Wie kann ich meinem Mann noch helfen? (Quarter Life Crisis)

Hallo Ihr,
Vielleicht kann mir jemand von Euch helfen weil er ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Tut mir Leid, wenn der Text sehr lang wird :-(

Erst einmal zu den "Eckdaten"
Mein Mann ist 31, ich bin 29. Wir sind seit fast 12 Jahren zusammen und haben im Mai letzten Jahres ein wunderbares, aufgewecktes kleines Töchterchen bekommen, das wir sehr lieben. Bei Erziehungsfragen sind wir uns meist einig, da ich Erzieherin bin, vertraut mir mein Mann da auch vollkommen. Manchmal ist er sogar etwas zurückhaltend und ich würde mir eher etwas mehr Austausch und Teilhabe von ihm wünschen.

Nun aber zum eigentlichen Problem.
Er hatte immer sehr viele Freiheiten, konnte seine Freizeit neben seinem anstrengenden Beruf genießen und seinen Hobbies fröhnen. Seit unsere kleine Maus da ist, hat er das auch nicht wirklich einschränken müssen, auch wenn ich gehofft habe, dass er es zumindest teilweise tut, selbst als ich im Wochenbett lag konnte er es nicht ganz lassen und war beim Sport, angeln etc. Ähnlich sah es auch in der Elternzeit aus, die er zwei Mal über jeweils einen Monat genommen hat. Auch da war er teilweise sogar alleine im Angel-Urlaub oder anderweitig unterwegs. Das alles scheint ihm aber immer noch nicht auszureichen, Anfang des Jahres kam es zu einem großen Streit, von dem wir uns gerade erst erholt hatten (dachte ich) , aber nun geht es wieder los.
Er möchte sich selbst verwirklichen,stellt alles in Frage, unsere Beziehung, unser gesamtes Leben, seinen Job. Darunter leidet natürlich auch das ganze Familienleben, denn ich habe den Eindruck, ich kann ihm nichts recht machen. Er bekommt seine Freiheiten, aber er muss sich doch auch um mich und unsere Tochter kümmern. Gemeinsame Aktivitäten am Wochenende gibt es nur vereinzelt, häufig ist er noch mit Freunden unterwegs oder wie gesagt beim Sport. Er sagt auch häufig, dass er keine Lust hat, in den Tierpark zu fahren oder auf den Spielplatz.

Er ist in allem, was er tut sehr erfolgreich, ist auch schnell bei der Arbeit aufgestiegen, wir haben ein eigenes Haus und müssten doch eigentlich so glücklich sein, aber er ist es nicht. Er kann nicht sagen, was das Problem ist, nur dass er meint, wir wären zu unterschiedlich. Da führt er dann eigentlich recht unbedeutende Beispiele an, etwas aus dem Zusammenhang gezogen und ich habe häufig das Gefühl, er blendet vieles aus und baut sich so sein eigenes Bild, das aber einfach nicht der Realität entspricht. Auch die weitere Familienplanung war ein Thema. Da waren wir uns eigentlich einig, jetzt rudert er zurück.

Er sagt, dass er mich liebt, was ich ihm auch glaube, denn zwischenzeitlich haben wir auch schöne Momente, auch als Familie. Aber dann steht er wieder so unter Strom und setzt sich selbst unter Druck, möchte noch erfolgreicher werden
und halst sich neben der Arbeit viele andere Dinge auf.
Wir haben bereits eine Sitzung bei der Eheberatung gemacht, die mir auch geholfen hat. Mein Mann möchte aber nicht ein weiteres Mal hin, weil er den Eindruck hatte, dass der Therapeut ihm nur gesagt hat, was er alles falsch macht (was natürlich nicht der Fall war)

Danke fürs Lesen und ich hoffe, ihr habt Anregungen, was ich noch tun kann, denn dieses Auf und Ab knackt schon sehr an mir. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll bzw ob ich ihm irgendwie helfen kann seine Gedanken und Gefühle zu ordnen

Ganz liebe Grüße

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Ich habe bei deinen Worten auch durch und durch das Gefühl, du machst dir was vor...

