Neue Sorgen zu "Schwester vom Ex zur Prostitution gezwungen" - Verdacht auf organisierte Kriminalität

Hallo zusammen!

Relativ unabhängig von meinen alten Posts habe ich eine Frage in die Runde.

(Hier sind sie, wenns jemanden interessiert:
https://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/5136107-meine-schwester-wurde-vom-ex-zur-prostitution-gezwungen-was-kann-man-tun
https://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/5137745-update-schwester-wurde-vom-ex-zur-prostitution-gezwungen
https://www.urbia.de/forum/16-partnerschaft/5169725-update-2-schwester-wurde-vom-ex-zur-prostitution-gezwungen)


Kurzfassung:
Meine Schwester, damals 22, jetzt 24 geworden, kam an den falschen Kerl. Er brachte sie ins Rotlichtmilieu. Anfangs alles freiwillig, sagt sie, dann begann er, ihr die Einnahmen wegzunehmen. Zwang sie, bis zu 12 Stunden zu arbeiten, drängte sie privat zu Sexpraktiken, die sie nicht wollte, isolierte sie von der Familie (ihre Ausrede: Unistress, sie wohnt ein ganzes Stück von uns entfernt)
Irgendwann offenbarte sie sich mir und meiner Mutter, wir holten sie zu uns, es kam demnach zum Kontaktabbruch und letztendlich auch zur Anzeige. Die Tatvorwürfe sind Menschenhandel, Zwangsprostitution, Nötigung.

Bisher dachten wir als Familie auch, der Ex wäre ein Einzelfall.
Jetzt, wo alles im Rollen ist, wo die Polizei mitten in den Ermittlungen ist, kommt raus: Die Cousins vom Ex sind bekannt im Rotlichtmilieu dieser Stadt. Und meine Schwester wusste das! Hätte ich das gewusst, hätte ich ihr von einer Anzeige abgeraten.
Ich habe in meinen anderen Posts mit Absicht keine Nationalität erwähnt, weil ich zum einen nicht als Rassist dastehen wollte und ich zum anderen dachte, es spielt keine Rolle.
Jetzt habe ich besagte Nationalität im Zusammenhang mit Prostitution und organisiertem Verbrechen gegoogelt und mir wird ganz anders.

Zudem haben wir über das Gesundheitsamt Kontakt zu einer Ex-Prostituierten gehabt, die den Job 18 Jahre lang (nicht durchgehend) ausgeübt hat, begonnen unfreiwillig mit 13 Jahren. Als sie die Nationalität hörte und dass die Cousins bekannt in der Szene sind, sah man an ihrer Reaktion schon alles.

Sie erzählte uns, dass solche Clans/Banden/ wie auch immer man sie nennt, es als Beschmutzen des Ansehens ansehen, wenn ein Mädchen sich gegen sie stellt. Sie verlieren ihr Gesicht, wenn sie nichts unternehmen. Und sie würden sich nie das Mädchen selber schnappen, sondern nahe Angehörige. Unsere nahe Familie ist nicht groß. Der einzige Mann ist mein Mann, der sozusagen als Familienoberhaupt für alle gilt. Oder mein Sohn als einziger Nachfolger, er ist noch nicht mal 2 Jahre alt. Solche Personen würden sie als Warnung nehmen. Mir ist schlecht geworden.
"Die Polizei kann nicht jeden schützen und irgendwann sind andere Dinge wichtiger",
"Da muss nur ein Auto halten, Tür auf, Kind rein, Tür zu und Sie sehen ihn niemals wieder. Das geht so schnell. So ist es einer Kollegin von mir passiert, drei JAHRE nachdem sie ausstieg. Als sie glaubte, sie wäre mittlerweile sicher."

Sie darf sowas eigentlich nicht sagen, aber sie riet eindringlich davon ab, die Anzeige weiter zu verfolgen. Meine Schwester soll ab jetzt nichts mehr sagen, jede Aussage verweigern, und beten, dass es nicht zu spät ist.
Und hoffen, dass sich andere Mädchen finden, die aussagen, um den Fokus von meiner Schwester zu lenken.

Und ich sitz da und denk: Will die mich ver**schen?! (Entschuldigt die Ausdrucksweise)
Meine kleine Schwester (das Opfer) war nicht dabei, sondern meine große Schwester.

