Beziehung am Ende (gemeinsames Baby, Alkoholkonsum)

Hallo ihr Lieben,

wie oben schon steht, ist die Beziehung zu meinem Freund(und auch Vater von unserem bald 1-jährigen Sohn) ziemlich am Ende.
Es geht nun schon seit Monaten. In Kurzzusammenfassung. Wir sind beide junge 22 Jahre alt, kennen uns seit 5 Jahren. Unser Sohn kündigte sich ungeplant an, was erst einige Schwierigkeiten mit sich brachte, dennoch entschied ich mich sofort für den kleinen Mann, was ich auch nicht bereue und mein Freund brauchte einige Zeit, aber blieb bei mir und wurde zu einem wirklich guten und Liebenden Papa.

Das Problem liegt jedoch stark darin, dass mein Partner dem Alkohol wenig abgeneigt ist. Er trinkt jetzt nicht jeden Tag, aber schon so, dass er jedes Wochenende betrunken ist (so, dass wirklich komplett „alle Lichter“ aus sind). Hinzu kommen noch andere Probleme, wie seine Unselbstständigkeit zwecks eigene Wohnung führen; Erledigungen; Papierkram).
Mittlerweile ekelt es mich nur noch an ihn so zu sehen, wenn er abends nach Hause kommt. Wir haben uns immer gut abgesprochen, dass jeder einmal ausgehen kann oder auch mal eine Paarzeit einlegen konnten und zb gemeinsam Abendessen waren und unser Kleiner war solange bei den Großeltern.
Aber er schafft es einfach nicht, dem Alkohol zu wiederstehen. Es gab deshalb schon sehr oft Streit und es hat die ein oder anderen Male auch wirklich gekracht. Jedes Mal kommen nur diese Phrasen wie „ich verstehe dich ja, ich werde das ändern“. Aber Pustekuchen. Manchmal bin ich auch einfach nur die nörgelnde Freundin, die übertreibt. Mich macht das nur noch so sauer und Hoffnungslos. Ich betitel ihn ja nicht direkt als Alkoholiker und bin auch kein Mensch der Frommheit, aber das EXTREME Getrinke ist für mich ein wirkliches Problem, was ich nicht akzeptieren kann. Er bekommt dann nichts mehr geschalten, was ich für unseren Sohn auch auf lange Sicht nicht gut finde. Ich bin mit einem alkoholkranken Vater aufgewachsen und möchte dies meinem Kind nicht antuen. Ehrlich gesagt mir selbst auch nicht wieder..

Als wir nun alle Drei gemeinsam im Bett lagen (Zwergi kommt manchmal nachts noch zu uns ins Bett, weil er momentan viel Nähe braucht) und mein Freund aufgrund seines Alkoholkonsums sich mehrfach fast auf ihn gelegt hat und um sich glaube hat, war das für mich nun DER Auslöser. Normalerweise schläft er dann auf der Couch. So weckte ich ihn und musste bestimmt 10 Minuten lang mit ihm diskutieren, dass er aus dem Bett soll. Am Ende war der Kleine hellwach, ich am heulen und mein Freund schnarchend auf dem Sofa. Nun ist er auf Arbeit und ich überlege ihm einen Koffer zu packen, dass er erstmal zu seinem Vater soll. Ich weiß nicht mehr weiter...
hat jemand soetwas schon durch?
Meine Gefühle zu ihm haben sich schon arg geändert. Ich liebe ihn zwar noch, aber es gibt keine Leidenschaft mehr & habe die Befürchtung, dass es so endlos weiter läuft, wenn ich ihn nicht vor Tatsachen stelle.

Liebe Grüße

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>> Nun ist er auf Arbeit und ich überlege ihm einen Koffer zu packen, dass er erstmal zu seinem Vater soll.<<

Im Grunde das beste, das du tun kannst. Aber ich befürchte, dass er sich das nicht gefallen lassen wird. Kannst du nicht erst mal irgendwo hin? Abstand gewinnen, zur Ruhe kommen, ihm signalisieren, dass es dir ernst ist, sollte er nicht endlich sein Alkoholproblem eingestehen und etwas unternehmen.

Alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort!
Nun, theoretisch könnte ich zu einer Freundin oder auch tatsächlich zu seiner Mutter. Praktisch habe ich dies jedoch letzten Monat tatsächlich schon getan und war mit dem Kleinen zwei Wochen bei seiner Mutter(zu der ich ein sehr gutes Verhältnis pflege). Danach war es wie immer, er wolle sich ändern. Ich hatte letztlich das Gefühl, er hat die Zeit genossen. War mal wieder „frei“ & konnte schön ausschlafen an den Wochenenden.
Der Abstand war mehr als gegeben, da ich zu der Zeit knapp 550 km weit weg war.
Mein Problem sind auch nebenbei finanzieller Natur. Da ich meine Ausbildung im 3. Jahr als Gesundheits-und Krankenpflegerin unterbrechen musste (und diese ab Sommer wieder aufnehme ) bekomme ich momentan genau ab diesem Monat nur noch Kindergeld und die Elterngeldzahlung endet. An sich war geplant, dass mein Freund uns solange finanziell stemmt, was machbar wäre, bis die Krippeneingewöhnung los geht am 01.08.
Ich stehe somit nun ohne Geld da, in einer Wohnung, in der wir beide im Mietvertrag stehen & habe tatsächlich Angst wie es weiter gehen soll. Niemals hätte ich gedacht, dass ich einmal mittellos, mit Baby und in den Scherben einer Partnerschaft sitze. 😞

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Klar ist die finanzielle Situation mehr als blöd, aber ist es das wert, so weiter zu leben?
Und mal ehrlich, würde mein Mann zu meiner Mutter ziehen, würde ich eine Trennungsabsicht vermutlich auch nicht ernst nehmen!

Du hast doch auch Anspruch auf Unterhalt von ihm, so ganz mittellos bist du nicht, erkundige dich beim Jugendamt, was du tun kannst und was dir zusteht (evtl. Wohngeldzuschuss).

Aber bitte tu dir das nicht länger an, schon wegen eurem Sohn!

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Ich fühle mit dir..
genau das gleich wie du es schreibst habe ich auch nur das ich zwei Kinder habe und ich mit ihm verheiratet bin.
Ich habe meinem Mann ein Ultimatum gegeben wenn er dieses Mal es wirklich nicht versteht werde ich egal wie schwer es wird ausziehen mit denn Kindern 😞. Mein Mann ist ob er was getrunken hat oder nicht sehr liebevoll mit denn Kindern aber bei mir ist er sehr schlimm egal was ich sage, mache tue oder so gar nur ( angeblich) komisch gucke fängt er an mich zu beleidigen, er redet Müll stehlt mich als Lügnerin hin usw.. ich habe ihn sehr oft gesagt das unsere Ehe im Keller ist das ich keine Kraft mehr habe darauf verspricht er es mir auch immer " ich änder mich werde ab morgen nichts mehr trinken bla bla bla ich glaube ihm nichts mehr.. leider. Ich liebe ihn auch aber wie bei dir ist die Leidenschaft komplett weg da er mich auch nur an ekelt wenn er trink. Der Geruch wenn er säuft könnte ich kotzen Tag für Tag weine ich leider hat der große das schon öfter gesehen wie ich geweint habe..

Also mach genau was dein Herz dir sagen und denk an deine Gesundheit und deinem Kind. Fühl dich gedrückt du bist nicht allein mit so einem A***** !!
Lg

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Hallo! Es ist auf natürlich auch unerfreuliche Weise „schön“ zu hören, dass es einem nicht alleine so geht.

Das was du beschreibst, klingt wirklich sehr hart. In meinem Fall ist mein Freund ein Glück wenigstens nicht so aggressiv gegenüber mir.
Da hätte ich wohl schon viel früher die Bremse gezogen.

Ich kann dir auch wärmstens ans Herz legen, deinen Rat auch zu beherzigen. Denk an dich und deine Kinder! LG

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Hallo,

blöde Situation, aber damit war zu rechnen. Ihr kennt Euch seit 5 Jahren, seid Ihr auch so lange ein Paar? Ihr seid zu früh Eltern geworden und habt noch die Eierschale hinter den Ohren gehabt, als Ihr ein Paar und dann auch noch Eltern wurdet- er mehr als Du, Jungs brauchen meistens länger zum Reifwerden. Jetzt ist er fest verbandelt und Vater in einem Alter, in dem Jungs genau das tun, was er eben macht. Du hast Deine Ausbildung noch nicht beendet und pausierst, er trägt also vermutlich die finanzielle Hauptverantwortung. Und das nicht als Mann, sondern als Junge, er ist noch nicht erwachsen.

