Hallo!
Mein Freund und ich, wir haben getrennte Wohnungen. Er wohnt aber schon, so gut wie, bei mir. Mitte des Jahres wollen wir richtig zusammenziehen.
Er muss am Morgen 7 Uhr aufstehen. Er stellt sich für 6.30 Uhr den Wecker, mit Erinnerung alle 10 Minuten. Er braucht die Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen. Nach den ersten 10 min kommt er zu mir kuscheln, bis es 7 Uhr ist. Dann stehen wir auf und frühstücken gemeinsam. Ich genieße das eigentlich, aber heute Morgen war ich noch so müde, ich hätte am Liebsten weiter geschlafen. Und während ich so daliege, er in meinen Armen, geht mir durch den Kopf das ich nie wieder in der Woche "ausschlafen" kann. Und dann spreche ich diesen Gedanken auch noch aus! Ich merkte sofort, wie er sich von mir distanziert. Beim Frühstück, waren die Grübelfalten nicht zu übersehen. Ich streichelte seinen Arm, ich hätte genausogut auch den Stuhl streicheln können.
Und dann sagt er, dass ich ja auch liegen bleiben kann und nicht mit aufstehen muss. Aber ich bin doch trotzdem wach. Ich meine alle 10 min geht der Wecker los. Dann sagt er, das er auch in seiner Wohnung schlafen kann, wenn ich mal ausschlafen will.
Ich schaue ihn ungläubig an und sage, wir wollen zusammenziehen, willst du immer eine 2. Wohnung bezahlen, damit ich mal ausschlafen kann?
Da zuckt er mit den Schultern. Ich musste das erstmal verdauen und habe eine Weile schweigend weiter gegessen. Er auch. Und dann habe ich gesagt, dass das doch dämlich ist. Da müsste doch jede Familie, eine Ausweichwohnung haben, wenn mal was nicht passt. Und das es dafür doch eine andere Lösung geben muss. Ich sagte, dass ich ihn liebe und normalerweise jede Sekunde in seiner Gesellschaft genieße. Dann haben wir das Frühstück beendet und er hat sich fertig gemacht.
Als ich ihn in der Küche dann nochmal umarmt habe, war er weit weg. Der Abschied war nicht wie sonst. Seine Nachricht (habe aufgrund der Wetterlage drum gebeten). als er auf Arbeit angekommen war, war unterkühlt. Kein "Hab dich lieb oder gar ich liebe dich", nur " Ich wünsche dir einen schönen Tag". Es nagt an ihm. Und an mir auch.
Er kommt heute erst spät in der Nacht heim. Da wird nichts mit reden. Jedenfalls keine Probleme wälzen. Morgen Abend bin ich nicht vor 22 Uhr da und Freitag kommt er wieder sehr spät.
War es doof, meine Gedanken auszusprechen? Ich denke, ja. Und nun? Wie kann ich ihn beruhigen, oder wie können wir das Problem angehen? Ich wünscht, ich hätte meine Klappe gehalten.
LG
Zu unüberlegt?
Hallo
Lass mich raten: Ihr seid noch nicht sehr lange zusammen, ca. 1 Jahr vielleicht? Du bist du und sprichst etwas (Harmloses) aus. Er kann damit nicht umgehen. Hm. Er lernt dich also kennen. Nutz die Zeit in den kommenden Monaten und beobachte ihn. Wenn er wegen so was immer empfindlicher wird, lasst es bleiben mit dem Zusammenziehen.
LG mindgames
Huhu...
ich musste wirklich gerade schmunzeln....
Auf solche Gedanken wäre ich nie im Leben gekommen bzw. würde aufgrund so einer Tatsache niemals an irgendwas zweifeln...
Das Problem dahinter versteh ich auch nicht wirklich. Was machen denn andere Familien? Die wenigsten haben doch heute die gleichen Arbeits- bzw. Aufstehzeiten....
Man kann sich doch an alles gewöhnen.
Mein Mann arbeitet im unregelmäßigen 3-Schichtsystem - da klingelt jeden Tag der Wecker zu einer anderen Uhrzeit (bei der Frühschicht um 4:15 Uhr). Und wir haben 2 kleine Kinder - die werden wach wenn sie wach werden.... - da kann ich auch keinen Wecker nach stellen.
Wenn man eine Beziehung eingeht und zusammen ziehen will, muss man evtl. Kompromisse machen.
Du kannst entweder länger schlafen oder eher aufstehen und zusammen frühstücken - oder eben nur an den Wochenenden ausschlafen.
Oder ihr habt getrennte Schlafzimmer - auch das ist sehr gut möglich. Ich kenne viele, die es so machen.
