Für die Liebe auswandern?

Oh je, das ist eine schwere Entscheidung. Meine Erfahrung würde sagen, geh bloß nicht mit! Aber das Herz sagt natürlich etwas anderes. Außerdem ist jeder anders. Aber ich weiß für mich, dass es nicht klappen würde. Man macht sich abhängig, wird unzufrieden, eventuell einsam, bekommt Heimweh, gehört einfach nie dazu...
das wirkt sich auf die Beziehung aus. Ich würde nur mitgehen, wenn du dort eine Aufgabe hättest mit der du unabhängig Geld verdienst und nicht als sein Anhängsel gilst.
Außer es macht dir nichts aus, wenn alle diese Dinge und mehr eintreffen. Von Kindern und der Abhängigkeit die dadurch entsteht wollen wir gar nicht erst reden.
Wenn das alles nicht klappt, wie kannst du dann zurück und hättest du dann hier Chancen auf einen Neuanfang?

Den Griechen geht es wirtschaftlich schlecht. Tierlieb ist auch keine herausragende Eigenschaft (Umgang mit Streunern etc) - ist er sich sicher, dass da Geld für eine Tierklinik über bleibt? Hat er einen realistischen Businessplan?

Ich kenne deine Situation gut. Ich bin vor 10 Jahren, der Liebe wegen, in die uk ausgewandert. Seit 4 Jahren lebe ich hier alleine mit meinen Kindern. Ich hatte nach der Trennung zwar die wahl wieder nach Deutschland zurück zu gehen, habe mir hier aber ein Leben aufgebaut und wollte es nicht aufgegeben. Und es läuft ganz gut!
Wenn es die Möglichkeit gibt, würde ich dir raten erstmal für 6 Monate oder 1 Jahr Zu gehen. Es muss lang genug sein so das sich der Reiz des neuen legt und du wirklich Alltag spürst. Das wird dir die Entscheidung um einiges leichter machen. Wenn es nichts für dich ist, ist 1 Jahr auszuhalten u d wenn alles super ist dann kannst du einfach bleiben.
Das Leben mal wo anders kennen zu lernen tut einem auch als Mensch gut.

Hallo, ich finde es prinzipiell toll wenn man die Möglichkeit hat so etwas zu erleben. Allerdings käme es für mich nur in Frage wenn das Vorhaben finanziell abgesichert ist. Träume sind toll aber man muss Rechnungen bezahlen. Tierklinik klingt extrem teuer und die Erfolgsaussichten sind nicht garantiert. Auf jeden Fall klingt es spannend.

Hallo Jana,

ich lebe seit drei Jahren in Griechenland. Das Leben hier ist grundsätzlich sehr angenehm, etwas entspannter als in Deutschland, jedenfalls auf dem Dorf. Es unterscheidet sich aber nicht so sehr voneinander, wie man annehmen möchte.
Mein Sohn geht hier zur Schule, ist im Fußballverein, alles ganz normal.
Die Tierärzte, die ich kenne (ich bin im Tierschutz tätig), haben alle gut zu tun, denen geht es nicht schlecht.
Einen Job zu finden ist hingegen sehr schwierig bis unmöglich, da eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht.
Ein Startkapital wäre empfehlenswert, da die Lebenshaltungskosten recht hoch sind.

Griechenland ist nicht Australien, man ist recht schnell in Deutschland, wir fliegen 5 bis 6 Mal im Jahr zur Familie, das finde ich toll.

Ich würde den Schritt jederzeit wieder gehen, gut überlegt sein sollte er trotzdem.

Liebe Grüße und viel Glück bei der Entscheidungsfindung 🍀

Huhu,

ich muss hasipferdi in allen Punkten zustimmen. Ergänzend möchte ich anmerken:

Kannst du die Sprache nicht und brauchst lange sie zu lernen, bist du erst einmal völlig auf dich gestellt. Beruflich sieht es dann auch schwierig aus denke ich.
Mit wäre das Leben dort zu einsam. Ist aber wohl Typsache. Auch die finanziellen Sorgen wären mir zu groß.

Ich bewundere alle, die das Abenteuer Auswandern umsetzen und durchhalten, aber das will gut geplant sein. Ihr benötigt ein großes finanzielles Polster (wirklich eine Menge Kohle), usw., ihr müsstet erst einmal ein passendes Gebäude finden, eine Bleibe, .... für mich als Kontrollfreak und Sicherheitsliebende wäre es nach deinen Schilderungen kein Lebensentwurf, dennoch so unterstützen könnte.

