Brauche mal außenstehende neutrale Meinungen, da ich langsam anfange, an meinem eigenen Verstand zu zweifeln.
Kurze Eckdaten: Mein Mann und ich sind Ü40, haben 2 Kinder (9 + 12), sind seit 18 Jahren zusammen. Arbeitsteilung war immer klar geregelt: Er arbeitet (verdient im obersten Managementbereich für 2, muss aber auch entsprechend im Job präsent sein, also kein "Freizeit-Daddy"), ich kümmere mich Zuhause um alles. Soweit so gut, zumal er sich sowieso nie drum reißt, an irgendwelchen Terminen mit den Kids und Schulveranstaltungen teilzunehmen. Ob nun eben Schulfeste, Elternabende und .sprechtage, Arzttermine mit den Kids, Verabredungen der Kids, Krankenstand etc. - mit allem hat er nichts zu tun.
Nun ist es aber so, dass mich das langsam mehr und mehr nervt, dass das alles immer an mir hängt. Ich fühle mich abhängig und KANN mir nicht mal einen Job suchen, selbst wenn ich das wollte, weil das ja trotzdem ALLES an mir hinge incl. Haushalt, Garten usw.! Da wäre ich ja völlig bescheuert, mir noch zusätzlich einen Job ans Bein zu binden (z.B. habe ich einen Minijob, aber mehr ist halt nicht drin zeitlich unter den gegebenen Umständen und leben könnte ich davon auch nicht)! Ich weiß, alleinerziehende Mütter, wo die Väter sich nicht kümmern, müssen das auch irgendwie stemmen, aber ich BIN ja nicht alleinerziehend.
Nun ist es so, dass mein Mann seit einiger Zeit nur noch 3 Tage die Woche arbeiten muss (KEIN Homeoffice, es sind wirklich freie Tage aus betrieblichen Gründen). Ich bin eigentlich der Ansicht, wenn wir dann beide zu Hause sind, könnte er mir dann ja mal den einen oder anderen Weg mit/für die Kinder auch mal abnehmen. Zur Zeit bin ich auch noch krank. Heute ist er auch Zuhause. Nachmittags ist ein Kieferorthopädentermin mit den Kindern. Ich habe ihn gebeten, da es mir nicht gut geht, ob er den übernehmen kann (man muss hinfahren, die Kinder können nicht allein hin, ist zu weit weg). Ich habe leichtes Fieber und Kopfschmerzen und möchte so nicht fahren. Darauf meinte er, ich soll mich jetzt hinlegen, damit ich nachmittags dafür fit bin, den Termin wahrzunehmen, oder ich soll ihn absagen / verschieben, er hat keinen Bock.
Nun, da bin ich dann gerade ausgerastet. Nächste Woche stehen an 3 Tagen Termine an - er hat seine freien Tage genau auf die zwei Tage gelegt, wo NICHTS ist. z.B. Martinszug mit der Schule, 7x habe ich das mitgemacht, immer ohne ihn an meiner Seite, obwohl es abends ist und da fast keine Mutter ohne Partner auftaucht, es sei denn, sie hat keinen. Viele denken eh, ich bin alleinerziehend, weil er nie zu sehen ist bei sowas. Ich habe ihm das alles vorgeworfen, dass es jetzt z.B. der letzte Martinszug ist, und er WIEDER nicht mitgeht, obwohl er es ja könnte nun mit den freien Tagen, die er legen kann, wie er will. Da kriege ich nun mal einen Hals, wenn ich sehe, er trägt sie im Familienkalender genau da ein, wo KEINE Termine sind, und an den anderen Tagen kann ich dann wieder allein losziehen.