Liebe Grüße
Als Mutter eines 4jährigen Kindes, die genau so lange keine Nacht mehr durchgeschlafen hat, muß ich da gerade müde lächeln
Getrennte Schlafzimmer sind die Lösung. Hatten wir schon immer, sind seit 15 Jahren zusammen und klappt super.
Wieso hast du denn seit vier Jahren keine Nacht mehr durchgeschlafen? Ich habe zwei Kinder (8 und 2) mit teils schlechtem Schlafverhalten. Aber natürlich brauche ich - wie jeder andere Mensch auch - Nächte, in denen ich durchschlafe. Dazu haben meine Kinder einen Papa, der dann halt mal nachts aufsteht, sie haben eine Oma, bei der sie öfter mal schlafen und sie haben eigene Beine, mit denen sie nachts in mein Bett gehen können und sich dazwischen legen können, wenn ihnen danach ist, sich was zu trinken holen können oder aufs Klo gehen (ja, auch die 2jährige, die liegt oft morgens da und wir sind ganz überrascht).
Getrennte Schlafzimmer mögen für dich eine Lösung sein, für mich wärs der Anfang vom Ende. Diese paar Minuten abends kuscheln, diese Nähe in der Nacht, das ist unsere heilige Sache - und wir sind seit 21 Jahren zusammen mittlerweile. Wenn wir das nicht haben, macht sich das mangelnde Bindungshormon in null komma nix bemerkbar - das wird nämlich durch körperliche Berührung gebildet.
Wir stehen nicht zusammen auf, und wenn der andere morgens mit aufwacht (z.B. weil ich den Wecker mal öfter klingeln lass oder weil sich mein Mann doch noch ein Kleidungsstück holen muss oder, oder), dann gibt's zwei Möglichkeiten: Entweder ist man müde (und das sind wir meist, weil wir abends nicht so früh schlafen), dann schläft man eh wieder ein, oder man ist eben nicht müde, dann kann man ja gemeinsam aufstehen.
Mich hätte ein "ich kann nieeee mehr ausschlafen, wenn du zu mir ziehst" auch verletzt. Gerade am Anfang einer Beziehung. Noch mehr würde mich aber stören, wenn der Partner so "kompliziert" ist. Wenn man müde ist, kann man auch wieder einschlafen, wenn man nicht mehr einschlafen kann, ist man auch nicht so müde, dass man jammern muss. Aus. Und ja, man kann sagen: Schatz, kannst du dir bitte den Wecker so platzieren, dass er im Snooze-Modus halt nicht ne Minute lang bimmelt. Ich lass ihn zweimal piepsen und drück dann gleich drauf.
Endlich mal jemand, der das auch hat. Wir schlafen auch schon ewig getrennt, weil mein Mann schnarcht. Wir haben kein Problem damit aber Außenstehende kapieren das oft nicht und meinen bei uns stimmt was nicht. Ich muss dann immer schmunzeln.
Wir ziehen dieses oder kommendes Jahr auch zusammen, nach 6 Jahren Fernbeziehung. Grundbedingung ist, dass jeder ein eigenes Zimmer mit Schlafgelegenheit bekommt. Wir würden uns sonst gegenseitig den Schlaf rauben. Die Betten mit einer Breite von 140cm gestatten es aber durchaus, am Wochenende oder zu anderen Gelegenheiten gemeinsam zu nächtigen.
Ihr macht es euch einfach zu kompliziert.
Du kannst ja nicht jedesmal alles runterschlucken, wenn Dich was stört. Irgendwann explodierst Du richtig. Seine Reaktion ist komisch, mei so ein Sensibelchen. Aber ich kenne das auch. Mein Mann stellte den Wecker auf 5.00, 5.10 gings weiter..dann stand er auf und vergass oft, ihn abzuschalten. 5.20 krabbelte ich dann übers Bett rüber und erledigte das, war natürlich hellwach, hätte aber bis 6.00 schlafen können. Da er auch noch sägte wie ein Akkordsägewerk, richtete ich mir im Büro ein Bett her, musste ja auch abeiten.
Abends grummelte er dann auch vor sich hin, wenn er alleine ins Schlafzimmer ging. Bin dann meist mit rein und hab mich erst später verdrückt. Aber morgens hatte ich wenigstens meine Ruhe, sein Frühstück machte er sich ja selber. Sowas muss man ja unter Erwachsenen regeln können, ohne dass einer gleich einschnappt oder die Liebe infrage stellt. Wir waren trotzdem 35 Jahre verheiratet. LG Moni
Wenn er das nicht abkann und für diese Äußerung eine Sicherheitszweitwohnung braucht, ist er noch ein ziemliches Kind. Und auch du solltest dich für deine Gedanken nicht schämen. Wenn über sowas nicht normal geredet werden kann, solltet ihr das mit dem zusammenziehen vielleicht besser lassen.
