Hallo liebes Forum.
Ich weiß nicht so recht, für welche Kategorie ich mich entscheiden soll und versuche es hier:
Ich bin mit meinem Latein am Ende. Eine Freundin weint sich immer wieder bei mir aus, aber ich weiß wirklich nicht mehr, was ich ihr sagen soll. Ich versuche den Spagat, sie zu trösten, ohne sie anzulügen. Ich möchte ihr die Wahrheit sagen, aber sie damit möglichst nicht verletzen.
Folgendes. Wir wohnen auf dem Land, keine 20.000 Einwohner. Ich bin zugezogen, sie nicht. Hier dreht sich sehr viel um das Vereinsleben, Sport, Zeltfeste. Ich kenne schon Viele, da ich mit einem Einheimischen verheiratet bin, die Einheimischen untereinander kennen sich natürlich noch viel mehr. Hier kennt nahezu Jeder jeden.
Die Freundin ist nun bereits über 40, seit Jahren alleinstehend, kinderlos. Sie ist sehr kinderlieb und hat sich immer eigene Kinder gewünscht. Sie ist bodenständig, normal hübsch, gebildet, berufstätig, sympathisch. Alles normal also. Dennoch kein Partner in Sicht.
Aber, durch die ganzen Vereinsbekanntschaften, Parties etc ergibt es sich immer wieder, dass sie angesprochen wird und sich lockere Flirts ergeben, die immer zeitig oder direkt im Bett landen. Irgendwie hat es immer nur Bettgeschichtencharakter. Sie hätte gern eine Beziehung, aber man merkt ja, wenn die Männer nur dazu zu ihr kommen und keine öffentlichen Treffen etc wollen. Sie selbst sagt dann auch zu den Männern, man möge das vertraulich behandeln, damit sie keinen entsprechenden Ruf wegbekommt.
Allerdings ist wohl genau das wohl längst der Fall, wie ich über andere Bekannte mal am Rande mitbekam, als ein völlig anderer Bekannter (sogar ihr Cousin, der natürlich nichts mit ihr hatte) wiederum einem meiner Bekannten zufällig erzählte, dass X ja leicht zu haben sei.
Ob ihr das bewusst ist, weiß ich nicht. Ich verstehe ihr Dilemma, aber auch, dass sie eben nun so langsam verschrien ist. Auch weiß ich nicht mehr, wie ich sie trösten soll, denn so langsam denke ich auch, fährt ihr Familienplanungszug ohne sie ab. Sie tut mir leid, aber mir fällt nichts unverletzendes, positives zu sagen mehr ein.
Was soll ich ihr nur sagen?
In der Hoffnung auf freundliche Antworten,
Eure Ratlose
Leicht zu haben...
Sag ihr einfach dass hintenrum geredet wird und sie sich ihre Bettgeschichten nicht im nahen Umkreis suchen soll. Ab einem Radius von 30 km vom eigenen Heimatort wird es entspannter.
Sie sucht ja keine Bettgeschichten, sondern ist aus ihrer Sicht offen für eine Beziehung. Klappt ja auch bei zig anderen, wo sie alle aus dem Dorf sind und sich aus dem Verein kennen usw. Nur haben sich die Paare alle viel früher gefunden. Jetzt wäre es eher in der zweiten Runde die Chance, bei den gescheiterten Ehen. Aber wie gesagt, irgendwie wollen die Männer sie nur fürs Bett.
Hallo,
ich finde, du gibst dir die Antwort doch selber:
Das Problem sind die Männer,bzw der gesellschaftliche Unterschied, der hier immer noch gemacht wird, und wenn wir hundertmal im Jahr 2019 leben.
Dass Männer die Hechte sind wenn sie möglichst alles bestäuben, was ihnen unter die Fühler kommt, während Frauen nach wie vor be- oder verurteilt werden, wenn sie ihre Sexualität frei ausleben (ob nun gewollt mit vielen wechselnden Partnern, oder in Hinblick auf eine mögliche Beziehung ist ja eig. uninteressant, da es niemanden etwas angeht, warum jmd mit jmd Sex hat)
- diese Denke hat sich leider kaum verändert, und wenn man sich es noch so sehr wünschen würde.
Auf diese Form von schnödem Alltegssexismus trifft man doch noch überall, auch heute noch.
Sei offen, es ist deine Freundin.
