Hallo zusammen!
Ich bin mit meinem Freund über 4 Jahre zusammen. Er ist Master of Scence in Agrarwissenschaft seit 2Jahren, und ich bin gelernte Hauswirtschafterin und seit 2Monaten Meisterin.
Mein Freund arbeitet auf seinem elterlichen Milchviehbetrieb mit seinen Eltern und seinem etwas jüngeren Bruder.
Wir sind seit über einem Jahr verlobt, und wollen dieses Jahr im Juni heiraten. Außerdem wollen wir ein Haus direkt neben seinem Elternhaus umbauen/neubauen. Zurzeit wohne ich mit ihm im Dachgeschoss bei seinen Eltern, dort teilen wir uns alle Räumlichkeiten etc..
Mein Freund wollte schon ca. von Anfang an unserer Beziehung Kinder haben, doch dadurch dass wir kein eigenes Heim haben und wir beide noch in „Ausbildung“ waren, wollte ich dies vermeiden.
Unser Problem ist, dass mein Freund gerne und viel unterwegs ist. Dies liegt daran dass er in verschiedenen Vereinen im Ort ist, sowie in der Feuerwehr und Jäger ist. Ich finde es klasse dass er sich gerne überall angagiert. Doch leider ist es mir dann manchmal etwas zu viel!!!
Wir hatten deswegen auch schon oft deswegen Stress miteinander, und ich kam auch nicht immer mit der Situation klar bei seinen Eltern zu wohnen. Er kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum ich so unzufrieden bin.
Nun kommt noch hinzu dass er mich ab und an auch mal anlügt. D.h. mir Termine wo er nicht zuhause ist, mir nicht nennt, oder erst in der letzten Sekunde. Vor zwei Tagen hat er mir erzählt, dass er am Wochenende nach Rostock fährt(4-6 Fahrstunden), um dort eine Professorin zu treffen, mit der er dann über eine Doktorarbeit reden wollte. Nach mehrmaligen fragen meiner Seite, beichtete er mir dann, dass er seinen Doktor machen will.
Das hieße, er will mit mir jetzt unser Eigenheim fertig bauen, währenddessen wollen wir heiraten, und er will mit seiner Doktorarbeit anfangen, und gleichzeitig ist er selbstständig auf dem Bauernhof wo er von morgens bis abends durcharbeitet!!!! Wo bleibt dann noch Zeit für uns??
Nun das schlimmste ist, er hat mir die ganze Zeit verschwiegen dass er sich für diese Doktorarbeit bereits vor einer Woche beworben hatte, ohne mich darüber zu informieren. Alles nur Lügen gewesen, um mich ruhig zu halten.
Ich habe jetzt den Schlussstrich gezogen und bin wieder bei meinen Eltern eingezogen. Seitdem zieht er weiterhin so seine Dinge durch.
Ich bin nur noch am Ende, weiß eigentlich nicht mehr weiter mit ihm, nur das größte Problem ist, dass ich ihn immer noch wahnsinnig liebe und sehr an unseren Plänen hänge.
Über Ratschläge eurerseits wäre ich super glücklich, denn Außenstehende sehen das vielleicht etwas anders?!
Gruß Mellie91
Verlobter ändert er seine Meinung
Hallo,
ich würde mich freuen wenn mein Freund Pläne & Ziele hat.
Ich habe meinem Mann einige Jahre den Rücken für seine Pläne frei gehalten so das er das alles machen konnte was er wollte,wir als Familie haben von dem besseren Job profitiert.
Bei uns beruht das allerdings auf Gegenseitigkeit, sprich nun ist er der Partner der mir meinen Rücken frei hält und organisiert.
Such in Ruhe das Gespräch mit ihm und vielleicht möchtest Du beruflich ja auch noch etwas erreichen ?
LG
Hat dein Mann dich denn auch vor vollendete Tatsachen gestellt? DAS scheint meiner Meinung nach auch ein großes Problem für die TE zu sein. Dass er handelt wie ein Junggeselle statt sich mit seiner Partnerin (der TE) abzusprechen!
Klingt, als lebe Dein Verlobter sein Leben und Du bist das nette Beiwerk und darfst irgendwann seine Kinder aufziehen. Aber eine richtige Partnerschaft von seiner Seite her kann ich irgendwie nicht erkennen.
