Hätte ich lieber den Mund halten sollen? Teil 2

Ihr Lieben,

da mein Posting zu unübersichtlich geworden ist und ich euch gerne vom Wochenende berichten möchte, eröffne ich hier den 2. Teil:

Nach einem unschönen Telefonat letzte Woche Dienstag, bei dem mein Mann mir mitteilte, es würde keine Lösung geben und er das Telefonat mit diesen Worten beendete, kam er für ein verlängertes Wochenende nach Hause.
Mein Mann war bester Laune, redete ohne Unterlass von belanglosen Dingen und ständig schwirrte Besuch um uns herum. Irgendwann ergriff ich die Chance und stellte ihn zur Rede. Laut meinem Mann gäbe es kein Redebedarf, am Telefon sei bereits alles gesagt worden.
Im Großen und Ganzen, ableitend von dem Gespräch, hängt alles von mir ab. Wie die Stimmung ist, ob die Beziehung läuft.
Hatte ich einen anstrengenden Tag und bin gestresst davon, bezieht mein Mann es sofort auf sich.
Schlage ich vor etwas zu unternehmen - mehrfach - und mein Mann entscheidet sich aber lieber für seine Interessen / Projekte und ich ziehe mich demzufolge etwas zurück, ist es nicht richtig, da ich dann angeblich kein Interesse an ihm habe.
Obwohl ich meinen Mann bei seinen Aktivitäten hier auf dem Grundstück gerne mal besuche um zu sehen was er da zaubert, versteht er es nicht so, dass ich seine Nähe suche.
Ich gebe ihm zu wenig körperliche Nähe.
Wenn ich meinem Mann gegenüber äußer "Schatz, ich vermisse dich und hätte dich gerne bei mir", macht er sich Gedanken wie es werden würde, wenn wir uns mal länger als zwei Wochen nicht sehen können. Ich hingegen sehe es als Kompliment meinem Mann mitzuteilen, dass ich ihn vermisse.
Dass wir uns alle zwei Wochen sehen, sieht er als Luxus.
Meine Verunsicherung wegen des Desinteresses und den Unternehmungen mit den neuen Damen kann er nicht nachvollziehen.
...ich könnte noch so einiges schreiben...
Im Grunde hängt alles von mir ab. Ich MUSS funktionieren, kann mir keine Schwäche erlauben und muss zusehen, dass ich immer positiv auf ihn reagiere. Ganz ehrlich? Das schaffe ich nicht!

Wegen der finanziellen Lage haben wir uns hingesetzt. Er hat für sich nun wöchentlich 100€ und für uns zuhause 200€ als Wochenbudget berechnet.

Mein Mann ist seit Sonntag wieder beim Lehrgang und kommt auch erst im Juli zurück. Zwischenzeitlich könnte ich ihn mit den Kindern besuchen kommen.
Mein Mann gibt sich, obwohl er scheinbar verstanden hat worum es mir geht, keine Mühe.
Die Telefonate sind kühl und knapp. Er interessiert sich nicht für meine Termine oder wie unser Tag war. Es kommen keine Whatsapp, in denen es nicht um alltägliche Dinge geht.
Ich bin sehr sehr traurig und auf der anderen Seite fühle ich mich komplett leer. Ich fühle mich komplett antriebslos obwohl ich immer eine Kämpferin war und ich nie aufgegeben habe. Aber ganz ehrlich? Ich kann diese Beziehung nicht alleine führen, ich kann nicht für alles verantwortlich sein...

Abstand. Das ist das was ich ihm gerne vorschlagen würde. Keine Hoffnung auf eine nette Nachricht und keine Hoffnung auf ein schönes Telefonat am Abend. Wer keine Hoffnungen an den Tag legt, kann auch nicht enttäuscht werden.
Aber wie soll ich es ihm vermitteln? Ich habe begriffen, solch heikle Themen haben nichts in einem Telefonat zu suchen. Macht es eine Mail oder SMS besser? Ich wüsste nicht mal wie ich es begründen sollte. Stelle ich damit nicht die Weichen in´s komplette Aus? Oder gebe den Startschuss sich da etwas Neues zu suchen?

Ich weiß es nicht #schmoll

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Dein Mann wünscht also, dass Du die Beziehung pflegst, ihm ständig Aufmerksamkeit schenkst und alleine dafür verantwortlich bist, was zu Hause und zwischen Euch läuft?

