Hallo, ich habe eine Frage an die (leider) verwaisten Eltern unter uns.
Mein Mann und ich haben letzten Monat unser Baby in der 12.SSW verloren.
Seitdem ist unsere Beziehung völlig anders geworden. Wir streiten sehr viel, wegen Unsinn, den ich irgendwie absichtlich provoziere oder ihn ganz offensichtlich angreife. Ganz schlimme Sachen, das weiss ich auch. Aber ich bekomme das gerade nicht in den Griff. Ich bin einfach so wütend auf alles und jeden.
Beispiel von heute: ich musste auf ein Kindersommerfest meines Sohnes. Mein Mann war beruflich verhindert. Ich sagte ihm daraufhin, die Kinder triggern mich und es geht mir schlecht.
Er daraufhin: du steigerst dich da rein.
Und dann bin ich wieder ausgeflippt. Meinte zu ihm, das Kind seiner Ex (NICHT SEINS!) würde ihn sogar mehr interessieren als unser Kind und er sollte sich schämen etc PP. Dann noch wieder hässlich über sie her gezogen.
Ich erkenne mich gar nicht wieder, das ist nicht meine Art.
Oder auch ein großer Streitpunkt ist, dass ich immer so viel weine und nichts mehr mache und mich so hängen lasse.
Naja.. Wir wollen es wirklich unbedingt zusammen schaffen und zusammen bleiben. Wie habt ihr das geschafft? Wann wird es besser?
Rituale haben wir ...
Frage an verwaiste Eltern..
Ich finde das auch anmaßend! Und kann deinen Mann da verstehen. Du scheinst dich da rein zu steigern.
Guten Abend ☺
Bei uns war es 2014, als unsere Tochter in der 21. Ssw zu den Sternen gereist ist.
Es war für uns beide sehr schlimm und wir haben auch beide sehr unterschiedlich getrauert. Ich musste mich da sehr mitteilen, während er das eher mit sich ausgemacht hat.
Was uns sehr geholfen hat war, dass ich mich zuvor (wir wussten, dass sie nicht lebensfähig sein würde) sehr oft zum Thema Trauer und gemeinsam trauern belesen habe und was überall stand war folgendes: jeder trauert anders, aber das ist in Ordnung und vor allem muss (!) man die Trauer des anderen akzeptieren wie sie ist und nichts von ihm erwarten, was man selbst möchte.
Das habe ich ihm gesagt und mir auch immer wieder in Erinnerung gerufen. Wir haben nur miteinander darüber gesprochen, wenn er das konnte und wollte. Und wenn das nicht so war, dann habe ich andere Anlaufstellen gesucht.
Und das ist das, was mir wahnsinnig geholfen hat. Ich war in Trauerseelsorge (ging über das Krankenhaus, aber Caritas oder diakonisches Werk oder so bieten da sicher auch Hilfe) und habe mich in Foren und Facebookgruppen darüber ausgetauscht.
Und wie gesagt, mein Mann hat mir das auch gelassen.
Ich lese, dass es bei euch vor allem am gegenseitigen Verständnis füreinander aktuell hapert. Deswegen rate ich dir einen Termin bei einer Beratungsstelle auszumachen. Da könnt ihr zunächst mal zusammen hin und vor allem die Kommunikation und das Verständnis besprechen und später, wenn du dich wohlfühlst, kannst du alleine hin.
Wenn du oder dein mann das nicht wollt rate ich euch trotzdem euch an einen Tisch zu setzen und euch klar zu machen, dass sowohl seine Gefühle, als auch deine Gefühle ihre Daseinsberechtigung haben und ihr sie dem anderen nicht zum Vorwurf macht.
Andersherum, wenn er aber gerade mit deinen Gefühlen nicht umzugehen weiß, du dir ein anderes Ventil suchst oder, wenn er es will, du ihm erklärst was du dir jetzt wünschst.
Alles Gute! ❤
Und natürlich mein Beileid zu deinem Verlust!
Keine Fehlgeburt ist schön, es werden Hoffnungen zerstört. Aber wenn ein Kind stirbt, gleich, ob durch Tod im Babyalter oder später, stirbt nicht nur eine Hoffnung, sondern die Zukunft. Das nennt man dann verwaiste Eltern, die oft ein ganzes Leben nicht drüber wegkommen.
Dein Mann hat recht. Wenn Du mit der Fehlgeburt nicht zurecht kommst, geh zum Arzt und lass Dir helfen aber hör mit dieser sinnlosen unbeherrschten Wüterei gegen Deinen Mann auf, der kann nichts dafür. LG Moni
Hallo,
Dein Beitrag wöre im Forum
-frühes Ende-
sehr viel besser aufgehoben.