Ich sitze jetzt hier und denke darüber nach, was sie uns alles erzählt hat. Klar, OB da wirklich organisiertes Verbrechen hintersteckt, ist ja nicht mal erwiesen. Aber die Dame hat mir wirklich Angst gemacht, gerade weil sie ausgerechnet meine kleine Familie als "beste" Racheziele erwähnt hat.
Und vor allem: allein von der Nationalität darauf zu schließen, dass das was ganz Übles ist; ist das nicht etwas übertrieben? Ist ja nicht so, dass wir in Berlin leben und der Ex Araber ist. Sonst hab ich noch nie wirklich von Clans gehört. Erst durch google überhaupt gewusst, dass diese Nationalität auch ihre Clans hat.

Aber mein Gott, es gibt genug deutsche Zuhälter und A*schlöcher! Ich rege mich gerade so darüber auf, dass diese Dame uns (vermutlich grundlos) solche Schauergeschichten erzählt. Fühl mich wie in in einem schlechten Krimi.

Puh. Was ein Text ohne großes Anliegen dahinter. Ich möchte nicht hoffen, dass jemand Erfahrung hat und diese mit mir teilt.

Der zuständige Kommissar besucht meine Schwester am 09.01 in der Psychiatrie. Es ist seine erste Vernehmung mit ihr, er hat sich in die Unterlagen von unserer Polizei eingelesen.
Dann wird meine große Schwester dabei sein und ihm natürlich einige Fragen stellen, ohne ihm die Aussagen der Ex-Prostituierten an den Kopf zu knallen. Aber vielleicht hat die Polizei da etwas zu zu sagen, ob sie den Verdacht der organisierten Kriminalität auch haben.

Naja, ich wünsche euch einen schönen Abend! ☺
Und falls jemand Gedanken dazu hat, bitte her damit!

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Guten Abend,
das ist wirklich, wie im Krimi bei Euch!

Wer ist diese Ex Prostituierte, die mit Dir geredet hat?
Ist sie wirklich ehrlich- oder wurde sie am Ende von dem Ex Freund Deiner Schwester für das Gespräch mit Euch bezahlt? Das ihr die Anzeige aus Angst zurück zieht?

Es ist eine Horrorvorstellung, dass Deinem Mann oder Deinem Kind etwas zustossen könnte!

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Danke, Katnissa, für deine Gedanken!

Über die Frauenberatung erfuhren wir von der Dame, die wirklich im Gesundheitsamt sitzt bzw da zwei Mal die Woche berät. Über gesundheitliche Dinge, organisatorisches nach dem Ausstieg, einfach alles, was den Mädchen in der Zeit durch den Kopf geht.

Sie arbeitete laut ihrer Aussage in einer ganz anderen Stadt, 100km von meiner Schwester entfernt, entgegengesetzte Richtung, und das auch seit 7 Jahren gar nicht mehr.
Also dass sie dafür bezahlt wurde, denke ich nicht. Zumal wir "hier" auch 100km von der Stadt entfernt sind, in der der Ex wohnt und agiert.

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Ok, dann ist sie also glaubwürdig.

Ich würde der Polizei von dem Gespräch erzählen. Ihr werdet ja nicht die Ersten in dieser Lage sein, die Beamten müssten damit Erfahrung haben.
Die Anzeige könnt ihr dann hoffentlich immernoch zurückziehen.

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Hallo,

das klingt ja wahrlich schauerlich! Warum soll Deine große Schwester die Aussagen der Dame dem Polizisten nicht "an den Kopf knallen"? Die Polizei wäre hier mein erster Ansprechpartner, wenn es darum geht, die wahre Bedrohungslage herauszubekommen.

Nur so ein Gedanke: ich kenne ähnliche Zustände aus Mexiko (habe da gelebt). Mexikaner sind vor ihresgleichen nie sicher. Wenn es den Narcos so paßt, verschwindet jeder auf Nimmerwiedersehen. Aber eines passiert nicht: daß es "Weiße" trifft, also Europäer oder US-Amerikaner. Das würde viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Staub aufwirbeln. Wenn ein englisches oder deutsches Kind verschwände oder eine US-amerikanische Touristin erschossen werden würde, wär ganz schön was los. Daher passiert sowas nur ganz selten bis gar nicht und wenn, dann eher aus Versehen. Vielleicht wäre das hier ähnlich gelagert? Welche Nationalität hat denn diejenige, deren Sohn verschwunden ist? Will so eine Bande wirklich, daß ganz Deutschland mit Polizei, Bevölkerung und Medien einen entführten Jungen im entsprechenden Milieu sucht? Das ist schlecht fürs Geschäft. Wie gesagt, das ist nur ein Gedanke bei dem die Polizei vielleicht mit den Augen rollen würde, angesichts der Naivität.

