Mich quält gerade wieder das Gedankenkarussel. Ich bin leider etwas unbeholfen in zwischenmenschlichen Dingen, daher würden mich eure Erfahrungen/Einschätzung interessieren.
Ich mache mir über viel mehr Gedanken, als ich nach außen zeige. Insbesondere um meinen Partner. Es gibt viele Dinge, die mich interessieren würden...
Ob er seiner Ex letzten Monat zum Geburtstag gratuliert hat, ob seine Exen ihm etwas gegeben haben, dass ihm bei mir fehlt, ob ihn das Verhalten eines gewissen Freundes verletzt hat, ob er mich in gewissen Situation anstrengend oder gar peinlich findet, welchen Stellenwert Religion/Spiritualität einnimmt, etc. Viele Fragen über seine früheren Beziehungen.
Ich empfinde solche Fragen ehrlich gesagt als indiskret. Der Kern vieler dieser Fragen ist meine eigene Unsicherheit. Ich würde mich schämen, das so ungeniert zu zeigen. Auch will ich seinen Ex-Freundinnen nicht zu viel Raum in unserer Beziehung geben.
Ich hab schon versucht, diese Fragen einfach runter zu schlucken, aber es funktioniert überhaupt nicht. Es beschäftigt mich mehr, als es sollte. Wie werdet ihr solche Gedanken los? Wieviele dieser Überlegungen sind normal? Wieviel "darf" man seinen Partner ausfragen?
Intime Fragen
Heute keine Nachtschwärmer unterwegs? ;-(
Wenn Du mit Deinem Partner für den Rest Deines Lebens zusammen sein möchtest: frag ihn ALLES!!!! Er "darf" ja sagen, was er beantworten will - oder eben nicht... Aber wenn ihr vertraut miteinander sein wollt für die nächsten x-illionen Jahre, dann sollte nichts ein "Tabu" sein - und dennoch darf jeder zu jeder Zeit entscheiden, was er / sie zu jeder Zeit gerade erzählen möchte.
Alles Gute!
Generell sollte man seinen Partner alles fragen dürfen. Gerade wenn Unsicherheite bestehen, die die Beziehung belasten.
Es ist aber natürlich auch ungünstig wenn man den Partner regelrecht verhört und zu sehr in seine Privatsphäre eindringt. Mal ein Beispiel aus meiner Jugend: Eine ehemalige Bekannte wollte von ihrem Freund immer alles wissen. Also wirklich alles. Wie viele Bier er mit seinen Freunden am Abend vorher getrunken hat. Ob er sich da mit anderen Frauen unterhalten hat. Wie viele Frauen da in der Kneipe überhaupt anwesend waren. Wie hübsch die waren. Ob er sich dann daheim selbst befriedigt und an diese Frauen gedacht hat.
Kein Witz! Der wurde verhört wie ein Verbrecher. Das hatte erstmal verschiedene Folgen, u.a. auch Lügerei und Verheimlichung seinerseits und dann kamen wiederum die Lügen heraus. Klar. Das gab dann wieder Stress und sie glaubte ihm immer weniger. Irgendwann trennte er sich dann, auch klar. Das hält kein Mensch aus.
Also solltest Du ein gesundes Maß finden. Die Frage mit der Religion finde ich einen guten und auch wichtigen Einstieg, denn wenn Du selbst sehr gläubig bist, dann ist Dir das bestimmt auch bei Deinem Partner wichtig. Frag ihn das ruhig mal, das ist keine übergriffige Frage.
Seine Exfreundinnen wiederum spielen wirklich keine Rolle mehr. Er liebt jetzt Dich und wenn er Dir das auch zeigt, dann darfst Du davon ausgehen, dass er bei Dir gefunden hat, was er braucht. Das wird auch nicht weniger, wenn er seiner Ex freundlich zum Geburtstag gratuliert.
Meiner Meinung nach sind die ganzen Fragen nach den Ex-Beziehungen absolut unnötig und zeugen nur von geringem Selbstbewusstsein. Die Fragen zielen ja regelrecht darauf ab, ob eine seiner Exen oder mehrere "besser" waren als du.
Auch die Frage, ob du ihm peinlich bist oder Ähnliches zeugt davon, dass dein Selbstbewusstsein nicht so ausgeprägt zu sein scheint.
Andere Fragen nach Religion und Weltanschauung sollte man besprechen können.
Intimität kann ihn einer Beziehung kaum entstehen, ohne dass man sich über intime Dinge unterhält.
Es gibt aber unterschiedliche Arten intimer Fragen.