Er meint, ich spinne, das wäre ja schon immer so gewesen und er habe nun mal keine Lust auf sowas, das wüsste ich ja und außerdem ginge ich ja nicht arbeiten und DAS sei halt meine Arbeit. Ich habe ihm gesagt, dass ich auf die Art und Weise mich gefesselt und angebunden fühle, weil ich durch sein "sich aus allem raushalten" ja gar keine Möglichkeit habe, auch zu arbeiten, bzw. nur zu meinen Lasten oder zu Lasten der Kinder, da er sich eben null einbringen will, nicht mal jetzt, wo er die Zeit hat. Er meint, ich spinne und was ich eigentlich von ihm will, ob ich mich trennen will - dann stünde ich doch genauso da und müsste alles selbst machen und arbeiten, ich soll doch froh sein, dass ich nicht arbeiten muss und diese Termine als meine Arbeit sehen.
Ich weiß nicht, spinn ich wirklich? Muss ich unsere Kinder als "Arbeit" betrachten, die MEIN Job sind? Ich sehe bei solchen Festen so viele Väter immer, die das machen für ihre Kinder, ich finde es traurig, dass mein Mann darauf gar keinen Wert legt, sich bezüglich der Kinder mehr einzubringen, wenn es die Zeit erlaubt. Ich erwarte nicht, dass er dafür früher Feierabend macht oder so, aber wenn er EH frei hat, wie heute, und ich noch krank bin, ist das echt zuviel erwartet, dass er dann MAL auch einen Termin übernimmt, wo er sich doch so immer aus alles zwangsläufig raushalten muss. Ich finde das einfach nur mies, dass ich jetzt den Termin verschieben muss, weil er zu bequem ist.
Sorry, so viel Text.
Ist das denn zuviel erwartet?
Frag ihn doch einfach mal für wen er arbeiten geht, wenn nicht für euch als Familie. Und warum nur das sein einziges Interesse zu sein scheint, wenn er sich aus dem Familienleben so ganz rauszieht. Dann braucht man ja wohl auch nicht zusammen zu wohnen, wenn er sowieso nur Geld abgeben will und sich weiter nicht interessiert.
Ich finde das absolut arschig von ihm, was macht er denn an den freien Tagen?
Er ist immer noch der Vater und wenn er nicht arbeitet, hat er sich genau so zu beteiligen, schließlich gehört er auch zur Familie!
Ich bin absolut bei dir und würde da eine klare Ansage machen, dem geht´s wohl zu gut, du bist doch nicht sein Dienstmädchen!
Wenn man Kinder und Zusammenleben nur als Arbeit sieht, und er das überhaupt nicht wollte und will, dann könnte man das so sehen, dass das dein Job ist.
Aber...
will man so einen Partner?
Wie sieht es denn sonst mit Familienzeit aus bei euch? Unternehmt ihr zusammen was, am Wochenende vielleicht? Gemeinsame Urlaube?
Ich würde ihn mal fragen, warum er überhaupt Familie wollte, wenn doch offensichtlich null komma gar kein Interesse an ihr hat.
Da würde er mir sagen, dass wir Kinder haben, weil ICH Kinderwunsch hatte, nicht er. Wäre es nach ihm gegangen, hätten wir keine Kinder. (Nicht dass ich sie ihm untergeschoben hätte gegen seinen Willen, aber er hatte da meinem Wunsch nachgegeben und sieht es daher auch scheinbar wirklich nicht in seinem Zuständigkeitsbereich, sich mehr drum zu kümmern außer ums finanzielle.)
Das bestätigt das, was ich unten schrieb.
Ich kenne auch so ein Paar, bei dem sie Kinder wollte, er nicht unbedingt. Auch sie bekommt gesagt, dass sei ihr Zuständigkeitsbereich und ihn ginge das alles nichts an.
Das ist keine Art. Es geht um Kinder, nicht um ein Meerschweinchen, das man sich angeschafft hat.
Ich könnte das so nicht.
>> Schulfeste, Elternabende und .sprechtage, Arzttermine mit den Kids, Verabredungen der Kids, Krankenstand etc. - mit allem hat er nichts zu tun <<
Ich finde es schwierig, diese Einstellung und Erwartungshaltung nach über 12 Jahren ändern zu wollen.
