Freund ständig pleite

Wie geht ihr damit um, wenn euer Freund nicht mit Geld umgehen kann?

Zu meiner Sitution:
Mein Freund (sind beide Anfang 30) studiert noch, hat also nur entsprechend Bafög und etwas Geld vom Nebenjob. Ich verdiene seit 4 Jahren mein eigenes Geld, und habe ein gutes Gehalt erreicht.

Ich zahle 2/3 von Miete & Strom. Internet und Lebensmitteleinkäufe für uns beide zahle ich mittlerweile zu 90% alleine. Hinzu kommt, dass ich auch den Sprit fürs Auto übernehme, auch wenn er mal wohin fährt. Ihm geht es also für einen Studenten recht gut. Nach Miete, Krankenkasse & Versicherungen, Mensaessen und Handyvertrag bleiben ihm mind. 300€ pro Monat zur freien Verfügung, in den Semesterferien meist sogar rund 500€.

Nun dennoch ist er ständig pleite, diesen Monat bereits am 12. des Monats. Vollkommen „ungeplant“ hat jetzt seine Mutter Geburtstag und er hat bereits ein Geschenk bestellt für 100€, kann es aber nun nicht bezahlen. Da sie 700km entfernt wohnt, fallen am nächsten WE auch noch 2 Tankfüllungen extra an. Jetzt darf ich natürlich aushelfen. Und für den Rest des Monats brauch er noch Essensgeld. Ich fühle mich, als hätte ich bereits ein Kind und keinen Mann, der sich entsprechend seines Alters verhält.

Dazu plant er jetzt noch eine ausschweifende Feier (nachträglich zum 30.) und will einen kleinen Nachtclub anmieten. Wo die 1500€ für Miete und Getränke herkommen sollen, weis niemand.

Er kann mir nicht genau sagen, wo das Geld immer hin verschwindet. Häufig findet sich aber am Monatsanfang aber mal eine Tüte vom Media Markt oder Zara an seinem Schreibtisch, er spielt auch ein Onlinespiel für das er regelmäßig Geld ausgeben zu scheint.

Obwohl ich also gut verdiene für mein Alter bleibt mir kaum was am Monatsende übrig, da ich fast alle Kosten für 2 trage und aktuell noch das Auto abbezahle und wir umziehen mussten (die Wohnung ist nun auch teurer). Ohne ihn wären bei gleichem Lebensstandard plötzlich 500€ übrig, obwohl ich dann die Miete alleine tragen müsste. Langsam kotzt es mich nur noch an, 40h in einem stressigen Job mit eigentlich gutem Verdienst zu arbeiten, aber ständig Abstriche zu machen. Ich habe aktuell gerade mal 3 paar Jeans und 4 paar Schuhe, die ich für die Arbeit anziehen kann. Meinen defekten Laptop habe ich bis heute nicht ersetzen können.

Leider wird es auf absehbare Zeit nicht besser. Er studiert Musik, wird also nach Abschluss nicht viel verdienen und muss dann Bafög und einen Kredit zurückzahlen.

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Kann ich verstehen. Du musst dich fragen, ob du so für immer leben möchtest. Ob die Liebe reicht.?
Mit 30 Musikstudent und kann nicht mit Geld umgehen?
Während des Lesens dachte ich noch... naja, wenn die Liebe so groß ist.... es ist ja absehbar und er wird sicher bald fertig studiert haben. Hmmm. Aber mit Musik hat man sich für eine Leidenschaft entschieden aber auch dafür immer am Hungertuch zu nagen. Wenn du Kinder möchtest, mal ein Haus oder zumindest genug Platz in der Wohnung, damit dein Kind ein Zimmer haben kann... dann wird das nichts. Muss man mal ganz realistisch sehen. Er ist aber bestimmt so ein schöner Träumer und leidenschaftlich und Lebenskünstler, oder? War auch mal in einen Musiker verliebt. Die sind schon toll...

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Man will ihn ja nicht verhungern lassen aber auflaufen lassen würdenicj ihn schon mal. Ist schon so, dass er sich auf dich verlässt. Also entweder du musst mal härter durchgreifen oder damit leben, dass es immer so bleiben wird.

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Warum soll er was ändern?
Du lässt es ja mit dir machen und ihm scheint das ja scheiß egal zu sein und Schmarotzt sich bei dir durch.

Willst du eine Besserung, dann höre auf solche Sachen zu bezahlen.
Er bestellt, dann muss er auch bezahlen oder es zurück schicken, ganz einfach.
Wie viel Sprit er im Monat benötigt sollte man in dem Alter wissen und das Geld dafür auf Seite haben. Gibt er es anderweitig auf, hat er Pech, dann muss er zu sehen wie er dahin kommt.

Das der eine vielleicht mehr übernimmt, ist ja ok, wenn man das so vereinbart. Das der andere aber Rotz frech, sein Geld verscherbelt und meint der andere kann ja zahlen was ich brauche, ist echt unterste Schublade.