Nein, so kann das natürlich nicht funktionieren. Du hast also die Wahl, etwas zu verändern oder hinzunehmen, dass Du eine sehr einseitige Ehe führst.

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Ich habe die Wahl etwas zu verändern? Oder meinst du jemanden?
Ich habe nicht das Recht meinen Mann zu verändern.

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"Etwas" meint nicht "jemanden" und schon gar nicht Deinen Mann. Du kannst Deine Situation, Dein Verhalten verändern und aus seiner Haltung Konsequenzen ziehen. Er hat eine Machtposition eingenommen, anscheinend ist er sehr egozentrisch eingestellt und meint, er könne von Dir als seine untergebene und ihn bedingungslos liebende Partnerin alles fordern, muss aber selbst rein gar nichts für Dich tun. Und an der Beziehung arbeiten schon gar nicht. Aufmerksamkeit holt er sich auch lieber von anderen Frauen, außer die sind nicht da, sondern nur Du. Dann genügt ihm das, bis er wieder unterwegs ist. Und seine Aufmerksamkeit gilt in nahezu keinem Fall Dir, wozu sollte er sich auch anstrengen? Er hat Dich ja ganz sicher in der Tasche.

Ich würde das nicht hinnehmen, sondern ihm zeigen, mit wem er es zu tun hat. Aber wie gesagt, Du kannst es auch akzeptieren und so weiter leben.

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Mir fällt gleich eins auf. "Er hat für sich 100 Euro und für uns 200 Euro berechnet." Das heisst was? Er teilt dir das Geld zu oder was? Gleichzeitig sollst du zu Hause die Stellung halten und er muss gar nichts machen?
Ich glaube dein Mann braucht mal eine klare Ansage und danach die Koffer vor die Tür gestellt. Er soll am besten gleich dort bleiben, wo er ist. Mann, lass dir das nicht gefallen.

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Wir haben gemeinsam berechnet, was wir für Extraausgaben diesen Monat haben und was wöchentlich zum Leben bleibt. So ist er bei vier Leuten auf 100 € für ihn und 200 € für uns gekommen. Natürlich kommt diese Rechnung nicht ganz hin, dennoch bin ich damit einverstanden.

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Hallo,

Ich hatte den ersten Teil gelesen, aber nicht darauf geantwortet....

Aber nun, dein Mann gibt sich keine Mühe mehr, dann gib du dir auch keine mehr.
Lass ihn mal links liegen und warte ab was kommt.
Hast du die Möglichkeit die Kinder mal abzugeben und auszugehen? Dann tu das und tu dir selbst was Gutes, zeig ihm das du auch nicht darauf angewiesen bist.
Eine Beziehung erfordert immer Arbeit , aber von beiden und nicht nur von einem.
Es macht ein wenig den Anschein, als würde er auf der Fortbildung sein Jubgesellenleben ausleben, es ist bequem so, weil du es ja so mitmachst und brav zuhause wartest, Kinder und Haus hütest.
Er hat ja gar keinen Grund das zu ändern, denn du machst das mit und genau deswegen will und wird er auch gar nicht bemerken wie es dir damit geht.

Nimm dein Glück selber in die Hand und lebe das auch so aus. Wenn du das schaffst, dann strahlst du das auch so nach außen hin aus und vielleicht merkt er dann auch mal wieder was.
Wenn nicht, dann weißt du zumindest das da ohnehin kein Interesse mehr an euch als Paar vorhanden ist und dann musst du für dich deine Konsequenz daraus ziehen.
Aber so geht es ja auch nicht weiter und diese Probleme gehen weit über die finanziellen hinaus, wie ich finde.

LG

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Meinst du nach dem Motto wie du mir, so ich dir?
Da ich ja aber eh schon für alles verantwortlich bin, werde ich dann im Umkehrschluss auch wieder dafür verantwortlich gemacht werden. Es ist ein Rattenschwanz!

Eine Kinderbetreuung zu organisieren ist total schwierig, trotz zahlreicher Versuche. Aber es stimmt. Ich muss unbedingt was für mich machen und mit dem ewigen Warten aufhören.

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Jein. Wenn man nach dem Motto geht, dann wird es tatsächlich eine totale Sackgasse und man fängt an im Kreis zu drehen.

Nur musst du einzig und allein für DICH einen Weg finden zufrieden mit deinem Leben zu sein und das bist du in deiner Situation nicht, was verständlich ist.
Für ihn ist im Moment alles völlig selbstverständlich, du bist da, hälst ihm den Rücken frei und er zieht sein Ding durch, ohne sich einen Kopf machen zu müssen.

