hallo zusammen,
ich habe mich vor kurzem von meinem mann getrennt. die kinder leben bei mir und schlafen einmal in der woche und jedes zweite wochenende beim vater. so war es bis jetzt, aber es ist auch noch nicht lange, dass wir ausgezogen sind.
nun beschäftigt mich folgendes. mein größeres kind ist recht verständig und kann sich äußern. ich habe das gefühl wir können damit umgehen und es klappt ganz gut. sie geht mittags häufig zum essen rüber und kommt dann nach hause. manchmal kommt sie auch früher aber was mir auffällt ist, dass sie in letzter zeit häufiger krank war und nicht zum vater wollte sondern lieber alleine zu hause bleiben wollte (ich bin so 6 stunden am tag bei der arbeit).
dann war das andere kind krank. er ist 9. er sagte anfangs öfter, dass er das nicht gut findet das wir uns trennen aber er war trotzdem guter dinge. natürlich war er im ersten moment sehr traurig und sicher auch überfordert. aber nun zum punkt. auch er wollte schon am zweiten krankheitstag nicht mehr zu seinem vater sondern lieber mit mir zur arbeit. nun ich dachte, ist gerade schwierig und nächstes mal geht er wieder. ich habe ihn also mitgenommen. die woche darauf war er immernoch nicht gesund. wieder wollte er mit mir zur arbeit. er sagte "beim papa dürfte er nicht vom sofa aufstehen"..
kürzlich gab es eine auseinandersetzung. ich habe sie mitbekommen und danach sagte mein 9 jährier sohn. er möchte lieber ein paar tage nicht mehr zu seinem papa. er würde immer so schimpfen. genau genommen ist das unter anderem ein grund warum ich mich getrennt habe, die ewige schimpferei wegen nichts..
nun heute sagte mein kleiner nochmal, er möchte nicht immer dieses hin und her.. ich sagte, dass es doch nur 2 minuten sind, er hat auch ein kinderzimmer muss kaum was mitnehmen wenn er übernachtet. er wollte dann erst nicht weiter reden. ich habe dann aber darauf bestanden, dass er mir sagt, wie es für ihn vielleicht besser wäre. er sagte, er weiß es nicht. ich fragte dann ob er den wochentag lieber hier schlafen würde und nur jedes zweite wochenende zum vater geht und er sagte direkt ja.
nun, ich glaube die trennung war die absolut richtige entscheidung. aber was mache ich nun. ich muss es mit dem vater besprechen, der wird sicher nicht erfreut sein. ich weiß auch nicht ob es richtig wäre.. ich bin total überfordert aber ich möchte, dass es meinen kindern gut geht und ich will sie auch nicht zwingen.
was meint ihr?
lg und ein schönes wochenende
nach der trennung, kind will nicht zum vater
Hallo Du Liebe,
Ich finde, das Kindeswohl steht über Allem.
Deshalb würde ich offen und ehrlich mit dem Vater der Kinder sprechen und ihm mitteilen, was der Sohn sich wünscht.
Dein Sohn kann mit 9 Jahren schon genau sagen, was er möchte und ich würde da auch auf seine Bedürfnisse eingehen und ihm Diese auch erfüllen.
Ich würde meinem Exmann auch sagen, dass es den Sohn stört, dass er so viel schimpft. Vielleicht fällt das Deinem Ex gar nicht auf.
Vor Allem die Anfangszeit einer Trennung ist für Kinder schwierig- rede mit Deinem Ex und macht es dem Kind so leicht, wie möglich.
Die Besuchstage können ja jederzeit wieder aufgestockt werden.