Hallo,
aus eigener erfahrung und fremder Beobachtung kann ich Dir nur raten: Zieh die Trennung durch, lieber in ein tiefes Loch fallen als stänig im Tal leben. Eur Lebensvorstellungen sind so unterschiedlich und Du wirst immer Beiwerk in seinem bunten Leben sein. Deine Vorstellungen von Familie wirst Du mit diesem Mann nicht verwirklichen können, Du und eure Falie werden nie der Mittelpunkt in seinem Leben sein. Du wirst ihn auch nicht mehr ändern können.
LG
Bei euch fehlt tatsächlich ein gemeinsames Ziel und gemeinsame Absprachen. Mein Mann kann jeder gehen und sich engagieren, was er auch macht, nicht in dem Maße, wie deiner, aber er macht es und für die Freizeitgestaltung gibt es feste Regeln (die sich über die Zeit entwickelt haben) jeder darf einmal die Woche sein Kram machen, wo der andere nicht zum Abendessen, bzw zum Zubettgehen des Kindes da ist. Alle anderen Tage kann man gehen, gilt für beide, wenn das Kind im Bett ist (das ist derzeit halb 7,wenn es irgendwann später wird, dann möchte, dass wir wenigstens gemeinsam Abendessen). Aber ich möchte es vorher wissen. Einfach kurz als Info, damit falls es mal nicht in Ordnung ist, weil irgendwie was im Argen ist, man irgendwie drüber reden kann.
Aber all das scheint deinen Verlobten überhaupt nicht zu interessieren. Und es scheint noch weniger der Fall zu sein, dass ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt. Das kann man vielleicht lösen oder auch nicht.
Was aber gar nicht geht, ist die Nummer mit der Doktorarbeit. Auch wenn du vielleicht mit der gemeinsamen Zeit etc immer etwas überreagierst, was ich nicht weiß und nicht einschätzen kann, sollte es doch möglich sein, dass man solche Pläne miteinander bespricht.
Geh mal in dich, ob du zuviel gemeinsame Zeit erwartest? Trotzdem ist es keine Grundlage für eine Beziehung, gerade solch großen Entscheidungen nicht gemeinsam zu treffen. Das geht einfach nicht.
Liebe Mellie!
Mmh. Ich kann verstehen, dass du frustriert und irritiert bist und, dass er seine Vorstellungen von Zukunft vor dir verheimlicht, ärgert dich vollkommen zu Recht.
Ich würde trotzdem mal versuchen, die Situation ein bisschen mit Abstand zu betrachten und auch die verschiedenen Themen auseinander zu halten.
Ich glaube, ich würde ihn erstmal fragen, wie er sich das so vorgestellt hat. Denn z.B. kann man eine Doktorarbeit ja auf sehr unterschiedlichen Wegen und in sehr unterschiedlichen Zeiträumen schreiben. Vielleicht stellt er sich vor, dafür seine Freizeitaktivitäten einzuschränken oder die Arbeit auf dem Hof zu reduzieren. Oder auch während der Doktorarbeit quasi in Elternzeit zu gehen bzw dort zu pausieren, wenn bei euch Nachwuchs kommt.
Aber er sollte schon auch mal sagen, wie er sich deine Rolle gedacht hat. Also, ob du dich dann vor allem um die Betreuung des Kindes kümmerst oder ihr vielleicht ein Au Pair einstellt oder so. Und dann musst du dir auch noch überlegen, was du dir vorstellst. Sowohl für deine Rolle als auch für seine. Und dann schaut ihr, ob es einen Kompromiss gibt.
Ich hatte immer ein sehr klassisches Modell im Kopf, bei dem beide Elternteile jeden Abend und jedes Wochenende quasi frei haben und sich Kinderbetreuung und so gleich teilen.
