Kommunikation in der Partnerschaft. HILFE

Also mein Mann und ich sind 15,5 Jahre . In den ersten Jahren gab es keine Diskussionen sondern sofort heftigen Streit mit teilweiser Verletzung.
Jetzt ist es so alles ist perfekt wir haben Respekt voreinander . Aber wenn ich etwas anspreche was mir nicht gefällt bricht sofort eine stundenlange Diskussion aus. Ich Rede und Rede weil ich denke er versteht mich nicht und er ist genervt weil wir nach 20 Minuten immer noch reden.
Probleme müssen angesprochen werden, aber so eine Diskussion mit gegenseitigem verletzen oder tagelangem schweigen ist völlig übertrieben. Habt ihr einen Tipp wie ich besser auf den Punkt komme ? Wie ich das Gefühl bekomme ich hab es gesagt und jetzt ist gut ? Und andersherum Verständnis voller sein kann. Ich leider sehr darunter.

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Ich weiß nicht, wie sehr gewillt ihr seid, aus euren Kommunikationsmustern auszubrechen, aber uns hat die Beschäftigung mit gewaltfreier Kommunikation, insbesondere mit achtsamer Kommunikation sehr geholfen.
Einen kleinen Eindruck darüber, was das ist, bekommst du hier:
https://buddhismus-aktuell.de/artikel/ausgaben/20141/achtsame-kommunikation-die-sprache-des-herzens.html

Es geht im Wesentlichen darum, nicht drauf loszuwerden, sondern sich vorher bewusst zu machen, worum es einem im Kern geht und dabei vorher bewusst, verbal abzurüsten. Oftmals interpretieren wir einfach das Verhalten des anderen und konfrontieren ihn dann mit den Schlüssen, die wir daraus ziehen, anstatt einfach dabei zu bleiben, warum uns das Verhalten verletzt hat. Und wir hören oftmals gar nicht zu, sondern bleiben bei unserer Interpretation und hören nur, was wir hören wollen.
Als achtsamer Zuhörer kann man, bevor man in den “Gegenangriff“ geht, erst einmal wiederholen, was der andere gesagt hat, signalisieren, dass man verstanden hat x worum es ihm geht und erst dann damit weitermachen, die eigene Sichtweise zu erläutern.
Darüber hinaus kann man sich auf einfache Streitregeln einigen. Z.B. wir gehen nicht schlafen, ohne und gesagt zu haben, dass wir zwar vielleicht aktuell stinksauer aufeinander sind, aber dass wir uns trotzdem lieben.
Und man kann sich darauf einigen, dass jede Streitpartei das Recht auf eine Streit-Auszeit hat, wenn man nicht mehr kann. Manchmal muss man ja einfach mal raus, Luft holen, den Kopf freikriegen etc. und dann ist es wenig hilfreich, wenn der andere zeternd hinterherläuft (auch wenn er das vermutlich aus dem Gefühl heraus macht, nicht verstanden worden zu sein). Nett wäre es, wenn der Aussteiger Bereitschaft signalisieren würde, dass man das Thema später wieder aufgreifen wird, wenn man sich sortiert/runter gefahren hat.
Wenn es bei uns mal so richtig knallt, hilft im Notfall, die eigene Position aufzuschreiben. Eine nette Übung ist dabei im Übrigen, im Anschluss mal aufzuschreiben, wie sich das Streitthema aus der Perspektive des anderen darstellt: Warum ist er verletzt? Was mag er unfair in seine Richtung finden?

Viel Erfolg!

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Ich muss sagen, würde mein Gegenüber immer wiederholen, was ich sage (du sagstest / meinst, dass ich die Klorolle falsch rum aufhänge), würde das bei mir zu Gewalt in der Kommunikation führen 😉

Nix für Ungut.

