Schlauer Satz

Schlauer Satz, eben gelesen:

Der ideale Partner ist nicht jemand, der jede unserer Vorlieben teilt, sondern jemand, der mit Sensibilität, Einsicht und Humor Unterschiede zu verhandeln versteht.

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Ist eine Beziehung eine Dauerverhandlung..., nur etwas softer formuliert? Klingt nach Brexit für Weichbirnen.

Verhandeln, verhandeln, verhandeln......

Ich will in einer Beziehung nicht verhandeln müssen. Bei mir soll jeder machen können, was ich will.

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#rofl#rofl

Ach komm. So schlecht ist der Satz nicht, auch wenn ich das mit dem "idealen Partner" 1. in Frage stelle bzw. einer Definition bedarf, 2. dürfen Unterschiede meiner bescheidenen Meinung nach auch mal unverhandelbar einfach bestehen bleiben.

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Na eben. Meine Rede.

Dieser "schlaue Satz" klingt nach Formungsprozess. Ich knete so lange, bis alles meinen Idealen entspricht.

Ich will meinen Partnern nicht formen, Er soll so sein wie er/sie ist. Inklusive "Arschloch-Attitüden". Worüber soll ich mich sonst im Leben ärgern können? Manchmal liebe ich es auch wenn ich sie hassen kann.

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Das sehe ich nicht ganz so....

Eine Partnerschaft besteht auch aus Kompromissen, wenn beide absolut nicht auf einen Nenner kommen. Allerdings machen die verschiedenen Charaktere und die Reibung (also Streit) erst eine Beziehung aus. Sonst wäre es ein langweiliges nebeneinander her leben ohne Feuer und Anziehung die m.M.n eine gute Beziehung ausmacht.

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Ich lebe mit einem Mann zusammen, der Kompromisse generell als “loose-loose-Situationen“ einstuft und sie daher nicht eingeht und im Umkehrschluss niemals von mir erwarten würde, einzulenken.

Das hat viel Konfliktpotenzial, ich finde es aber, nachdem ich mich lange daran gewöhnen musste, sehr befreiend, dass hier nix verhandelt wird, sondern jeder tut, was er für richtig hält. Viel Humor und eine hohe Schnittmenge zwischen unseren Charakteren machen es möglich, das wir funktionieren.

Das Problem am “Verhandeln“, das immer so vernünftig klingt ist, dass oftmals beide Parteien eine interne Rechnung führen, wer wann wir uns wie sehr und wie oft nachgegeben hat und diese Rechnung wird dann gerne in Krisen oder Streit-Situationen auf den Tisch geknallt.

Insofern stoße ich mich auch dem Begriff des “Verhandelns“, finde aber Sensibilität, Einsicht und Humor wichtig, nur dass Einsicht für mich heißt, dass man einander leben lässt wie man ist.

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Verhandeln hört sich nicht sonderlich nach Liebe und Partnerschaft an.

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Das ist glaube ich der Punkt, dass manche meinen, bei Liebe würde man immer so auf einer Wellenlänge schwimmen, dass es keinen Dissens und folglich auch weder Verhandlungen noch Kompromisse bräuchte.

Der Glaube, der geliebte Partner könnte jemals alle Vorlieben teilen, ist aber ein Täuschung und die Ent-Täuschung am Ende der Verliebtheit entsprechend groß.

Dementsprechend kommt es gerade darauf an, 1.) die Unterschiede anzuerkennen und 2.) sinnvoll damit umzugehen. Und "Verhandeln" bedeutet dabei auch nicht immer Kompromisse oder sich und den anderen zu verbiegen. Manchmal hilft vielleicht auch "Zweinigen", wie das Vera Birkenbiehl mal genannt hat: Die Einverständnis von zwei Menschen, dass sie sich eben in manchen Punkten _nicht_ einig sind und trotz dieser partiellen Uneinigkeit in anderen Bereichen gut miteinander klarkommen.

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Ich finde, das hast du gut geschrieben. Ich sehe das mit dem "Verhandeln" auch, was bestimmte Punkte angeht - nicht als so kritisch.
Wenn man zB verhandelt, was es heute zum Essen gibt. Oder verhandelt, wohin man in Urlaub will, der eine will ans Meer, der andere in die Berge, man kennt es ja.
Bei Wohnungseinrichtung wird es schon eine Stufe schwieriger.
Bei Haushaltsführung ist oft schon die erste Eskalationsstufe vorprogrammiert, wenn man hier nur mühsam verhandelt aber auf keinen echten Nenner kommt und dem anderen nur das eigene Bild geradebiegen will.
Richtig schwierig wird es bei Grundsatzfragen, eigenen Überzeugungen und Werten. Sich da abzuarbeiten, puh. Bringt meist nix.

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Was für Unterschiede? Männer sind doch eh alle gleich. Lernte ich hier bei urbia. Kennste einen, kennste alle.

Nee, Schmarrn. Eigentlich wollte ich schreiben, dass hier eh nur das gemacht wird, was ich will.

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Der Satz passt zum Thread davor.....

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Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz sind die beiden Schlüssel zu einer dauerhaften glücklichen Beziehung in meinen Augen. Bedeutet: Den Partner sein lassen wie er ist, soweit es den anderen Partner nicht einschränkt in SEINEM Sein.

Daher ist besser, jemanden zu finden, der von vornherein schon in den wichtigen Dingen passt, was z.B. Treue, Nähe/Distanz-Bedürfnisse, Ordnung/Sauberkeit etc. betrifft, ansonsten sind Streitigkeiten vorprogrammiert. Und Dinge, die zu den persönlichen Bedürfnissen gehören, können und sollten nicht verhandelt werden, denn das bedeutet am Ende, dass immer nur EINER zufrieden ist. Wenn Einer z.B. massiv unordentlich ist und sein geordnetes Chaos liebt, während beim Anderen nicht mal die Fernbedienung auf dem Tisch liegen darf, ohne dass er hektische Flecken kriegt, sollte man auch vielleicht besser bei getrennten Wohnungen bleiben.

Ich kann den Kompromiss schließen, dieses Jahr dem Einen zuliebe ans Meer zu reisen und nächstes Jahr dem Anderen in die Berge. Oder man fährt dann eben getrennt, sofern das nicht dem Bedürfnis nach Nähe widerspricht. Aber ich kann nicht den Kompromiss schließen, als Putzteufel in einer Messibude zu wohnen und umgekehrt.

Es sollte also besser in den wichtigen Dingen passen, sonst wird eine dauerhafte klassische Beziehung mit Zusammenleben schwer. Am Ende bedeutet verhandeln oft auch nur, dass sich einer verbiegt, bis er bricht.

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Das klingt mir so sehr nach dem hundert Prozent perfekten Partner, dass ich sehr froh bin, 35 Jahre lang einen diesbezüglich total unperfekten Mann gehabt zu haben #rofl
Ausgehandelt werden Verträge, aber sicher keine Partnerschaften - und was ist schon "ideal" - das sieht auch jeder anders. Mein Mann und ich waren ziemlich unterschiedlich - und das war ganz sicher nicht verhandelbar #cool
LG Moni