Es hat sich recht schnell heraus gestellt, dass dieses Modell für uns nicht lebbar ist, da mein Mann im letzten Jahr neben seiner Vollzeitstelle noch mit seiner Dissertation beschäftigt war und auch Karriereambitionen hat. Wir haben dann irgendwann für uns einen Beschluss gefasst..er kann seine Karriere machen und bringt eben auch das entsprechende Geld heim und ich kann dafür quasi machen was ich möchte. Arbeiten, nicht arbeiten, mich selbstständig machen, mich fortbilden, was auch immer. Ich arbeite. Weil ich es will und mir gar nicht vorstellen kann, es nicht zu tun. Ich versuche mich an einer Doktorarbeit, weil ich Lust dazu habe. Und ich denke, für uns funktioniert es, weil ich selbst keine Karriere anstrebe. Ich lege darauf keinen Wert und habe keine Lust, meine Energie darauf zu verwenden.
Würde er jetzt aber nebenbei noch 5 Hobbys haben, wäre da meine Grenze erreicht, denn ich kann diese Lösung nur mitgehen, wenn er sich trotzdem noch regelmäßig um seine Tochter kümmert und mich auch mal entlastet oder wir Dinge zu dritt machen.
Redet miteinander. So mein Ratschlag
"Also, ob du dich dann vor allem um die Betreuung des Kindes kümmerst oder ihr vielleicht ein Au Pair einstellt oder so."
Welches Kindes?
Da hast du natürlich recht ;) für mich klang es im Post der TE schon sehr nach 'Kind(er) in Planung'.
Ohne Kinder finde ich das ehrlich gesagt recht unproblematisch. Bis auf das Lügen. Wie gesagt, kann man auf vielen Wegen promovieren und vielleicht hat er ja schon konkrete Vorstellungen, wo er dafür woanders Abstriche macht, um auch noch Zeit für die Beziehung zu haben. Ein Haus, z.B. muss man ja nicht selber bauen oder renovieren, sondern kann jemanden dafür bezahlen usw. Vielleicht kann er im Betrieb kürzer treten oder einmal die Woche weniger weggehen.
Aber das Gespräch gab es ja, so verstehe ich das, bisher gar nicht.
Und, dass er sich auf eine Doktorarbeit 'beworben' hat, kann ja auch vieles heißen. Klingt für mich nach Stipendium aufs erste hören und dann kann man auch größtenteils von daheim arbeiten. Wenn er sich dort auf ne Stelle beworben hat, sieht das schon ein bisschen anders aus.
Einen Trennungsgrund sehe ich hier aber ehrlich gesagt nicht, eher einen Grund mal offen und ehrlich Erwartungen, Ziele und Grenzen abzustecken.
Geht ja gar nicht- hinter deinem Rücken zu promovieren..
Klingt ja erstmal harmlos, aber ich verstehe schon was du meinst. Er zieht sein Ding durch, spricht nicht mit dir und verbringt zu wenig Zeit mit dir.
Das er dich nicht um Erlaubnis fragt ob er seine Doktorarbeit angehen darf finde ich normal- das sollte auch etwas sein wo du ihn ganz selbstverständlich unterstützt. Du klingst schon ein wenig anstrengend- er fürchtet vermutlich deine Reaktion auf seine Pläne und berichtet dir deshalb nur noch zögerlich davon.
Menschen haben ein ganz unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und wenn Ihr da sehr unterschiedlich seit wird es schwierig eine Beziehung zu führen. Es gibt Frauen die sich nicht an den Plänen und Aktivitäten deines Verlobten stören würden- schließlich spielt, säuft und hurt er nicht-aber du scheinst etwas mehr gemeinsame Zeit zu brauchen. Also achte auf deine Bedürfnisse und such dir einen Partner der bereit ist mehr Zeit in Beziehung und Familie zu investieren.