Schon allein der Begriff "Quarter Life crisis". Ähm. Wie alt soll er denn werden? 120?

Du schreibst zwischendurch, er baut sich sein eigenes Bild, was nicht der Realität entspricht.

Löse dich davon! Wir nehmen alle unsere Welt um uns herum anders, teils sehr unterschiedlich wahr. Und eine allgemeingültige Realität gibt es nicht!!!!

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Die Quarter Life Crisis gibt es wirklich. Mag sein, dass sie nicht auf ihn zutrifft, aber es gibt schon unheimlich viele Parallelen, wenn man sich die Definition davon ansieht.

Aber vielen Dank natürlich für deine Antwort :-)

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Ja, das weiß ich. Aber damit sind Menschen gemeint, die ihre Ausbildung gerade hinter sich haben, unzufrieden mit der nun erlebten (beruflichen) Realität sind und bei denen nun der WUNSCH nach einer Familie aufkommt!

Nichts davon trifft auf deinen Mann zu. Also nochmal: Nee, aus dieser "Phase" ist dein Mann ganz bestimmt raus!

Aber deine Realität und seine passen gerade nicht zusammen. Deine Aufgabe ist es aber ganz bestimmt nicht, ihm beizubringen, dass DEINE Realität die einzig richtige ist!

PS: Du scheinst ein ganz klares Familienbild zu haben (z.B. gemeinsam auf den Spielplatz, das gab es bei uns insgesamt vielleicht 5 Mal), das ihm völlig fremd ist (wäre mir auch nix!!!). Da müsst ihr ansetzen. GEMEINSAM!!!

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Die quarter Life crisis kenne ich noch nicht.

Männer pflegen im Allgemeinen ihr Hobby trotz Familie weiter, haben weiterhin alle Sozialkontakte.
Bei der Frau ändert es sich. Offenbar verschwindet bei Frauen auch der Wunsch nach einem eigenen Leben. Das ist okay. Ich würde es jedoch nicht so machen.

Ich würde nicht auf ihn warten.

Sückchenweise überlege dir, was deine Bedürfnisse sind und setze sie authetisch um.

Er wird mit eurer Tochter wahrscheinlich mehr anfangen, wenn sie älter ist und mitlaufen kann.

Es tut mir leid, dass er alles in Frage stellt. Leider muss man sich eben auch zusammenreißen und die Bedürfnisse des Partners erkennen. Gebe ihm intelligent Kontra. Du bist nicht seine Mutter, sondern seine Partnerin mit eigenen Bedürfnissen. Ich meine es nicht gemein, wenn ich das so schreibe. Ich möchte dir nur Mut machen, für dich einzustehen.

Ich wünsche dir dabei Erfolg.

2

Ich glaube du kannst gar nix tun.
Es liest sich so als wäre dein Mann nicht bereit Familienvater zu sein, vielleicht hat er sich das Ganze anders vorgestellt, - es liest sich so als würde er alles tun um nicht in den Familienalltag zu geraten.
Familie ist halt anstrengend und bedeutet am Anfang einfach sehr viel Verzicht - das scheint ihm nicht so zu gefallen 🤷‍♀️.
Und egal was du tust - glaube er wird nicht über Nacht das alles toll finden.

Wenn du dich trennst, hat er entweder die Rolle eines alleinerziehende ( sofern das Kind bei ihm bleibt ) oder die Rolle des Umgangsvaters, was ihm sicher sehr viel weniger gefallen wird als die jetzige Situation.
Dann muss er nämlich Unterhalt zahlen und Zeit „opfern“.
Ich glaube ich würde ihm genau das mal so aufzeigen - zum wach werden!
Er ist der Vater, er hat dementsprechend Verantwortung - entweder er reißt sich zusammen und wird erwachsen oder ihr geht getrennte Wege.
Ich glaube mit Verständbis kommt an diesem Punkt nicht mehr so weit- du hast ja schon viel versucht .
Ihn unter Druck zu setzen ist sicher kein Allheilmittel gegen das Problem - doch ich würde ihn zwingen sich ganz klar zu positionieren..

