Guten Morgen,
ich hab da mal eine Frage an euch....
Habt ihr schon mal etwas von "Erziehung in der Ehe" gehört oder davon dass man sich seinen Ehepartner "erzieht"? Wenn ja, bitte erklärt mir das mal.
Gestern Abend hat mein Mann diese Worte fallen lassen als wir uns über ein befreundetes Paar unterhalten haben. Vorher hab ich das noch nie gehört...
Und zwar ging es darum, dass die Frau seines besten Freundes jeden Abend weg ist und er Abends in der Woche und am Wochenende die Kinder hüten muss. Er arbeitet Vollzeit, sie auch quasi "fast" wieder. Sie haben zwei kleine Kinder 2,4. Daraufhin sagte Mann: "Das kommt davon wenn man sich seine Frau in der Ehe nicht richtig erzieht." Ich musste lachen ( weil ich das wirklich!! vorher noch nie gehört habe ). Er meinte das aber wohl ernst und als ich fragte was das heißt sagte er nur : "Ja z.b. dich habe ich ja auch dazu erzogen dass du deine Mutter nicht so oft siehst" (Muss dazu sagen, sie tut mir nicht gut und wir haben ein ziemlich schwieriges Verhältnis seit meiner Jugendzeit und ich hab ihr trotzdem immer wieder verziehen und sie stand dann immer wieder bei uns vor der Tür, im moment nicht mehr so häufig ).
Aber könntemir jemand erklären was das beudeutet mit der Erziehung? Hört sich für mich irgendwie "unterdrückend" an bzw...als wenn der Ehepartner ein Kindwäre was man noch erziehen muss...
Danke euch schonmal.
LG
Hat jemand schonmal was von Erziehung in der Ehe gehört ?
Wenn sich Erziehung auf die gängige Definition Kindern gegenüber bezieht, kann es durchaus vorkommen, dass man gewissen Menschen das erst später (unabhängig von einer Partnerschaft oder Ehe) beibringen muss. Wenn die Kinderstube fehlt meine ich konkret. Bitte und Danke sagen, beim Essen nicht die wilde Wutz spielen, aufräumen wenn man Dinge benutzt hat, solche Sachen eben. Ja, das müssen manche erst noch lernen, weil sie leider ein Elternhaus haben, in dem kein Wert auf Manieren gelegt wurde. Und wenn man sich da wirklich auf eine Schublade festlegen will, dann ist das meinetwegen späte Erziehung.
Dein Mann hat Dir aber keine Manieren in Bezug auf Deine Mutter beigebracht, sondern Dir geholfen, Dich emotional von ihr zu lösen. Das nenne ich aber Beistand und nicht Erziehung. Insofern irrt er sich hier erstmal. Auch was das Beispiel mit dem Freund betrifft, dessen Frau hat ihn ja nicht erzogen, sondern da scheinen andere Dinge das Problem zu sein. Also falls dieser Freund wirklich ein Problem damit hat, dass seine Frau so viel unterwegs ist.
Erziehung unter Erwachsenen wäre für mich eher so, wenn ein Partner den Anderen behandelt wie ein Kind. Tu dies nicht, tu das nicht, Du kommst nach der Arbeit sofort nach Hause, nein wir schauen meine Serie und nicht Deine Nachrichten. Aber hier wäre auch ein anderer Ausdruck passender (Unterdrückung) und man muss ganz deutlich sagen, dass das wieder ein Fall von "einer macht und der andere lässt mit sich machen" ist. Kindererziehung, vor allem moderne, funktioniert ja viel mehr auf Augenhöhe.
Das liest sich sehr hässlich nach Manipulation. Er bringt dich dazu, etwas zu tun, was ihm passt - ohne, dass es dir bewusst ist.
Hat er dich evtl. verstärkt in deiner Ansicht, dass dir deine Mutter nicht gut tut, neue Aspekte hinzugefunden oder dir das immer wieder gesagt?
Ja das hat er wohl, aber sie ist auch wirklich nicht einfach. Ist fies zu mir mit Worten und Mimiken/Gestiken. Habe in meiner Jugend mehr unter ihr und meinem Vater gelitten als heutzutage.
Allerdings ist mir in letzter Zeit aufgefallen, dass er mich gerne "zuhause" hat. Wenn ich zum Beispiel erwähne dass ich am nächsten Tag da und da (zb.DM oder so) alleine hin fahren will ( ohne Ihn & unseren Sohn) weil ich noch was besorgen will, dann kommt er plötzlich am nächsten Tag an und will auf einmal mit uns irgendwohin fahren spazieren etc und sagt dann wir können ja danach eben da vorbeifahren wo ich hin wollte (natürlich zusammen).
