Liebe Community,
ich befinde mich in einer sehr misslichen Lage. Seit einem Jahr bin ich (25) glücklich mit meinem Freund (30) zusammen. Wir lieben einander sehr und haben uns aufgrund meines Arbeitsplatzwechsels dazu entschieden zusammenzuziehen.
In letzter Zeit hatten wir jedoch mehrere, zum Teil heftige Streitereien.
Ein Grund ist die extrem enge Beziehung zu seiner Mutter. Er lässt sich von ihr anschreien, kommandieren und steht im täglichen Kontakt mit ihr. Oftmals telefonieren sie in unserer begrenzten, gemeinsamen Freizeit über solche Lappalien, dass ich wahnsinnig werde (Sie ruft zum Beispiel an einem freien Tag 3x an und sagt ihm dann Dinge wie "Die Katze hat heute morgen eine Maus gefangen"). Außerdem steht einmal monatlich ein Pflichtbesuch von Sa-So bei den Schwiegereltern an. Sein Vater ist ein eher ruhiger, umgänglicher Mann.
Zu dem engen Verhältnis muss ich noch erwähnen, dass mein Freund Selbstständiger ist und in einem Gewerbe arbeitet, in dem seine Mutter seit Jahrzehnten erfolgreich ist. Direkt nach seiner Ausbildung hat er einen Laden in einer anderen Stadt, nach ihrem Vorbild (1:1), eröffnet.
Seine Mutter ist omnipräsent und mischt sich in sein Geschäftsleben und unser Privatleben ein.
Neulich morgens war sie vor ihm in seinem eigenen Laden, um ihn zu "überraschen". Sie hat festgestellt, dass manche Dinge nicht so laufen, wie sie sich das vorstellt und mir die Schuld dafür gegeben. Obwohl ich nicht in dem Laden arbeite, meinen eigenen Job und mein eigenes festes Einkommen habe. Seitdem spricht sie nicht mehr mit mir und obwohl sich mein Freund auf meine Seite geschlagen hat, ist er der Meinung, dass ich etwas wieder gutzumachen habe. Er und seine Mutter denken, ich würde ihn zu sehr ablenken, weil er die Abende bei mir verbracht hat. Ich habe ihm oft gesagt, dass er sich abends auch mal um seine Verpflichtungen kümmern kann und wir uns dann mal einen Abend nicht sehen. Das möchte er aber nicht, da er seine gesamte Freizeit lieber mit mir verbringt. Normalerweise besuche ich ihn auch öfter abends, allerdings hatte ich in den letzten Wochen sehr viel Stress mit der neuen Stelle, für die ich auch zu Hause noch lernen muss.
Er klammert mich in der Beziehung so sehr an sich, wie es seine Mutter mit ihm tut. Getrennt die Abende voneinander zu verbringen, ist kaum ohne riesigen Stress möglich. Es gibt auch Anzeichen dafür, dass seine Mutter schon andere Beziehungen zerstört hat. Dies denke ich, da zwei Exfreundinnen auf mich zukamen, um mich vor ihm und seiner Familie zu warnen.
Nun sitze ich seit Tagen rum und weiß nicht weiter. Macht es noch Sinn mit ihm zusammen zu ziehen? Der Mietvertrag ist unterschrieben und der Umzug steht in einer Woche an.
Ich liebe ihn sehr, habe allerdings auch Angst, dass das alles nicht gut gehen kann. Er hat mir gesagt, dass er auch bei mir bleiben würde, wenn seine Mutter mich plötzlich nicht mehr mag. Da bin ich mir allerdings nicht sicher. Ich bin und war schon immer sehr selbstständig und habe Angst, dass mir das durch sein einnehmendes Verhalten und seine dominante Mutter, genommen wird.
Liebe Grüße
Lissy
Gibt es noch eine Chance für die Beziehung?
Knifflige Lage, aber einen Mann der so an seine Mutter gebunden ist, wäre nichts für mich. Ein enges Mutter - Sohn Verhältnis ist alles schön und gut, aber wenn sie einen Großteil seiner Freizeit präsent ist und auch noch im Prinzip seine Chefin ist, wäre mir das too much.
Hallo!
Ist das denn wirklich das, wie du dir den Rest deines Lebens vorstellst? Kaum einen Abend alleine mit Freundinnen weggehen, niemals einen Kinofilm gucken, der ihn nicht auch interessiert, keinen typischen Mädels-Sport nur für Dich, weil er dann gleich beleidigt ist, wenn du mal ein paar Stunden alleine verbringen willst?
Und gleichzeitig gibt dir seine Mutter die Schuld, wenn sein Geschäft nicht läuft, dabei ist er derjenige der pünktlich Feierabend machen will um wie eine Zecke an Dir zu kleben?