Alles Gute Euch!

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Ich danke dir! Der Gedanke kam mir noch gar nicht, dass das Verschwinden eines Kindes, so im Zusammenhang mit der Anzeige meiner Schwester, sehr auffällig wäre.
Welche Nationalität die Mutter des verschwundenen Jungen hat, weiß ich nicht. Eben beim Schreiben hab ich mich auch gefragt, ob die Dame nicht alles etwas dramatisiert hat. 🙄

Und ja klar, die ermittelnde Polizei muss konkret befragt werden, von welcher Bedrohungslage wir ausgehen müssen. Ich hoffe nur, FALLS es so ist, sind sie wenigstens ehrlich und stellen nicht ihre Ermittlungen über Menschen/Opfer.

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Hallo du. Ich kann mir vorstellen, dass das für dich ein Riesenschock ist. Aber ich finde, es gilt jetzt Ruhe zu bewahren und sowohl die Polizei, als auch einen Anwalt mit ins Boot zu holen, falls ihr noch keinen habt (Nebenklage?).

Ich habe folgende Erfahrungen mit dem Rotlichtmilieu, basierend auf meiner Berufserfahrung, mit Prostituierten, ehemaligen Prostituierten, Zuhältern.
Viele der ehemaligen Prostituierten sind emotional durch ihre Erlebnisse stark belastet und eignen sich oft nur bedingt als Beratungs- bzw. Ansprechpersonen. Sie haben viele Dinge gesehen und erfahren oder auch manchmal nur gehört. Auch sehr viel menschliche Grausamkeit ist dabei. Sadismus, Menschenhandel, Zwangsprostitution, die ganze Palette des Elends.
Bei ehemaligen Prostituierten habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie aufgrund ihrer selbst erlebten Dinge, aber auch der Dinge, die sie mitbekommen bzw. gehört haben, zu Übervorsicht, Misstrauen, bis hin zu Paranoia neigen. Das ist Teil ihres Bewältigungsmechanismus. Viele Dinge, die selbst erlebten und geschilderten, sind einfach traumatisierend gewesen.

Was ich aber damit sagen will, ist, dass das, was die Frau dir berichtet hat, mit äußerster Vorsicht zu genießen ist. Ich will damit nicht sagen bzw. ausschließen, dass es sowas gibt. Aber um eine wirkliche Risikoeinschätzung vorzunehmen würde ich mich nicht alleine auf ihren Erfahrungsbericht stützen.
Da kann sich ganz viel traumabasiertes mit reinmischen, was an der Realität kratzt, ohne sie tatsächlich zu berühren.

Ich möchte hierfür ein prominentes Beispiel anführen, was jetzt nichts mit dem Rotlichtmileu zu tun hat, aber an dem man sieht, was Traumata mit Menschen machen können und wie kritisch Aussagen zu hinterfragen sind. Das kannst du gern googeln, es geht um die Doku, in der eine Frau absoluter Überzeugung ist, dass sie bereits als Kind Teil eines satanischen Zirkels gewesen ist, in dem sie systematisch misshandelt, missbraucht, gefoltert wurde, zu Handlungen veranlasst wurde, welche an menschlicher Grausamkeit nicht zu überbieten ist.
Ich möchte dieser Frau das Erlebte nicht absprechen, aber es bestehen sowohl bei Sektenexperten als auch den ermittelnden Behörden erhebliche Zweifel an dem ganzen Ausmaß ihrer Schilderungen. Und es ist auch nötig, zwar Opfer ernstzunehmen, aber kritisch zu hinterfragen, ob das geschilderte Ausmaß realen Gegebenheiten entspricht.

Sorgt für euren Schutz! Alles wird gut!

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Ich möchte nicht in der Haut der Te stecken und dieses Risiko abwägen.
Hilft denn die Polizei wirklich und kann die Familie schützen?

Es ist schlimm, in was man hinein geraten kann, wenn man den falschen Mann kennenlernt!