LG

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Ich weiß, was du meinst. Wenn man die Konzepte so liest, dann wirkt das albern und sicher auch, wenn man 1:1 nachplappert, was der andere so von sich gibt.
Trotzdem beruhigen sich bei unseren Konflikten die Fronten immer, wenn der andere offenbar verstanden hat, worum es dem einen geht und das auch so artikuliert. Bei deinem Klorollenbeispiel geht es ja z.B. weniger um die Köorolle, sondern darum, dass der eine vermutlich den Haushalt in Schuss hält, während aus seiner Wahrnehmung der andere noch nicht einmal so Kleinigkeiten hinbekommt, wie die Klorolle so aufzuhängen, wie der andere das mag und der Klorrollen-Falschaufhänger ist vielleicht maximal angepestet, dass der andere alles immer nur so haben will, wie es den eigenen Vorstellungen entspricht und er darum aufgehört hat, irgendetwas im Haushalt zu machen, weil ja eh alles falsch ist.
Ich denke, es könnte in der Situation hilfreich sein, wenn beide Gemüter darüber nachdenken, warum sie sich über eine Scheiß-Klopapierrolle aufregen und was dahinter steckt und es könnte Balsam auf den aufgebrachten Seelen sein, wenn man sich gegenseitig signalisiert, dass man gerafft hat, worum es dem anderen geht.

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Du solltest das Wörtchen Respekt überdenken, ich bezweifel das er wirklich Respekt hat.
Ich diskutiere auch nicht und finde es grauenvoll wie viele Frauen das ausüben, alleine schon hier finde ich es oft sehr befremdlich ( peinlich ) wenn 2 oder mehr endlos hin und her schreiben/diskutieren weil Eine was falsch verstanden hat.Man erklärt es 1x und gut ist, neee, bloß nicht und los geht's #augen

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Wieso hat er in deinen Augen keinen Respekt ?

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Das ist mir auch rätselhaft, wie man stundenlang Wortklauberei betreiben kann. Aber gut, wem's Spaß macht...:-p

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Würde mein Partner auch permanent mehr als 20 min brauchen, um mir seinen Standpunkt zu erläutern, wäre ich auch genervt. Ich kann Deinen Partner da voll verstehen.
Warum fällt es Dir denn so schwer auszudrücken, was Du meinst?
Versuche in kurzen Sätzen zu sprechen.
Versuche die Sätze ohne persönlichen Angriff ("Du machst nie...", "Immer muss ich..." zu formulieren.
Bereite Dich auf so ein Gespräch etwas vor, überlege Dir, was genau Deine Botschaft ist und was Du ihm wie sagen willst. Und dann überlege Dir bereits VORHER eine praktikable Lösung/Kompromiss, den Du vorschlagen kannst.
Mach Pausen und lass ihn auch reden und hör ihm zu.

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Ja stimmt ich Rede und Rede und kann 2 Stunden diskutieren. Aber ehrlich nur weil ich denke er versteht mich nicht. Ich komm dann immer wieder mit neuen Argumenten oder immer wieder erkläre ich Ihm die Situation nochmal. Verstehe auch das es ihn nervt, aber wir müssen ja einen Weg finden. Wir sind beide nun mal so Wie wir sind

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Sorry, aber Deine Denkweise ist da etwas schräg.
In einer Partnerschaft geht es doch nicht darum, den anderen mit immer neuen Argumenten von seiner eigenen Meinung zu überzeugen! Es geht auch nicht darum, möglichst Recht zu behalten oder sich durchzusetzen!
In einer Partnerschaft geht es darum, gut miteinander auszukommen und bei den Punkten, über die man unterschiedliche Ansichten hat, einen Kompromiss finden kann.
Vielleicht solltest Du über den Sinn einer Partnerschaft nochmal nachdenken.

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Was passiert denn, wenn Ihr diskutiert?

Will da jeder von Euch "recht haben", in der Form, daß sich der andere dieser Meinung anschliessen muss?
Sollte es so sein, ist es nur K(r)ampf, das funktioniert nicht. Da gibt's dann einen Gewinner und einen Verlierer.

Wenn Du etwas ansprichst was Dir nicht gefällt ist das das Eine. Erwartest Du dabei gleichzeitig daß er etwas ändert?
Oder darf das Gesagte einfach auch mal so stehen bleiben - ohne Konsequenz?

Du könntest sagen: mir ist aufgefallen daß......
darum wünsche ich mir.... dies und das
und dann darf Dein Partner entscheiden, ob er dem zustimmt, nicht zustimmt oder es vertagt.