Was Fragen zu früheren Beziehungen betrifft, hast Du selbst bemerkt, dass es dabei nicht oder nicht nur darum geht, den Partner tiefer kennenzulernen, sondern insb. auch um eigene Unsicherheit. Und Du siehst selbst, dass es auch problematisch sein kann, das frühere Beziehungsleben zu präsent werden zu lassen. Zugleich hast Du aber diese Unsicherheit und es ist ja auch verständlich, dass einen die Vergangenheit des Partners interessiert. Ich würde also schon etwas in der Richtung fragen, aber aufpassen, was das mit Dir und Euch macht. Manchmal kann man auch daran wachsen, weil man lernt zu akzeptieren, dass der Partner auch schon ein Leben vor der Beziehung hatte. Wenn jede Information aber nur neue Fragen aufwirft, deren Antworten man zu brauchen glaubt, dann wird das Gedankenkarussel dadurch nicht stückweise beruhigt, sondern offenbar im Gegenteil beschleunigt.
Ähnlich ist es mit Fragen zur eigenen Person. Man kann daran wachsen, zu lernen, wann man anstrengend ist und sich gewissermaßen gegenseitig ein bisschen coachen -- das wäre positiv. Wenn aber jede Frage nur eine neue nach sich zieht, ob man nicht vielleicht doch hier oder da oder dort zu anstrengend war, dann geht es dabei nicht darum, ein besserer Mensch zu werden, sondern den eigenen Narzissmus zu stillen, was wiederum unproduktiv ist.
Ganz anders sehe ich die Sache bei intimen Fragen zu Religiösität, Werten etc. Solche Fragen sind auch intim, sind aber ein Zeichen des Interesses an der anderen Person. Man muss vielleicht nicht alle an einem Tag stellen, aber zu intim ist das nicht.
Es gab sogar mal ein Experiment, in dem getestet worden ist, ob sich wildfremde Menschen ineinander verlieben können, in dem sie durch Fragen dieser Art Intimität herstellen -- probier's doch mal aus:
https://www.freundin.de/36-fragen-um-sich-zu-verlieben-so-geht-s-freundin-de
Was die Fragen zu vergangenen Beziehungen betrifft - was erhoffst Du Dir von den Antworten?
Mit welchen Antworten könntest Du umgehen, mit welchen nicht?
Meinst Du es würde Dich "sicherer" machen? Selbstsicherheit kommt von innen, was Du im Moment suchst käme von außen und wäre damit für Dich volatil.
Also solltest Du Dich auf die Suche nach mehr Selbstsicherheit machen: hier könntest Du bspw. anfangen: https://www.zeitblueten.com/news/selbstsicher-werden/
Je mehr Du an Selbstsicherheit gewinnst, desto geringer wird das Bedürfnis nach den o.g. Fragen und Du beschäftigst Dich mehr und mehr mit nach vorne gerichteten Gedanken und dem Leben im Hier und Jetzt.
Mich würde interessieren, ob seine Beziehungen unterschiedliche Schwerpunkte hatten - z.B. intellektuell, sexuell, sportlich, Aktivitäten,...
Im Rückblick betrachtet: was ist ihm wichtig, was nicht, was will er so nicht mehr.
Solche Sachen. Ich möchte ihn einfach besser kennen lernen und es ihm "recht machen". Und ich will die Freundin sein, die "das Beste" der Exen miteinander vereint... Ich will einfach keine Fehler machen.
Ich weiß schon, dass ich mit den Antworten auch leben können muss. Sonst würde ich nicht fragen. Meine Fantasie ist sehr einfallsreich... Daher lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende (also meine Vorstellung ist eh viel schlimmer als das, was er sagt)
Zu knabbern hätte ich daran, wenn eine Ex ihm etwas gegeben hat, was ihn bei mir fehlt (und dass ich auch nicht verändern kann).
Hallo!
Fragen nach früheren Beziehungen sind total unnötig. Er ist nicht mehr mit diesen Frauen zusammen, sondern mit Dir. Und auch mit seiner Ex ist er nicht mehr zusammen, egal ob er ihr zum Geburtstag gratuliert hat oder nicht. Meine Güte, das ist doch kein Grund zur Eifersucht, sondern einfach nur anständig, wenn man noch Kontakt hat.
Nach Religion, ob du manchmal nervig bist, nach seinen Gefühlen - danach darfst und sollst du gerne Fragen. Aber nicht ob er mit der Uschi vor 5 Jahren Analsex hatte. Das geht dich einfach nichts an.