Du musst ihm also bewusst machen das du nicht selbstverständlich bist und das alles was du tust, keine Selbstverständlichkeiten sind.
Da kann man sich Stunden an den Tisch setzen und das ausdiskutieren, aber das bringt in den wenigsten Fällen was.
Darum ist es wichtig sich um sich selbst zu kümmern, denn dann gewinnst du eine so starke Ausstrahlung, wo er merken wird „ok, sie kann auch ohne mich, wenn sie will“ und dann hat er die Chance umzudenken.

Klar, mit Kinderbetreuung ist immer schwierig, verstehe ich. Ein Babysitter kostet ja auch nicht wenig und Verwandtschaft ist auch nicht immer auf Abruf da.
Dann musst du eben dann ansetzen, wenn seine Fortbildung zu Ende ist.
Dann bist du eben auch mal dran und ziehst DEINE Hobbys und Interessen durch und zwar so, dass nicht ständig du mit den Kids allein da hängst und er sein Ding durch zieht.
Einfach mal nach dem Motto „wollen wir gemeinsam am Wochenende was unternehmen?“ blockt er das wieder ab, sagst du einfach „gut dann gehe ich mit xy aus“.
Natürlich kann man das nicht ewig so durchziehen, aber so das er auch merkt das du noch eine eigenständige Person bist und nicht nur die wartende Ehefrau auf Abruf.
Manchmal braucht einer einen ordentlichen tritt in den Hintern, um wieder wach zu werden.

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Den räumlihen Abstand habt ihr ja. Was passiert denn, wenn du dich nicht bei ihm meldest? Er scheint eure Beziehung für sehr sicher zu halten, für etwas, wofür man nicht kämpfen muss, was selbstverständlich "läuft". Und das auch nur nach seiner Nase. Reichlich egoistisch hört sich das an. Und ein Desinteresse am Partner ist kein gutes Zeichen.
Fehlt er dir denn wirklich, wenn er weg ist?
Und nein, solche Dinge klärt man weder am Telefon, noch per whatsapp, Mail oder sms.

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Es würde das obligatorische "Guten Morgen" per Whatsapp kommen und irgendwann abends, wenn er die Lust dazu findet oder mit seinem Kram durch ist ein "Telen?" folgen.
Ja, er fehlt mir sehr wenn er weg ist. Wobei ich jetzt gerade einfach nur verwirrt, traurig, leer bin. Ganz konfus eben.
Ich soll dann jetzt vier Wochen einfach so weiter machen wie bisher? Ihn in dem Glauben lassen alles sei i.O.? Fühlt sich falsch an.

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....aber was genau fehlt dir denn an diesen Mann?!
Da ist doch absolut gar nichts was einer Frau fehlen kann, du könntest dir auch irgendeinen Nachbarn dahin setzen, das wäre auch nicht mehr....

Du solltest klarer sehen und das ist, dass deine Ehe vorbei ist.
Nur er fordert, nur du bist Schuld, nur du musst machen....wer bitte, lässt denn sowas mit sich machen?!
Wer bitte will denn von so einen Mann noch begehrt und geliebt werden?!

Ich würde meine Sachen regeln und zusehen alleine auf den Beinchen stehen zu können und vor allem würde ich mich nicht mehr bei ihm melden.
Kann sein das er dann angekrochen kommt wenn er merkt das dumme Frauchen fängt ja mal das Denken an, aber das dauert nicht lange, sobald er dich wieder zum Lämmchen gemacht hat, macht er weiter wie gehabt...kann aber auch sein, dass er dir wieder die Schuld zuschiebt und meint der ganze Ehemist sei deine Schuld.

Nun, letzteres wäre für dich am besten, dann ist endlich das Ende vernünftig eingeleitet....aber egal wie, eure Ehe ist vorbei...außer nartürlich du möchtest dich weiter für so blöd verkaufen lassen...

..
Lass ihn rudern, kapsel dich endlich ab....man, man, man...sowas hat man doch nicht nötig

Und sorry, zu glauben das er nicht mit ner Anderern ins Bett hüpft...puuuh...so naiv kann man doch echt nicht sein?!

Außerdem würde ich mal aufhören zu glauben was er sagt, jemand der so ist, sagt 100pro niemals immer die Wahrheit, auch wenn man sich das vormacht!