Ich glaube, ich würde zurückrudern, um der Familie noch mehr Leid zu ersparen.

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Du, ich weiß auch nicht, wie ich mit dem (Rest-)Risiko umgehen wollen würde.
Da die TE aber nach Sichtweisen gefragt hat, wollte ich eine andere Sicht aufzeigen, die dabei helfen kann, das alles noch einmal kritisch abzuwägen.

Vermutlich wäre meine Vorgehensweise, mir einen wirklich richtig guten Anwalt zu holen, der sich mit der Materie auskennt, Erfahrungen in dem Bereich aufweist, und ja, Experte ist. Anwälte gibt es natürlich wie Sand am Meer, aber einen mit Expertise würde ich mir definitiv suchen. Dann würde ich mich von dem Anwalt beraten lassen und DANN entscheiden.

Grundsätzlich finde ich jetzt ganz persönlich jedoch, dass solche Täter, insbesondere solche Täter, bestraft gehören, allein schon damit andere Frauen geschützt werden und deutlich gemacht wird, dass sowas in einer humanen Gesellschaft inakzeptabel ist. Da ich einen hohen Moralkodex habe, würden meine Prinzipien über meine Vorsicht vermutlich gewinnen. Und ich sage nicht, dass das empfehlenswert ist geschweige denn, dass mich das zu einem besseren Menschen macht. Im Gegenteil, wenn ich dadurch meine Familie in Gefahr bringe, ist das mit der Moral ja auch wieder so eine Sache.

Kurzum: Ich verstehe jeden, der unter solchen Bedingungen nicht mehr aussagen will. Aber die Anzeige kann sicherlich nicht zurückgezogen werden, rein rechtlich.

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Ich würde einen Termin bei der Kripo ausmachen und denen von deinen Sorgen erzählen und fragen, ob sie begründet sind.

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Danke ☺ Der Termin mit dem Kripobeamten, der zuständig ist fürs Rotlichtmilieu, ist ja am 09.01. Wir sind gespannt, was dabei raus kommt.

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Also, ich würde mir da ehrlich nicht so große Sorgen machen, dass es zu solchen Übergriffen kommt gegen Euch. Zumindest macht das NACH dem Prozess ja gar keinen Sinn mehr, sinniger wäre wohl, VOR dem Prozess was zu machen, irgendwelche Drohungen und Warnungen, damit Deine Schwester nicht aussagt. Ich würde mich nicht wundern, wenn die die Anzeige nicht mal ernst nehmen, im Grunde hat Deine Schwester ja alles mitgemacht, es ist schwer zu beweisen, dass es unfreiwillig war, ich denke daher, er hat für die vorgeworfenen Sachen nicht mal eine große Strafe zu erwarten, und das wird er auch wissen. Von daher, warum sollte er jemanden umbringen, noch dazu ein Kind, und damit ein viel heftigeres Verbrechen begehen, wenn er wahrscheinlich eh mit einer geringen Strafe oder gar einem Freispruch aus Mangel an Beweisen wegkommt?

Von welcher Nationalität sprechen wir denn hier, wenn ich fragen darf? Nur dass man sich mal selbst ein Bild machen kann.

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Ich bin nicht die TE. Aber vermutlich Bulgarien. Hier gibt es die schlimmsten Horrorgeschichten.

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Ach so, ich hätte jetzt eher auf Russen getippt, nachdem Araber ausgeschlossen wurden schon von der TE. (Wobei ich persönlich bei Arabern die größte Angst hätte, was Rache, Ehrenmord etc. betrifft.)

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Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit ins Zeugenschutzprogramm zu gehen. Ich halte einen Racheakt auch für gar nicht so wahrscheinlich. Solche Banden zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie schwer fassbar sind. Ein Angriff auf die Familie ließe sich relativ direkt auf den EX zurückführen. Allerdings wäre ich auch zu ängstlich, wenn es um meine Familie ginge, da viel zu tun.

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Danke dir und entschuldige, dass ich so spät antworte.

Eben, wenn uns was passiert, hat man zuerst ihn im Blick. Das spräche dagegen.
Es ist einfach schwer, da Entscheidungen zu treffen...

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KLEINES UPDATE:

Ich hoffe, das erreicht so alle, die es interessiert. Ein neuer Thread lohnt sich dafür nicht.

