Ich muss mir einfach mal etwas von der Seele schreiben. Ob ich einen Rat brauche oder nicht weiß ich nicht mal, vielleicht sehe ich es auch alles viel zu eng und mache mir umsonst meine Gedanken aber komisch ist die ganze Geschichte schon. Vielleicht hat einer von euch ja auch mal was Ähnliches erlebt und kann mir aus seiner Sicht etwas dazu sagen.
Mein Frau und ich sind schon über 10 Jahre verheiratet und sogar schon länger zusammen. Wir haben uns getroffen und es war um uns geschehen. Ich bin gut zehn Jahre älter als meine Frau aber das hat eigentlich nie eine Rolle gespielt. Zudem haben wir zwei ganz tolle Kinder die für mich, sowie auch meine Frau, mein ganzer Lebensinhalt sind. Vor ein paar Tagen eröffnete mir meine Frau, dass sie Lust auf neue Dinge habe und die Monogamie eigentlich nur ein Trugschluss wäre und der Mensch gar nicht dafür geschaffen und Sie kämpfe halt mit der Phantasie fremde Haut zu spüren und was neues zu erleben. Sie versicherte aber, dass sie es nicht riskieren würde etwas der artiges zu tun, weil Sie in unserer Beziehung eigentlich in allen Phasen glücklich wäre auch im Bett, ich würde alles richtig machen, aber Sie würde sich selber nicht über den Weg trauen.
Natürlich ist so ein Alltagsleben nicht immer das aufregendste und mit Routine verbunden aber man unternimmt viel und ich habe Sie auch immer dazu ermutigt auch raus zu gehen, um sich mit Freunden zu treffen und etwas zu erleben was außerhalb der Familie stattfindet und aus dem Trott ausbrechen lässt und ich vertraue ihr da auch, dass da keine Affäre ins Spiel kommt. Wir unternehmen auch Dinge gemeinsam nur als Paar.
Nun ist es wohl so, dass es wohl doch zu viel Alltag ist, sie ist wohl von allem müde ist, Alltag, Kinder, Ehefrau sein und Sie benötigt wohl Zeit sich da rauszuholen und ich solle Geduld mit ihr haben. Ich solle sie auch nicht mit meiner Liebe erdrücken, weil ich ihr seit langem mal wieder einen Liebesbrief geschrieben habe, so wie wir es früher gemacht haben. Sie habe dann das Gefühl bei mir in der Schuld zu stehen. Aber ich liebe jemanden um seiner selbst und nicht weil er in meiner Schuld stehen soll. Natürlich habe ich Geduld, weil ich meine Frau abgöttisch liebe und ich habe ihr auch meine Unterstützung zugesagt, obwohl ich sie eigentlich immer schon in allem Unterstützt hab, Mental, Kindererziehung etc. pp. Sie musste eigentlich nie das Hausmütterchen sein, was ich auch nie verlangt und auch ihr nie das Gefühl gegeben habe so meine ich zumindest.
Sie sagt mir natürlich, dass sie mich nie verlassen würde und auch nicht unserer Familie aufs spiel setzen würde aber ich bin so unsicher wie noch nie.
Unsicher
Hallo musketier
Unseren Freundinnen raten wir ja immer: "Willst du gelten, mach dich selten." Weshalb nicht auch bei Männern? Deine Frau will das ja sowieso. Also würdest du damit vielleicht etwas den Druck aus eurer Beziehung herausnehmen.
Überschütte sie nicht mehr mit Liebesbeweisen. Vielleicht ist sie einfach nicht der Typ dazu. Und falls du den Brief nach diesem Gespräch geschrieben hast, war das wohl eher der falsche Zeitpunkt.
lg
mindgames
Ich kann deine Frau verstehen, ich kämpfe selbst immer wieder mit der Sehnsucht nach fremder Haut und das TROTZ glücklicher Beziehung auf allen Ebenen. Ich habe mich da sehr auf Herz und Nieren geprüft.
Ich denke halt, dass man sich mit einem anderen Mann vielleicht mal wieder ganz anders spürt. Egal, wie glücklich eine Beziehung ist, es hängt einem auch immer der Ballast des Alltags an den Hacken und ich würde so gerne mal wieder mit einem Mann schlafen ohne diesen Ballast, leicht wie ein Vogel, mich ein Stück weit noch mal neu erfinden dürfen. Andere machen das über ein neues Hobby, ich würde gerne einfach hobbymäßig mal fremdvögeln (klingt ordinärer als ich mir das vorstelle).
Ich artikuliere diese Wünsche aber nicht, weil ich Angst davor habe, meinen Mann damit so zu verunsichern, wie deine Frau dich verunsichert hat. Wie soll man dem anderen bloß begreiflich machen, dass man ihn nicht verlassen möchte und nicht an der Beziehung zweifelt?
Wieso kannst du deiner Frau das nicht glauben und wovor genau hast du Angst?