"Hey, du weißt ja wie die spießigen Ar***maden hier sind, es wird geredet, ich finde das solltest du wissen, weil ich dich lieb habe und es ka*ke finde, wenn jmd sich anmaßt, so über dich zu sprechen.." Und auch ich würde ihr raten, außerhalb des Dorfes zu suchen, wenn sie an einer echten Beziehung interessiert ist 😉
Alles Gute 😊
Hallo,
Ich glaub ich würde ihr sagen sie solle die Finger von den Bekanntschaften über Verein & Co lassen. Offensichtlich kommt sie da nicht weiter. Vielleicht wäre Elitepartner/ Paarship besser für die Partnersuche?
LG shealove
Wenn du eine wirkliche Freundin bist, dann sag ihr die Wahrheit. Auch, wenn es für dich schwer ist und die Folgen nicht absehbar sind. Wenn deine Freundin erst mal den Ruf eines Wanderpokals weghat, dann wird sie (grade auf dem Dorfe) auch keinen Mann mehr finden, der sie als dauerhafte Frau an seiner Seite akzeptieren wird. In der Großstadt mag das anders sein - aber da ist das Angebot ja auch weit größer.
Ja, dafür scheint es dann ja längst zu spät zu sein. Aber natürlich sollte ich den Mut haben, ihr das zu sagen.
Sollten Vertreter von Doppelmoral und Frauenfeindlichkeit tatsächlich bevorzugt in Dörfern leben, wäre es doch Sache der Freundin, dem entgegenzutreten, statt Mitleid mit der Freundin zu haben.
Aus einer Personengruppe von Männern, die Frauen in verächtlicher Wortwahl als Wanderpokal bezeichnen, braucht sie sowieso keinen Partner. Vielleicht lebt sie ja im Tal der Deppen und das ist das Problem.
Da bin ich ganz froh, in einer Großstadt zu leben. In einem kleinen Ort gibt es einfach zu viel Getratsche.
Warum soll sich deine Freundin nicht austoben dürfen? Das steht Männern wie Frauen ja gleichberechtigt zu. Allerdings ist es tatsächlich auch so: Wenn ich weiß, ein Mann hat ständig andere Frauen im Bett, wäre ich auch vorsichtiger und würde vielleicht weniger Vertrauen habe, sollte es Richtung Beziehung gehen. Aber das würde ich bei einem Mann, den ich frisch kennen lerne und der mir das nicht gerade auf die Nase bindet, gar nicht wissen. Und das wäre wohl besser, denn jeder hat das Recht, sich durch alle Betten zu wühlen, solange er andere damit nicht verletzt. Frauen gelten dann blöderweise als "leicht zuhaben", während die Männer die tollen HEchte sind, die jede Frau kriegen. VErsteh das einer, ich tu es nicht.
Egal. Ihr Ruf ist offenbar eh schon ruiniert. Würde an ihrer Stelle nicht im gleichen Ort suchen (das hätte sie allerdings auch schon früher ahnen können, aber ist nunmal passiert), sondern mal in größeren Städten rundrum die Augen aufhalten.
Den Rat, die FInger von Männern zu lassen, die sich untereinander austauschen, würde ich ihr schon geben. Allerdings nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kommen.
"Warum soll sich deine Freundin nicht austoben dürfen?"
So wie die TE klingt, tobt sie sich eben gar nicht aus. Sie ist eine Suchende, die eigentlich ein ganz anderes Ziel hat als ständig wechselnde Bettgeschichten.
Austoben ist in diesem Zusammenhang ein doch sehr euphemistischer Begriff weil er etwas Pro-Aktives und Offensives und Vergnügliches beinhaltet. Ihr Ziel ist aber wohl nicht, eine Anzahl x von Männern auf ihrer Bucket List abzuhaken sondern sie strebt nach einer festen und stabilen Partnerschaft. Sie eher ein Opfer der Umstände und so fühlt sie sich wohl auch. Und das Gefühl, Opfer zu sein, hat selten etwas Vergnügliches.
Ist zumindest meine Interpretation des Textes. Ob es richtig ist, weiß ich nicht.
Du hast es genau richtig verstanden. Das ist ja das schlimme. Sie ist mir auch nicht lästig, ich weiß nur nicht mehr was ich da aufbauendes zu sagen kann. Ich verliere auch die Hoffnung, dass sie den richtigen Mann, insbesondere mit ihrer Herangehensweise, noch rechtzeitig finden wird um noch eine Familie gründen zu können.
