Hallo zusammen,
Ich habe schon ein bisschen zu dem Thema gestöbert, aber so ganz treffen die Beiträge nicht ganz auf meine Situation zu. Bei jedem sieht esja doch ein bisschen anders aus.
Mein Mann und ich haben eine Tochter die jetzt im August drei Jahre alt wird. Die Zeit als Säugling mit ihr war sehr anstrengend für mich, da sie nachts im 45 Minuten Takt wach und tagsüber meckerte sie sehr extrem, weil sie einfach nicht voran kamen. Als sie dann laufen konnte war es wesentlich entspannter. Ich habe nach einem Jahr wieder angefangen 30 Stunden zu arbeiten und habe nach 23 Monaten auf 35 erhöht. Seit sie zwei Jahre alt ist arbeite ich 40 Stunden. Die Nächte sind soweit auch o. k. Aber mein Job ist sehr stressig. Der Zeitdruck pünktlich aufzustehen und zur Arbeit zu fahren, damit dich eben so rechtzeitig Feierabend machen kann um sie aus der Kita zu holen plus natürlich meine Arbeitszeit von 8 Stunden plus pause doch noch zu erreichen, ist schon sehr extrem. Hinzukommt ein neues Aufgabengebiet, was ich übernommen habe in das ich mich erst einarbeiten muss.
Ich war im letzten halben Jahr sechsmal erkältet Und war einfach nur noch müde, antriebslos und total schlapp. Mir sind Haare ausgefallen und meine Nägel sind brüchig. Ich habe kein Interesse daran gehabt mich mit anderen Leuten zu treffen. Ich habe sogar ein großes Blutbild machen lassen um meine Schilddrüse zu testen, die völlig in Ordnung ist. Also kam nur noch eins infrage: Burnout. Habe eine Zeit lang völlig grundlos angefangen zu weinen und war wirklich sehr gereizt. Ich war schon wieder erkältet und bin dann vier Wochen zu Hause geblieben. Natürlich habe ich auch meinen Arbeitgeber informiert und wir versuchen gerade gemeinsam eine Lösung zu finden.
Bitte entschuldigt das ich so weit ausgeholt habe, aber ich wollte das ihr eine Information über die Situation bekommt.
Ich habe mich mit meinem Mann vor circa drei Wochen über meinen Wunsch ein zweites Kind zu bekommen unterhalten. Er hat mir ziemlich deutlich gesagt, dass er kein zweites Kind mehr möchte, weil er mir diese Belastung nicht zutraut.
Irgendwo kann ich ihn ja auch verstehen, aber mein Wunsch nach einem zweiten Kind ist gerade sehr groß. Ich bin jetzt 33 und er 39. Nicht das ist zu spät wäre, aber in fünf Jahren brauchen wir nicht noch mal mit einem zweiten Kind Anfang. Ja es war alles sehr belastend für mich in den letzten zwei Jahren, aber ich bin nicht in eine Depression verfallen oder habe mich total gehen lassen. Ich habe ja sogar selber etwas in die Wege geleitet, um wieder entspannter zu werden. Ich bin eigentlich ein sehr entspannter und auch starker Mensch. Lasse nicht alles direkt an mich ran und stehe über den Dingen. Nur ist es auf der Arbeit einfach gerade zu viel geworden, aber dagegen kann man ja was unternehmen. Wie seht ihr das? Sollte ich weiter am Ball bleiben und meinen Mann Überzeugen doch noch ein zweites Kind zu bekommen, oder sollte ich mich besser mit dem Gedanken anfreunden ein Einzelkind zu haben.
Ich möchte noch anmerken, dass er vor einem halben Jahr über das Thema zweites Kind noch etwas anders gesprochen hat, dies war bevor ich kurz vor einem Burn out stand. Da hatten wir gesagt, dass wir im Herbst noch mal zum Thema zweites Kind miteinander sprechen und jetzt sieht seine Meinung ganz anders aus.
Ich quäle mich gerade sehr mit diesem Gedanken und werde ihn sicherlich auch noch ansprechen. Aber ich glaube fast, dass ich seine Meinung nicht ändern kann.
Ich danke euch vor ab für eure ehrliche und sachliche Meinung 😊
Viele Grüße
Britta
Wunsch nach zweitem Kind, Partner ist aber dagegen!
Durch ein zweites Kind werden die Anforderungen an dich nicht weniger.
Gruss
agostea
Was wäre mit weniger Arbeiten?
Wennd as machbar wäre, würde ich es sofort machen, dann hast du ein "stress" etwas reduziert und kannst deinen Mann überzeugen, dass du "kraft genug" für ein zweites Kind hast.
Denke auch schon über ein reduzieren der Stunden nach, um mir diesen Stress zu nehmen. Vielleicht mache ich das, egal ob noch ein Kind oder nicht 😊
Hallo Britta.
So wirklich anders ist eure Situation nicht zu jedem anderen Thread wo einer noch ein Kind will und der Andere nicht. Meine persönliche Meinung. Du wirst hier sicherlich sehr unterschiedliche Antworten bekommen. Von "Akzeptier sein Nein" bis hart und absolut vertrauensbrüchig "Du weißt doch wies geht, jubel es ihm als Unfall unter; er wird es schon lieben wenn es da ist". Ich bin deffinitiv für : Akzeptier es!!! Überreden, bearbeiten, überzeugen..Nein..finde ich übergriffig.
