Wie soll es weiter gehen?

Ich glaube dass ich mich in meinen Psychologen verguckt habe. Es ist alles sehr kompliziert mit Vertrauen zu finden usw aber er ist immer schon sehr freundlich und herzlich und alles. Muss man bestimmt in dem beruf auch sein klar. Aber ich glaube er hat mehr Gefühle als nur sein berufliches Interesse an mir. Ich habe wegen der Arbeit meist den letzten termin bei ihm und dann reden wir darüber was wir am Abend noch machen und er wird dann schon auch privat und erzählt von Hobby und alles. Ich war neugierig und habe bei FB geschaut ob er eine Freundin hat und er ist single. Ich habe ihn angeschrieben und er meinte er freut sich sehr von mir zu lesen und seitdem hatten wir öfter auch privat Kontakt. Ich habe immer gesehen für welche Veranstaltungen er sich interessiert hat und war dann "zufällig" dort und beim zweiten Mal wo ich ihn dort getroffen habe hat er mich gefragt ob ich ihn etwa stalke. Ich war etwas ertappt und war mir peinlich aber meinte nur lachend dass er das eigentlich ganz gut findet und er sich an so eine hübsche stalkerin gewöhnen könnte. Es wurde schon etwas schwierig in den psychologischen Gesprächen dann weil er so viel drumherum schon von mir wusste was ich ihm irgendwann privat erzählt oder geschrieben habe aber ich ihm garnicht in dem Zusammenhang mit meinem Problem erzählt habe. Und er es aber dann doch angesprochen hat. Schwierig. Das ganze lief nun schon ein halbes Jahr und ich fand es ganz lustig und toll bis er dann gemeint hat funktioniert so nicht und ich soll entweder zu einem Kollegen gehen oder wir hören auf uns privat zu schreiben und zu treffen. das wollte ich natürlich nicht und habe gesagt ok dann gehe ich lieber zu einer Kollegin. Mit der bin ich aber nicht so richtig klar gekommen denn wir waren nicht auf einer Wellenlänge. Dann irgendwann habe ich diese Therapie ganz abgebrochen aber mir ging es nicht wirklich gut und er hat auch gemerkt dass ich wieder ziemlich abgenommen habe. Es gibt aber nicht so viele Psychologen die einfach so einen Termin frei haben. Dann meinte er ich kann ja wieder zu ihm kommen aber wir treffen uns nicht mehr privat erst einmal. Ich dachte es ist ok aber war es nicht. Ich wusste dass er auf eine bestimmte Veranstaltung gehen wir wo ich dann auch hin gegangen bin und er war ziemlich überrascht da wir ausgemacht haben uns nicht mehr zu sehen. Ich hatte da ziemlich viel getrunken und ihm total peinlich gestanden dass ich mich in ihn verliebt habe. Oh mann, hinterher würde ich das nie wieder so machen aber ich musste es einfach tun. Er meinte das geht garnicht und dass es nur Probleme gibt aber ich wollte das alles nicht hören und habe ihn geküsst. Und er hat das tatsächlich zugelassen also ich bilde mir das nicht ein, wir haben uns sicher eine halbe Minute geküsst bevor er meinte er muss jetzt da weg obwohl noch einige Bands hätten auftreten sollen. Also denke ich doch, er ist wegen mir da weg. Ich weiss nicht wie es jetzt weiter gehen soll. Ich habe ihm schon die ganze Woche geschrieben dass es mir leid tut aber er antwortet nicht. Ich weis nicht ob ich heute den termin absagen soll oder nicht? Bin ziemlich verzweifelt ob ich ihn am Wochenende vergrault habe. Ich denke ich sage den termin ab. Denkt ihr er ist sauer? oder er kriegt sich wieder ein? Danke euch sehr für eure Einschätzung!

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Hallo,

dein "Therapeut" bewegt sich in einem ganz üblen Bereich.
Zunächst einmal: Hat er überhaupt eine Approbation?
Wenn nein, ist er zumindest Psychologe oder nur einer von diesen Heilpraktikern Psychotherapie? Ich frage deshalb, weil ich fast nicht glauben kann, dass einer so doof ist, seine Approbation zu riskieren. Was er mit seinem Verhalten eindeutig tut.
Aber so oder so, er verhält sich dir gegenüber emotional missbräuchlich und zudem grob fahrlässig. Bevor du in eine ganz ungesunde Abhängigkeitskiste gerätst, brich sofort den Kontakt ab. Such dir anderweitig Unterstützung (bitte bei einem MIT Approbation...) und arbeite das Geschehen auf.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Patient sich in seinen Therapeuten verknallt, aber ein anständiger Therapeut hat Techniken, damit in der Therapie umzugehen, und das tut ER NICHT, sondern er lässt dich an die Wand knallen.
Mehr kann ich dazu leider nicht beitragen, mich ekelt es vor einem solchen machtmotivierten Verhalten.