>> er hat keinen Bock. <<
Das wäre für mich KEIN Grund, einen Arzttermin zu verschieben. Es sind seine Kinder, die einen Termin haben, keine wildfremden Menschen. Frag ihn mal, ob er sich solche Termine nicht zutraut, weil er ansonsten nicht eingebunden ist. Es könnte die Angst sein, sich beim Arzt zu blamieren, weil er nichts über die Kinder weiß...
>> nun mal keine Lust auf sowas ... DAS sei halt meine Arbeit <<
Er wäre bei mir echt an der falschen Stelle. Erstens betrachtet er seine Kinder und deren Veranstaltungen und Termine als "Arbeit". So eine Sichtweise finde ich schon wirklich bedenklich, denn er will anscheinend mit dem Alltag seiner Kinder so wenig wie möglich zu tun haben, zeigt keinerlei Interesse an ihnen und an dir und deinen Bedürfnissen schonmal gar nicht.
Er ist ein Egomane, den nur interessiert, dass er auch ja aus allem rausgehalten wird.
Er hat keine Lust auf EUCH, auf Familie. Das ist ein Problem.
>> dann stünde ich doch genauso da und müsste alles selbst machen und arbeiten <<
Das verdeutlicht sein überhebliches Desinteresse noch.
Er geht automatisch davon aus, dass er im Trennungsfall auf keinen Fall die Kinder nehmen würde. Noch dazu würde er dich finanziell nicht unterstützen, obwohl du all die Jahre SEINEN Rückren freigehalten hast und hält dich somit in einer Abhängigkeit. Außerdem sagt er dir ganz klar, dass du weiterhin alles alleine machen würdest. Sorge um seine Kinder hat er also nicht und würde vermutlich eher hinnehmen, dass sie keine ärztliche Betreuung erhalten, als dass er selbst etwas dazu beiträgt.
Schwierig. Mit diesem Wissen könnte ich die Partnerschaft so nicht fortführen.
Du hast das Spiel ja auch lang genug mitgemacht....so bekommt man seine Kinder bequem groß und signalisiert seinen Kindern gleich, wie man mit Frauen umgeht und was Frauen zu tun haben. Als Hausfrau übernimmst du den Job als Putzfrau und Erzieher auch wenn du das eigentlich gern machst. Wenn er soviel verdient, dann kann er mal in die Gesetzgebung schauen.....Gehalt für Frauen bzw. Taschengeld......und dann sollte er vielleicht auch gleich noch in die Rentenkasse freiwillig einzahlen.....geht alles...man muss da halt auch mal Manager für sich selbst sein!
Er hat völlig recht....Es war schon immer so!
Es gibt immer einen der macht und einen der machen lässt und du hast es die letzten Jahre wunderbar mit dir machen lassen....Warum sollte er denn jetzt was ändern weil Frauchen meint den Aufstand zu proben???.
Mir wäre es von anfang an scheiss egal gewesen wie viel er arbeitet....Wenn man sich gemeinsam für Kinder entscheidet, hat man sich auch gemeinsam zu kümmern und sorge zu tragen.
Sicherlich macht oft der eine mehr als der andere aber das einer sich gänzlich raus hällt ist indiskutabel und wenn er ja so ein hohes Tier ist dann kann er sich sicherlich zu wichtigen Sachen auch mal Frei nehmen.
Naja... seit 12 bzw. 9 Jahren kann er das so machen, warum sollte er das ändern?
Diese Einstellung ist seit 12 Jahren Mist, aber er kam doch grundsätzlich damit durch?
Dir wird nichts anderes übrig bleiben, dich mit ihm hinzusetzen, einen "Plan" zu erstellen, der sich anhand seiner neuen freien Zeit nunmal ergibt und ihm mitzuteilen, dass du vorhast dir einen Job zu suchen.
Wenn sich dagegen sperrt, ist der Rest deine Entscheidnung. Wie lese ich immer so schön hier:
Love it, change it oder leave it.