Um nichts anderes ging es mir. Achja, UND das eben genau das bereits passiert ist, was sie zu vermeiden versuchte. Dass sie einen Ruf weg kriegt.
LG
Du schreibst, dass sich bei der Freundin aus lockeren Flirts eine kurze, sexuelle Beziehung ergibt, aber keine Partnerschaft.
Sucht sie denn in diesen lockeren Flirts eine Beziehung und leidet unter der falschen Einschätzung oder leidet sie unter der fehlenden Partnerschaft, hat aber eben so lange auch Freude an lockeren Flirts?
Im ersten Fall könntest du ihr vielleicht an einem Beispiel aufzeigen, warum bei dem ein oder anderen vielleicht von vornherein erkennbar war, dass das nichts wird und im zweiten Fall solltest du einfach für sie da sein. Es hat nicht jeder das Glück, eine glückliche Partnerschaft zu finden, so sehr man es sich wünscht.
Was ich aber - wie einige andere hier - erschreckend finde: Eine Frau soll im Jahr 2019 einen schlechten Ruf haben, weil sie "leicht zu haben" ist. Darüber zerreißen sich die Leute das Maul, während die leicht zu habenden Männer ihre weiße Weste behalten.
So einen Bekanntenkreis habe ich nicht. Würde mir dergleichen zu Ohren kommen - und das noch bezogen auf eine Freundin - würde ich den Lästerschwestern und -brüdern raten, ihr Bild von Frauen und Sexualtität zu überdenken, sich ihre Doppelmoral in die Haare zu schmieren und vor der eigenen Heucheltür zu kehren. Es steht niemandem an, hier zu urteilen.
Von einer Freundin würde ich erwarten, dass sie dem klar entgegentritt, auf Mitleid könnte ich verzichten.
Jetzt musste ich doch glatt meinen Ausgangspost nochmal lesen. Ich habe erwartet, er sei deutlicher zu verstehen.
Sie weint sich bei mir aus, dass sie eben stets nur als der Betthase endet und keiner eine feste Beziehung möchte, da sie ja gerne Kinder hätte. Sicherlich hat sie am Sex an sich Spaß, aber nicht an der Motivation der Männer. Sie sucht keine Bettgeschichte, sondern erhofft sich aus jedem Näherkommen eine Beziehung.
Auch ist das doch gar nicht wahr, dass nur Frauen deshalb einen schlechten Ruf haben, auch ein Mann hat diesen schnell unter Frauen weg.
Dass ich auch ein eher konservatives Bild die Sexualität betreffend habe, steht mir persönlich zu, also werde ich nicht die offene Sichtweise propagieren. Was ich aber natürlich immer schon mache, mir in allen Belangen zu verbitten, mir ggü abfällig über meine Freunde zu reden. Das schließt sich gegenseitig nicht aus.
Ich würde ihr, wenn sie selber sich über ihr Single Dasein beklagt, sagen, dass sie dann vielleicht mal ihre Taktik ändern sollte.
Es langsam angehen lassen sollte und den Mann sie erobern lassen sollte (so dämlich das auch ist...)
Das ist ja auch das, was du ihr eigentlich sagen möchtest - oder?
So ist es aber weit aus weniger verletzend, als wenn du ihr mitteilst, dass sie den Ruf einer Schlampe hat.
Es ist natürlich total pauschalierend.... und Ausnahmen bestätigen ja die Regel.... aber Männer sind nun mal Jäger... Emanzipation hin oder her.
Und ich finde du bist eine gute Freundin.
Online Dating wäre ja vielleicht wirklich was.
Zumal ich glaube dass das nur funktioniert, wenn man sich richtig dahinter klemmt....
"aber Männer sind nun mal Jäger"
Und sie können und wollen immer und denken nicht mit dem Hirn, lieben Frauen, weil sie Sex bekommen und Frauen haben Sex, weil sie Liebe wollen, Frauen zieren sich, wollen eigentlich ja sagen, wenn sie nein sagen...
Genaus solche Stereotype sind es, die Frauen und Männern gleichermaßen schaden. Die Auffassungen und Bandbreite innerhalb der Geschlecher ist riesig. Solange "alle" sagen, es sei nun mal so, wird sich freilich nichts ändern.