3

Wir müssten doch glücklich sein...

So ist es im Leben aber leider nicht immer. Ich selbst bin 27 und habe grade das Gefühl selbst mittendrin zu sein in der Quater life crisis...

Ich habe eigentlich alles und doch vom Gefühl her nicht das richtige. Bis auf meinen Mann und meine Tochter bin ich mir grade in nichts sicher. Meine Launen, Gedanken und Pläne wandeln sich täglich. Neuer job? Ne ich bleibe da oder doch? Ich suche etwas neues, dann der Gedanke nein passt doch. Das gleiche mit Weiterbildungen bis hin zur Frage nach einem Branchenwechsel. Dann zweites Kind ja, nein, schwanger, glücklich, traurig etc. Dann umziehen ja, nein, wohnungssuche, ach nein lieber nicht. Manchmal sind es nur noch Sekunden bis eine Entscheidung wechselt.

Ich fühle mich damit auch nicht wohl. Ich weiß einfach nichts mehr ganz sicher. Anfangs dachte ich noch es würde mich vorran bringen aber es dreht mich nur im Kreis.

Wenn ich mal wieder mit einer Idee um die Ecke komme sagt mein Mann das muss ich selber wissen aber eben genau das passiert Momentan nicht. Er hatte auch schon Angst, dass ich an uns auch noch zweifle aber das passierte bis jetzt nicht.

Es tut mir sehr leid, dass du/eure Maus jetzt darunter leiden müsst aber ich verstehe auch deinen Mann. Er würde sicher auch gerne wieder einen sortierten Kopf und eine klare Linie haben.

Ich finde es prima, dass du dich mit der Sache beschäftigst und ihm und die hekfen möchtest

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Danke für deine Nachricht!
Ja, so kommt es mir auch vor. Er müsste sich erst einmal richtig sortieren und ich würde ihm auch gerne helfen, aber das scheint nicht so gehen. Er liebt unsere Tochter sehr und scheut eigentlich auch nicht die anstrengenden Phasen mit ihr, er ist ein Familienmensch, aber trotzdem flüchtet er häufig vor der Situation. Vielleicht hängt das auch mit seiner eigenen Kindheit zusammen, ich weiß es nicht

5

Das ist doch absoluter bullshit #augen ein liebender Familienvater geht sicher nicht in den angelurlaub in seiner Elternzeit.

Er hat kein Bock auf euch als Familie. Zwingen kannst ihn leider auch nicht.
Echt schlimme Geschichte.
Gibt es auch keine Lösung für, manche Männer sind einfach so.

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9

Hier wird der Begriff QLC unter Nennug der Gegeteiligen Begriffe missbraucht.Deine Nennung und Aufzählung der Freiheiten, die sich dein Partner??/Mann?? ungefragt herausnimmt, sind die Freiheiten eines erfolgreichen Mannes im Berufsleben, der nicht von seinen Gewohnheiten lassen kann. Es sind die Allüren eines Junggesellen mit Familienanschluss. Das Streben und Verlangen nach weiterem beruflichen Fortkommen ist solchen Menschen (auch Frauen) implantiert und ich denke auch eine sehr positive Eigenschaft, denn was wäre unsere Republik ohne Führungskräfte. Sein familiäres Leben kannst du nur beeinflussen, wenn ihr ruhig und sachlich im Dialog bleibt. Aber, seine Hobbys wirst du nur minimieren können, aber nie abstellen. Mein Partner ist ein extrem beruflich erfolgreicher Mann, wenn der nach Hause kommt, gibt es ein "Wochenbriefing" und danach geht er als "Schrauber" in seine Garage und bastelt unermüdlich und zeitintensiv an seinen(alten) teuren Sportwagen. Mir ist dieses Hobby lieber als teure (junge) Frauen. Redet miteinander, ohne Vorhaltungen und sachlich, so wie du den Typus Mann beschreibst, kommst du ihm nur intelligent bei. Ich bin ganz sicher, du packst das.
Viel Erfolg und LG

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Hallo,

hat dein Mann vielleicht eine andere? Vielleicht merkt er jetzt so richtig, was es bedeutet ein Kind zu haben? Da kann man nicht mehr machen was man will.



vg
novemberhorror

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Dein Posting ist "Juniterror"

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Was meinst du damit?