Ggf schiebt er auch nur das "du schaffst psychisch keine 2 Kinder" vor. Vielleicht wäre auch denkbar, dass er euer Kind ebenfalls sehr anstrengend und fordernd fand und froh ist, dass es endlich selbstständig wird, ihr als Paar mehr Zeit für euch wieder habt etc pp. Hoffe du weißt was ich meine?
Es gibt in diesem Thema einfach KEINEN Kompromiss! So leid es mir tut..
Liebe Grüße.
Babyb
Danke für deine Ehrlichen Worte. Werde sicherlich alles mal über denken.
Wie habt Ihr denn die Familienarbeit aufgeteilt? Und könntest Du Deine Stunden wieder zurückschrauben? Kann Dein Mann reduzieren?
Mein Stunden kann ich etwas reduzieren oder ggf ne Putzfrau arrangieren. Leider kann mein Mann nicht reduzieren
Überzeugen kann man bei diesem Thema niemanden - man sollte es auch gar nicht erst versuchen.
Gerade nach der Beschreibung deiner beruflichen sowie psychischen Situation und dem Kampf, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen, klingt das für mich eher nach einem "Versuch der Selbsttherapie - Kind bekommen, daheim bleiben und sich erstmal vom Stress erholen". Dass ein zweites Kind den Stress allerdings nicht reduziert, eher im Gegenteil, scheinst du dabei allerdings zu vergessen.
Der Wunsch nach einen zweiten Kind war schon immer da. Er ist also nicht erst jetzt gekommen. Ich habe selber zwei Geschwister und mein Mann auch. Wir hatten gerade mehrere Situationen wo man froh war Geschwister zu haben.
Die Selbsttherapie sieht aktuell etwas anders aus 😉 - mach viel für mich und noch einige andere Maßnahmen eingeleitet
Ich kann deine Gedanken trotz deiner aktuellen Belastungssituation gut nachvollziehen. Ich war im letzten jahr sehr viele Monate sehr krank. Es waren auch Infekte, aber teilweise mit Karnkenhausaufenthalten, OPs und am Ende starker beruflicher Unbelastbarkeit. Ich war fast 5 Monate krank geschrieben und wurde dann noch 3 Moanate eingegliedert. Und du ahnst es, gerade als ich einigermaßen auf den Füßen stand, begann ich mich mit unserem 3. Kind gedanklich zu befassen. Als ich meinen Mann, der in dem Jahr extrem viel auffangen musste, trotz Schichtdiesnt und 120% arbeiten, hat genauso reagiert wie deiner. Es war einfach zu früh. Du darfst die Belastung deines Mannes in so einer Zeit auch nicht unterschätzen. Lass es etwas sacken und sprich nochmal mit ihm, wenn du wieder richtig fit bist. Am besten gleich mit Idee, wie du trotz neuer Schwangerschaft auch auf den Füßen bleiben kannst. Wir sind mittlerweile wieder mitten in der "Übungsphase". Zweimal war ich schon schwanger, aber es wollte noch nicht bleiben.
Alles Liebe und pack dir nach so einer Zeit mit einer neuen Schwangerschaft nicht wieder zu viel auf den Zettel. Sonst denkt dein Mann auch, dass du nichts daraus gelernt hast.
Danke für deine Antwort, hat mir sehr geholfen 😊👍🏻
Gesundheit geht vor, die Kinder haben nichts von einer überforderten Mutter. Und jede Mutter hat ihre Grenzen, bei Dir sind die eben gerade erreicht.
Werde vollständig gesund und dann sprich das Thema nochmal an. Und nein, Kinder mit größerem Abstand zu haben ist keine ungünstige Idee, sondern gerade dann, wenn man eben zur Überlastung neigt, eher ein Vorteil. Meine sind 10 Jahre auseinander und das ist völlig in Ordnung so.
Hallo,
Du scheinst momentan tatsächlich an Deiner Belastungsgrenze angekommen zu sein - und das ist KEINE Schande!
Erstmal würde ich versuche an meiner Situation etwas zu ändern. Z.B. durch
- Reduzierung Arbeitsstunden
- Erhöhung Kitastunden
- eventuell einen Großeltern-Nachmittag
- (mehr) Beteiligung des Vaters
- (mehr) kleine Auszeiten schaffen
- klarere Abgrenzung, Stichwort: Arbeit gedanklich nicht mit nach Hause nehmen
Es gibt vermutlich keine Möglichkeit, jemandem, der partout kein weiteres Kind will zu überzeugen, aber in Deinem Fall, nennt er ja Dich als Grund. Da finde ich es schon schade, wenn er Deinen (hoffentlich) temporären Zustand sieht und keine Wege sucht, um Dich zu entlasten.
Wenn es ihm also wirklich um Dich geht, setzt Euch zusammen, sprecht über die Möglichkeiten, aber einfach so platt und ohne Lösung, finde ich seine Ablehnung unfair.
Wenn er aber einfach kein weiteres Kind will, wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als Dich damit abzufinden.
Ich kann nicht einschätzen wie es Dir wirklich geht, oder wie er wirklich über ein zweites Kind denkt, aber es hört sich zumindest für mich so an, als wäre es momentan der falsche Zeitpunkt. Ich verstehe Deine Bedenken hinsichtlich des Altersunterschied, aber wenn Du weiterhin derartige gesundheitliche Probleme hast, solltest Du zuerst die lösen.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Vielen dank, war sehr hilfreich für mich 😊