Alles Gute

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Ich verstehe nicht warum du ihm böse Absichten unterstellen willst? Du brauchst dich auch nicht vor ihm zu ekeln da er nichts schlimmes getan hat. Wir verstehen uns menschlich einfach so gut und haben mit der Zeit herausgefunden dass wir den gleichen Musikgeschmack haben und die gleichen Festivals mögen. Er ist auch nur ein Mensch und wir haben nur Pech weil wir uns nicht privat sondern beruflich getroffen haben. Wieso nennst du das machtmotiviertes Verhalten? Vielleicht mag er mich einfach. Ist das so unvorstellbar?

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Ganz einfach: Weil ein Therapeut (ich frage dich nochmals, hat der Kerl überhaupt ne Approbation?) weiß, dass eine Paarbeziehung überhaupt nicht möglich ist, weil die Augenhöhe als Grundlage gar nicht vorhanden ist.
Dass er dich weiter "behandelt" und vorab mit dir so ein Hin und Herspielchen betrieben hat stinkt nach emotionalem Missbrauch bis zum Himmel.

Ok?
LG

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Nimm den Termin wahr. Und wenn Du meinen Rat hören willst: Bleib mit ihm bei der privaten Geschichte, falls er das möchte und sprich das auch heute sofort von Dir aus an. Dann kann er Dir auch helfen, wieder einen neuen Psychologen zu finden. Sprecht darüber. Aber vergesst es, auf Therapeut und Patientin zu machen, das klappt ja jetzt schon nicht mehr.

Sowas habe ich schonmal erlebt und wie gesagt, sobald es privat wird und Gefühle ins Spiel kommen wird es für die professionelle Ebene zu kompliziert.

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Ich möchte gerne bei der privaten Geschichte bleiben und habe schon versucht einen Termin woanders zu bekommen. Aber bis auf diese eine Psychologin die mir so unsympatisch war hat leider niemand einen Termin in den nächsten 3 Monaten. Erst ab September wieder. Und das ist eigentlich zu lang. Das haben wir schon auch festgestellt dass es nicht funktioniert. Wie ist das denn ausgegangen bei dir wo du das erlebt hast? Haben die eine Beziehung geführt?

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Ja, haben sie, allerdings erst, als sie sich durch Zufall woanders wieder trafen. Da hat dann auch die Psychologin sofort gesagt, sie wird meine Freundin nicht mehr selbst therapieren, das geht nicht mehr, nachdem was vorgefallen war. Also ganz strikte Trennung. Und sie sind jetzt auch nicht mehr zusammen, hat also nicht gehalten, weil sie räumlich zu weit voneinander entfernt wohnen.

Du solltest aber auch die Meinungen bzw. Warnungen weiter unten ernst nehmen. Das, was meiner Freundin passiert ist, war insgesamt ein Glücksfall. Es kann aber, wie schon erwähnt wurde auch dumm für Dich ausgehen, wenn er das Wissen über Dich dazu nutzt, Dich zu manipulieren. Auch Therapeuten können ganz schön einen an der Waffel haben (Tschuldigung).

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Dein Psychologe verhält sich jetzt professionell. Es geht nicht, das er privat etwas mit dir abfängt. Er muss professionellen Abstand zu seintm Patienten währen.. andernfalls würde er sein Vertrauensverhältnis zu dir missbrauchen und du würdest dich in eine Abhängigkeit von ihm bewegen. Es ist schön ganz richtig, was er sagt und macht. Entweder er ist dein Psychologe oder dein Partner. Beides ksnn, darf und wird er nie sein. Er missbraucht sonst seine Position und könnte seine Zulassung verlieren. Also entweder suchst du dir einen anderen Therapeuten oder du kommst über deine schwärmerei hinweg. Beides funktioniert nicht und hilft dir auch nicht.

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Hallo!

Du kannst IHN darum bitten, ob er Dir helfen kann mit einem Termin, z.B. indem er mit einem Kollegen tauscht.

Wenn du Dich sowieso verguckt hast, dann geht es auch mit der Therapie nicht mehr richtig weiter.