Ich glaube meiner Frau schon und ich vertraue Ihr auch, ich habe aber Angst davor, sollte es wirklich bis zum äußersten kommen, sie nicht mehr anfassen zu können, weil ich weiß, dass ein Anderer sie berührt und fremdgefickt hat. SIe ist zwar nicht mein Eigentum aber aus den gleichen egoistischen Gründen wie Sie handeln würde handel ich auch. Vorallem welchen Ballast wird man los, wenn man eigentlich aus einer glücklichen Beziehung kommt und dann fremdfickt? Erschließt sich mir nicht.
Ich sehe das wie deine Frau: Monogamie ist nicht zwangsläufig das Größte auf Erden. Sex und Liebe kann man trennen. Sexuelles Verlangen nach einem / einer anderen hat nicht zwangsläufig damit zu tun, dass man in seiner Beziehung unglücklich ist oder jemanden nicht (mehr) liebt.
Sex mit einer neuen / fremden Person ist meistens aufregend, anders, gut. Manchmal auch ein Reinfall. Dabei geht es nicht um besser oder schlechter als mit dem eigenen Partner. Das Emotionale in einer Beziehung ist doch so viel höher gestellt als der reine Sex.
Nun ist deine Frau an so einem Punkt, an dem sie schwankt, zweifelt, Verlangen spürt. Sie war ehrlich zu dir. Sie will / wird keine Affäre anfangen.
Dass du nun mehr Beachtung aufbringst, wieder Liebesbriefe schreibst - würde mir glaube ich, auch falsche Signale setzen. Als würdest du irgendwas "beweisen" müssen.
Wie war denn deine Reaktion auf die Ehrlichkeit deiner Frau? Hast du über ihre Worte nachgedacht ? Würde eine offene Beziehung für dich in Frage kommen? Alles Emotionale bleibt bei euch, der Sex kann geteilt werden?
Hat deine Frau das Gefühl, dass sie langfristig wegen dieses Verlangens unglücklich werden könnte, obwohl eure Beziehung gut ist?
Monogamie ist sicherlich nicht das größte auf Erden, sollte aber beim (Vernunftbegabten Menschen) Grundlage sein. Sich von seinem Trieb leiten zu lassen sollte in einer Beziehung, die auf Vertrauen und Treu aufgebaut ist in den Hintergrund treten. Auch ich habe Phantasien und Fetische von denen meine Frau weiß und wörüber ich mit ihr gesprochen habe, die ich aber nicht auslebe da sie nichts damit anfangen kann. Für mich ist es aber nur logisch mir diese Phantasien nicht wo anders zu holen dann bleibt es halt Phantasie.
Ihr aufkeimendes Verlangen bezeichnete Sie mir gegenüber auch als Phantasie gegen die Sie sich aber sträubt, weil das Ausleben dieser in einer funktionierenden Beziehung nichts zu suchen hat. Nur hat Sie auch selbst Angst davor, dass Sie bei einer passenden Gelegenheit schwach würde. Meine Reaktion auf Ihre Ehrlichkeit war, das jeder Mensch Phantasien hat, und denkt, oh der Mensch dir gegenüber ist toll mit dem möchte man jetzt ins Bett steigen. Für mich gilt aber, dass es bei der Phantasie bleibt. Jeder andere Weg dieser Phantasie nachzugehen ist für mich ein Zeichen von Schwäche, weil man sich auf den einfacheren Weg einlässt und nur seinem Trieb nachgibt statt darüber nachzudenken, dass ich meinen Partner der mir vertraut sehr damit verletze.
Beachtung habe ich meiner Frau immer schon geschenkt, sei es durch Liebesbriefe, meine Liebe zu ihr, ihr zuzuhören bei Problemen oder schönen Dingen und Sie im Alltag zu unterstützen und nicht mit allem allein zulassen. Von daher war es vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt, dass ich ihr nur wegen dieses Problems einen Brief geschrieben habe könnte.
Ich kann in keiner offenen Beziehung leben. Der Gedanke, dass jemand Anderes sie berührt und Sex mit ihr hat, ruft in mir großen Ekel hervor. Für mich gehört in eine Beziehung die auf Vertrauen und Liebe aufgebaut ist die absolute Treu dazu. Nicht weil es mir die Gesellschaft so vorgibt oder vielleicht der Glaube obwohl ich eh Atheist bin. Sondern weil man sich irgendwann mal dazu entschieden hat gemeinsam den Weg zu beschreiten. Sicher wenn die Beziehung nicht läuft dann sollte man reden und feststellen warum es nicht läuft und dann auf das Ergebnis kommen besser getrennte Wege zu gehen. Aber in einer tollen Beziehung wo alles stimmt ( kleine Querelen kann es auch da geben), aufgrund eines Triebes alles über den Haufen zu werfen ist für mich nicht akzeptabel.