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Hallo!

Eure Rollenverteilung ist ja sehr klar: Du machst Mann und Kinder glücklich, versorgst den Haushalt und er verdient soweot ausreichend Geld, um klar zu kommen.

Was würde passieren, wenn Du einfach mal anfängst, dieses Gelcihgewicht zu verändern? Etwa indem Du mehr arbeitest? So ganz klein sind die Kinder doch nicht mehr, und das würde deinem Mann mehrere Dinge mitteilen:

1. Der Abstand wird kleiner, was Du an Arbeitsstunden hast und was er an Arbeitsstunden hat, damit müsste er auch mehr Verantwortung zu Hause übernehmen
2. Du bist unabhängiger und würdest ggf. auch alleine klar kommen, in jedem Fall, wenn man noch Unterhalt für die Kinder drauf schlägt.
3. Du hast auch Aktivität außerhalb von Haus und Garten, triffst im Beruf auch andere Männer, hast wesentlich mehr zu erzählen - wenn du Lust hast, es ihm zu erzählen. Du wirst damit viel interessanter.

Ich denke, das ist ein Punkt, an dem du wirklich was ändern kannst, und der euer Gleichgewicht gehörig durcheinander wirbelt.

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Das Gleichgewicht durcheinander bringen klingt zu verlockend und wäre absolut in meinem Interesse. Kurzum, ich würde mich rar machen.
Die Umsetzung klappt nicht, daran arbeite ich gerade fieberhaft. Da ich krank war und es keine Chancen gibt im alten Beruf wieder Fuß zu fassen, habe ich meinen Job verloren. Mein Ziel ist es im August wieder arbeiten zu gehen. Ich war gestern bei der Jobberatung und es sieht mau aus. Dennoch kein Grund die Flinte in´s Korn zu werfen.
Die Kinderbetreuung ist hier bei uns eine Katastrophe. Keine Unterstützung vom Jugendamt oder anderen Stellen. Ich werde mich dennoch bemühen täglich wieder zu arbeiten in der Zeit von 8 - 12 Uhr. Diese Zeit wäre abgesichert.

Im Grunde weiß mein Mann was ich hier leiste, auch wenn er es nicht eingestehen will.

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Na und, dann weiß dein Mann was du da leistest und was bringt das?!
Ach so, stimmt, es bringt ihm was...


Abgesehen davon ist es völlig egal ob dein Mann das sieht, denn die Dumme bist nur du.

Arbeiten ist schön und gut, sollte man auch.
Aber für Fälle wie dich sorgt Vater Staat und bevor ich ständig Ausreden suche um nicht zu gehen, nehme ich Vater Staat in Anspruch, lebe darüber und suche weiter nach einen Job.
Primär wäre mir am wichtigsten mein leben zu regeln und einen Anfang zu finden.
Aber du kannst nichts anderes als dich schwammig im Kreis zu drehen und bei jeder Drehung mehr von dir selber zu verlieren.

Warum sollte da jemand Respekt vor dir haben oder dich ernst nehmen?!
Warum sollte es dein Mann tun?!Er hat das alles schon längst vor dir verloren aber du bettelst noch hinter ihm her.

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Dein Posting liest sich für mich so, als würde der Hausfrieden von deiner Haltung und Stimmung abhängen. Und tatsächlich glaube ich, das da ein Hebelpunkt ist.

Schau mal in in folgendes Buch rein:
Amy Sutherland: "Die Männerbändigerin: Wie ich meinem Mann das Zuhören beibrachte und andere Kunststücke"

Bei Amazon gebraucht um 0,76 €

Doofer Titel, aber es geht darum, wie die im Tiertraining genutzte "positive Verhaltensverstärkung" auch im menschlichen Miteinander einzusetzen. Mir hat das Buch sehr geholfen, meine Kinder mit weniger Reibereien und mehr gemeinsamen Spaß zu erziehen.

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Einen Mann muss, bzw. sollte man nicht erziehen müssen. Nicht sie muss an ihrer Grundhaltung arbeiten, er sollte klar stellen, ob ihm die Familie und die Beziehung noch etwas bedeutet.

