Hab ich gerade bei meiner Mutter in einem Ratgeber für Ehefrauen gefunden.
Der Knaller, besonders der letzte Satz: eine gute Ehefrau weiß stets wo ihr Platz ist.
Kaum zu glauben was vor gerade mal 60 Jahren hier in Deutschland für eine Rolle für Frauen vorgesehen war.
Da wundert es mich nicht, dass meine Mutter so ihre Probleme hat mit meiner Einstellung zu Familie, Beruf und Partnerschaft.
Vor 60 Jahren
Das hat mir heute noch meine Kollegin vorgelesen. Geht wohl gerade per Whatsapp rum. Welch Zufall, dass du es heute bei deiner Mutter gefunden hast. 😜
Dieser Ausschnitt ist doch allgemein bekannt. Hat mir letztens noch jemand zum Schmunzeln über Whatsapp geschickt.
Ja, so war das nunmal. Auch wenn zu der Zeit viele Familien schon fortschrittlicher war, ist es nunmal Tatsache, dass die Rolle der Frau so definiert war. Und auch wenn es sicher viele Probleme und unglückliche Ehen gegeben hat, denke ich, dass viele Frauen mit ihrer Rolle und der Sicherheit, die diese beinhaltete, gar nicht so unzufrieden waren.
Aber nur in Westdeutschland 😉
Der Osten brauchte die Arbeitskraft der Frauen. Da war es ganz normal, dass die einen Job hatten, dadurch Unabhängigkeit und sich einfach scheiden ließen, wenn es nicht lief in der Ehe. Kinderbetreuung war eh gewährleistet...
Meine Oma (Jahrgang 32) hat 3 Kinder und immer Vollzeit gearbeitet - als Schweinebesamerin 🙈. Meine Mutter ist Lehrerin und hat auch immer voll gearbeitet. Ich kenne das gar nicht anders.
jaja, im Osten war alles Besser .
Vor und nach dem Krieg haben auch im Westen die Frauen gearbeitet und diese Werbefrauen, die gerade durch Whats app geister gab es auch, genauso wie es Fliesband Arbeiterinnen gab, Lehrerinnen, etc.
Und übrigens, Hausfrauen gibt es auch heute noch, die ihren Job lieben und sehr gerne für die Familie Vollzeit tätig sind...ist aber bei Urbia ein verpönter "Beruf".
lg
lisa
"Und übrigens, Hausfrauen gibt es auch heute noch, die ihren Job lieben und sehr gerne für die Familie Vollzeit tätig sind...ist aber bei Urbia ein verpönter "Beruf"."
Komisch, dass es (viele) Frauen gibt, die sowohl beide Seiten, also Job und Familie, zu 100% wuppen können und häufig auch noch allein erziehend sind. Solche Frauen verdienen meinen Respekt. Bei 3/4 Kindern aufwärts kann eine Frau wegen mir zu 1000% Hausfrau sein. Darunter ruht sich eine Frau zu sehr auf ihre Mutter- und Hausfrauen-Rolle aus, wenn sie vorgibt, nicht arbeiten gehen zu können,
Und ja, was die arbeitende Frau in der DDR angeht, war die ostdeutsche um einiges fortschrittlicher. Damals sind fast alle Mamas arbeiten gegangen. Die, die nicht arbeiten gegangen sind, hatten echte gesundheitliche Probleme. Damals wurde aber auch jedes Kind in Kigas, Krippen und vor und nach der Schule betreut, wenn es nötig war. Es gab Haushaltstage für Mütter. Sie wurden nicht schief angeschaut, wenn mal ein Kind schon wieder krank war. Man kann viel über die DDR schimpfen, aber gerade in diesem Bereich war die DDR sehr sozial. Da kann sich das heutige Deutschland einiges abgucken.
Hallo,
ich habe das Teil auch über WA bekommen und mich kräftig amüsiert.
Besonders darüber, dass die Frau ihrem Mann anbieten soll, ihm die Schuhe auszuziehen ...
"Sie haben kein Recht, ihn in Frage zu stellen"
Bin ich froh, heute zu leben
LG
Nici
Diese Sprüche geistern alle paar Jahre durch die Gegend. Früher per Fotokopie, dann per Mail und heute per WA. Aber - es kam immer auch darauf an, ob die Frauen auf dem Land lebten oder in einer Stadt. Auf dem Land mag es so gewesen sein, aber nicht mal in meiner Kleinstadt lebten die Frauen so. Meine Oma, Jahrgang 1904, arbeitete bis zu ihrem Tod und mein Opa arbeitete selbstverständlich im Haushalt mit. Meine Klassenkameraden stammten größtenteils aus kleinen Einzelhandelsgeschäften der Stadt, wo es selbstverständlich war, dass die Frau mit im Laden stand oder das Büro erledigte. Keine der Frauen war ein verhuschtes Mäuschen sondern durchweg taffe Frauen, die Kinder und Arbeit schon damals vereinbaren mussten, wenn auch sehr oft mit Hilfe von Omas. Ich selber arbeitete ebenfalls (wie die meisten meiner Jahrgangskolleginnen) mein ganzes Leben. Keine Ahnung, woher Deine Mutter ihre Einstellung bat, aber verallgemeinern kann man das sicher nicht. LG Moni
Hallo,
ich habe keinen blassen Schimmer, wie du darauf kommst, dass es gerade "auf dem Land" so gewesen sein soll. Die "Landfrau" hätte ihrem Mann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wahlweise das Nudelholz oder den Besen aufs Hirn gehauen, wenn er erwartet hätte, dass sie ihm die Schuhe auszieht. Feldarbeit, Hausarbeit, melken, Kinder versorgen, Wäsche waschen, kochen... vergiss den Fall, laut lachend hätte sie ihm den Vogel gezeigt.