Ändern wird sich nichts, solange du nicht auf den Tisch haust und ne klare Ansage machst und solange du für seinen Mist zahlst auch nicht.
Er muss lernen zu wissen was seine fix Kosten sind und das Geld muss er beiseite haben, nur was er darüber hinaus zur Verfügung hat, kann er anderweitig ausgeben.

Ne Kollegin hatte auch mal so einen am Bein, hat sich schön aushalten lassen und als er mit dem Studium fertig war und gut verdient hat, war er schneller weg als sie gucken konnte.

Man kann nur ausgeben was man auch hat!
Dann muss er ein Buch führen und die Ausgaben genau eintragen, damit er sieht was er monatlich braucht um die Kosten zu decken und wo der Rest hin fließt. Und im Zweifelsfall muss der Herr eben mehr nebenbei arbeiten.

Kann verstehen das es dir reicht und du es auch nicht so siehst selbst zurück stecken zu müssen, aber das was du schreibst ist wirklich dreist und frech von deinem Partner . Aber wie bei allem bist du der Schlüssel zu der Sache, lass das nicht mit dir machen und hör auf dich ausnehmen zu lassen.

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Ich bin normal niemand, der sagt dass eine Frau nicht auch der Mehrverdiener sein kann. Wir hatten in unserer Beziehung auch Phasen, wo ich mehr verdient habe und mich entsprechend mehr an allem beteiligt habe. Aber nicht so, mein Mann konnte trotzdem mit seinem Geld umgehen, und ich musste ihm weder Essensgeld noch das Geschenk für seine Mutter zahlen. Da waere bei mir klar die Grenze erreicht, denn ausnutzen lassen musst du dich auch nicht.

Ich würde mit ihm da mal ein sehr ernstes Wort reden und in Zukunft den Geldhahn zu drehen. Es ist ja nämlich nicht so, dass er gar nichts hat, sondern er gibt sein Geld lieber für sich aus. Ganz ehrlich, wenn er dann kein Essensgeld hat, muss er eben seine Eltern fragen und seiner Mutter kann er ja was basteln, das kostet nicht viel ;-)

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Da kannst du eigentlich nur hoffen, dass er bald seinen großen Durchbruch auf internationaler Ebene als Musiker hat, sonst wird das wohl so bleiben. Oder studiert er wenigstens auf Lehramt?

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Oh je...sowas merkt man doch nach spätestens 2 Wochen. Mit so jemandem hätte ich mir nie, nie, nie eine Beziehung vorstellen können, da wäre schneller der Kontakt beendet, als der andere Tschüss sagen kann.
Wäre ich du, würde ich alles komplett trennen (Wohnung/Auto/Finanzen....) und ich würde mir überlegen, ob die Situation so ist, wie ich mir mein Leben vorstelle.....
Ich würde keinen einzigen Cent mehr übernehmen. "Student" ist nicht gleich zu setzen mit "kommt nicht über die Runden". Warum jobbt er nicht nebenbei kräftig? Warum studiert er mit Anfang 30 immernoch #schock?
Grüsse

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Er hatte zuvor 3 Jahre eine handwerkliche Ausbildung im Instrumentenbau gemacht und dann 2 Jahre gearbeitet.

Das Problem war, dass es sich schleichend entwickelt hat. Beim Kennenlernen war ich gerade fertig mit dem Studium, unser Einkommen ähnlich. Im Verlauf der Jahre stieg mein Einkommen stark an, vorallem durch den neuen Job seit Jahresbeginn. Dann mussten wir aus unserer recht günstigen Altbauwohnung raus, da das Haus baufällig war. So kam einfach eins zum anderen. Es ist nicht so, dass es von Anfang an deutliche Warnzeichen gab.

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Die Frage ist halt, ob ihr euch als Lebensgemeinschaft versteht mit gemeinsamem Haushaltstopf oder ob Du sagst, es sollte schon finanziell getrennt laufen.

Du könntest mal anfangen, ihm zu sagen, dass Du nun wirklich dringend einen Laptop kaufen musst und somit ab November kein Geld mehr geben kannst. D.h. er müsste seine Planungen die nächsten 2-3 Monate konsequent alleine finanzieren. Einfach, damit Dein Konto sich erholen und der Laptop ersetzt werden kann. Und dann mal sehen, ob er das überhaupt ernst nimmt oder ob er sich drauf verlässt, wenn er nur ein wenig jammert springst Du doch wieder ein.

Er scheint sich halt sehr darauf zu verlassen, dass eure Einkünfte ihm genauso zur Verfügung stehen, wie Dir. Inwiefern das nun Schmarotzertum und Erwartungshaltung ist und inwiefern einfach fehlendes Geldmanagement würdest Du ja nach so einer Ansage deutlich merken. Seinen Nebenjob aufstocken kann er ja bestimmt auch, wenns nicht mehr reicht.