Ich würde jetzt erstmal den Spieß umdrehen.
Keine Fragen was er so macht, keine WhatsApp außer Guten Morgen und bei Telefonaten nur das nötigste "bei den Kindern alles in Ordnung, gute Nacht".
Das Wochenende, an dem er da ist ohne ihn planen, er kann mit oder es lassen.
Einfach mal Spiegeln.
Liegt ihm was an Familie und Beziehung agiert er dann, ansonsten zeigt er dadurch, dass er eigentlich nur sein Singleleben auslebt und keinen Schuß Pulver wert ist.

Welchen Unterschied würde es denn machen, wenn er nicht alle zwei Wochen eine Stipvisite hinlegt und während der Zeit nur schlechte Laune verbreitet?
Richtig, es wäre ein Gewinn für die TE und die Kinder, da sie dann freier wären.
Kein zusammenreißen, keine Maulsperre.

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Deine Reaktion würde vor allem für eines bewirken: Der Hausfrieden hängt noch schiefer als so schon und die Kommunikation noch weniger werden, die Stimmung noch schlechter. der beste Weg, um eine Ehe ins Aus zu befördern.

Offenbar hast du von positiver Verhaltensverstärkung keine Ahnung - sonst wüsstet du, das es nicht um "Erziehung" geht, sondern darum, die positiven Seiten des Partners zu sehen, anzuerkennen und - durch eine freundliche, zugewandte Reaktion - durch Freundlichkeit zu erwidern.

Die negativen Seiten werden durch Nichtbeachtung/Ignorieren "beantwortet".

Welchen Unterschied würde es denn machen, wenn sie in an den Wochenenden, an denen er da ist, Freundlichkeit mit Zuwendung "belohnt" und "schlechte Laune" ignoriert und einfach ihr Ding macht?

76 Cent für ein gut geschriebenes Buch sind jetzt nicht zu viel Investment in eine Ehe, oder?

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Ich habe mir deinen Eröffnungstext im letzten Thread durchgelesen, und hier beim zweiten zusätzlich alle Antworten.
So wie du deinen Mann beschreibst, beziehungsweise seine Darstellung der Situation, seine Argumentation, seine Sichtweise, muss ich sagen, darauf käme ich (auch) absolut nicht klar.
Aber, ich habe den Eindruck, dass ihr euch beide nichts schenkt, was unausgereifte Kommunikationstechniken anbelangt und Wahrnehmung. Ich habe den Eindruck, du neigst zu Interpretation und zu einer gewissen unausgesprochenen Erwartungshaltung.
Im ersten Text schreibst du beispielsweise, er hätte bemerken sollen, dass du nach dem Krankenhausaufenthalt unter anderem durch Medikamente neben dir standest/es dir mies ging. So einfach ist das nicht zu bemerken/einzuordnen von aussen, ich arbeite in der Pflege, und so empathisch und geschult wir sein mögen, gerade so eine Situation zu erkennen, gelingt oft nicht auf den ersten Blick. Dass der Patient in der Verfassung meist nicht sachlich formulieren kann, was in ihm drin vorgeht ist auch klar. Deshalb ist auf beiden Seiten kein Verschulden da. Und immerhin hast du Blumen und Parfüm bekommen!

Wie du richtig sagst, sein Gegenüber ändern, geht nicht, halte ich persönlich für moralisch auch nicht vertretbar. Mit den Werkzeugen Actio-Reactio zu arbeiten, halte ich für legitim.

In deinem Fall bedeutet das, dass du für dich selber definieren kannst, was in einer Beziehung für dich unbedingt sein muss, und was zusätzlich optional wünschenswert wäre, und was absolut inakzeptabel ist - für dich. Weiter bedeutet es, dass du an deinen Anteilen/Bedürfnissen schon mal arbeiten kannst.
Beispielsweise was deine Eigenwahrnehmung verglichen mit der Aussenwahrnehmung anbelangt, da gibt es meist Diskrepanzen, je grösser die sind, desto schwieriger wird es. Bei dir und deinem Mann scheint das der Fall zu sein. Deshalb (gerne auch mit Hilfe von Aussen) könnte die Auseinandersetzung mit der Thematik spannend sein. Beispiel: wenn ich mich absolut unsicher, schüchtern, ängstlich, verloren fühle, wirke ich auf Fremde arrogant oder abweisend. Dieses Wissen hilft mir im Alltag, auch um Missverständnisse zu vermeiden. Solche Beispiele kenne ich auch innerhalb meiner Partnerschaft.

Ebenso Kommunikation: Männer (nicht nur die) sind meist keine Hellseher, und reagieren unsensibel oder ablehnend auf jegliche Art von unausgesprochener Erwartungshaltung.