Meine Schwestern waren heute bei der Kripo. Meine große Schwester stellte dem Beamten ihre Fragen.
"Wie kann man M. (Die kleine Schwester) schützen? Was passiert, wenn er auftaucht und sie bedroht?"
Antwort des Polizisten: "Dann ruft man die Polizei."
"Und wenn sie dazu nicht in der Lage ist? Und falls sie es schafft, was macht man, bis die da ist?"
"Solange muss sie sich in Sicherheit bringen."
Irgendwie sehr beruhigend, oder? 🙄

Dann kam die Frage auf, ob der Verdacht auf Clankriminalität besteht. Aber aus ermittlungstaktischen Gründen darf er natürlich nicht viel sagen. Aber "er denkt es eher nicht."
Wo wir zu dem Punkt kämen, dass ermittlungstechnisch noch nichts passiert ist.
Der Polizist WIRD sein Handy überwachen, ihn überwachen, eine Hausdurchsuchung machen und die Vermögenswerte ermitteln.
Aber wenn er davon noch nichts umgesetzt hat, wie kann er dann sagen, es ist keine Clankriminalität bzw nicht organisiert? Er "kennt" ihn ja in dem Sinne nicht.

Immerhin werden wir informiert, sobald der Ex von der Anzeige erfährt.

Laut Einschätzung meiner großen Schwester ist der Polizist sehr engagiert. Das ist gut zu hören, aber ob es etwas bringt...

Bei der Anwältin waren sie morgens übrigens auch. Die ließ dann noch durchblicken, dass sie gar nicht wisse, ob es zum Prozess kommt. Und wenn, dann nicht vor 2020, eher Ende 2020.

Das Schlimme ist, dass die auf Traumata spezialisierte Klinik meine Schwester nicht aufnimmt, bevor es zum Prozess kam.
Zum einen, weil es nichts bringt, das Trauma aufzuarbeiten und es dann durch einen Prozess wieder komplett aufzureißen. Zum Anderen ist eine Traumatherapie schlecht für den Prozess. Sie könnte ja durch die Therapie Sachen denken, die nicht ihre Erinnerungen sind, sozusagen beeinflusst werden.
Nur... wenn es evtl nie zum Prozess kommt, soll sie dann 2 Jahre NICHTS für ihre Gesundheit tun?! Sollte ihre Gesundheit nicht vorgehen? Momentan ist sie beispielsweise nicht in der Lage zu arbeiten. Wie soll sich das ohne Aufarbeiten des Traumas ändern?
Naja, "schlecht für den Prozess" ist die Meinung von Anwältin und Kripobeamten. Was die Therapeutin der Klinik sagt, in der meine Schwester gerade ist, erfahren wir Morgen.

Liebe Grüße und Danke fürs Lesen!

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Danke für Dein Update!
Mit Deiner betroffenen Schwester hat die Kripo also noch nicht geredet?

Der Polizeischutz hört sichin der Form nicht sonderlich gut umsetzbar an. Es dauert ja mindestens 15 Min., bis die Polizei, nachdem sie alarmiert wurde, vor Ort ist.
Wo und wie soll man sich in dieser Zeit schützen?
Was soll man tun, wenn man auf offener Strasse angegriffen wird?

Könnte Deine Schwester ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden?

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Ach, das hab ich nicht klar ausgedrückt.
Doch, die Vernehmung mit der betroffenen Schwester dauerte sogar fast 3 Stunden. Da war die große Schwester aber nicht dabei, sie konnte und wollte sich das nicht alles anhören. (Ich habs schon drei Mal gehört, es wird nicht besser, je öfter man es hört. Ich verstehe sie da). Deshalb kann ich da keine Infos geben, ich sehe die betroffene Schwester erst Morgen. Eventuell zumindest, mein Tag hat echt zu wenig Stunden.

Einstweilige Verfügung wollte meine große Schwester auch ansprechen. Weiß nicht, ob sie es getan hat. Da kann man sich zwar auf gut deutsch den Hintern mit abwischen, denn das hält keinen Täter ab. Aber falls eine vorliegt, reagiert die Polizei vielleicht bei einem Notruf schneller. Das wäre zumindest unsere Hoffnung.

Für ein Zeugenschutzprogramm scheint die Sache nicht schlimm genug zu sein. Wie gesagt, außer der Aussage meiner Schwester weiß der Kripobeamte eigentlich noch nichts über ihn.

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