Hallo,
ich muss mir einfach mal was von der Seele reden. Ich weiß momentan nicht weiter.
Angefangen hat alles mit 14 Jahren. Ich hab mich selbstverletzt und musste zum Kinderpsychiater. Darauf folgte eine nicht enden wollende Krankenhauskarriere. Klapse, Psychosomatische usw. Mit Mitte 20 ging es mir endlich gut. Bis mein Vater starb. Wir haben ihn in den Tod gepflegt. Das hab ich nie verkraftet. Nach langem Kiwu wurde ich letztes Jahr in der Bachelorphase schwanger. Ein Abgang. Auch das hab ich nach ca. 10 Jahren Kiwu nicht verkraften können. Im Januar hatte ich dann einen Suizidversuch. Wurde mit Blaulicht erst in die Unfallambulanz, dann in die Geschlossene gebracht.
Ich versuche es. Bin momentan beim Sozialpsychatrischen Dienst. Nehme 2 verschiedene Antidepressiva..... es gilt nicht. Ich habe das Gefühl, ich sterbe gerade. Und ich will leben. Aber meine Gefühle bringen mich um. Ich weiß nach 22 Jahren Krankengeschichte nicht mehr, was ich noch tun soll.
Ich fühle mich austherapiert und hoffnungslos.... ((
Ich sterbe....
Geht es Dir denn besser, wenn Du in der Klinik bist? Fühlst Du Dich dort sicherer, besser betreut und könnte man nochmal versuchen, die Medikamente nochmal anzupassen, wenn sie nicht wirken?
Eine Freundin von mir wurde auch lange auf bipolare Störung behandelt und man wunderte sich, dass so gar nichts richtig anschlug. Bis heraus kam, dass sie eigentlich ADHS hat. Manchmal dauert es leider wirklich lange, bis man auf der richtigen Spur ist. Ich würde Dir raten, es nochmal zu versuchen!
Danke für deine Nachricht. Ich kann das gar nicht richtig beantworten. Ja, in einer Klinik fühle ich mich oft besser. Nur ist das ja nicht das "echte"Leben. Und es hat immer den faden Beigeschmack des Versagens. Ich möchte mein Leben gerne hinkriegen. Alleine aushalten. Und mich zusammen reißen. Aber dann kommen wieder solche Tage, an denen ich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin Borderlinerin. Meine Gefühle machen mich halt manchmal einfach fertig. Und es ist so kräftezehrend, immer zu kämpfen.
Lg
Hallo,
du hast eine sehr bewegte Vergangenheit. Eine Vergangenheit die sehr viel Kraft von dir gefordert hat. Du schriebst du warst in der " Bachelorphase ". Trotz aller Umstände hast du es geschafft diese Phase zu erreichen. Das zeigt das du ein sehr starker Mensch bist. Ich vermute du wirst jetzt denken was schreibt der für Müll. Ich und stark, nein klein und schwach. Ich meine es aber wirklich so wie ich geschrieben habe. Ich denke bei vielen hätte nur ein einzelnes Erlebnis von denen die du hattest gereicht um sie aus der Bahn zu werfen.
Ganz ganz wichtig finde ich deine Aussage: " Ich will leben". Das zeigt mir das du dein Leben nicht aufgeben möchtest. Ich kann dich auch verstehen wenn du schreibst : " Aber meine Gefühle bringen mich um."
Vielleicht hilft es dir über deine Gefühle zu reden oder zu schreiben. Ich weiß, das ändert nichts an den Erlebten, es kann aber auch entlastend sein alles von der Seele runter zu bekommen.
Ich schicke dir ganz viel Kraft.
blaue-Rose
Danke für deine sehr lieben Worte. Das tut gut. An solchen Tagen wie heute sehe ich das Positive gar nicht mehr. Da braucht man den Input manchmal von außen. Ich hatte heute noch ein Telefonat mit einer sehr lieben Freundin. Die hat mir meine positiven Eigenschaften vor Augen geführt. Dabei kamen mir gleich die Tränen. Ich verstehe nicht, warum ich für jeden Menschen Empathie entwickeln kann, nur bei mir selbst nicht. Ich bin mein größter Feind.
Lg
So wie es dir geht geht es vielen. Viele die bestimmte Dinge ertragen mussten haben ein sehr großes Problem mit sich selbst. Sie können z.B. ihren eigenen Körper nicht annehmen. Fühlen sich schmutzig, minderwertig und wertlos.
Erzählen Dritte ihnen eine Geschichte, die im Grunde genommen die eigene sein könnte, dann können sie alles richtig einordnen und auch sehr hilfreiche Ratschläge geben.
Durch bestimmte Ereignisse haben einige ein sehr geringes Selbstwertgefühl und sehr wenig Selbstvertrauen. Außenstehende betrachten einen allerdings ganz anders. Sie sehen oft eine sehr starke Persönlichkeit.
Versuch dich mit Augen Dritter zu betrachten und erkenne deine Leistungen und Erfolge an. Was für einen selbst als Kleinigkeit aussieht kann für andere ein sehr großer Erfolg sein.
Nicht schön.
Kann dir nur meine kleine und im Vergleich sehr kurze Erfahrung mitteilen. Vielleicht bringt es dir was.
Ca. 5 Wochen diverse hardcore Medikamente.
"Hilfe, die bringen mich hier um."
Ich kam mir "vergiftet" vor (derber Einfluss auf mein Wesen durch Medikamente) - kein paranoides, schizophrenes Denken einer tatsächlichen "Vergiftung" oder dass man es übel mit mir meinte. Die Medikamente stellten einiges mit mir an.