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Habt ihr mal darüber gesprochen?
Wie stellt ihr euch die Zukunft vor?

Klar, darf man träumen. Nur ist die Frage: verliert er sich in seinen Träumereien (würde, könnte, möchte... irgendwann) oder hat er auch bodenständige Seiten?


Nicht mit Geld umgehen können, ist das eine.
Die Frage ist: möchte er es nicht, kann er es nicht, wäre er für Änderungen bereit?

Z.B. er möchte gar nicht mit Geld umgehen. Überlässt dir die Finanzen, ist aber auch bereit dich dabei zu unterstützen? Belege sammeln oder ähnliches.

Oder stellt er da auf stur, vertuscht es, ist ihm egal?
Dann würde ich sagen, dass es SO nicht weitergehen kann.


So lange er nicht muss, wird er auch nichts ändern. Wozu auch? Es läuft ja für ihn.

Was sind eure Wünsche für die Zukunft?
Wo könnt ihr euch gegenseitig unterstützen?
Welche Ziele hat er? (Was davon sind Wunschvorstellungen, was ist real)?
Welche Ziele hast du? (Was sind davon Wunschvorstellungen, was davon ist real?)

Welche Unterstützung brauchst du dazu von ihm, welche er von dir?
Wo könntest du ihm Unterstützung geben, wo er dir / Kompromisse?
Was braucht ihr, um eure Ziele umsetzen zu können?

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Klar gibt es Zukunftspläne von ihm: Eigenes Haus oder Wohnung in ein paar Jahren, dann Familienplanung. Er hat oft Träume von unserem Leben, will auch viel reisen.

Nur einen Plan, wie das erreicht bzw. finanziert werden soll, hat er nicht.

Er studiert übrigens Musikwissenschaften, also eher die Geschichte und Theorie. Er spielt zwar selbst zwei Instrumente, aber nicht auf höchstem Niveau. Auf gut deutsch ist es eigentlich mit hoher Sicherheit brotlose Kunst, aber er geht darin auf.

Ich ertappe mich aber des Öfteren, wie ich mir einen gleichberechtigten Partner wünsche, um auch mal 1 Woche nach Barcelona zu fliegen oder nach Korsika (schiebe ich auch schon ewig auf). Einfach einen Partner, mit dem man sich die Kosten teilt, und nicht überlegen muss, ob man es sich leisten kann, an insgesamt 2 Abenden im Urlaub essen gehen zu können. Außer einem Wochentrip innerhalb Deutschlands ist kein Urlaub drin aktuell (und auch hier bezahle ich fast alles).

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Damit hätte ich wirklich auch ein Problem. Nicht solche Zeiten durchzustehen, aber die Zukunftsperspektive sieht ja bei seinem "Hobbystudium" auch nicht so aus, als ib sich daran mal was ändert. Am Meisten würde mich daran stören, dass er ja scheinbar auch es auf Dauer nicht in seiner Verantwortung sieht, selbst Geld ranzuschaffen. So eine schmarotzerische Einstellung Dir und der Gesellschaft gegenüber, damit hätte ich echt ein Problem, mit dem Charakterzug.

Mein Mann hat auch studiert und ich habe in der Zeit das meiste Geld verdient. Wobei er neben Studium zwei Minijobs hatte. Aber da war abzusehen, dass er nach dem Studium sehr viel verdienen wird, in seiner Branche werden die Studenten von der Uni weg abgeworben von den Unternehmen, und er war einer der Besten. Jetzt bräuchte ich gar nicht mehr zu arbeiten, weil er genug verdient. Ich hatte aber auch mal einen arbeitslosen Schmarotzer an der Backe, der es sich von mir gut gehen ließ. Den hab ich nach 2 Jahren rausgeschmissen als abzusehen war, dass der NIE einen Job annehmen wird, solange ich ihn aushalte. Nix war dem Herrn gut genug, am Besten direkt ohne Erfahrung auf den Chefposten, nach der 4. Kündigung, die von IHM ausging, hatte ich die Schnauze voll.

Was will er denn mal beruflich machen? Wie stellt er sich Eure Zukunft vor?

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Das du den Großteil der Kosten übernimmst ist okay. Ich würde ihm aber klipp und klar sagen, dass du ihm nicht mehr aushelfen wirst, wenn er frühzeitig kein Geld mehr hat. Der plant dich doch voll mit ein. Unverschämt von ihm!

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Du findest es OK, wenn dein Partner, der ein Drittel deines Einkommens hat, nach Abzug aller Kosten 300€ für sich hat und du bei 0 rauskommst?

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Ich hatte es so verstanden, dass ihr nichts bleibt, weil sie immer noch zusätzlich aushelfen „muss“, andernfalls—natürlich nein!