Noch dazu er, der meint, DU müsstest seiner Mutter gegenüber irgendwas wiedergutmachen, weil er dich in jeder freien Minute einengt. Also, solange seine Mama nicht anruft, dann bist Du nämlich abgeschrieben.
Ehrlich, es klingt in so vielen Bereichen so anstrengend, und das bei einer so frischen Beziehung, wo eigentlich noch die Hormone Tango tanzen sollten... Wenn die Hormone in den nächsten Monaten nachlassen, wird es ziemlich sicher nicht besser, sondern noch krampfiger.
Eine Beziehung besteht nicht nur aus Herz und Verstand, sondern auch aus einem Bauchgefühl......Überprüfe mal alle drei Dinge, ob die Mehrheit für oder gegen einen Zusammenzug spricht.
Aber mal ehrlich, mit 30 J. sich noch so alltäglich von seiner Mutter lenken zu lassen, wäre mir zu Psycho.
Würde mit dem Zusammenziehen erstmal warten, bis du wirklich weißt, wie weit es auf eure Beziehung auswirkt.
"Seitdem spricht sie nicht mehr mit mir und obwohl sich mein Freund auf meine Seite geschlagen hat, ist er der Meinung, dass ich etwas wieder gutzumachen habe. Er und seine Mutter denken, ich würde ihn zu sehr ablenken, weil er die Abende bei mir verbracht hat."
Da wäre bei mir der Ofen komplett aus und ich würde ihm sagen, dass ich a) nicht mit ihm zusammen ziehen kann, denn dann lenke ich ihn ja wieder täglich ab und er b) mindestens zwei Abende ab sofort alleine verbringen und seinen Kram regeln kann.
Du brauchst ja eh Zeit zum Lernen, das passt also.
Und bevor ich mit so einem Menschen zusammen ziehe würde ich erst zusehen, dass er sich von seiner Mutter so abnabelt, dass hier kein derartig anstrengendes Verhältnis mehr besteht. Sonst muss man ja befürchten, dass sie ihn irgendwann mal vor die Wahl stellt und er sich dann für sie entscheidet.
Was er sagt und was er tut scheinen auch zwei verschiedene Dinge zu sein. Denn Du sagst ja selbst, er begibt sich Dir gegenüber in das nächste Abhängigkeitsverhältnis. Ist es vielleicht unbewusst das, was ihn für Dich so anziehend macht: Dass er scheinbar immer dieselbe Meinung hat, wie Du? Denk mal drüber nach, woher das eigentlich kommt..
Enge Beziehungen sind etwas Wunderschönes, aber das hier ist krank und anderen (dir) gegenüber respektlos.
Streitereien? Würde ich mir den Atem sparen. Info an Mamasöhnchen, dass du dich aus diesem perversen Konstrukt verabschiedest, ihm alles Gute wünschen mit Mama und Adieu sagen.
...vergrault wahrscheinlich jede potenzielle Schwiegertochter 😬 Lass Dich davon nicht ärgern oder beeindrucken... solchen omnipräsenten Familienangehörigen lächelt man zu, aber distanziert sich innerlich so weit wie möglich von ihnen, sonst machen sie ein verrückt. Das größte Problem sehe ich darin, dass dein Freund auch viel zu sehr auf seine Mutter fixiert ist. Wer hat da die Hosen an? Immer die Mamma? Lieber schnell weg... hoffentlich emanzipiert er sich bald, sonst würde ich das Weite suchen.
..., ist er der Meinung, dass ich etwas wieder gutzumachen habe. ...
Noch ungenauer ging es wohl nicht?
Zieh ihm den Zahn sofort. Er ist für seine Sachen verantwortlich.
Wie sähe denn diese "Wiedergutmachung" konkret aus? Klingt in meinen Ohren eher nach "Revier markieren" seitens der Mutter.
Unabhängig von der Mutter würde ich mir an deiner Stelle schleunigst Freiräume in dieser Beziehung schaffen und vor Allem keinesfalls mit ihm zusammen ziehen. "Freie Abende" erst nach ewiger Diskussion "gewährt" zu bekommen, würde mir bereits nach kürzester Zeit derart auf den Geist gehen, dass ich die Beziehung überdenken würde.
Das wird dir wohl nicht erst eine Woche vor dem Umzug aufgefallen sein? Erst jetzt hast du ein schlechtes Bauchgefühl bei der ganzen Sache?
Du liebst ihn, zweifelst aber extrem an diesem Vorhaben? Sein einnehmendes Verhalten und die dominante Mutter machen dir Angst deine Selbstständigkeit zu verlieren?
Hast du deinen eigenen Text gelesen? Ich rate dir deinen Text mindestens 3 mal zu lesen. Wenn nicht mehr. Da steht die Antwort schwarz auf weiß.
Alles Gute.