Und wenn es um Gefühle oder Befindlichkeiten geht ist noch etwas Zusätzliches zu beachten, nämlich daß es darüber nie einen Konsens geben kann. Jedes Gefühl ist einzigartig und in seiner Form, so wie es ist, erst einmal zu würdigen.
Das ist den Wenigsten bewusst und deshalb kommt es leider auch so häufig zu Streitsituationen.

Gerade weil Du von Respekt geschrieben hast, wäre es für mich dann auch konsequent, das Anderssein/ das Andersdenken meines Partners anzuerkennen, eben..... zu respektieren.

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Hallo!

Was wäre denn, wenn dein Mann schon nach 2 Sätzen verstanden hat, was du sagen willst. aber einfach nur ein paar Minuten RUHE braucht, um über deine Aussage nachzudenken - und du quasselst stundenlang weiter, und während er deinen unendlichen Monolog hört, kann er gar nicht richtig nachdenken, weil er einfach nicht gleichzeitig zuhören und denken kann?

Versuch doch einfach nur EINMAL zu sagen was ist, und dann erst mal was anderes zu machen - Spülmaschine ausräumen oder so - und dann eine halbe Stunde später nochmal nachzufragen, ob er zu dem Thema noch was sagen will.

Also wirklich "mich stört, dass....." und dann ist erst mal Ruhe. Man muss nicht immer alles zu Tode bequatschen. Er ist weder taub noch doof, oder?

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Wie im Kindergarten. Wenn ich etwas zu klären habe, spreche ich es anund dann kommt es zu einer Lösung - wir sind 17 Jahre verheiratet. Klar sind wir nicht immer auf einem Nenner - muss man auch nicht......es gibt viele Varianten von Lösungen die für beide Seiten gut sein können.

Weiter würde ich mich nicht körperlich verletzen lassen. Da würde eine Anzeige erfolgen. So einfach ist das. Körperliche Gewalt verabscheue ich und mit so einem Menschen würde ich nicht zusammenleben wollen. Seelische Gewalt ist ebenfalls schlimm. Respekt bedeutet, dass man sich im Griff hat und ohne Vorwürfe und sachlich Dinge anspricht.

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Frauen diskutieren halt gerne und lange...und warum? Sie wollen die drei magischen Wörter hören „Du hast Recht“ und wenn sie nicht kommen #bla#bla#bla

Viele Frauen können sich da auch nicht zurück nehmen . Und ja, oft hilft es auch mit „ der Klügere gibt nach“ anstatt alles ausdiskutieren zu wollen.

Ich habe eine Kollegin, die auch nur Diskutieren will. ....das ist so Mühsam, da kann man sich nur noch weg drehen und schmunzeln. Wenn ich da diskutiere, käme ich unter STUNDEN nicht weg....sie hat ihre Macken und ist ein Monk,mein Gott, ab und zu muss man auch schlechte Dinge akzeptieren.

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Das Problem liegt nicht an Dir, sondern an ihm. Er will es so, um dich zu verunsichern und sich durchzusetzen. Würde er dich respektieren, würde er diese Psychoschiene aus tagelangem Anschweigen und immer wieder in Frage stellen nicht fahren. Er würde dich ernst nehmen und du müsstest nicht dauernd herumreden. So war mein Ex. Er hat mir immer das Gefühl gegeben, dass letztendlich ich immer Schuld bin, aber in Wahrheit konnte er nicht mit Kritik und anderen Ansichten umgehen. In Wahrheit hat ihm der Respekt gefehlt. Und ich habe mich getrennt und das war richtig so, denn wir hatten keine Streitkultur und die braucht man wenn man sein Leben, also 30/40/50 Jahre miteinander verbringen will. Da muss man sich gegenseitig ernst nehmen und über wichtige Dinge sprechen können ohne den anderen dauern psychisch abstrafen zu wollen. Das macht man vielleicht mal mit weil jemand den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht... Und man sich halt liebt...aber nicht immer.

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Wieso bleibt man bei einem Mann, mit dem es schon in den ersten Jahren solchen Streit gibt, dass es zu Verletzungen kommt...lass mich raten...ansonsten ist er ein gaaanz toller Mensch, liebevoll, lustig, etc...