Alles Gute Euch
Du hast dich getrennt, weil er soviel schimpft (sicherlich zu kurz gegriffen). Für die Kinder bleibt er der Vater. Als Vater hat er ein umgangsrecht und auch das Recht seine Kinder so zu erziehen, wie er es für richtig hält. Du musst vielleicht aufpassen, dich nicht von deinen Kindern instrumentalisieren zu lassen. Solange es im Rahmen ist (keine Gewalt) müssen sie sich daran gewöhnen, dass bei Papa andere Regeln gelten als bei dir, das würde ich den kindern auch sagen. Wenn ihr gleich zu Beginn den Umgang kürzt finde ich es das falsche Signal. Ggfs wäre es für euch hilfreich eine Erziehungsberatungsstelle o.ä. Aufzusuchen, wo ihr besprechen könnt, wie ihr das alles nach der Trennung handelt, was ihr den Kindern sagt etc. Du hast schon die Pflicht den Umgang zum Vater zu fördern.
Hallo, ja da hast Du Recht und das sind auch meine Gedanken. Ich möchte, dass sie ein gutes Verhältnis zum Vater haben und hoffte auch, dass es besser klappt wenn wir uns getrennt haben. Aber dem scheint nicht so zu sein.
Er hat wirklich viel gebrüllt und selbst der Weihnachtsabend endete in einem Drama..
Mein Mann hat z.B. wenn ein Kind morgens über Krankheit klagte einfach nicht reagiert und sie in die Schule geschickt. Ich sagte z.b. naja, jetzt geh mal in die Schule, wenn es nicht besser wird, kommst Du nach Hause.
Mein Sohn ist erkältet und weil mein Ex nur einen Raum heizt darf der Junge nicht aufstehen. Ich bin so froh, das nicht mehr jeden Tag erleben zu müssen.
Aber manchmal gehen sie auch gerne hin, vor allem einzeln. Sobald sie zu zweit sind, ist er überfordert. Aber das geht ja auch nicht, dann habe ich ja nie einen Tag für mich.
Es ist schwierig. Ich habe schon während des zusammenlebens immer gesagt, er dürfe niht so viel schreien.. Er gab häufig sogar mir die Schuld, dass er schreit.
Ich weiß auch, dass Kinder mit strengen und anders tickenden Menschen umgehen müssen. So z.b. die Mathelehrerin meiner Tochter. Sie kann sie nicht leiden, dennoch weiß sie, dass sie immer wieder Menschen begegnen wird, die es einem nicht leicht machen und das sie noch ein gutes Jahr mit der Lehrerin leben muss.
LG
Ich habe wie gesagt auch 2 Kinder im gleichen Alter, ich weiß daher natürlich auch, dass "ein Kind kein Kind ist" und sich das potenziert, wenn sie zu zweit sind, ist bei uns genau so, das geht oft sehr an die Nerven, wenn sie zu zweit aufdrehen, was allein einfach so nicht vorkommt. Vielleicht hilft es ja auch, den Kindern mal zu erklären, dass Papa eben schneller überfordert ist als Du und deshalb auch dann herumbrüllt, einfach weil er in dem Moment nicht anders weiß, wie er der Sache Herr werden soll. Das wird wahrscheinlich nicht helfen, dass sie dann immer zu zweit sich super benehmen bei ihm, aber dass sie zumindest besser verstehen, wenn er wieder rumschreit, woran das im Grund liegt und dass hier dann vielleicht auch in dem Moment dann mal Einsicht kommt bei ihnen, ein bisschen ruhiger wieder zu werden, damit Papa sich nicht weiter aufregt.
Kann man denn mit deinem Mann drüber reden, ist ihm das selbst bewusst mit der Brüllerei und dass das ja im Grunde auch Scheiße ist? Weil wenn er sich zwar nicht im Griff hat, aber zumindest die EINSICHT da ist, dass das ja nicht schön ist, dann könnte man sich ja vielleicht auch mal mit allen Beteiligten an einen Tisch setzen, drüber reden warum das so ist/kommt und was man tun kann, um es zukünftig zu vermeiden oder zumindest aus der Situation dann schneller wieder rauszukommen.
