Woche schwanger und bei mir kam noch ständiges Erbrechen dazu) am Donnerstag hatten wir dann aber beide so hohes Fieber dass einfach nichts mehr ging. Ich dachte selbst wirklich ich muss uns nen Krankenwagen rufen. Wobei ich mir natürlich auch Sorgen ums Baby gemacht habe (nicht unbegründet wie sich am nächsten Tag beim Arzt rausstellte)

Aber mein Mann hat dann in Anwesenheit unserer 3-jährigen verlauten lassen, dass er daran wahrscheinlich jetzt stirbt.

Das war nicht das erste Mal dass er das zu mir gesagt hat und normalerweise frage ich ihn nur ob er denn ein Testament hat.

Nicht so unsere Tochter. Die hat ihn da richtig gelöchert. Woher er denn weiß dass sich sterben so anfühlt, ob sie jetzt lieber "Alter Opa" zu ihm sagen soll weil alte Leute eher Mal Sterben usw. Er hat sich das dann auch alles nochmal überlegt.

Grundsätzlich bin ich aber auch nicht mehr bereit im vorrauseilenden Gehorsam alles in meiner Macht stehende zu tun was meinem Mann sein Leid erträglicher machen könnte. Allerhöchstens frage ich was ihm helfen könnte.

Das ganze ist nämlich ein Sender-Empfänger-Problem. Ich würde erwarten wenn ich so stöhne und jammere das jemand etwas tut um mir zu helfen und deswegen handel ich auch wenn ich jemand anderen leiden sehe. Mein Mann stöhnt aber nicht um geholfen zu bekommen und hat sich auch nicht klar gemacht wie sehr ich mit ihm mitleide sondern das gehört zu den wenigen Gefühlen die er ohne Probleme ausdrücken kann. Ohne Handlungsaufforderung an mich.

So wie ein "Ich liebe dich" eigentlich auch niemanden zwingen sollte: "Ich dich auch" sagen zu müssen.

Einer gibt seine Gefühle Preis,. Was der andere mit der Information anstellt ist seine Sache, nicht die des Senders.

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Meine Meinung: wer noch fernseh gucken kann bis es Zeit ins Bett ist, der ist nicht wirklich krank. Wenn ich krank bin, liege ich fast nur im Bett, aber sitze nicht mehr vor dem Fernseher.

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Sag ich meinem Kind das nächste Mal so. Kümmere dich die nächsten 3 Stunden um dich selbst oder leg dich möglichst still neben mich ins Bett.

Der Fernseher war an um das Kind ruhig zu stellen, das war weniger anstrengend als mit ihr zu spielen. Ich habe nicht Kikaninchen geschaut weil ich die Zeit sonst nicht rumgekriegt hätte.

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Mir gehen vor allem Frauen auf den Sack, die Männern nicht glauben oder erlauben wollen, dass sie auch mal krank sind.

Du treibst es dann noch auf die Spitze ... Du Mann bist gesund ... aber mir Frau geht es echt "furchtbar" *leichtes Stöhnen* *mit der Hand an den Kopf fassend* ... armes Tucktuck.

Mal so als Gegenbeispiel...

Ich gehe sicher zu oft krank arbeiten.
Ja, da dauert es auch mal länger bis man Gesund wird.
Nein, wirklich gesund ( oderclever) ist das nicht, aber wenn sonst keiner da ist....
Die Krönung war mit Scharlach .. wusste ich zu dem Zeitpunkt selbst nicht.

10 Tage wegen Grippe nen Gelben nehmen muss man sich erlauben können.

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PS.: Hattest wohl eine Frauengrippe oder sagt man da dann Grippchen zu?

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Da hat ja jemand so richtig viel Ahnung von einer echten Grippe, wie sich das anfühlt und deren möglicher Folgen....

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Mein Mann hat tatsächlich jedes Mal wenn ich krank war das Weite gesucht, sich verabredet oder musste lange arbeiten...
Als ich ihn drauf angesprochen habe, meinte er doch tatsächlich, dass Rees nicht anders kennt so (von seiner Mutter)...

Nachdem wir einen riesen Zoff hatten und ich mich trennen wollte (wegen anderen Gründen) ist er auf einmal wie ausgewechselt: denkt mit, nimmt das Kind ab, lässt mich länger schlafen, schickt mich zum Ruhen auf‘s Sofa usw.

Ich glaube der Spruch „stell dich doof, bist schnell vom Hof“ passt doch sehr häufig auf viele Männer (natürlich gibts auch Ausnahmen). Ich glaube viele verstecken sich dahinter und kommen scheinbar auch gut damit durch :D

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Sag ihm doch einfach, was du brauchst. Manchmal brauchen Männer einfach ganz klare Anweisungen.😊

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Es gibt tatsächlich Studien, die zeigen, dass Männer und Frauen Schmerzen und Krankheit anders empfinden. Wenn es ihm nicht so gut geht (egal welche Symptome er deiner Meinung nach hat), will er einfach nur ein bisschen Verständnis und betüddelt werden. Dann mach das doch. Dann geht es ihm bald wieder besser.