Dort hätte man auch deine Überschrift nicht kritisiert.
Hallo ich kann dir soviel dazu sagen das nach 2 fehlgeburten in kurzer folge unsere Beziehung lange schwierig war.
Der eine verstand den anderen nicht jeder erwartete irgentwie was anderes und die Kommunikation war schlecht.
Wir stritten über total dämliche Dinge der offene Kinderwunsch belastete uns sehr.
Wir haben nie die perfekte lösung gefunden aber wir waren uns sicher wir geben uns deswegen nicht auf auch wenn es beinah 1 Jahr lang sehr schwierig war.
Doch wir heirateten trotzdem.
Auch danach hatten wir schwierige zeiten da wir 3 Jahre nicht mehr schwanger wurden.
Als erstes gebt euch Zeit und auch dir trauere finde ein ventil für dich.
Ich habe z.b eine schatzkiste im wohnzimmer mit allem was damals gekauft wurde.
Ausenrum Kerzen/Engel usw es hilft mir an ganz schlimmen Tagen
Hallo,
deine Hormone sind noch völlig durcheinander, das solltest du nicht vergessen. Hattest du eine Ausschabung?
Eine Fehlgeburt ist schlimm, keine Frage. Ich kann ein Lied davon singen, ich hatte 4. Aber, und da hat dein Mann recht, das Leben muss weiter gehen. Schon alleine für dein anderes Kind. Eine Fehlgeburt ist nichts seltenes, je nach Quelle enden 30 - 50 % aller Schwangerschaften in der Frühschwangerschaft. Es war etwas mit diesem Kind nicht in Ordnung!
Wende dich bitte an eine Hebamme, du hast nach einer Fehlgeburt Anspruch auf eine Hebamme, das wissen aber die wenigsten. Glaub mir, das hilft.
Lg
Wird hier gerade tatsächlich darüber diskutiert, wie eine Frau trauern darf, wie sie etwas nennen soll und ob es anderen Eltern schlechter ergeht.
Gefühle sind subjektiv. Wenn Sie sich damit identifizieren kann und ihr der Begriff hilft, über die Fehlgeburt hinweg zu kommen, sollte man es ihr zugestehen. Denn es geht immer schlimmer, schrecklicher und furchtbarer. Wie getrauert wird ist aber individuell.
An die TE:
So blöd es klingt, aber neben seiner Psyche, spielen auch deine Hormone verrückt. Binnen kurzer Zeit produziert dein Körper enorm viele Hormone, dann der starke Abfall von Hormone.
Das ist keine Ausrede für dein Verhalten gegenüber deines Mannes - der auch ein Verlust erlebt hat - aber eine Erklärung. Das musst du Dir bewusst machen, wenn du wieder einmal ausrastet. Geh in dich und überlege, was dir dieser Streit gerade bringt. Bringt er Dir Erleichterung und die Möglichkeit Frust abzubauen? Deine Wut freien Lauf zu lassen ?
Genau dann solltest Du Dir alternativen suchen. Überlege dir, wie du deine Trauer umleiten kannst.
Scheue auyj nicht den Weg zum Arzt. Du darfst trauern, aber riskiere dadurch nicht, deinen Mann zu schaden.
Alles gute Dir
ja, ich finde, du übertreibst maßlos. MMn gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen frühen FG und Totgeburten.
Natürlich ist eine FG auch emotional belastend aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen.
Ich kann deinen Mann total verstehen, ich wäre ebenso genervt.
floe
P.S. bevor jetzt wieder was kommt: ich hatte selber 3 FG
Hallo floe!
Jeder Mensch trauert anders. Ich finde es hilft der Beitragschreiberin kein Stück weiter in ihrer Trauer was du schreibst sondern verelendet sie noch mehr. Ich denke hier sollte Platz für jeden sein. Ich habe selber eine Tochter in der 29. SSW geboren und sie ist nach kurzer Lebensdauer verstorben. Egal wann man ein Kind verliert. Es ist schlimm.
Es kann sich keiner das Recht herausnehmen darüber so negativ zu urteilen. Gerade wir Frauen sollten zusammen halten und nicht noch darauf rumtrampeln.
GAbi
entschuldige bitte, ich darf doch noch eine andere Meinung haben. Ich hatte selber FGs deswegen erlaube ich mir beim Thema mitzureden.
Und wenn "zusammenhalten" für dich bedeutet "nach dem Mund zu reden" tut es mir leid, da stehe ich nicht zur Verfügung.
floe