Ich denke, auch vor 60 Jahren hat das nur auf einen kleinen Teil der Bevölkerung zugetroffen. Die, die während dem Wirtschaftswunder zu etwas gekommen sind. Für die es ein Aushängeschild war "ich kann es mir leisten, dass meine Frau nicht arbeiten geht".
Wenn ich mich hier im Dorf umhöre - da haben alle Frauen gearbeitet.
Lg
Meine Großmütter sind beide definitiv nicht so gewesen.
Die ländlichere Oma war ein Feldwebel die ihre Familie gut im Griff hatte und die Oma die in der Stadt lebte, hat nach dem Krieg die Familie ernährt, während mein Opa (Kriegsgeschädigt) zu Hause den Haushalt gemacht hat.
Wohlgemerkt in den 40/50er Jahren.
Schon meine Mutter wusste genau, wo ihr Platz war: auf dem besten und bequemsten Sessel im Wohnzimmer.
Man mag nun gerne schreiend im Kreis laufen und vorab kenne ich weder diesen Ratgeber noch ähnliche, aber speziell am von Dir zitierten Satz finde ich nichts schlimmes und auch sonst, gibt es Werte und Bräuche aus vergangenen, noch nicht sehr weit zurück liegenden Zeiten, die ich persönlich für gut befinde.
Aber, und um bei diesem Beispiel zu bleiben: was ist verkehrt daran, als Ehefrau zu wissen wo der eigene Platz ist? Ich vermute, soll heißen an der Seite des Mannes. Wünschenswert wäre es, den Satz dadurch zu komplettieren, dass auch der Platz des Mannes an der Seite der Frau ist und Du kannst einen Großteil der ‚Ich habe ins Handy meines Mannes geguckt und er schreibt mit Anderen und sie schicken sich Bilder...‘ streichen und füge der heutigen Zeit eine Prise des Anstands und des Respekts der vergangenen Zeiten zu, dann haben wir vielleicht weniger Frauen die ihren Partner darauf hinweisen ‚im Turbogang zu kacken‘- der vergangene Beitrag lässt mich einfach nicht los, und auch sonst so, einen vielleicht respektvolleren Umgang miteinander, ganz gleich in welcher Konstellation.
Diskussionen und das werfen von Steinen im Deckmantel der Anonymität können ausbleiben. Das Thema ist komplex, meine Meinung sehr verankert und der Gesprächsbedarf darüber gering. Ich würde für jede Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechter aufstehen und einstehen, bin für jede Revolte zu haben und eine starke Frau durch und durch und trotzdem halte ich an vielen Werten fest, die, wie mir scheint, in Vergessenheit geraten sind. Für mich, für uns, ist das sehr schön so...
"Eine gute Ehefrau weiß wo ihr Platz ist"
Damit ist leider nicht gemeint, dass dieser Platz bei dem Ehegatten ist. So romantisch ich diesen Gedanken auch finde.
Es ist quasi der Herd gemeint. Ihr Platz ist zu Hause, als Hausfrau, den Mann umsorgend. Und später dann halt auch die Kinder. Ein Leben ohne Selbstbestimmung/erfüllung.
Na, da sieht man mal wie stupide meine Denke- Danke das Du es als Romantik aufgefasst hast
Und trotzdem, und da schließt sich nun wahrscheinlich der Kreis und es liegt auf der Hand warum ich Dummerchen so denke: auch das finde ich nicht gar so tragisch. Wenn es eben selbst erwählt ist, einvernehmlich vereinbart wurde, ein gemeinsames Lebensmodell birgt. Ein Leben für Mann und Kinder kann auch erfüllend sein. Mich zum Beispiel erfüllt es und dogmatisch sind beide ‚Seiten‘. Selbstbestimmung ist für mich alleinig entscheiden zu können, welchen Platz ich einnehme und wenn es der am Herd ist der mich erfüllt, dann ist es so.
Der langen Rede kurzer Sinn, danke der Aufklärung, da lerne ich noch was auf meine alten Tage hinterm Herd
Bei uns in der Familie wurde nie viel über die sogenannte Emanzipation gesprochen. Die Frauen unserer Familie lebten und leben sie einfach. Es gab niemals eine Diskussion ob gearbeitet werden "darf". Im Gegenteil - die Männer gingen schlichtweg davon aus, daß die Frauen ihr Ding machten (und machen). Sonst hätten wir die doch nicht geheiratet .
(allerdings nannte mein Vater meine Schwester und mich schon im zarten Kindesalter "Suffragette" und behauptet auch heute noch mit 83 Jahren, daß nur starke Väter, Töchter haben)
Ich WETTE, dass nun 90% Suffragette googeln Hab den Ausdruck aber auch schon eeeewig nicht mehr gehört
Gab es vor ein/zwei Jahren einen tollen Film zu im Kino. Der hieß sogar Suffragette -Taten statt Worte...