Liebe okay, Selbstaufgabe wegen der Liebe - finde ich nicht okay. Denn Liebe muss keine Konstante im Leben sein. Was, wenn es schief geht?

LG und alles Gute

Das kann man schwer beurteilen, ohne die "Eckdaten" zu kennen: Habt ihr Kinder? Wollt ihr zukünftig welche und wie ist das Schulsystem dort? Gesundheitsvorsorge und all dieser bürokratische Quatsch? Da haben wir in Deutschland nämlich echt ne ganz entspannte Ausgangslage. Kindergeld, Elternzeit, Schulformen, Unterstützung vom Staat, ... Das merkt man erst, wenn es einem fehlt.
Und dann ist ja die Frage, ob sein Plan realistisch ist. Ein Existenzaufbau ist in Deutschland schon nicht ohne. Keine Ahnung, wie das in Griechenland ist. Aber das wird er als Landsmann wohl wissen.
Und für dich? Kannst du dort Arbeit finden oder bist du auf ein Hausfrauendasein beschränkt? Kannst du die Sprache? Willst und kannst du dir vorstellen, griechisch zu lernen? Das liegt nicht jedem, ist jetzt nicht die einfachste Sprache, anderes Schriftsystem kommt erschwerend hinzu.
Kannst du mit der griechischen Menthalität? Das Rollenverständnis dort ist doch etwas anders als in Deutschland. Ich hab ne Weile in Spanien gelebt und denke, dass das vergleichbar ist. So gern ich dort war, aber dort eine Arbeit zu finden und mit den kulturellen Unterschieden, auch in einer Beziehung, puh, einfach war das nicht. Da können Klima, Natur und das tolle Essen noch so punkten ...
so ein Umzug in ein anderes Land stellt eine Beziehung durchaus auf eine harte Probe. Das ist halt nicht zu vergleichen mit einem Urlaub in Griechenland. Und dann noch Existenzgründung. Harte Nuss.
Ich kann deinen Partner auch verstehen. Er wird seine Heimat, seine Verwandten und Freunde sicher vermissen. Wäre eine Existenzgründung in Deutschland für ihn denkbar?
Das Argument, dass du, solltet ihr als Paar scheitern und Kinder zusammen haben, aus Griechenland mit den Kindern wohl nicht so einfach verschwinden könntest, würde ich auch abwägen. Du wärst nicht die erste, die im Ausland festhängt, weil der Mann einer Ausreise mit den Kindern nicht zustimmt. Ist ein Szenario, das erstmal ziemlich abstrakt wirkt, aber das kann blöd enden.
Ich bin selbst allein erziehend und kann, solange die Kinder noch nicht aus dem Haus sind, mich nicht aus der Stadt entfernen, in der mein Ex wohnt. Bzw. ich könnte das schon, aber nur ohne die Kinder. Und ehrlich gesagt bin ich auch froh, ihn hier zu haben, damit die Kinder viel von ihm haben. Aber da muss ich eben zurückstecken und öfter pendeln, wenn ich mal ins Büro oder zu einem Termin muss (pro Strecke 200 km zum Büro, aber ich arbeite größtenteils home office). Auch würde ich gern wieder an die Küste ziehen, aber auch da gilt: Nur ohne die Kinder. Aber ich bin hier verwurzelt und damals "freiwillig" hierher gezogen. Das wäre in deinem Fall mit Griechenland nicht gegeben.
Wenn du dich dagegen entscheidest, kann das das Ende eurer Beziehung bedeuten. Möchte ich nicht in deiner Haut stecken. Aber so ist das wohl mit unterschiedlichen Lebensentwürfen. Wägt genau ab, was euch im Leben wichtig ist.

Hallo Jana, ich bin auch für die Liebe ausgewandert, allerdings nach Frankreich. Ich habe mich vorab so gut wie möglich informiert, habe einen Sprachkurs angefangen, Job gefunden etc., ich bin sehr gründlich in solchen Dingen. Ja und was soll ich sagen, ich hasse es hier! Mir gefällt die Kultur überhaupt nicht, ich fühle mich einfach nicht wohl hier. Deshalb gehe ich wieder zurück und mein Partner kommt mit. Aber ich bin froh habe ich es versucht. Ich finde das Leben ist zu kurz um immer am gleichen Ort zu leben