...muss ich weinen.
Hallo, ich bin extrem verunsichert.
Eigentlich liebe ich meine Arbeit.
Bin auf der passenden Stelle, habe kein Problem mit Vorgesetzten und Kollegen.
Leider ist im letzten Jahr die Arbeitsbelastung stark gestiegen und die Fluktuation ist so extrem (Kollegen lassen sich versetzen, dauerkrank geschrieben, mit Burnout in Klinik), dass wir kaum noch den normalen Betrieb aufrecht erhalten können.
Ich merke selbst seit mehreren Monaten, dass ich ständig Infekte bekomme und Zuhause nicht mehr ausspannen kann. Wochenenden sind am Schlimmsten. Schon ab Samstag Abend denke ich an die Arbeit und Sonntag Abend bin ich wie paralysiert (Herzrasen/Weinen/Angstgefühle/Grübeln). Schlafen von Sonntag auf Montag klappt gar nicht (Herzklopfen,Grübeln), wenn ich einschlafe, wache ich 1 Stunde später mit Herzrasen auf.
Ich probiere es seit 6 Monaten mit Meditation und Yoga, aber es wird nicht besser.
Absurderweise ist es in der Woche nicht so schlimm!
Ich mache zwar viele Überstunden und bin nach der Arbeit zu nicht mehr viel in der Lage (körperlich ist die Arbeit überhaupt nicht anstrengend, aber trotzdem bin ich komplett schlapp), schlafe nicht supergut, aber habe nicht soviel Panik. Nur dauermüde und erschöpft.
Am Wochenende wird es dann wieder sehr extrem.
Sonst habe ich schon gemerkt, dass ich Wortfindungsschwierigkeiten im Alltag habe, vergesslich bin und zum Teil auch unkonzentriert. Mein Mann hat 15 Minuten mit mir geredet und ich habe nichts davon aufgenommen.
Ich verstehe es einfach nicht, vom Kopf her sage ich mir, dass wir durch die Krise schon durchkommen und es irgendwann besser werden muss/wird. Ich bin eigentlich ein Fels in der Brandung in der Arbeit.
Aber ich komme nicht dagegen an.
Ich habe an die 20 Therapeuten in der Umgebung angerufen, aber ich bin nur auf Wartelisten und werde vermutlich ca. 10-12 Monate warten müssen.
Habt ihr noch irgendwelchen weiteren Vorschläge?
Ich fühle mich wie blockiert und sehe keinen Ausweg.
Wenn ich an die Arbeit denke
Entschuldigt, mir geht beim erneuten Durchlesen auf, dass das mit dem "Weinen" so klingt als würde ich dramatisch in Tränen ausbrechen, so ist das nicht.
Mir laufen einfach so die Tränen runter, das ist nicht mit Schluchzen/Geräuschen oder so.
Gerade ist mir mein Posting eher unangenehm. Das klingt so jämmerlich.
Geh damit zum Arzt, Du hast Ängste und Panikattacken.
Wahrscheinlich auch burn out.
Lass Dich bis auf weiteres krank schreiben und mache zeitgleich eine Therapie.
Meine Freundin ist deswegen schon seit Sept. 17 krank geschrieben und wird auch nicht mehr in die Firma zurück kehren. Wahrscheinlich kann sie gar nicht mehr arbeiten.
Bitte geh zum Arzt und lass dich erst Mal aus dem Verkehr ziehen. Wenn du diese deutlichen Warnsignale nicht ernst nimmst, kann dein Körper dich sehr viel schlimmer aus dem Verkehr ziehen, weil du schon lange viel zu viel von dir verlangst.
Erst Mal einige Wochen zur Ruhe kommen, vielleicht auch in einer Klinik. Runterkommen, durchatmen, neu sortieren.
Es ist egal, was in der Arbeit ist - die haben auch nichts davon, wenn es bei dir nicht nur seelisch sondern auch körperlich ernst wird. Alle wissen, was da los ist und dass es auf Dauer nicht zu schaffen ist, deswegen fällt ja einer nach dem anderen aus. Da muss aber der Chef gegensteuern, nicht die Mitarbeiter weit über ihre Grenzen gehen.
Ich schreibe euch allen zusammen und möchte mich so sehr bedanken!
Ich hätte mich tatsächlich nicht zum Arzt getraut (stand wie vor einer Betonwand), aber nachdem ihr das alle meint und ich eure Beiträge ernst nehme, werde ich es tun.
Ich habe einfach gar keine weitere Möglichkeit gesehen, auf einen normalen Arztbesuch wäre ich gar nicht gekommen.
Es ist mir immer noch peinlich (ich werde ja nicht auf der Arbeit gemobbt), aber ich mach es trotzdem.
Vielen Dank, ich hätte gar nicht erwartet, so eine eindeutige Richtung zu bekommen.
Ich werde auf jeden Fall morgen nach einem Termin fragen oder sofort hingehen.
Mir fehlen gerade ein wenig die Worte. Vielen Dank für euren lieben, aufrüttelnden Worte.
Mit einer psychischen Erkrankung steht man oft vor dem Probem, dass Therapeuten erst Monate später freie Termine haben. Das ist, als würde von einem verlangt, mit einem gebrochenen Bein noch monatelang weiter zu laufen, weil der Orthopäde keine Zeit hat.
Es gibt aber auch psychiatrische Ambulanzen. Da kann man in der Regel sehr kurzfristig hingehen. Das ist nicht für die Therapie, aber man kann eben das weitere Vorgehen besprechen. Klinik? Wenn ja, welche?
Mir hat das das Leben gerettet.
Hallo Du Liebe,
Lass Dich drücken!!!!