Ich denke, Du tust Euch beiden mit einer Trennung einen Gefallen. Versuch Du erwachsen zu sein: Lass ihn Vater sein, halte den Kontakt zu seiner Mutter (die offenbar Oma sein möchte!), und gib ihm seine Freiheit zurück. Vielleicht hat er ein Alkoholproblem, vielleicht ist es auch einfach das jugendliche Ausprobieren, das sich mit dem Erwachsenwerden gibt.

Das schreibe ich Dir als Mutter von 2 erwachsenen Söhnen, die heute weniger Alkohol vertragen und mögen als mit 22.

LG, andiamo

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Ach ja, und hör auf, die Verantwortung bei ihm alleine zu sehen. Ihr seid beide zu einem ungünstigen Zeitpunkt Eltern geworden: Zu jung, Du mit nicht beendeter Ausbildung, zumindest er noch nicht im Elternmodus... Sieh ihn genau so als Opfer Eurer Situation oder Eurer Entscheidung wie Dich! Ich sage selten etwas Positives über Väter, die sich wie Jungs verhalten - aber man muss zwischen Jungs und Männern unterscheiden.

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Hallo! Lieben Dank zu deiner Antwort.
Da bin ich ganz bei dir. Mir ist auch bewusst, dass wir zu früh Eltern geworden sind und das Musterbeispiel eines verheirateten Paares mit Häuschen und festen Arbeitsverträgen nicht gegeben war.
Dennoch habe ich mich für unseren Jungen entschieden. Ich ließ ihm damals die Wahl und gab ihm Zeit sich zu entscheiden. Und natürlich wusste er vorher nicht was ihn erwarten würde, so wie jeder, der das erste Mal Vater/Mutter wird. Dennoch wünschte ich mir mehr Verantwortung. Gerade nunmal das exzessive Trinken geht nicht. Ich habe ja nichts gegen Feierei und lasse ihm ja sonst auch seinen Freiraum und respektiere dies. Aber es gibt nunmal auch eine Grenze, die für mich lange überschritten ist.
Ich mag das nunmal auch aus einem anderen Winkel wie er betrachten. Er ist tatsächlich vom Elternhaus mit mir zusammen gezogen. Ich war da schon, seit ich 17 war, in meiner eigenen Wohnung & bin für meinen Beruf weiter weg gezogen.
Ich werde ihm wohl ganz klar sagen müssen, dass es nur eine Option gibt.

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Klingt so als wäre er direkt von Mutti mit dir zusammen gezogen. Nur, dass du nicht seine Mutti bist und er mittlerweile Vater.
Der Junge ist einfach noch nicht reif,will Party machen und leben wie bisher. Während du mit der Mutterrolle gewachsen bist, blieb er stehen. Frag ihn ob er Vater sein will oder Party machen? Beides geht eben nur begrenzt. Daraus ziehst du deine Schlüsse. Du hast bereits ein Kind, da brauchst du nicht ein großes Kind mit dazu am Bein.

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Hallo! Ja, tatsächlich hast du Recht. Er zog damals mit mir in seine erste eigene Wohnung. Ich hatte vorher schon alleine gelebt. Was auch ein weiterer Grundstein der Probleme ist.

Danke! Genau so fühle ich mich nämlich momentan. Mutter von einem Baby und nebenbei noch meinen Freund. Ich möchte auch wirklich nicht noch Mutter von ihm „spielen müssen“, wozu ich auch garnicht berechtigt bin oder will.
Ich werde seine Reaktion heute Abend abwarten und ihn vor vollendete Tatsachen stellen. Alles weitere hat ja nichts gebracht..

Es wird wohl hart, aber in letzter Zeit hatte ich sowieso den Eindruck ohne ihn wäre es nicht in dem Sinne besser, aber einfacher. Irgendwann ist es nur noch mühselig.