Hatte auch das Gefühl, dass ich auf den Todestripp geschickt wurde. Hatte teilweise auch den Eindruck sterben zu müssen, auch wenn ich leben wollte
Das alles ist nun einige Jahre her. Ich denke, es gibt einige Menschen, die eben ungewöhnlich auf Medikamente, Therapien etc. reagieren ..
Hört sich bescheuert an, aber dieser "Klick" muss (bei mir) von selbst kommen. Und von innen heraus.
Diese Erfahrung habe ich bei 2 "größeren" Geschichten im Leben gehabt: Ende einer jahrelangen Bulimie und nach einem Zusammenbruch. Alles von außen half nicht - bis eben auf einmal (nicht darauf "hingearbeitet") dieser "Klickmoment" da war.
Das ist nur eine einzelne, sehr unscharf gehaltene Erfahrung. Ohne Wertung, ohne dass man etwas für richtig oder falsch hält. Kein Kontra gegenüber Therapien oder Medikamenten. Sondern es soll dir vielleicht ein kleines bisschen Mut machen ... es kann gut werden und es gibt viele Wege dorthin.
Danke für deine Nachricht. Die Medikamente nehme ich noch nicht lange. Erst ein paar Wochen und nur, weil es mir vorher schon so schlecht ging. Mein Problem ist das alleine sein. Wenn ich bei meinem Partner bin, geht es mir Ansicht ganz ok. Aber sobald ich in meinen eigenen vier Wänden bin, drehe ich durch. Ich hatte am Freitag einen totalen Wutanfall. Hab hier meine Fensterbank kaputt gemacht. Der Tag danach mit der Scham ist Ansicht noch schlimmer als der Zustand ansich. Hab es meinem Freund erzählt. Und schäme mich so schrecklich.
Irgendwie muss ich das aushalten.
Lg
Innere Unruhe, Unzufriedenheit, nicht ausgefüllt sein, sich selbst nicht mögen, ..
Sich selbst weh tun, schlechte Gedanken, sich alleine fühlen ..
Schön, dass es Dir besser geht, wenn dein Partner um dich rum ist. Wenn du dich "vollständig" fühlst, in dieser Welt von jemandem geschätzt und gebraucht ..
Ich persönlich weiß, dass ich alleine auf dieser Welt bin (trotz liebevoller Familie und gutem sozialen Netzwerk). Ich lebe damit gut (mit dieser Weltsicht und Anschauung).
Ich weiß, dass nur ich für mein persönliches Glück verantwortlich bin. Innere Zufriedenheit, in sich ruhen. Ich bin mir selbst genug. Dieser Satz ist so immens wichtig und bedeutet so viel :).
Es gibt einiges, was man selbst nicht beeinflussen kann. Das Leben zeigt einem nicht immer die schönen Seiten. Das wissen wir beide. Doch man kann damit leben. Negieren, vergessen, verdrängen soll man nicht Doch man kann es akzeptieren, es als einen Teil seines Lebensweg und seiner Erfahrungen sehen. Doch man kann manche solcher Päckchen nicht auf ewig in derselben Intensität mitschleppen. Mit der Zeit sollten sie an Gewicht verlieren. Man selbst ist immer das Endprodukt seiner Erfahrungen/Erlebnisse - lerne dein Leben zu lieben, so wie es war. Gewünscht hätte mich sich öfters anderes, manches musste nicht sein.
Doch lerne wirklich dich selbst wert zu schätzen und zu mögen. Auch wenn du "schwerer läufst", als manch andere :).
Bei mir war das eine Nebenwirkung von Trevilor, hat mich fast wahnsinnig gemacht. Was nimmst du denn? Gute Besserung wünsche ich dir!!!!
Ich hatte das schon vor den Medikamenten. Also deshalb nehme ich die nur. Ich nehme morgens Escitalopram und abends Mirtazapin. Ansich vertrage ich die ganz gut und merke auch schon eine Besserung. Bei mir ist es einfach so, dass ich nicht alleine sein kann. War die ganze Woche bei meinem Partner und bin am Freitag nach Hause gefahren. Natürlich ging das wie immer in die Hose. Und da ich ihm davon erzählt habe, kommen nun noch Schamgefühle dazu.
Hör auf dich selbst als die "Kranke", die Therapierte etc. zu sehen...
Gut, du hast die Fensterbank zerstört. Ist passiert. Du hast dich Scheisse gefühlt. Dann hör jetzt auf, dass noch weiter zu thematisieren und zu analysieren.
Sehe, dass andere sich vielleicht ähnlich fühlen und das in dem Moment nicht tun. Die Aktion ist übertrieben. Punkt.
Ich weiß, du fühlst dich dcheisse genug, möchte dich aber dennoch nicht mit samthandschuhen anfassen. Sehe deine Krankheiten nicht als "freifahrschein", als Entschuldigung... reagiere einfach früher wenn möglich. Du hattest ein "komisches" Gefühl heim zu gehen, "ahntest" schon, dass es nicht glatt läuft...
Was du präventiv machen kannst, weißt du, dass was sich eben in deinen täglichen Alltag integrieren lässt : bei ihm bleiben, heim gehen und mit irgendwas beschäftigen...
Du weißt, was ich und wie ich es meine?
Versuche dich zu akzeptieren wie du bist, lerne mit dir zu leben und du kennst dich am besten: lerne dich zu mögen und versuche für dich Wege zu finden, wie du dir manchmal selbst helfen kannst und wie du manchmal schon vorher die Bremse ziehen kannst.
Mache alles so, wie es "dein (!) innerer Richter" für richtig und gut befindet. Die Fensterbank war ihm selbst zu viel , mal lapidar gesagt.