Heute schreibe ich lieber in grau. Folgende Situation ist zwar nicht aktuell, beschäftigt mich aber:
Mein Partner, dessen Freund B und ich kennen uns alle von der Arbeit und pflegten (auch B und ich) freundschaftlichen Umgang. Auch mal privat grillen mit den Partnern und so. Die beiden Männer hatten eine intensive Männerfreundschaft, haben sich regelmäßig besucht, gemeinsame Urlaube, etc.
Als die Männer sich kennen lernten (vor 15 Jahren), hatte mein Partner noch eine andere Freundin. Dann war er einige Jahre mit seiner Ex zusammen, die sich ebenfalls mit der Partnerin des Freundes B anfreundete.
Mein Partner hat dann seine Ex verlassen, u.a. wegen mir. Wir sind nun schon 3 Jahre ein Paar und sehr glücklich miteinander
Allerdings hat seine Trennung von der Ex zum Bruch in der Freundschaft geführt. Ich kann nachvollziehen, dass man zur Verlassenen "hält" und sie tröstet. Er wurde aber sogar offiziell von der Hochzeit von Freund B und dessen Partnerin ausgeladen. Wegen der Trennung. Wegen mir. Und weil dem Hochzeitspaar die Anwesenheit seiner Ex wichtiger war als seine (wurde ihm auch so kommuniziert).
Über all das wurde nie wirklich geredet, es wurde halt hingenommen. Die Männer verstehen sich auf der Arbeit gut, aber private Treffen finden seither nicht mehr statt. Ich hab meinen Partner übrigens regelmäßig ermutigt, Freund B doch ohne mich zu treffen. Das wollte mein Partner aber nicht. B gegenüber bin ich bei der Arbeit freundlich & höflich, aber etwas reserviert. Ansonsten gehe ich Freund B wenn möglich aus dem Weg, weil ich auch nicht weiß, wie ich mich adäquat verhalten soll.
Hm, mich würde interessieren, was mein Partner eigentlich von der Sache hält. Wir sind aber beide keine Menschen der großen Worte.
Anfangs war ich auf die Ex sauer, dass sie sich nicht zurückzieht aus dem Freundeskreis meines Partners. Immerhin hat die Männerfreundschaft schon lange vor ihr bestanden. Die beiden müssen ja nach wie vor miteinander arbeiten. Mittlerweile ist mir das aber egal...
Obwohl die Sache ja nun schon ein paar Jahre her ist, beschäftigt mich das immer noch ab und zu. Ich hab ziemliche Schuldgefühle, dass ich ihre Freundschaft zerstört habe.
Was meint ihr?
Hab ich die Männerfreundschaft ruiniert?
Den Wert und die Substanz einer Freundschaft zeigt sich u.a. in solchen Situationen.
Wenn weder dein Partner noch sein Freund, die Zeit und Muße finden, sich mal entspannt bei einem Bierchen über diese Verwerfungen der Vergangenheit zu unterhalten, dann ist das eben so. Forcieren kann man da als Außenstehender nichts.
Manche Freundschaften sind eben nicht eben nicht für die Ewigkeit.
Ich stückel auch mal selektiv.
"Hm, mich würde interessieren, was mein Partner eigentlich von der Sache hält. Wir sind aber beide keine Menschen der großen Worte."
Dazu braucht man auch keine großen Worte, nur Offenheit. Sag ihm halt, dass es Dich irgendwie immer noch beschäftigt und frag ihn, ob er Dir da irgendwelche Schuld zuspricht. Vielleicht überrascht Dich seine Antwort ja positiv?
"Ich hab ziemliche Schuldgefühle, dass ich ihre Freundschaft zerstört habe."
Was, außer Dich mit Deinem Partner einzulassen, hast Du denn aktiv dazu beigetragen, dass die Freundschaft zerstört wurde? Ist es nicht eher so, dass sich das befreundete Paar auf die Seite der Ex gestellt und sich dadurch selbst entschieden hat? Kann man das wirklich Dir in die Schuhe schieben, wenn es sich um erwachsene Menschen handelt?
Ein solches konsequentes Verhalten nach solch einer Zeit wundert mich. Männer sind doch meist nicht so kompliziert.
Eine vage Vermutung - die Frau besteht vielleicht darauf, dass die Männer keinen kontakt haben. Vielleicht sieht sie dich auch als Konkurrenz. Selbst hier musst du dich ja (vor Frauen) rechtfertigen.
Ich würde darüber mit meinem Partner sprechen. Wenn man das nicht schafft, über was redet man denn dann?
VG
Für jemand anderen verlassen zu werden ist niemals schön, da haben sich seine Freunde offenbar auf ihre Seite gestellt.
Dein Freund scheint das zu akzeptieren, hat sich für dich entschieden (schon 3 Jahre lang) - tu das auch und weg mit den Schuldgefühlen, die ändern ja nichts!
Auch Männer verurteilen bestimmte Verhaltensweisen und zweigleisig zu fahren gehört offenbar zu den Dealbreakern des besagten Ex-Kumpels. Meiner Meinung nach verständlich, dass sich da eher mit der Ex solidarisiert wurde. Und da du dieselbe Nummer abgezogen hast, wird er auch kein Interesse haben, ne Freundschaft zu dir aufzubauen.
Meine Meinung:
Wenn eine Freundschaft wirklich tief und ehrlich ist, wird sie sicher nicht so arg von einem Wechsel des Partners der einen oder anderen Partei erschüttert... was hat denn der jeweilige Partner mit der Freundschaft an sich zu tun?
Da müsste schon eine absolute Horrorperson als neue Liebschaft meiner wirklich guten Freunde auftauchen, damit ich überhaupt irgendeinen leisen Zweifel an der Person an sich bekommen könnte 😂
...ist mir zum Glück noch nie passiert.
Eine nicht ganz so tiefe Freundschaft kann aber sicher wegen sowas auseinandergehen, aber dann ist sie es auch nicht wert gewesen, sich jahrelang darüber den Kopf zu zerbrechen.
Übrigens, was grübelst du eigentlich soviel darüber nach? Ist doch eigentlich nicht dein Bier. Wenn dein Partner darunter leiden würde, hätte er ja mit seinem Freund reden können.