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Für die klassische Midlifecrisis ist er noch zu jung. Die beginnt frühestens ab Anfang 40, eher Mitte 40 und kann sich bis Ende 50 hinziehen.

Ich sehe ein anderes klassisches Problem. Nicht falsch verstehen, aber ihr seid sehr jung zusammen gekommen. Habt ihr davor überhaupt längere Beziehungen gehabt? Ich schätze nicht. Es gibt da so einen Spruch: die erste liebe heiratet man nicht. Und irgendwie hat sich das in meinem
Freundes- und Bekanntenkreis auch bewahrheitet. Die einzigen zwei „frühen“ Paare die geheiratet hatten sind wieder geschieden. Menschen entwickeln sich weiter und gerade heute ist man eben mit 19 noch nicht „fertig gereift“. Plötzlich will man etwas anderes im
Leben etc. Abgesehen davon, dass insbesondere Männer das „austoben können“ irgendwann vermissen. Und das meine ich in jeglicher Hinsicht.
Ich denke dein Mann versucht jetzt Dinge nachzuholen.... insbesondere wenn er Freunde ohne Ehefrauen und Kinder hat.

Ich hoffe dein Mann findet den Weg zurück zu dir, auch wenn ich befürchte er wird sich immer mehr entfernen.

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Das ist doch Klischee.

Mein Bruder und seine Freundin sind seit sie 15 sind zusammen, meine Eltern ebenso (& laufen immer noch Händchen haltend rum), meine beste Freundin seit sie 14 ist (also auch schon 25 Jahre),... da fallen mir im direkten Freundeskreis so einige ein.

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Dein Mann benimmt sich wie ein verwöhntes Balg.

Und du fragst noch, wie du ihm helfen kannst. Ich finde, es ist an der Zeit, dass ER sich fragt, wie er DIR helfen kann.

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Ich habe bzw.mache hier das selbe mit meinem Partner durch.Wir sind ebenfalls jung zusammen gekommen, geheiratet, Haus und Kind.
Vor dem Kind hatte jeder seinen Freiraum.Wir haben gearbeitet so lange und so viel wir wollten, haben unsere Freizeit gestaltet wie es jedem beliebte entweder zusammen oder jeder für sich.Wir haben im Grunde gut gepasst weil er sehr freiheitsliebend ist und ich gerne für mich bin.
Jetzt mit Kind ist das Leben aber anders und er kam damit überhaupt nicht zurecht.Er wollte alles so bei behalten wie es ist. Ich habe ihm nach 1,5 Jahren die Pistole auf die Brust gesetzt und ihm gesagt dass ich mit dem Kind gehen werde wenn sich nichts ändert und es auch wirklich so gemeint. Wir gehen nun seit einem halben Jahr zur Paartherapie.Er bemüht sich wirklich und es läuft immer besser.Wir sind och lange nicht durch weil es noch einige Altlasten gibt die wir bearbeiten möchten.
Ich hoffe das dir mein Text hilft.Ich zähle mich nicht zu den Vertretern die direkt den Mann zum Teufel jagen oder mit "wie kann man nur so jemanden heiraten und DANN noch ein Kind kriegen"-Parolen um die Ecke kommen.
Du bist jetzt als Mutter in der Situation noch mehr als sonst auf dich acht zu geben weil du dein Kind hast, was dich brauch.Eine fertige Mutter kann sich nicht gut um die Kinder kümmern zumindedtens nicht suf Dauer.Achte gut auf dich.Dein Mann tut das selbe für sich.So funktioniert aber Elternschaft nicht.
Alles Gute