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Puh das ist sehr unprofessionell von deinem Therapeuten!!! Eine Beziehung zwischen euch wird nicht funktionieren, ihr begegnet euch nicht auf Augenhöhe. Wenn jemand aus seinem beruflichen Umfeld mitbekommt, dass er sich auf eine Patientin einlässt ist sein Ruf zurecht ruiniert . Vergiss die Sache, Verliebtheit in den Therapeuten ist ein bekanntes Phänomen..,

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No Shit Sherlock hat die Situation gut verstanden. Ein Psychologe, der sich so verhält, verhält sich zutiefst unethisch. Das Einzige, das nicht ganz stimmt, ist die Sache mit der Approbation. Es muss nicht zwangsläufig eine Approbation sein. Entweder sollte es sich um einen Psychologen handeln, der eine weitere Ausbildung zum Psychotherapie hat oder um einen Psychater bzw. Facharzt für Psychotherapie. Das sind die Leute, die Psychologie studiert haben oder Medizin und danach noch eine 5-jährige (Minimum) psychologische Ausbildung gemacht haben. Da ich tippe, dass deine Therapie von der Krankenkasse bezahlt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Therapeut einer der beiden Gruppen entspringt. Achja, sich Qualifikationen zeigen zu lassen, wäre gar nicht komisch.
Das ändert aber nichts daran, dass er sich so definitiv nicht verhalten hätte dürfen. Geschule Therapeu*innen müssen bei sich anbahnenden Gefühlen ihrerseits eine Therapie einstellen.

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Hallo,

tut mir leid, wenn ich es jetzt wagen muss, zu klugscheißen, aber da du denkst, mich korrigieren zu müssen, muss ich das umgekehrt auch leider tun.

"Es muss nicht zwangsläufig eine Approbation sein. Entweder sollte es sich um einen Psychologen handeln, der eine weitere Ausbildung zum Psychotherapie hat oder um einen Psychater bzw. Facharzt für Psychotherapie. Das sind die Leute, die Psychologie studiert haben oder Medizin und danach noch eine 5-jährige (Minimum) psychologische Ausbildung gemacht haben."

Die Ausbildung/Weiterbildung zum psych. Psychotherapeuten endet mit einer Approbation nach ca. drei bis fünf Jahren Ausbildung/eigentlich Weiterbildung im Anschluss an ein Psychologiestudium (früher Diplom, heute: Master).
.... Einen Facharzt macht man mit einem abgeschlossenen Medizinstudium plus Facharztausbildung.
Ne Heilerlaubnis kriegt auch jeder dahergelaufene Wicht, der sich vom Gesundheitsamt zum "Heilpraktiker Psychotherapie" prüfen lässt. Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit einer fundierten therapeutischen Ausbildung bzw. Weiterbildung im Anschluss an ein Psychologiestudium.

Und ja, die Krankenkassen zahlen auch Therapien der Heilpraktiker Psychotherapie. Da gibt es ein paar gute, aber noch mehr schwarze Schafe. Isso.
LG

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Ich hab nie etwas gegen eine korrekte Klugscheißerei.Dass die Ausbildung zum Psychotherapeuten auch mit einer Approbation endet, war mir tatsächlich nicht bewusst, kannte da tatsächlich nur bei Ärzten und habe schon mehrfach Menschen getroffen, die darauf bestanden haben, dass Therapeut*innen Ärzt*innen sind, obwohl ein*e Psychotherapeut*in bei einer Gesprächstherapie ja nicht schlechter qualifiziert sind. Daher mein Einwand "but I stand corrected".
Die Zulassung zum Heilpraktiker Psychotherapie ist tatsächlich ziemlich leicht zu erwerben und es gibt leider keine vernünftige Zertifizierung, die einen anzeigt, ob man es damit seriös qualifizierten Menschen zu tun hat...
Generell teile ich ja deine EInschätzung, der Situation sowohl im speziellen als auch im Allgemeinen, was die Qualifizierung der Heilpraktiker betrifft. Allerdings beschweren sich die Heilpraktiker für Psychotherapie, dass ihre Therapien nicht von der Krankenkasse gezahlt werden, weswegen ich tatsächlich bezweifel, dass die Krankenkassen eine komplette einjährige Therapie bei einem solchen Heiler gezahlt wird.

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Ich wollte nochmal allen danke sagen für eure Meinung. Ich war heute bei ihm und wir haben ganz lange gesprochen. Ich habe gesagt dass es mir nicht gut geht und weil es so kompliziert ist ich befürchte dass mit ihm eine Therapie nichts bringt. Aber dass ich es ihm auch jetzt nüchtern sage dass ich mich in ihn verliebt habe. Ich bin sehr froh dass er mit mir gesprochen hat. Ich werde einen anderen Therapeuten suchen und er wird mir auch dabei helfen. Und er hat zugegeben dass er auch Gefühle für mich hat. Ich kann es noch überhaupt nicht fassen und bin so glücklich! Ich hoffe wir können eine normale Beziehung führen und ich nebenbei meine Therapie bei einer anderen Therapeutin weiter machen oder Therapeut.
Danke euch nochmal!