Ich mache so gut wie gar nichts mehr alleine und bin total gestresst. Jedes Mal wenn ich was alleine machen will zumba mit einer freundin etc...vermiest er es mir oder versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen bezüglich unseres Sohnes wenn ich weg gehen würde...
Meinst du das mit Manipulation?
Er scheint dich zumindest gut im Griff zu haben... Ich würde einfach fahren. Einfach vor vollendete Tatsachen stellen und garnicht großartig ankündigen. Ihr seid beide zu Hause? Prima! Pack deine Handtasche, sag "bin in ner Stunde wieder da" und Tschüss.
Käm mir im Leben nicht in die Tüte.
Muss man das jetzt tatsächlich noch erklären?!
Ansonsten, lies dich doch mal hier in "Partnerschaft" durch, da sind leider, leider viel zu viele "erzogen" worden...
und die andere Hälfte jammert, weil sie denn Mann nicht erzogen bekommen
Hallo,
ein Partner ist zwar kein Kind oder ein Haustier, aber wenn man möchte das der Partner/die Partnerin bestimmte Verhaltensweisen ablegt zum Beispiel, die Socken überall rumliegen lässt dann muss man evtl mal was sagen und dafür sorgen, das dieses Verhalten abgelegt wird.
Und wenn du mehr Zeit für dich möchtest, dann nimm dir die Zeit.
vg
novemberhorror
Hallo
man erzieht seinen Partner nicht.
Ich hätte auch gern das mein Mann ein paar Dinge anders macht und ich bin mir sicher meinem Mann fallen viele Dinge ein die ich unbedingt anders machen müsste. Tu ich aber nicht. Er hat genau gewusst mit wem er sich einlässt als er mich kennengelernt hat
Ich selber bin viel unterwegs sei es Privat oder eben beruflich wobei sich bei mir beides manchmal mischt. Wo steht denn geschrieben das man sobald man Kinder hat kein Privatleben mehr hat.
Ich geh oft allein für mich ein wenig einkaufen und wenn ich lese das er es dir madig macht weil du zum Zumba gehen möchtest dann rollen sich mir in der Tat die Zehennägel auf. Er hat dich gut im Griff wenn das bei dir so funktioniert und das würde mir gar nicht gefallen.
Und wenn euer befreundetes Paar es eben so macht das sie viel unterwegs ist und er die Kinder hat, dann geht euch das eigentlich gar nichts an. Wir unterhalten uns schon auch mal über andere und das wir dieses oder jenes für uns nicht toll finden. ABER es geht uns nix an. Wenn die so leben wollen ist das doch OK.
LG
Hallo,
(...)Aber könntemir jemand erklären was das beudeutet mit der Erziehung? Hört sich für mich irgendwie "unterdrückend" an bzw...als wenn der Ehepartner ein Kindwäre was man noch erziehen muss..(...)
So sehe ich das auch.
Das Beispiel mit z.B. schwierigen Eltern würde ich eher als Unterstützung formulieren.
Also, dass der Partner einem dabei hilft, sich von z.B. kontrollierenden/übergriffigen/narzisstischen..Eltern zu lösen. Das hat aber nichts mit Erziehung zu tun, da dies in erster Linie vom Betroffenen selber ausgehen muss und der Partner hier seine Unterstützung anbietet.
Ansonsten gefällt mir das Wort "Erziehung" einfach nicht.
Erziehung ist ein dehnbarer Begriff, es kommt drauf an, um was es geht.
Im Enddefekt erzieht man einen Partner nicht nach seinen Wünschen um.Man nimmt ihn so wie man ihn kennengelernt und lieben gelernt hat.
Jeder hat seine evtl. negative Angewohnheiten, es kommt drauf an ob es Labalien sind oder absolut nicht gesellschaftsfähige, wo man gerne mal dran feilt.
Wenn die Frau jeden Abend und WE weggeht und der Mann Kinder hüten soll, würde ich auch mal Grenzen setzen. Vorallem die Kinder sind erst 2+4 J. , was ist das für eine egoistische Mutter?
Eine Beziehung heißt auch Kompromisse machen, Rücksicht nehmen, jeden etwas Freiraum lassen, aber nicht nur einseitig.
"Partner"schaft heißt gleiche Rechte, die Erziehung geht dann in Richtung "Geben und Nehmen / Rechte und Pflichten einigermaßen in der Waage zu halten.
Für mich das was hier ein Haufen Frauen bei Urbia bemängeln: nämlich, dass sie den Mann nicht erzogen bekommen. Er macht ja einfach nicht was sie sagt!