Kann man verlorenes Vertrauen wieder aufbauen?
Mein Freund und ich sind seit etwas über 2 Jahren ein Paar. Mein Freund hatte letztes Jahr eine Online Affäire, mit Sex Chats, Fotos, Videos und Telefonsex. Trotz allem hab ich ihm noch einen Chance gegeben.
Allerdings streiten wir seit Monaten ständig wegen Kleinigkeiten, ich kann nicht mit ihm über Probleme reden, ich blockiren da total und so kommt es zu ständigen Streits und tagelangem hickhack.
Er wirft mir immer vor das ich nicht mit ihm rede und nur schreiben kann, reagiert aber darauf und macht auch manchmal den Anfang.
Ich habe das Gefühl das er mich auch provoziert damit "ausraste" damit er darin bestätigt ist das alles meine Schuld ist. Grundsätzlich ist es nämlich so das immer alles mein Fehler ist, ich motzig reagiere und er ja nie was gemacht hat.
Wir wollen diese Beziehung retten, wir lieben uns sehr, aber ich frage mich ob es überhaupt Sinn macht.
Kann man verlorenes Vertrauen wieder aufbauen oder sollten wir uns der Tatsache stellen das wir es vergeigt haben?
Kann man Vertrauen wieder aufbauen?
Das schreit nach Eheberatung, wenn Du das alles so schilderst. Die Sprachblockade, die Schuldzuweisungen, aber ihr liebt euch ja. Aber das müsst ihr beide wollen.
Ansonsten sehe ich keine Chance, es liest sich ja heraus, dass es schlechter statt besser wird.
Ich bin bereits in Therapie, weil ich noch andere Baustellen habe.
Ob er da mitgehen würde weiß ich nicht.
Hi,
wir versuchen es gerade.
Über Jahre habe ich Vieles als selbstverständlich angesehen, meinem Mann die Verantwortung für mein Glück übertragen und im Grunde versucht ihn umzuerziehen.
Er hat sich dann im letzten Jahr Komplimente und Bestätigung irgendwo anders geholt...
Ich hab immer gedacht, er sei sich meiner zu sicher - aber für mich galt das wohl auch.
Seit einigen Sitzungen lassen wir uns nun coachen. Ich denke, um gemeinsame Ziele zu entwickeln und sich in den anderen besser einfühlen zu können, ist eine gemeinsame Beratung ab einem gewissen Punkt Grundvoraussetzung, damit es weitergehen kann...
Alles Gute
Hallo,
"oder sollten wir uns der Tatsache stellen das wir es vergeigt haben? "
Für mich klingt deinText eher, als hätte er es vergeigt - nicht ihr zusammen.
Ich verstehe dein verlorenes Vertrauen und seine motzige Reaktion zeigt nur, dass er Angst hat und sich seine Fehler nicht eingesehen kann.
Ob du damit auf Dauer zurecht kommen möchtest oder nicht musst du wohl selber entscheiden.
LG
"Für mich klingt deinText eher, als hätte er es vergeigt - nicht ihr zusammen"
Wieso?
Ich habe einfach Angst Dinge anzusprechen weil ich Angst vor seiner Reaktion habe, er ist so besserwisserisch, er akzeptiert andere Meinungen meistens nicht, das ist bei so ziemlich jedem Thema so.
Das hingegen wäre für mich ein klarer Trennungsgrund
Mein Mann und ich sind seit 22 Jahren zusammen. Vor 18 Jahren ist es zu einem extrem gravierenden Ereignis gekommen, wesentlich schlimmer als ein Seitensprung.
Wir haben uns entschieden zusammen zu bleiben, haben therapeutische Hilfe in Anspruch genommen. Vertrauen kann ich weitgehend wieder, wir haben eine schöne Beziehung, kaum Streit, stemmen den Familienalltag prima gemeinsam, gesundes Sexualleben.
Was aber unwiderruflich weg ist, ist die Unbekümmertheit, das Verspielte, die seelische Einheit. Und bei mir ein PTBS. Damit war zu rechnen, im Alltag habe ich es gut im Griff.
Vielleicht bleibt uns wirklich nur die professionelle Hilfe als Rettung übrig. Kosten die ich mir auch wieder eigentlich nicht leisten kann
Ich würde sagen das Vertrauen ist weg und kommt nicht zurück..
Nach einem Jahr >>> eine Online Affäire, mit Sex Chats, Fotos, Videos und Telefonsex<<<.
Ich weiß gar nicht, ob ich da überhaupt noch Interesse gehabt hätte, Vertrauen wieder aufzubauen. Immerhin fand das in einer Phase statt, in der sich eine Partnershaft noch im Aufbau befindet.
Ansonsten scheint bei euch ja auch nicht viel zu stimmen.
Naja was heißt es stimmt bei uns vieles nicht, im Moment ist einfach der Wurm drin.
Wir harmonieren eigentlich sehr gut, wir haben den selben Humor, die selben Interessen und wahnsinnig guten Sex.
Leider gab es einige Unstimmigkeiten wo es uns sehr schwer viel einen Kompromiss zu finden. Auch ist er in einem Alter wo er meint ihm bleibt für gewisse Dinge nicht mehr soviel Zeit, wie zB der Kauf eines Hauses. Mir würde es reichen auf Miete zu wohnen, er will das nicht auf Dauer. Er kritisiert meine Kindererziehung, lässt aber bei sich selbst keinerlei Kritik zu.
Aber alles in allem waren wir eigentlich bis dato sehr glücklich so wie es war.
Je mehr ich darüber nachdenke desto mehr fällt mir auf das ich immer mehr Angst habe ihn zu verlieren, ihn teilweise aus vielem ausschließe obwohl ich das eigentlich überhaupt nicht möchte.