Lg
Hallo,
klingt jetzt vielleicht hart, aber bei einer Frau wie dir würde ich auch Dinge verschweigen oder erst kurzfristig erzählen. Ich bin jetzt 15 Jahre verheiratet und meinem Mann und auch mir wäre es nie im Leben eingefallen, den jeweils anderen beruflich zu hemmen. Jeder konnte sich dahingehend bisher so entfalten und machen was er wollte. Wir haben zwar immer geguckt wie es finanziell passt wenn einer sich weiterbildet etc. Aber der jeweils andere hat hier immer unterstützt und in der Zeit den Rücken frei gehalten. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass weder ich noch mein Mann sich hätten rein reden lassen was berufliches Weiterkommen betrifft. Das gleiche gilt für Hobbys und Vereine. Die hat jeder von uns beiden und da wird ebenfalls nicht rein geredet. Wenn du daheim hockst und nicht aktiv bist, weder Hobbys noch sonstiges hast, ist das nicht das Problem deines Mannes. Du brauchst dir die Frage, warum dein Mann dir Dinge verschweigt, nicht stellen. Er weiß, dass du dagegen bist, rum diskutierst, ihr eh auf keinen Nenner kommt und du nicht gewillt bist, dass er seine Ziele verwirklichen kann. Hast du keine Ziele? Ich habe Einzelhandelskauffrau gelernt, mein Mann Systemadministrator. Wir haben jung geheiratet, ich war erst 22. Mittlerweile bin ich Handelsbetriebswirtin und mein Mann studierter Informatiker. Ich habe in der Zeit Abi gemacht, noch eine schulische Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin und dann bin ich über Fernstudien dahin gekommen wo ich jetzt bin. Mein Mann kam am Anfang unserer Ehe auf die Idee zu studieren. Was anfangs nur eine Idee war, wurde umgesetzt. In der ganzen Zeit haben wir auch noch 3 Kinder in die Welt gesetzt. Klar, es war eine Zeit voller Entbehrungen, Stress, Aufwand etc. Aber wenn der eine dem anderen den Rücken freihält, funktioniert das. Du musst dir klar werden was du willst. Suche dir Hobbys, neue Freunde, werde aktiv. Schau was du aus deinem Leben noch machen kannst. Unsere Kinder sind aus dem gröbsten raus, wir sind beruflich erfolgreich und trotzdem haben wir noch Pläne und Ziele. Gemeinsame und auch eigene. Sind beide Partner damit ausgefüllt und mit sich selbst zufrieden, klappt es wunderbar in der Partnerschaft. Wir sitzen nicht jeden Abend zusammen am Sofa. Wenn es hoch kommt mal 1 oder 2 Tage die Woche. Aber die Zeit nutzen wir intensiv. Hier kommt keiner zu kurz. Man freut sich über den Erfolg des anderen, unterstützt bei Niederlagen. Wenn du dich mit den Plänen und Zielen deines Partners nicht arrangieren kannst, ist es wirklich besser sich zu trennen. Du hemmst deinen Mann und ihr seid beide unglücklich. Was ich auf keinen Fall machen würde, ist deinen Mann unter Druck zu setzen. "Entweder Doktorarbeit, Hobbys oder ich." Er steckt dann eventuell zurück um die Beziehung zu retten. Aber früher oder später geht das schief. Ihm wird was fehlen und er wird sein ganzes Leben nicht ausgefüllt sein. Überlege es dir gut und trenne dich dann auch wirklich. Gehe keine Kompromisse ein. Er steckt dann nur für dich zurück und du wirst in Zukunft keinen glücklichen Mann haben. Ihr passt in dem Punkt definitiv nicht zusammen. Und ich verstehe nicht, dass du das erst jetzt, kurz vor der Hochzeit, merkst. Steh deinem Partner nicht im Weg und such dir jemanden, der mit dir auf einer Wellenlänge ist. Ich hätte z.B. nie mit einem Partner klar kommen können, der keine Ziele und Pläne hat und irgendwann mitten im Leben stehen bleibt. Jeder Mensch ist anders, jeder hat andere Vorstellungen von der Zukunft, jeden macht etwas anderes glücklich. Beide Partner sollten schon zusammen passen um ein Leben lang glücklich zu sein. Und sieh es positiv, besser jetzt als nach der Hochzeit.
LG und alles Gute
Die Vermutung liegt nahe, dass er bestimmte Sachen vor dir verheimlicht, weil er befürchten muss, dass du ihm eine Szene machen oder ihm Sachen ausreden oder vorschreiben wollen würdest. Ist da was dran? Wenn du das ganz ehrlich und guten Gewissens abstreiten kannst, hat er diese Strategie dann womöglich im Umgang mit seinen Eltern gelernt? Neigen die zu übergriffigem Einmischen?
Seine Mutter ist eine sehr dominante Frau, sie will es allem Recht machen, aber immer ihre Nase dadrin stecken haben. Sie kommt damit nicht zurecht, dass wir ein Paar sind und unsere eigene Familie erbauen wollen.