Wenn du krank bist, dann sag ihm doch direkt, was du von ihm möchtest: Tee bringen, Suppe warm machen... Die meisten Männer helfen ihrer Partnerin gern, sehen aber oft nicht, was gemacht werden soll. Das ist nicht böse gemeint, sie warten tatsächlich auf eine direkte "Anweisung".

Gedanken lesen kann niemand. Sag einfach, was dir auf dem Herzen liegt.

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Vielleicht hört ihr einfach mal auf, aufrechnen zu wollen, wann es wem wie schlecht geht und wer wann wie viel Anrecht auf Pflege, Mitleid und Zuwendung hat?

Ich finde dieses "Männergrippe-Ding" immer sehr von oben herab, kommt bei mir immer als Rache der Frau rüber, die freiwillig nach dem Motto agiert: Müh und Arbeit war mein Leben, nie dachte ich an mich, stets für die Meinen streben, ist meine höchste Pflicht.

Wenn mein Mann über Schmerzen klagt, nehme ich das Ernst. Wenn ich krank bin, nimmt er das auch Ernst. Wir machen daraus keine "Mir geht es am Schlechtesten-Competition".

Vielleicht ist dein Mann ja auch so, weil du ihm niemals zugestehst, sich auch mal mies zu fühlen? Das merkt man ja, was sich der andere so denkt, auch wenn er Tee etc. ranschleppt.

Dir aber gute Besserung. Ne echte Grippe ist megafies. Netflixen und Bestelldienste sind da meine dringende Empfehlung.
Und nach deiner Genesung überlegt ihr mal in Ruhe, wie ihr miteinander umgehen wollt, wenn sich einer mal nicht wohl fühlt.

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Das mit dem nicht aufrechnen ist aber deutlich leichter gesagt als getan - du musst das nicht, weil es bei euch ausgewogen ist, und ihr euch BEIDE kümmert.

Soll ich also mein Fieber „runterschlucken“ und völlig fertig auf das Kind aufpassen, für seine Erholung, anstatt aufzurechnen, weil man das ja deiner Meinung nicht machen sollte?
Soll ich hier rumliegen und noch nicht mal nen Tee bekommen und das eben einfach so akzeptieren, obwohl ich für ihn Tee mache, Massage, Lieblingsessen und co, weil du nichts davon hältst, aufzurechnen?

Ich nehme seine Schmerzen durchaus Ernst, auch wenn das vielleicht aufgrund der Häufigkeit nicht mehr auf alles zutrifft. Im Gegenzug darf ich aber doch schon ein kleines bisschen Hilfestellung erwarten, oder? Oder umgekehrt, wieso erwartest du von mir, seine Schmerzen ernstzunehmen und mich entsprechend zu verhalten, aber von ihm nicht das Gleiche?

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Und wenn Du ihn bittest, Dir einen Tee zu machen.....Dir ne Heizdecke zu bringen, oder Dir ne Suppe zu kochen? Macht er das dann nicht?

Wenn Du die Grippe hast, dann leg Dich ins Bett

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Ich hab zum Glück nicht so ein Exemplar. Wenn meiner was hat muss man das schon fast Raten! Wie auch immer lasse ich meinen Mann, wenn er wirklich was hat aber krank sein. Genauso wie er mich. ABer wenn deiner wirklich nur jammert und es schlimmer hinstellt als es ist würde ich ihn irgendwann auslachen oder sauer werden das hier das gleiche Recht für beide gilt und er auf dich genauso Rücksicht nehmen kann.

Ela

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Also mein Mann hatte seit ich ihn kenne noch nie Männergrippe. Und wenn ich krank bin, tut er so ziemlich alles für mich. Und auch wenn ich nicht krank bin, hilft er mir: putzen, saugen, bügeln, kochen.... kann er alles super.
Ich denke mal, dass ein Mann, der seine Frau den ganzen Haushalt sowieso machen lässt - weil er es bei Mutti schon nicht gelernt hat - ihr auch nicht unter die Arme greift wenn sie krank ist und nicht so wie gewohnt funktioniert.
Für ihn ist das Ausnahmezustand, er hat sozusagen Panik vor der Verantwortung und stellt sich dann eben auch krank.

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Ich glaube kaum, dass er sich krank stellt um der Verantwortung zu entgehen...bei uns ist er es, der Teilzeit arbeitet und den Haushalt übernimmt, das ist also nichts Neues für ihn.