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Ich drück dir die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet.

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Hallo!

Da du es ja deinem Freund schon mehrfach mitgeteilt hast, was dich stört und er mehrmals erwähnt hat das zu ändern und es schlussendlich doch nichts brachte, schlage ich vor zu handeln. Ich würde entweder selber ausziehen oder er muss ausziehen. Du hast recht, für den Kleinen ist das auch nicht gut wenn der Vater jedes Wochenende komplett dich ist. Dich verstehe ich auch, du hast sicherlich vieles mit deinem Vater miterlebt.

Lg Gabi

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Hallo!

Offenbar nimmt Dein Freund Dich ja nicht ernst, er verspricht immer nur, weniger zu trinken, aber hält es nicht durch.

Versucht er überhaupt, gar nichts zu trinken, oder fängt er trotzdem immer an, und kann dann nicht mehr aufhören, wenn er erst mal ernsthaft beim Trinken ist? Das hat ja auch mit Kontrollverlust zu tun, sich nach dem dritten Bier zu stoppen ist schwieriger, als gar nicht erst anzufangen.

In welchem Rahmen trinkt er? alleine zu Hause oder mit Kumpels unterwegs? Ist er auch mal ohne Alk mit Freunden weg?

Ich denke übrigens durchaus, dass er ein ernstes Alkoholproblem hat, wenn er jedes Wochenende sich bis kurz vor die Bewusstlosigkeit abschießt. Das ist dann ja auch kein Genuss-Trinken mehr, sondern echt nur noch abschießen. Und Du bist auf dem besten Weg in die Co-Abhängigkeit, weil Du das Spielchen ja schon viel zu lange mitmachst und trotz Kurzzeit-Trennung wieder zurück bist, obwohl sich genau gar nichts geändert hat.

Such dringend eine Selbsthilfegruppe für Alkoholiker und ihre Angehörigen. Lass Dir von anderen Familienmitgliedern von Alkoholikern helfen, aus der Dauerschleife heraus zu kommen. Vielleicht kann dann auch Dein Freund begreifen dass es dir wirklich ernst ist und es so nicht mehr geht.

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Guten Morgen & vielen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort!

Mein Fazit der letzten Tage ist nun, dass ich mit unserem Sohn erstmal hier bleibe. Mein Freund wollte partout nicht gehen und ich merkte wie plötzlich ihn das traf. Offenbar hat er mich wirklich nie Ernst genommen.
Es ist jetzt das letzte Mal und sonst habe ich mich schon um weitere Schritte gekümmert. Eine Wohnung in petto (familiär), wo ich kostengünstig unterkommen könnte mit dem Kleinen etc. Er weiß, sobald ich merke, dass er wieder in sein Muster verfällt, sind wir weg. Dass er sonst weiterhin ein guter Vater sein kann, aber nicht mehr mit mir in einer Beziehung leben wird.

Auch habe ich mich weiter mit den Thema Alkoholismus befasst und finde auch wie du, dass durch die fehlende Selbstkontrolle es schon ins pathologische Verhalten rutscht und er sich zu einem sogenannten „Gamma-Trinker“ macht. Er kommt gut in der Woche auch ohne Alkohol aus. Aber sobald sich halt die Gelegenheit bietet, wird getrunken- und das bis zum nicht schönen Ende.
Zu solchen Gruppen möchte er nicht, aber ich habe nun den Schritt zu einer Paartherapie eingeleitet, weil es so nicht mehr geht, ich aber nicht sofort alles hinschmeißen möchte & um unsere Beziehung kämpfen möchte. Schon alleine auch unseres Sohnes wegen.

LG ☺️

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Das ist sehr gut. Du machst klar, wie Du stehst, und dass Du wirklich gehst, wenn sich nichts ändert, und offenbar ist er wenigstens erschrocken. denk trotzdem drüber nach, eine Gruppe für Co-Abhängige aufzusuchen, das kann Dir gut tun. Dass er nicht einsieht, dass er mittlerweile durchaus schon ein Problem hat, ist geradezu typisch. Ist eben die Frage, ob er jetzt wirklich vom Alk wegbleiben kann oder nicht, Sucht ist ja nichts, was sich so einfach ausschalten lässt.