Kommt drauf an. Ist er wirklich einfach nur strenger als Du oder ist das "schimpfen" schon eher verbale Gewalt (anbrüllen wegen Nichtigkeiten u.ä.). Da Du Dich wegen dem "Schimpfen" getrennt hast, scheint daa ja schon belastend in der Beziehung auch für Dich gewesen zu sein. Aber da er die Kinder jetzt nicht mehr jeden Tag hat, sollte er normalerweise auch sich mehr freuen, wenn sie da sind, und nicht mehr so viel mit ihnen schimpfen wie vorher. Zumal wenn die Kinder krank sind, was gibts da zu schimpfen?
Andererseits wenn der eine einfach nur strenger ist und der andere mehr durchgehen lässt, wollen Kinder in dem Alter natürlich lieber da sein, wo sie mehr dürfen. Meine Kinder sind auch in diesem Alter und wollen z.B. nicht mehr so gern zu meinen Eltern wie früher, weil meine Mutter strenger ist als ich, bei ihr dürfen sie nicht so viel an Handy und PC z.B., tja, aber da muss man dann gerade wenn es der Vater ist, der ja Umgangsrecht hat, auch ehrlich fragen: Ist das echt ZU streng, was er macht, oder ist er nicht einfach nur konsequent(er als Du)? In letzterem Fall fänd ich es nicht gut, die Kinder darin zu bestärken, dieser Konsequenz sich zu entziehen, da müssen sie dann eben durch bei Papa, solange es nicht in Richtung Misshandeln geht. Du kannst Deine Kinder ja auch im normalen Leben nicht davor schützen, dass sie auch mal mit strengeren Lehrern oder blöden Chefs klarkommen müssen. Wenn Du ihnen beibringst, dass sie allem, was ihnen nicht passt, einfach sich entziehen können durch "Zuhausebleiben", werden die wahrscheinlich auch jede Lehre und jeden Job später hinwerfen, sobald ihnen was nicht passt. Also, hab ein Auge drauf, ob Dein Ex echt ZU streng ist, aber bring Deinen Kinderj auch bei, dass man im Leben nicht immer nur den bequemen Weg gehen kann, der geht nämlich immer zu Lasten eines Anderen.
Oben schreibt eine userin, dass Eltern ein Recht darauf haben, ihr Kind so zu erziehen, wie sie es wollen. Ich weiß natürlich, wie sie es meint. Wir sind Erziehungsberechtigte und haben einen Erziehungsauftrag und damit natürlich auch Rechte und Pflichten.
Unser Recht endet jedoch dort, wo die Rechte des Kindes anfangen. Wenn die Kinder klar äußern, dass sie sich beim Vater nicht mehr wohlfühlen und nicht mehr zu ihm wollen, weil er "schreit", d.h. seine Macht missbraucht und sich herablassend gegenüber seinen Kindern verhält, dann missachtet der Vater die Persönlichkeitsrechte der Kinder. Ich würde den Kindern zuhören und sie ernst nehmen. Der Vater hat nicht das Recht, sein Unvermögen an den Kindern rauszulassen. Schreien ist verbale Gewalt und sicher nichts, was einer Kinderseele gut tut. Es tut auch einer Erwachsenenseele nicht gut, sonst hättest du dich nicht getrennt.
Als Mutter würde ich in diesem Fall beides tun: Ich würde meine Kinder darin stärken, ihrer Wahrnehmung und ihrem Gefühl zu vertrauen. Und dann würde ich versuchen, Lösungen zu finden. Zuerst würde ich das Gespräch mit dem Vater suchen, und, wenn es geht, am besten noch neutrale Dritte mit ins Boot holen. Das wäre das Sinnvollste.
Keinesfalls würde ich die Berichte der Kinder achselzuckend zur Kenntnis nehmen, und nichts tun.
Grüße
"Keinesfalls würde ich die Berichte der Kinder achselzuckend zur Kenntnis nehmen, und nichts tun."
So siehts aus
Und vor Allem nicht, nach einer frischen Trennung der Kinder.
Aufenthaltsregelungen sind Theorie- das Gefühl der Kinder aber Praxis!
LG
Ups..verschrieben:
Vor Allem nicht, nach einer frischen Trennung der Eltern
sollte das natürlich heissen.