Sollten Männer wirklich Jäger sein und die Beute erlegt haben, werden sie - es liegt doch in der Natur der Sache - wieder auf Jagd gehe, oder?
Ja, danke, du hast mich genau richtig verstanden.
Tatsächlich ist online Dating wohl wirklich das Einzige, was ich mir da auch noch realistisch vorstellen kann.
Ich will ja auch nicht mit ihr tauschen. Wie traurig, einfach niemals den richtigen Partner zu finden und deshalb keine Familie gründen zu können. Ausser ihr kenne ich tatsächlich nur eine andere derart betroffeneFrau, die mir nicht minder leid tut, zumal ihre letzte Beziehung fast dorthin gesteuert wäre, dann aber zerbrach und nun ist diese andere Frau auch langsam einfach zu alt. Alle anderen haben irgendwie ihren Deckel gefunden.
LG
Die Frage ist ja, zumindest was ihre Außenwirkung angeht: Lebt deine Freundin ihre Sexualität selbstbewusst aus und benutzt die Männer als Zeitvertreib um ansonsten ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit zu behalten bzw. auf den einen zu warten, der ihr bisher noch nicht begegnet ist, ganz einfach weil niemand der Männer ihre Ansprüche erfüllt....Oder ist sie diejenige, die nur als einmalige Bettgeschichte benutzt wird, selbst aber die Sehnsucht nach einer festen und dauerhaften Beziehung hat und diese kurzfristigen Bettgeschichten mehr Kollateralschaden als für sie nutzbringende Abwechslung ist. Und sie bei ihrem Vorhaben, eine stabile Beziehung aufzubauen, daran scheitert, dass sie den Männer zu beliebig, zu uninteressant und austauschbar erscheint.
Es klingt für mich eher so, als würde sie sich als Verliererin dieses Spiels betrachten. Vielleicht wäre ihr zu raten, nicht gleich den Weg ins Schlafzimmer mit einer neuen Bekanntschaft zu gehen, wenn sie dort eigentlich die Liebe sucht aber am Ende nur Sex findet.
Männer im Allgemeinen, zumindest die, die ich kenne, suchen sich Frauen, die interessant sind von ihrer Persönlichkeit her. Dabei dürfen diese Frauen auch gerne eine ausschweifende und sexuell vielschichtige Vergangenheit haben, so lange das ganze Stil hat und für einen selbst als kulturelle Bereicherung empfunden wird.
Du als Freundin, solltest aber nicht an ihr verzweifeln sondern viel mehr an jenen Männern, die die emotionale Notlage deiner Freundin in gewisser Hinsicht ausnutzen. Man muss als Mann schon ein echter Empathiekrüppel sein um nicht zu merken, dass eine Frau mehr sucht als nur das einmalige Vergnügen. Wenn man zu diesem "Mehr" nicht bereit, würde es von Charakter zeugen, dann auch auf den Sex zu verzichten. Um dann nicht auch noch womöglich nach so einer Nacht, den Kumpels zu erzählen, wie schnell man diese "Schlampe" doch ins Bett bekommen konnte. Das setzt dann der Charakterlosigkeit noch einen drauf.
Unterstütze deine Freundin, in dem sie lernt auch einmal Nein zu sagen um sich nicht beliebig zu machen. Und sie soll die Finger von jenen lassen, bei denen sie vielleicht ohnehin schon ein ungutes Gefühl hat, was ihr eigentliches Ziel einer festen Beziehung angeht.
Leider ist sie, wie du formulierst, das Opfer in der Geschichte. Die Bettgeschichten sind kein schöner Zeitvertreib, sondern aud ihrer Sicht jedesmal eine gescheiterte Beziehungschance.
Wenn man den Ruf der "Dorfmatratze" einmal weg hat wird es schwer. Ich kenn das von einigen Bekannten.
Sag deiner Freundin, dass es für sie wohl besser wäre, sie sucht sich woanders einen Mann und nicht mehr im Ort. Manchmal ergibt sich unter Männern auch die Mentalität "kennst die Gabi? Ja genau die. Die lässt einen schnell drüber weil die so verzweifelt is... Also wenn du nix zum ...en hast, sei mal bisschen freundlich zu der, da geht immer was" wenn du verstehst was ich meine.
Es tut mir sehr leid für deine Freundin, ich hoffe sie findet noch ihr Glück.