Mal ehrlich. Das ist doch Kindergarten. In der ersten Phase der Verliebtheit, die ein paar Jährchen gehen kann, macht man häufig so Sachen, aber das hält kein Mensch immer 60 Jahre durch. Und dann muss man das Ansprechen und ne andere Lösung finden. Das nennt man Erwachsen sein. Das ist kein Grund für Distanz und eingeschnappte Leberwurst. Menschen haben Umstände und die ändern sich und Bedürfnisse und die ändern sich. Das bringt doch gar nichts da jeden Pups überzubewerten. Ja, dann muss er halt ab und zu auf sein Ritual Dir zu liebe verzichten, damit ihr euch irgendwo in der Mitte eurer Bedürfnisse trefft. Beziehungsreife nennt man sowas.
Ihr seid wahrscheinlich noch sehr jung. Mich macht es stutzig, dass er so leicht den Plan über den Haufen wirft. Eine Zweitwohnung ist nur was für Leute, die nicht in der Lage sind gemeinsam kleine Alltagskonflikte zu bewältigen. Das wäre ein ganz schönes Armutszeugnis für euch und besonders ihn. Das wäre ein Hintertürchen, um Abstand von der Beziehung zu bekommen. Nix anderes.
Danke für eure Antworten.
Getrennte Schlafzimmer kann ich mir nicht vorstellen. Wir schlafen gern zusammen ein, nachts liegen wir auch nah beieinander und am Morgen wieder. Wir sind beide richtige Kuscheltypen.
Ich werde einfach mal liegen bleiben, wenn ich wirklich noch so müde wie heute bin. Zur Not mache ich mir Ohropax rein. Vielleicht hilft das.
Wir sind wirklich noch nicht so lange zusammen. Wir hatten bisher auch noch keine besonders großen Differenzen, da wir uns gut ergänzen. Er ist sensibel. Das stimmt. Nach meinem Bauchgefühl und wenn ich andere Situationen so vergleiche, denke ich das er sich jetzt Vorwürfe macht, dass ich wegen ihm müde bin. Er gibt sich die Schuld, weil er so früh aufstehen muss und so lange dafür braucht. Was absoluter Quatsch ist. Ich werde hoffentlich heute Nacht noch kurz seine Gefühlslage abchecken und ein kurzes beruhigendes Gespräch führen können, denn der Tag ist nicht schön für mich. Ich möchte das er besser endet, in seine Arme gekuschelt.
Ich schwanke zwischen unglaublicher Sehnsucht und verärgert sein hin und her. Verärgert deswegen, weil ausgerechnet der Tag so lang ist, weil er aufgrund seines Arbeitsortes kein Netz hat und ich so gern eine kurze liebe Rückmeldung von ihm hätte.
Er fehlt mir und ich bin traurig.
Oder du machst mal nicht so eine riesige Nummer draus und lässt es mal gut sein.
Das würde ich gern. Mir wäre es auch lieber, es hätte sich heute morgen schon erledigt.
Mein Gefühl, den ganzen Tag, sagt mir etwas anderes .
Ich habe nun endlich eine Nachricht von ihm bekommen. In der steht, dass ihn das von heute morgen noch beschäftigt und er heute sehr oft an mich denken muss. Dazu ein Kusssmiley.
Der Abend scheint mir noch so unendlich lang.
🤔 Wenn ihr wegen so einem Detail schon so eine kleine Krise schiebt, ist doch irgendwie was faul? Ich steh auch meistens später auf als mein Partner, aber mich stört sein Wecker nicht. Außerdem wird sich das allmorgendliche Kuscheln wahrscheinlich mit der Alltagsroutine reduzieren 😂
Kannst Du danach nicht einfach ne Runde weiterschlafen?
ich denke nicht, dass da etwas faul ist. Wir besitzen beide viel Emphatie und haben sehr feine Antennen füreinander und für unsere Umwelt, dafür umso weniger für uns selbst. Das ist nicht immer von Vorteil. Er macht sich vermutlich Vorwürfe, dass ich durch ihn noch müde war. Auf der anderen Seite würde es mir genauso gehen. Ich hoffe nicht, dass das Kuscheln der Alltagsroutine weicht. Aber es liegt ja GsD in unserer Macht, das zu verhindern.
Ich habe einen sehr leichten Schlaf, bin immer wachsam und wecke von jedem kleinen Geräusch auf.
Ich möchte immer gern mit meinem Freund den Tag beginnen, aber in Zukunft werde ich auf meinen Körper hören. Wenn er der Meinung ist noch im Bett bleiben zu müssen, dann werde ich das tun. Und wenn ich das nicht tue, kann ich niemandem einen noch so sachlichen Vorwurf machen.
Und vielleicht finden wir ja eine Lösung, wie wir die halbe Stunde Weckerterror minimieren können, zu unserer beidseitigen Zufriedenheit.
LG