Es kostet Dich eine enorme Überwindung zur Arbeit zu gehen. Dein Körper wehrt sich dagegen, weil es zuviel Belastung ist. Deshalb ist es am Sonntag am Schlimmsten und unter der Woche bist Du wieder auf " Durchzieh Programm".
Geh erstmal zum Hausarzt und schildere die Problematik, lass Dich krankschreiben, dass Du wieder etwas zur Ruhe kommen kannst. Sonst verweigert Dein Körper irgendwann komplett und dann geht gar nix mehr.
Ich wünsche Dir alles alles Gute und gute Besserung
Hallo,
bitte lass Dich krankschreiben und rede mit Deinem Arzt.
Übernimm bitte keine Verantwortung für die Firma, sondern übernimm Verantwortung für Dich, Deinen Körper und Deine Familie.
Ich stand vor kurzem an genau der gleichen Stelle wie Du und habe auch gehadert, weil ich dachte dass ohne mich alles zusammenbricht.
Seit 10 Jahren im Betrieb, immer Druck, immer Stress, hatte auch Probleme, dauernd Infekte, Antriebslosigkeit und war gereizt ohne Ende, sehr zum Leidwesen meiner Familie.
Die Augen öffnete mir ein Freund meines Mannes.
Dieser Freund hatte rund 15 Jahre lang erfolgreich in einem Konzern in leitender Position gearbeitet. Und hat dann das Handtuch geworfen, als sein Körper nur noch Warnsignale aussendete.
Nun ist er in einer kleineren mittelständischen Firma und es geht ihm bedeutend besser.
Er meinte, dass er weniger verdient ist nicht einmal so schlimm, damit kann man sich arrangieren.
Auch, dass er keinen Firmen-BMW mehr fährt, sondern sich eine kleine gebrauchte A-Klasse gekauft hat.
Er meinte zu mir: "Wenn Du weg bist oder ausfällst, dann werden sie zwei oder drei Tage mal quaken und dann lösen sie das Problem anderweitig.
Bislang ging noch keine Firma den Bach runter, nur weil ein Mitarbeiter ausfiel.
Und denk immer dran: dieses ganze Karriereding ist auch nicht alles.
Zum Abschied gibt es einen Strauß Blumen und einen Händedruck, danke das wars!
Ob Du Dich aber in all den Jahren gesundheitlich ruiniert hast, interessiert keine Sau!"
Ich habe daraufhin auch gekündigt, sehr zum Entsetzen meines Chefs und der Mitarbeiter.
Und ich muss nun erst einmal auch mit weniger Geld auskommen. Ich arbeite nun Teilzeit in einem kleinen Betrieb. ABER: im Moment ist es Balsam, dass der Druck rausgenommen wurde, dass ich mehr mich um die Kinder kümmern kann. Dass ich nicht mehr so hetzen muss.
Und das merken alle im Umfeld.
Eine Bekannte sagte kürzlich zu mir: "Du strahlst wieder richtig!"
Vielleicht hilft Dir auch mal ein Jobwechsel.
Weniger Stunden, neue Gesichter, neue Aufgaben. So ein Tapetenwechsel kann manchmal auch Wunder bewirken.
Aber bitte gib Dir dazwischen auch mal Zeit für Dich.
Daher ist das Gespräch mit dem Arzt sehr wichtig.
Vielleicht kann er Dich bei der Suche nach einem Therapeuten unterstützen.
Oder er verordnet Dir mal eine gute Kur.
LG
Guten Morgen,
ich muss dir einfach auf diesen Post antworten. Denn als ich ihn gelesen habe musste ich an mich selbst vor 2 Jahren denken.
Auch ich wollte zwanghaft weitermachen, habe das Gefühl gehabt, dass alles andere einfach nur Schwäche ist, die ich eben überwinden muss. Ich kam mir mit meinen 'Problemchen' furchtbar albern vor und hatte nichrt das Gefühl, dass ich das Recht habe, dass es mir schlecht geht.
Schließlich wurde ich von mehreren Seiten darauf angesprochen, dass doch etwas nicht stimmt. Meine Chefin sagte mir auch, dass sie der Meinung ist, dass ich eine Auszeit brauche. Ich bin also zu meinem Hausarzt in der festen Überzeugung, dass der mich sicherlich nicht ernst nehmen würde. Wieso auch, so schlecht ging es mir schließlich nicht.
Als ich bei ihm saß und er mich fragte, was los sei, sagte ich, dass es mir nicht gut ginge. Bei diesen Worten schossen mir schon die Tränen in die Augen und entgegen meiner Erwartungen hatte ich sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit und nach kurzer, näherer Erläuterung, sagte er, dass er es absolut akut findet.
Ich war so erleichtert, dass ich ernst genommen wurde!
Ich bin dann in eine Akutpsychatrie für ein paar Wochen gegangen und es tat mir unheimlich gut. Dort helfen sie einem in der Akutphase, unterstützen einen aber auch was das weitere Vorgehen nach dem stationären Aufenthalt betrifft. Also helfen einem, dass man recht schnell im Anschluss eine Therapie beginnen kann, etc.
Was mir sehr geholfen hat war, dass ich verinnerlichen konnte, dass nichts, aber auch gar nichts und schon gar nicht die Arbeit, es wert ist, dass ich meine Gesundheit dafür ruiniere und vor allem auch, dass niemand etwas davon hat, wenn ich es tue.
DU bist NICHT dafür verantwortlich, dass der Betrieb aufrecht erhalten bleibt!
Und es ist in Ordnung, dass du ausfällst, wenn es dir nicht gut geht!
Ich wünsche dir alles Gute!
Hallo!
Ich habe so eine Phase auch gehabt. Wir können gern über PN schreiben.
Was arbeitest Du?
Lg Sportskanone