Und, wie dir schon geraten wurde, mach dein Wohlbefinden, deine Freizeitgestaltung, dein Alltagsglück nicht vom Partner abhängig, sondern gestalte es so, wie es für dich stimmt.
Ebenso halte auch ich die Frage für legitim, ob es Sinn machen würde, auch zwecks Gleichgewicht in der Partnerschaft, bei der Rollenverteilung, wenn du deine Erwerbstätigkeit ausbauen würdest.

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Deine Antwort ist ganz toll geschrieben, ich empfinde sie als sehr wertvoll und gleichzeitig als sehr neutral. Dein Beitrag ist einfach nur ....#pro.
Ich habe schon mehrere Versuche unternommen, hier zu antworten....ich gebe jetzt auf;-), du hast es einfach auf den Punkt gebracht.

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Nicht falsch verstehen: es hört sich bei dir so einfach an.
Wenn aber nur einer dazu in der Lage ist zu reflektieren, Transparenz zeigt und Partizipation groß schreibt, dann ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Mal ganz von Empathie zu schweigen.
Ich weiß sehr klar, was ich brauche, was ich mir wünsche, wo Kompromisse vertretbar wären und ob es angemessen ist Dinge auf die Goldwaage zu legen. Kommunikation ist das A und O.
Zur Interpretation neigt mein Mann. Er interpretiert z.B. meine Anspannung als Abweisung Angriff auf sich, obwohl es in keinerlei Verbindung steht.
Bei meiner Ankunft aus dem Krankenhaus habe ich meine Gefühle und Empfindung mitgeteilt.
Eine Erwartungshaltung habe ich nicht. Denn wer Erwartungen an den Tag legt, der kann auch enttäuscht werden.

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Hallo.

Ich würde es so machen. Wenn mein Mann solange auf Lehrgang ist und er mir immer wieder zeigt, dass es ihm egal ist, was zuhause passiert. Ich würde nicht mehr mit ihm telefonieren. Ich würde auf Funkstille machen und mich auf meinen Alltag mit den Kindern konzentrieren. Sollte er sich mal melden, einfach ignorieren. Wie du selbst schreibst, Abstand, dann kann man auch nichts erwarten bzw. erhoffen. Irgendwann ist der Lehrgang zuende und dann wird er überlegen müssen, was ihm wichtig ist. Bist du auf ihn angewiesen? Wenn nicht, mach Funkstille. Mach dein Ding mit den Kindern und gut ist. Sollte er sich wundern oder Fragen stellen, einfach ignorieren. Zwischendurch mal einfach melden und schreiben, sorry habe immoment wenig Zeit. Mehr nicht. Dann wird er nämlich ins Krübeln kommen.

Alles Gute und viel Kraft.

LG

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Puh, das ist ja ne ganz schöne Wendung in deinem Fall!#kratz
Ich hätte die Geldangelegenheit (wenn auch nicht am Tel) ebenso angesprochen und hätte dir vom reinen Lesen her nicht mal Eifersucht unterstellt. Ich fand sein Verhalten von Anfang an auffällig, ab da wo er anfing sich kleinlichst zu rechtfertigen. Er wollte dich in Sicherheit wiegen indem er offensichtlich Erklärungen zurecht gelegt hatte. Nur mit einer mitdenkenden Frau hat er nicht gerechnet #zitter
Nach deinem Update bin ich mir immer sicherer, dass er was laufen hat oder zumindest noch daran arbeitet. Es ist leider bezeichnend für eure Ehe, dass ein einziges Telefonat euer Kartenhaus so dermaßen zum Einsturz gebracht hat.
Ich würde
-an der Jobsuche dran bleiben
-Augen und Ohren nach einer Wohnung/einer vorübergehenden Übernachtungsmöglichkeit offen halten
-tun was DIR und den Kindern Spaß macht
-den Kontakt zu ihm auf ein Minimum reduzieren
-nach seiner Rückkehr gemeinsame Aktivitäten einfordern

Was er verlangt ist unrealistisch und egoistisch. Zum Scheitern gehören immer zwei!
Wenn ER nicht den Arsch in der Hose hat, es anzusprechen wenn ihm was nicht passt/fehlt, und er sich zusätzlich auch noch anderweitig umsieht, kannst du nur froh sein, dass du nicht noch mehr deiner Lebenszeit an ihn verloren hast!